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Plattenpresse Die Erfindung bezieht sich auf eine Plattenpresse,
bestehend aus Pressengestell mit Oberjoch, Unterjoch, an das Pressengestell angeschlossenem,
ortsfesten (d. h. unbeweglichen) Mitteljoch sowie von oben und von unten im Gleichtakt
oder im Wechseltakt gegen das Mitteljoch arbeitenden Pressentischen, wobei die Pressentische
und das Mitteljoch angeschlossene und/oder statisch integrierte Pressenplatten aufweisen.
-Derartige Plattenpressen werden hauptsächlich für die Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten und dergleichen eingesetzt. Herstellen meint in diesem Zusammenhang
auch Vergüten.
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Plattenpressen der beschriebenen Gattung können aber auch für ganz
andere Zwecke eingesetzt werden, so für die. Vulkanisation
oder
das Endlosmachen von Förderbändern, für die Herstellung von Asbestzementplatten,
Gipsplatten und dergleichen. Statisch integriert meint, daß die Pressenplatten,
die als beheizte oder als unbeheizte Pressenplatten ausgeführt sind, gleichzeitig
auch eine statische Funktion erfüllen und nicht nur an den beschriebenen statisch
selbständig ausgeführten Bauteilen abgestützt sind.
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Bei (aus der Praxis) bekannten Plattenpressen der beschriebenen Gattung
ist das Mitteljoch, das beispielsweise in Schweißkonstruktion als Kastentragwerk
ausgeführt ist, seinerseits mit dem Pressengestell verschweißt, nämlich an die Ständer
oder Stützen des Pressengestells angeschweißt. Das macht die Konstruktion zwar starr
und bei entsprechender Auslegung der einzelnen Bauelemente auch steif, jedoch gleichzeitig
hochgradig statisch unbestimmt und der mathematischen Analyse unzugänglich. Unkontrollierte
Beanspruchungen, wenn auch nur an singulären Stellen, sind die Folge. Das gilt insbes.
dann, wenn mit beheizten Pressenplatten gearbeitet wird und folglich Wärmedehnungen
und Temperaturwechselbeanspruchungen aufgenommen werden müssen. Um solche Beanspruchungen
aufzunehmen muß aus Sicherheitsgründen die gesamte Konstruktion überdimensioniert
werden, was die Konstruktion nachteilig schwer macht. Hinzu kommt, daß die zusammengeschweißten
Bauteile als solche transportiert werden müssen, was zunächst erhebliche Transportschwierigkeiten
verursacht. Außerdem entstehen montagetechnische Schwierigkeiten am Aufstellungsort.
Darüber hinaus ist es häufig erforderlich, die Schweißungen einer Spannungsfreiglühung
zu unterziehen, was um so schwieriger ist, je größer das Pressengestell bzw. die
Bauteile des Pressengestells insgesamt ausgeführt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plattenpresse der beschriebenen
Gattung so weiter auszubilden, daß in wesentlichen Breichen statisch bestimmte Verhältnisse
vorliegen und folglich die Presse im ganzen leichter gebaut werden kann.
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Darüber hinaus werden einfachere Fertigung sowie Vermeidung der beschriebenen
Transport- und Montageschwierigkeiten angestrebt.
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Die Erfindung betrifft eine Plattenpresse, insbes. für die Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten und dergleichen, bestehend aus Pressengestell mit
Oberjoch, Unterjoch, an das Pressengestell angeschlossenem, ortsfesten Mitteljoch
sowie von oben und von unten im Gleichtakt oder im Wechseltakt gegen das Mitteljoch
arbeitenden Pressentischen, wobei die Pressentische und das Mitteljoch angeschlossene
und/oder statisch integrierte Pressenplatten aufweisen. Die Erfindung besteht darin,
-daß das Mitteljoch in Aufnahmen des Pressengestells eingeschoben und in den Aufnahmen,
statisch als Platte auf zwei Stützen, an unteren und oberen Auflagern abgestützt
ist. - "Platte auf zwei Stützen" ist eine Verallgemeinerung des bekannten statischen
Begriffes "Balken auf zwei Stützen" und bezeichnet insofern eine statisch bestimmte
Lagerung sowohl bei Gleichtaktbeanspruchung über die arbeitenden Pressentische als
auch bei Wechseltaktbeanspruchungen. Das läßt in der Auslegung der erfindungsgemäßen
Plattenpresse ganze Bereiche zu, die leicht überschaubare Beanspruchungen erfahren
und vermeidet unkontrollierte Spannungen. Darüber hinaus werden Fertigung und Montage
erleichtert, da die Anordnung als Platte auf zwei Stützen das Mitteljoch ein- und
ausbaubar macht, so daß der Einbau erst am Montageort erfolgen braucht und die Bauteile
getrennt transportiert werden können.
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Gleichgültig ist, wie die Aufnahmen im einzelnen ausgebildet und gestaltet
sind. Beispielsweise können die Ständer oder Stützen des Pressengestells entsprechende
Ausnehmungen aufweisen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Aufnahmen an Oberjoch
und Unterjoch anzuschließen. In der Ausftihrungsform mit zum Pressengestell vereinigten,
in sich geschlossenen Rahmen aus Oberjochteilen, Unterjochtdlen und seldichen StAndern
ist eine in fertigungstechnischer Hinsicht und in montagetechnischer Hinsicht ausgezeichnete
Ausfthrungsform dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Oberjochteilen einerseits,
den Unterjochteilen andererseits, von den Ständern frei, Stützelemente angeordnet
sind und die Stützelemente zwischen sich die Aufnahmen für das Mitteljoch bilden.
Diese Ausfthrungsform ist der mathematischen Analyse besonders einfach zugänglich,
darüber hinaus haben die Ständer des Pressengestells praktisch nur Zugbeanspruchungen
aufzunehmen. Die StUtzelemente selbst werden auf Druck beansprucht sie können nach
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung als an die Oberjochteile bzw. an die Unterjochteile
angeschweißte Stützbleche ausgeführt sein. Je nach dem, wie viele der geschlossenen
Rahmen tu einem Pressengestell vereinigt sind, können diese Stützbleche über mehrere
Rahmen durchlaufen und gleichsam kammartig zwischen die Rahmen einfassen und dort
mit den Rahmen verschweißt sein.
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Die Gestaltung der Auflager ist im Rahmen der Erfindung grundsätzlich
beliebig. Im Pressenbau bzw. in der Statik bewährte Auflager können adaptiert und
eingesetzt werden. Eine Ausführungsform der Erfindung, die sich durch Einfachheit
in montagetechnischer Hinsicht und in fertigungstechnischer Hinsicht auszeichnet,
die darüber hinaus in statischer Hinsicht, in bezug auf die Auflager, allen Anforderungen
genügt und die Herstellung definierter Verhältnisse bei der Montage ohne
Schwierigkeiten
zuläßt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager als Keile ausgeführt und die
Keile in Längsrichtung der Pressenplatten (d. h. quer zu den Rahmen) angeordnet
sind. Zusätzliche besondere Maßnahmen empfehlen sich dann, wenn es sich um eine
Plattenpresse handelt, deren Pressenplatten beheizt sind und folglich Wärmedehnungen
auftreten.
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Ein Vorschlag der Erfindung, der auf einfache Weise bereits allen
Anforderungen genügt, gleichgültig wie groß die Wärmedehnungen sind, die das Mitteljoch
erfährt, schließt an die beschriebene Gestaltung der Auflager als Keile an und ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Keile der Auflager zusätzlich mit in bezug auf den
vertikalen Mitteljochquerschnitt diagonalen Führungsflächen ausgebildet sind. Im
übrigen besteht die Möglichkeit, im Bereich der Auflager eine Ausgleichsheizeinrichtung
anzuordnen. Um die Wärmedehnungen klein zu halten besteht fernerhin die Möglichkeit,
die Anordnung so zu treffen, daß das Mitteljoch höhenreduzierte Lageransätze aufweist
und mit diesen in die angepaßten Aufnahmen eingeführt ist. Diese Gestaltung kann
aber auch dort verwirklicht werden, wo mit kalten Pressenplatten gearbeitet wird.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen
Plattenpresse bisher statisch unbestimmte und beanspruchungsmäßig kaum übersehbare
Bereich durch statisch bestimmte Bauteile ersetzt sind. Das führt zu überschaubaren
Beanspruchungen und ermöglicht einen leichteren Bau der Plattenpresse insgesamt,
insbes. des Pressengestells.
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Darüber hinaus sind Fertigung, Transport und Montage des Pressengestells
beachtlich erleichtert. Die Gestaltung des Pressengestells selbst ist im Rahmen
der Erfindung weitgehend beliebig. Im allgemeinen wird man das Pressengestell aus
zumindest zwei geschlossenen Rahmen aufbauen, wie es bereits beschrieben worden
ist. Die Rahmen ihrerseits bestehen
dann aus schweren Blechen. Es
besteht aber auch die Möglichkeit, Oberjoch und Unterjoch gleichsam als selbständige
Bauteile auszuführen und durch zusätzliche Ständer oder Stützen, die mit Oberjoch
und Unterjoch starr oder auch in Grenzen nachgiebig verbunden sind, zum Pressengestell
zu vereinigen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 die Ansicht einer erfindungsgemäßen Plattenpresse, Fig. 2 linke Hälfte eine
andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 1, Fig. 2 rechte Hälfte eine weitere
Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht des Gegenstandes
nach Fig. l und Fig. 4 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig.
1 in perspektivischer Darstellung.
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Die in den Figuren dargestellte Plattenpresse 1 mag für die Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten und dergleichen 2 bestimmt sein. Sie besteht in ihrem
grundsätzlichen Aufbau aus einem Pressengestell 3 mit Oberjoch 4, Unterjoch 5 an
das Pressengestell 3 angeschlossenem ortsfestem Mitteljoch 6, so wie von oben und
von unten im Gleichtakt oder im Wechseltakt gegen das Mitteljoch 6 arbeitenden Pressentischen
7, 8, wobei die Pressentische 7, 8 und das Mitteljoch 6 angeschlossene oder auch
statisch integrierte Pressenplatten 9 aufweisen, was in den Zeichnungen nicht weiter
differenziert ist. Nur angedeutet sind die Antriebszylinderkolbenanordnungen 10,
die im
Oberjoch 4 bzw. im Unterjoch 5 untergebracht sind. Erfindungsgemäß
ist das Mitteljoch 6 in Aufnahmen 11 des Pressengestells 3 eingeschoben und in den
Aufnahmen 11 statisch als Platte auf zwei Stützen an --unteren und oberen Auflagern
12, 13 abgestützt. Dabei zeigen alle Ausführungsbeispiele die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung mit zum Pressengestell 3 vereinigten geschlossenen Rahmen 14 aus den
schon erwähnten Oberjochteilen 4, den Unterjochteilen 5 und seitlichen Ständern
15. Zwischen den Oberjochteilen 4 einerseits, den Unterjochteilen 5 andererseits
sind, von den Ständern 15 frei, Stütztelemente 16 angeordnet wobei diese Stützelemente-
16 zwischen sich die Aufnahmen 11 für das Mitteljoch 6 bilden.
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Die Stützelemente 16 selbst sind Stützbleche, die an die Oberjochteile
4 bzw. an die Unterjochteile 5 angeschweißt sind.
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Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Aus führungs form der
Erfindung sind die Auflager 12, 13 als Keile ausgeführt, und zwar als Keile die
in Längsrichtung der Pressenplatten 9 d. h. quer zu den Rahmen 14 und damit im Ausführungsbeispiel
senkrecht auf der Zeichenebene angeordnet sind. Das ermöglicht auf einfache Weise
die Montage aber auch die Justierung des Mitteljochs 6 derart, daß definierte Beanspruchungsverhältnisse
auftreten, wenn die Plattenpresse 1 in Betrieb genommen wird.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 mag es sich um eine Plattenpresse
1 mit kalten Pressenplatten 9 handeln. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 handelt
es sich um eine Plattenpresse 1 mit beheizten Pressenplatten 9, wo also zusätzliche
Wärmedehnungen auftreten. Fig. 2 linke Seite zeigt, daß zur Aufnahme dieser Wärmedehnungen
die Keile der Auflager 12, 13 zusätzlich mit in bezug auf den vertikalen Mittelquerschnitt
diagonalen
Führungsflächen 17 ausgebildet sind. Die Diagonalen 18 sind strichpunktiert eingezeichnet
worden. Außerdem ist angedeutet worden, daß im Bereich der Auflager eine Ausgleichsheizeinrichtung
zweckmäßig sein kann. In Fig. 2 rechts ist eine andere Maßnahme angedeutet worden,
die auf einfache Weise die Aufnahme zusätzlicher Wärmedehnungen zuläßt, weil sie
diese Wärmedehnungen klein hält. Diese Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Mitteljoch 6 gegenüber der Höhe des Mitteljoches 6 selbst höhenreduzierte
LageransAtze 20 aufweist und mit diesen in die Aufnahmen 11 eingeführt ist.
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Im einzelnen nicht dargestellt ist die konstruktive Gestaltung des
Mitteljochs 6. Im allgemeinen wird man das Mitteljoch 6 aus Stahlblechen aufbauen,
die zu einem Kastentragwerk zusammengeschweißt sind, welches für die aufzunehmenden
Beanspruchungen ausgelegt ist.