DE2246819B2 - Form- und Überzugsmassen - Google Patents
Form- und ÜberzugsmassenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Formtind
Überzugsmassen, bestehend aus
(A) einem ungesättigten Polyester.
(B) einem mit 1. mischpolymerisierbaren Vinylmonomeren,
(C) einem Aktivatorsystem,
(D) üblichen Filfs- und Zusatzstoffen.
Ungesättigte Polyesterharze neigen dazu — vor
Ungesättigte Polyesterharze neigen dazu — vor
«llem bei höheren Temperaturen bzw. wenn bereits
tin Teil des Aktivatorsystems direkt nach der Herttellung zugesetzt wurde —, bereits nach relativ kurzer
Lagerungszeit zu gelieren. Damit werden sie für die Weiterverarbeitung unbrauchbar. Deswegen setzt man
fcur Verlängerung der Lagerungszeit Stabilisatoren zu. Die mögliche Menge an Stabilisator, welche zugegeben
werden kann, ist beschränkt, da die Verlirbeitungszeit
sonst in unerwünschtem Maße ansteigt. So ist es z. B. schwierig, hochreaktive Harze bei
sommerlicher Temperatur zu lagern, wenn der Lagerraum nicht besonders gekühlt wird.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ungesättigte Polyesterharze wirkungsvoll zu stabilisieren,
ohne daß die beschriebenen Nachteile auftreten.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß die Formund Überzugsmassen
(E 1) 0,001 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf
(E 1) 0,001 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf
(A) und (B), an Hydrochinon, p-Chinon, einem monoalkylsubstituierieii Derivat davon
oder einem monoalkylsubstituierten o-Dihydroxybenzol als Stabilisator und
(E 2) 0,005 bis 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf (A) und (B) an Hcxametliylphosphorsäuretriamid als Costabilisator
enthalten.
(E 2) 0,005 bis 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf (A) und (B) an Hcxametliylphosphorsäuretriamid als Costabilisator
enthalten.
Überraschenderweise zeigte sich, daß Hexamethylphosphorsäuretriamid
weder allein noch in Verbindung mit di- oder höhersubstituierten Hydrochinonen bzw. Chinonen (z. B. Di-U'rt.-butylhydrochinoii, Ditert.-butylchiiun.
Chloranil) ungesättigte Polyesterharze im Sinne der Erfindunc stabilisiert. Der Wirkungsmechanismus
von Flexamethyl-phosphorsäuretriamid in Kombination mit Hydrochinon, Chinnn
oder monosubstituierten Derivaten dieser Ver indungen ist bekannt.}
In Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Costabilisator
können aus der Reihe der bekannten Stabilisatoren nur Hydrochinon, p-Chinan, monoalkylsubstituierte
Derivate von diesen wie beispielsweise Toluhydrochinon. tert.-Butylhydrochinon, p-Benzochinon
oder monoalkylsubstituierte o-Dihydroxybenzole wie z. B. tert. Butylbrenzcatechin eingesetzt
werden. Sie werden in Mengen von 0,001 bis 0,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise in Mengen von 0,005 bis
0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf (A) f (B), angewendet. Bei den monoalkylsubstiUrerten Verbindungen
soll der Alkylrest nicht mehr als 6 C-Atome enthalten und der Alkylrest muß sich unmittelbar am
Benzolkern befinden (Kernsubstituierung).
Das erfindungsgemäße Hexamethyl-phosphorsäuretriamid
wird in Mengen von 0,005 bis 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis 0.5 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Komponente (A) - (B). eingesetzt. Es hat sich gezeigt, daß es vorteilhaft ist.
wenn das molare Verhältnis von Stabilisator zu Costabilisator 1 : 3 bis 1: 6 beträgt.
Für die erfindungsgemäßen ungesättigten Polyester werden für die Säurekomponentj üblicheruei&e Fumarsäure,
Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid, ferner auch Itaconsäure, Mesaconsäure, Citraconsäure,
Tetrahydrophthalsäure oder Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäure
verwendet. Bis zu 75 Molprozent der \,/?-ungesättigten. copolymerisationsfähigen
Dicarbonsäuren können durch gesättigte Dicarbonsäuren, wie vor allem o-Phthalsäure
oder o-Phthalsäureanhydrid, ferner Isophthalsäure, Trimellitsäure, Bernstein- und Adipinsäure. Tetrachlor-
oder Tetrabromphthalsäure oder deren Anhydride ersetzt sein.
Weiterhin können gegebenenfalls auch einbasige Säuren, wie Benzoesäure, Ölsäure, Leinölfettsäure
oder Ricinenfettsäure in untergeordneten Mengen eingesetzt werden.
Für die Polyesterherstellung eignen sich als Diole Äthylenglykol-(1,2), Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4)
oder Hexandiol-(1,6) als unverzweigtkettige, äthergruppenfreie Diole: Propandiol-'1^), Butandiol-(1.2)
oder Butandiol-(1,3), ferner Neopentylglykol oder Pentaerythrit als verzweigtkettige äthergruppenfreie
Diole; als äthergruppenhaltige unverzweigtkettige Diole eignen sich vor allem Diäthylen-, ferner auch
Triäthylen oder Tetraäthylenglykol; als verzweigtkettige äthergruppenhaltige, vor allem Dipropyienglykol
oder auch Tripropylenglykol.
Als ungesättigte, mischpolymerisationsfähige Vinylmonomere
eignen sich die üblichen wie Styrol, substituierte Styrole, wie tert.-Butylstyrol, -v-Methylstyrol
oder Divinylbenzol; ebenfalls auch Mischungen der letzteren mit Styrol. Andere äthylenisch ungesättigte
Monomere, die in Kombination mit Styrol in Mengen von weniger als 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Monomerengemisch, verwendet werden können, sind niedere (C1- bis C,)-Alkylester von Acrylsäure oder
Methacrylsäure sowie halogenierte Styrole wie Chlorstyrol.
Dichlorstyrol, ferner auch Diallylphthalat, Triallylphnsphat, Triallylcyanurat, Acrylnitril oder
Vinylacetat.
Die Herstellung der ungesättigten Polyester erfolgt bei Temperaturen vo'i 150 bis etwa 250 C durch
übliche azeotrope oder Schmelzkondensation der Komponenten. Im allgemeinen werden die Diole in
einem etwa 2- bis 10"„igen molaren Überschuß gegenüber
den Dicarbonsäuren eingesetzt. Das Molverhältnis Diole und Dicarbonsäure ist jedoch nicht kritisch.
Die Säurezahlen der ungesättigten Polyester liegen im allgemeinen zwischen 10 und 70, vorzugsweise bei
20 bis 50, insbesondere bei 25 bis 40. Dementsprechend liegt das Molekulargewicht, das nicht kritisch für die
Erfindung ui, «iv^chen 5500 und 800, vorzugsweise
zwischen 3000 und 1000, insbesondere bei 2500 bis 1500.
Zur Durchhärtung der Form- und Überzugsmassen werden Radikale bildende Katalysatoren wie Methyläthylketonperoxid,
Cyclohexanonperoxid, Acetylacetonperoxid, Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, Isopropylperoxydicarbonat,
Cumolhydroperoxid, Dicumylperoxid in Mengen bis zu 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf (K) -j- (B), eingesetzt.
Ebenso ist der Zusatz von Härtungsbeschleunigern wie tertiären, aromatischen Aminen oder Kobaltsalzen
möglich. Es hat sich gezeigt, daß der eriindungsgemäße
Costabilisator bei vorbeschleunigten Polyesterharzen eine nur geringe Verbesserung der Lagerstabilität
erbringt. Ferner können die erfindungsgemäßen Massen mit Hilfe von ■/-, UV- oder IR-Strahlen
gehärtet werden.
Die im anpolymerisierbaren Vinylmonomeren gelösten Polyester kennen noch Hilfs- und Zusatzstoffe
wie mineralissche Füllstoffe, Pigmente, Paraffin. Thixotropiermittel, Farbaufheller, Lichtstabilisatoren
usw. enthalten.
Erfindungsgemäße Formmassen können sowohl in der Naßpreßtechnik als auch in Form von Prepregs
oder Preßmassen verarbeitet werden. Hierfür werden noch Glasfasermatten, -gewebe oder -rovings eingesetzt.
Übliche Verdickungsmittel wie Magnesiumoxid, Calciumoxid o. ä. können verwendet werden.
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Produkte auch als Polyesterlacke eingesetzt werden.
Unter Beibehaltung guter Allgemeineigenschaften besitzen die erfindungsgemdßcn Form- und Überzugsmassen
den Vorteil, daü bei ausgezeichneter Lagerstabilität die Topfzeit und die Verarbeitungszeit
nicht verlängert wird. So ergibt sich z. B. bei einem mit 0,01 Gewichtsprozent Hydrochinon un'er Zusatz
von 0,1 Gewichtsprozent Hexamethyl-phosphorsäuretriamid stabilisierten Polyesterharz, daß
1. die Reaktivität nicht abnimmt,
2. die Lagerstabilität bei 503C um etwa das Dreifache
gesteigert wird,
ohne daß die Farbe von flüssigem Harz oder Fertigprodukt ungünstig beeinflußt wird.
Zur Durchführung der Versuche wird folgendes Polyesterharz hergestellt:
65 Teile eines durch Kondensieren von 2 Mol Fumarsäure, 1 Mol Phthalsäureanhydrid und 3 Mol
Propandiol-(1,2) hergestellten ungesättigten Polyesters der Säurezahl 25 bis 30 werden in 35 Teilen Styrol
gelöst und gemäß den Tabellen stabilisiert.
Bei sämtlichen Prozentangaben handelt es sich um Gewichtsprozente, die sich auf die styrolische Polyesterharzlösung
beziehen.
In Tabelle I und II wird unter Spalte a die Lagerzeit bei 50 C in Tagen angegeben; dabei endet die
Lagerstabilität mit beginnender Gelierung. Unter Spalte b wird die Verarbeitungszeit in Minuten angegeben,
d. h., es wird die Aushärtungszeit einer lOb-g-Probe bei 20" C nach Zusatz von 1,5 g Methyläthylketonperoxid
mit 0,005 g Kobalt (hinzugefügt als Octoat) bestimmt. — In den Tabellen wird Ilexamethyl-phosphorsäuretriamid
als Costabilisator bezeichnet.
Die Beispiele der Tabelle II sind Vergleichsversuche.
Stabilisator | 0£ a [dl |
Costabilisator | 0, a [d] |
% b [min] |
|
Beispiel | 26 | b [min] |
90 46*) ■--180**) >180***) |
9 9 10 12 |
|
1 | 24 29 |
9 | 71 >140 |
5 6 |
|
2 3 |
. 0,01% Hydrochinon | 52 64 |
5 6 |
>150 >110 |
5 5 |
4 5 |
56 | 5 5 |
>120 | 11 | |
6 | 55 | 11 | >110 | 5,5 | |
7 | 19 | 5,5 | 43 | 5 | |
8 | j 0,011% Toluhydrochinon I | 19 | 5 | >34 | 26 |
9 | ί 0,0136% Toluhydrochinon \ \ -1-0,04% Trichloräthylphosphit J |
26 | |||
0,015% tert.-Butylhydrochinon | |||||
0,0098% p-Benzochinon | |||||
0,0151 % tert.-Butylbrenzkatechin | |||||
0,0i
0,5°
1.0°·
■'„ Costab'nsator.
Costabilisjtor.
Costabilisator.
Costabilisjtor.
Costabilisator.
"I
Stabilisator | 0 | a | Cosiabilisator | α | b | 0,1 Va | a | b | |
Vergleichs- versuch |
[dl | [min] | [dl | [rnin] | |||||
5 | 4 | 5 | 4 | ||||||
0,02 /0 2,5-Di-tert.-butylhydrochinon | 2 | 1 | 2 | 1 | |||||
A | 0,02 % 2,5-Di-tert.-butyl-l,4-chinon | 4 | 3 | 4 | 3 | ||||
B | 0,0224 °0 Chloranil | 1 | 13 | 2 | 13 | ||||
C | 0,01 % Brenzkatechin | 1 | — | 1 | — | ||||
D | 0,0113 "ο Hydrochinonmonomethyläther | <1*) | — | <1») | — | ||||
E | 0,0365% Cu-naphthenat | >1 | — | >1 | — | ||||
F | ohne | ||||||||
G | |||||||||
*) Bei 20"C gemessen.
Beispiel | Stabilisator | Costabili- sator |
Verarbeitcngs7eit in Minuten nach einer Lagerzeit bei 50~C von |
7 Tagen | 14 Tagen |
0 Tagen | 5 | 5,5 | |||
10 | 0,011 % Toluhydrochinon | 0 | 6,5 | 6 | 6,5 |
11 | 0,011 % Toluhydrochinon | 0,1 | 6,5 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Form- oder Überzugsmassen, bestehend aus(A) einem ungesättigten Polyester,(B) einem mit (A) mischpolymensierbaren Vinylmonomeren,(C) einem Aktivatorsysiem,(D) üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem(E 1) 0,001 bis 0,5 Gewichtsprozent (bezogen auf (A) + (B) an Hydrochinon, p-Chinon, einem monoalkylsubstituierten Derivat davon oder einenmonoalkylsubstituierteno-Dihydroxybenzol — wobei die Alkylsiibstituenten nicht nehr als 6 Kohlenstoffatome enthalten und unmittelbar an den Cf,-Ring gebunc cn sind — als Stabilisator und
(E 2) 0,005 bis. 2,0 Gewichtsprozent (bezogen auf (A) (B) an Hexamethyl-phosphorsäuretriamkl als Costabilisator
enthalten.
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