DE1813730C3 - Bei Zimmertemperatur einen Feststoff darstellendes ungesättigtes Polyesterharz - Google Patents
Bei Zimmertemperatur einen Feststoff darstellendes ungesättigtes PolyesterharzInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß in der
Polyesterkomponente B mindestens 60 Mol-% des zweiwertigen Alkohols, bezogen auf die Gesamtmolzahl
des Alkohols, von 1,4-Cyclohexandiol stammen.
2. Polyesterharz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als festes, freifließendes
Pulver vorliegt.
3. Bei Zimmertemperatur einen Feststoff darstellendes, ungesättigtes Polyesterharz nach Anspruch
1, bestehend aus — bezogen jeweils auf das Gesamtgewicht von A und B —
A) etwa 30 Gew.-% Styrol und
B) etwa 70 Gew.-°/o eines durch Veresterung etwa stöchiometrischer Mengen von
a) 1,4-Cyc!ohexandiol mit
b) einer ungesättigten Dicarbonsäure in Form von Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure oder
Fumarsäure gebildeten Polyesters.
Ungesättigte Polyesterharze können zur Bildung wärmehärtender, industriell verwendbarer Produkte
ausgehärtet werden; sie umfassen eine Mischung aus einem äthylenisch ungesättigten, mischpolymerisierbaren
Monomeren und einem Polykondensat, das durch Polyveresterung von Dicarbonsäuren, von denen
mindestens ein Teil äthylenisch ungesättigte Bindungen enthält, mit zweiwertigen Alkoholen gebildet wird.
Diese Harze sind besonders wertvoll, wenn sie als Verstärkung darin dispergierte Glasfasern enthalten.
Aus derartigen, verstärkten, wärmehärtenden Harzen können Rohre, Platten usw. gebildet werden. Obgleich
Polykondensate mit hohem Molekulargewicht gebildet werden können, die bei Zimmertemperatur Feststoffe
sind, ergibt die Zugabe des mischpolymerisierbaren Monomeren, wie Styrol, zum Polyester eine Flüssigkeit;
dabei wirkt das ungesättigte Monomere als Lösungsmittel für das Polykondensat Obgleich es möglich ist, ein
ungesättigtes Polyestermolekül mit einem anderen, ungesättigten Polyestermolekül zu vernetzen, geschieht
dies in der großtechnischen Praxis tatsächlich aufgrund
■-, des Kostenunterschiedes zwischen dem Polyester und dem Monomeren sowie der leichten Mischpolymerisation
der Mischungen aus ungesättigtem Polykondensat und Monomeren, die gegenüber dem Polyester allein
eine erhöhte Reaktionsfähigkeit haben, selten oder nie.
ίο Daher wurde die Verwendung ungesättigter Polyesterharze
in bestimmten Anwendungsgebieten, wie z. B. beim Verformen, etwas eingeschränkt durch die
Tatsache, daß Mischungen aus dem Polykondensat und Monomeren als trockene Pulver nicht so leicht
Ii verfügbar sind wie andere Kunststoffharze, z.B.
Phenolharze usw. Daher wurden Polyesterharze in bestimmten Verformungsverfahren nicht verwendet,
und andere Verfahren mußten modifiziert werden, um die Verwendung einer Flüssigkeit zuzulassen.
Ferner ist aus der deutschen Patentschrift 10 41 247 bekannt. Polymerisationsprodukte auf Polyestergrundlage
durch Aushärten eines Gemisches aus äthylenisch ungesättigten Polyestern und daran anpolymerisierbaren
Monomeren ungesättigte Verbindungen herzustel-
2"> len. Dabei werden als ungesättigte Polyester Polykondensationsprodukte
^-ungesättigter aliphatischer Dicarbonsäuren bzw. deren Anhydriden und gegebenenfalls
ungesättigter Dicarbonsäuren mit Cyclohexandiol-1,3 und gegebenenfalls Alkylenglykol verwendet. In
jo dieser Patentschrift ist zwar auch erwähnt, daß bei
Verwendung von 1,4-Cyclohexandiol Polyesterprodukte mit erhöhten Schmelzprodukten erhältlich sind, es
wird jedoch praktisch von der Verwendung dieses Diols abgeraten, da es mit den eingesetzten Monomeren nicht
j5 gut verträglich ist und zu Produkten mit geringem
technischem Wert führt.
Ferner sind in der britischen Patentschrift 9 23 691 Polyesterharze aus ungesättigter Polycarbonsäure und
einem ungesättigten acyclischen Diol beschrieben. Die
Verwendung von 1,4-Cyclohexandiol ist in dieser Patentschrift nicht erwähnt, sondern lediglich der
Einsatz von 1,2-Cyclohexandiol als alkoholische Komponente.
Mit dieser Verbindung werden jedoch keine ungesättigten Polyesterharze in fester Form, geschweige
denn ein bei Zimmertemperatur festes frei fließendes Pulver, erhalten.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man ein ungesättigtes Polyesterharz bilden kann, das bei
Zimmertemperatur ein Feststoff ist und daher zu einem frei fließenden Pulver vermählen oder tablettiert usw.
werden kann. Erfindungsgemäß wird zur Bildung des anfänglichen Polykondensats oder ungesättigten Polyesters
1,4-Cyclohexandiol verwendet. Der erhaltene ungesättigte Polyester kann noch heiß in bis zu 35
Gew.-°/o eines äthylenisch ungesättigten Monomeren gelöst werden und ergibt nach Abkühlung auf
Zimmertemperatur ein festes (jedoch noch ungehärtetes) Polyesterharz, das zu einem frei fließenden Pulver
vermählen oder tablettiert werden kann. Das feste Polyesterharz kann bei Verformungsverfahren, bei
Überzugsverfahren im Wirbelbett oder zum Imprägnieren von Glasmatten verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein bei Zimmertemperatur
einen Feststoff darstellendes, ungesättigtes PoIyesterharz, bestehend aus
A) 20 bis 35 Gew.-% eines &,j9-äthylenisch ungesättigten
Monomeren und
B) 65 bis 80 Gew.-% mindestens eines ungesättigten Polyesters, der das Umsetzungsprodukt von etwa
stöchiometrischen Mengen von
a) einem zweiwertigen Alkohol mit
b) einer Dicarbonsäure oder einem -anhydrid, von der mindestens 25 Mol-% (bezogen auf die
gesamte Molanzahl der Dicarbonsäure) eine äthylenisch ungesättigte Dicarbonsäure oder
-anhydrid sind,
darstellt, wobei die Gewichtsprozentsätze sich jeweils auf das Gesamtgewicht von A und B
beziehen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß in der Polyesterkomponente
B mindestens 60 Mol-% des zweiwertigen Alkohols, bezogen auf die Gesamtmolzahl des Alkohols,
von 1,4-Cyclohexs.ndiol stammen.
Ungesättigte Polyesterharze sind bekannt (vgl. z. B.
die US-Patentschrift 22 55 313). Der ungesättigte Polyesterteil ist ein Polykondensat, das durch Polyveresterung
von Dicarbonsäuren oder -anhydriden mit zweiwertigen Alkoholen gebildet wird. Die hier
verwendete Bezeichnung »ungesättigter Polyester« bezieht sich auf ein Polykondensat, das durch Kondensation
einer Dicarbonsäure oder deren Anhydrid mit dem zweiwertigen Alkohol in etwa äquimolaren
Verhältnissen gebildet wird und wobei mindestens ein Teil der Dicarbonsäureverbindung äthylenisch ungesättigte
Bindungen enthält. Die hier verwendete Bezeichnung »ungesättigtes Polyesterharz« bedeutet die Kombination
aus
a) dem ungesättigten Polyester und
b) einem <x,j3-äthylenisch ungesättigten mischpolymerisierbaren
Monomeren, wie Styrol, das mit dem ungesättigten Polyester mischpolymerisiert werden
kann.
Zur Schaffung der ungesättigten Bindungen innerhalb des Polyesters müssen mindestens etwa 25 Mol-% der
gesamten Dicarbonsäuren oder -anhydride äthylenisch ungesättigt sein. Solche ungesättigten Dicarbonsäuren
umfassen Malein- oder Fumarsäure sowie Maleinsäureanhydrid. Der Rest der Dicarbonsäuren (bis zu etwa 75
Mol-%) besteht entweder aus einer hexacarbocyclischen Dicarbonsäure oder einem Anhydrid, wie z. B.
Phthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Isophthalsäure, trans-1,4-Cyclohexandicarbonsäure;
1,4-, 1,5- oder 2,6- oder 2,7-Naphthalindicarbonsäure und endo-cis-Bicyclo-(2,2,l)-5-hepten-2,3-dicarbonsäure
oder Anhydride der genannten Säuren, die möglich sind, oder einer Alkandicarbonsäure und deren
Anhydrid, wie z. B. Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure
oder Adipinsäure.
Die Dicarbonsäuren werden mit etwa äquimolaren Mengen des zweiwertigen Alkohols polyverestert.
Erfindungsgemäß besteht mindestens 60 Mol-% (bezogen auf die gesamte Molanzahl des zweiwertigen
Alkohols) aus 1,4-Cyclohexandiol.
Der Rest der zweiwertigen Alkohole kann aus jedem üblicherweise verwendeten Alkandiol oder Oxyalkandiol,
wie Äthylenglykol, Propylenglykol, Diäthylenglykol, Dipropylenglykol, 1,3-Butandiol oder Neopentylglykol
sowie anderen gesättigten, cyclischen, zweiwertigen Alkoholen, wie 1,4-Cyclohexandimethanol oder
hydriertem Bisphenol A sowie Mischungen der genannten Materialien bestehen.
Der Polyester wird hergestellt durch Polyveresterung der oben genannten Bestandteile nach bekannten
Verfahren zur Herstellung von Kondensationsharzen, (vgl. z. B. die oben genannte US-Patentschrift). Die
Polyester können entweder nach dem sog. Schmelzen-ί oder dem Lösungsmittelverfahren hergestellt werden.
Es können Gelierungsinhibitoren, wie Hydrochinon, sowie Veresterungskatalysatoren zur Beschleunigung
der Kondensation verwendet werden.
Das Molekulargewicht des Polyesters wird zweckmä-Big durch seine Säurezahl gemessen. Diese Messung
beruht auf der notwendigen Anzahl von Milliäquivalenten KOH zur Neutralisation von 1 g des Polyesters.
Erfolgt die Veresterung z. B. nach dem sog. Schmelzen-Verfahren, so geschieht dies unter einer Decke eines
inerten Gases, wie Stickstoff, bei einer Temperatur zwischen etwa 180 bis 220° C für die Dauer von 6 bis 20
Stunden, bis eine Säurezahl unter 100, vorzugsweise unter 50, erreicht ist. Es können die bekannten
Veresterungskatalysatoren sowie Gelierungsinhibitoren verwendet werden.
Obgleich oben die Bildung des in den erfindungsgemäßen ungesättigten Polyesterharzen verwendeten
Polykondensfuantsils als einzige Kondensation beschrieben
wurde, kann der Polyesteranteil selbstver-
r> ständlich auch durch Mischen mehrerer Polyester gebildet werden. So kann z. B. ein durch Kondensation
von 1,4-Cyclohexandiol mit Maleinsäureanhydrid in äquimolaren Verhältn.ssen hergestellter Polyester heiß
mit einem zweiten Polyester gemischt werden, der durch Kondensation von Propylenglykol mit Maleinsäureanhydrid
in äquimolaren Verhältnissen gebildet wurde. Ungeachtet der Herstellungsweise des Polyesters
muß die erhaltene Mischung jedoch mindestens etwa 60 Mol-% 1,4-Cyclohexandiol, bezogen auf die
gesamte Molanzahl des verwendeten, zweiwertigen Alkohols, enthalten.
Der heiße flüssige Polyester oder die Polyestermischung wird dann in einem a,j3-äthylenisch ungesättigten
Monomeren gelöst. Das Monomere wirkt sowohl als Lösungsmittel für den Polyester als auch als anschließendes
Mischpolymerisationsmittel. Solche Monomeren umfassen Styrol, oc-Methylstyrol, Vinyltoluol, Divinylbenzol,
Chlorstyrol, Diallylphthalat, Methylacrylat oder Methylmethacrylat sowie Mischungen der obigen
Monomeren. Die erhaltene Mischung wird dann auf Zimmertemperatur abgekühlt. Wenn sich die Lösung
abkühlt, verfestigt sie sich, und der Feststoff kann dann vermählen oder zu Tabletten gebrochen werden. Die
Menge dieses Monomeren kann variieren. Es muß jedoch mindestens 10 bis 20% Monomeres (bezogen auf
das Gesamtgewicht des Harzes) verwendet werden, um eine ausreichende Menge für die anschließende
Mischpolymerisation oder Aushärtung des Harzes zu ergeben. Es können jedoch auch größere Mengen bis zu
etwa 35% verwendet werden, was sehr wirtschaftlich ist. Vorzugsweise werden etwa 30% Monomeres
verwendet um sicherzustellen, daß die Mischung nach Abkühlen auf Zimmertemperatur ein Feststoff ist. Bei
der bekannten Technik gab es keine derartigen Überlegungen bezüglich Flüssigkeiten und Feststoffen,
da die bekannten Polyester Monomeren-Mischungen bei Zimmertemperatur Flüssigkeiten waren, selbst wenn
nur 10 bis 20% Monomeres — das zur Erzielung einer ausreichenden Mischpolymerisation als notwendig
erachtete Minimum — verwendet wurden. Da das erfindungsgemäße neue Polyesterharz jedoch ein festes
Harz liefert, das für Zwecke verwendet werden kann, die bisher für flüssige Polyesterharze nicht in Betracht
kamen, wird die Verwendung geringerer Monomerenmengen
als üblich in bestimmten Formulierungen zur Erzielung eines festen Harzes bevorzugt.
Die Harze können Füllmittel, wie Calciumcarbonat, Talkum usw. sowie Färbemittel enthalten. Dem Harz r>
können auch andere Zusätze, wie Flammverzögerungsmittel einverleibt werden, insbesondere, wenn sie
Feststoffe sind, die vermählen und physikalisch in der pulverisierten Mischung dispergiert werden können.
Die anschließende Mischpolymerisation oder Aashär- ι ο
tung des Polyesterharzes wird gewöhnlich durch einen, freie Radikale bildenden Katalysator eingeleitet, wie
ζ. B. einen Peroxydkatalysator; es können jedoch auch andere, freie Radikale bildende Mittel, wie z. B.
UV-Licht oder Strahlung, angewendet werden. Freie Radikale bildende Katalysatoren umfassen z. B. Benzoylperoxyd,
Cumolhydroperoxyd oder Methyläthylketonperoxyd. Weiterhin verwendbar ist z. B. 2,2-Azobisisobutyronitril.
In Verbindung mit den obigen Katalysatoren können auch Polymerisationsbeschleuniger, wie :o
Kobaltnaphthenat oder Dimethylanilin verwendet werden.
Einige der obigen Katalysatoren, wie Methyläthylketonperoxyd, sind bei Zimmertemperatur aktiv, während
andere, wie Benzoylperoxyd, bei Temperaturen unter 2">
etwa 60 bis 700C nicht aktiv sind. Da erfindungsgemäß während der anschließenden Mischpolymerisation zum
Schmelzen des festen Polyesterharzpulvers zurück in eine Flüssigkeit Wärme angewendet werden kann, kann
dieses Temperaturdifferential sehr wohl die Wahl des so besonderen Katalysators beeinflussen. Wird e'n bei
hoher Temperatur aktiver Katalysator, wie Benzoylperoxid, verwendet, so kann er vermählen und zur
pulverisierten Polyesterharzmischung zugefügt werden, worauf die Mischung mit dem bereits einverleibten i=>
Katalysator versandt wird. Dies ist bei Verwendung flüssiger Polyesterharze nicht üblich, da ein bei
Zimmertemperatur aktiver Katalysator die Aushärtung unmittelbar bewirken würde; und auch ein bei hoher
Temperatur aktiver Katalysator würde bei Einverleibung in das flüssige Polyesterharz eine vorzeitige
Aushärtung einleiten. Daher war eine getrennte Verpackung des Katalysators übliche Praxis. Dies wird
mit dem erfindungsgemäßen neuen Polyesterharz eliminiert, und der Katalysator kann direkt in die
Mischung einverleibt werden und liefert ein Ein-Komponenten-System, das unmittelbar in die Verformungspresse eingeführt und nach Anwendung von Wärme
zum Schmelzen des Pulvers zu einem wärmegehärteten, verformten Gegenstand ausgehärtet werden kann.
Mit dem festen Harz, das einen physikalisch eingemischten, trockenen, festen Katalysator enthält,
können auch andere, unübliche Verfahren durchgeführt werden. So könnte das katalysatorhaltige Polyesterharzpulver
z. B. unmittelbar vor dem Aushärten in einem flüchtigen Lösungsmittel, wie Aceton dispergiert
werden. Die Lösungsmitteiwirkung des Acetons wird Harz und Katalysator zur Einleitung der Mischpolymerisation
in einen reaktionsfähigen Kontakt miteinander bringen. Die exotherme Aushärtungswärme würde dann
das Lösungsmittel abtreiben. Die physikalische Mischung aus festem Polyesterharz und trockenem
Katalysator könnte auch unmittelbar vor der Aushärtung zur Bildung einer thixotropen Mischung in ein
flüssiges Polyesterharz eingemischt werden. Der trokkene Katalysator wird dann nach dem Benetzen durch
das flüssige Polyesterharz die Aushärtung der gesamten Harzmischung einleiten.
Die folgenden Beispiele und das anschließend gezeigte Fließdiagramm veranschaulichen die vorliegende
Erfindung.
In ein mit Thermometer, Rührer, Rückflußkühler und Einlaßrohren für inertes Gas versehenes Reaktionsgefäß
wurden 2 Mol 1,4-Cyclohexandiol und 2 Mol
Maleinsäureanhydrid gegeben. Die Reaktionsmasse wurde unter ständigem Rühren bis zur Erreichung einer
Temperatur von 220° C erhitzt Das Veresterungswasser wurde durch einen gasförmigen Stickstoffstrom entfernt,
der durch die Reaktionsteilnehmer im Reaktor geleitet wurde. Es wurde 7 Stunden bis zur Erreichung
einer Säurezahl von 13 weitererhitzt. Dann wurde das heiße Harz mit ausreichend Styrol zur Schaffung einer
Lösung aus 70 Gew.-% Polyester, und 30 Gew.-°/o Monomeren vermischt. Nach Abkühlen auf Zimmertemperatur
war die Harzlösung ein weißer Feststoff, der zu einem feinen Pulver vermählen und mit 2 Gew.-%
eines vermahlenen Benzoylperoxydkatalysators vermischt wurde. Die Mischung wurde in die Hohlform
einer Presse gegeben und zur Aushärtung des Harzes 1 Stunde auf 135° C erhitzt. Das ausgehärtete Produkt war
ein hartes, zähes, klares Gußstück.
Zur Darstellung der unterschiedlichen Ergebnisse bei Verwendung anderer, zweiwertiger Alkohole mit
ähnlichen, dem 1,4-Cyclohexandiol jedoch nicht identischen Strukturen wurden verschiedene Polyester
hergestellt durch Veresterung von 1 Mol des zweiwertigen Alkohols mit 1 Mol Maleinsäureanhydrid unter den
in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen. Der Polyester wurde jeweils auf eine Säurezahl unter 50 verestert.
Dann wurde jeder Polyester in Styrol auf ein Verhältnis von 70 Gew.-% Polymerisat und 30 Gew.-°/o Monomeres
gelöst. Nach Abkühlenlassen der Mischungen auf Zimmertemperatur wurden sie untersucht. Die Ergebnisse
sind im folgenden zusammengefaßt:
Tabelle 1 | % | Physikalischer |
Zweiwertiger Alkohol im | Mono- | Zustand d. Poly |
Polyester | mcres | esterharzes bei |
Zimmertempe | ||
ratur | ||
30 | fest | |
1,4-Cyclohexandiol | 30 | flüssig |
1,3-Cyclohexandiol | 30 | flüssig |
1,2-Cyclohexandiol | 30 | flüssig |
2,2'-Di-(4-hydroxyäthoxy- | ||
phenyl)-propan (Bis- | ||
hydroxyälhyläther von | ||
Bisphenol A) | ||
Die Ergebnisse zeigen den Unterschied bei Verwendung anderer, zweiwertiger Alkohole anstelle von
1,4-Cyclohexandiol sowie die entscheidende Bedeutung des prozentualen Monomerengehaltes, wodurch bewiesen
wird, daß die vorliegende Erfindung nicht offensichtlich war.
ießdiagramm
Dicarbonsäuren, einschließlich
mindestens 25 Mol-"" äthylenisch
ungesättigter Dicarbonsäuren
mindestens Wl Mol-"·.
1.4-C'vcl"he\andinl
1.4-C'vcl"he\andinl
bis /u 40 Mol-''Ίι andere,
/weiwerliue Alkohole
stöchiometrischc
Mengen
Mengen
Polyveresterung bei IXO bis 22O°C
für 6 bis 20 Stunden
für 6 bis 20 Stunden
heißer, ungesättigter· Polyester ί/,Λ-älhylenisch ungesättigtes
Monomercs
Monomercs
Abkühlen auf
/immeriemperatiir
/immeriemperatiir
l'esles. ungesättigtes
Polyesterharz (nicht ausgehärtet)
Die vorliegende Erfindung schafft also ein ungesättigtes,
bei Zimmertemperatur festes Polyesterharz: dieses kann zu feinen Teilchen vermählen werden zur Bildung
eines Formpulvers, das zum Verformen von Gegenständen in einer Formpresse usw. verwendet werden kann.
Das neue, feste Polyesterharz kann durch Vermählen zu feinen Teilchen physikalisch mit einem trockenen
Katalysatorpulver zur Bildung einer Ein-Komponenten-Mischung vermischt werden, die nach Wärmeanwendung
zum Schmelzen des Pulvers leicht aushärtet. Daher kann das erfindungsgemäße neue Polyesterharz
für Zwecke verwendet werden, die den früheren, flüssigen, ungesättigten Polyesterharzen nicht offenstanden.
Claims (1)
- Patentansprüche:!. Bei Zimmertemperatur einen Feststoff darstellendes, ungesättigtes Polyesterharz, bestehend ausA) 20 bis 35 Gew.-% eines Λ,/S-äthylenisch ungesättigten Monomeren undB) 65 bis 80 Gew.-% mindestens eines ungesättigten Polyesters, der das Umsetzungsprodukt von etwa stöchiometrischen Mengen vona) einem zweiwertigen Alkohol mitb) einer Dicarbonsäure oder einem -anhydrid, von der mindestens 25 Mol-% (bezogen auf die gesamte Molanzahl der Dicarbonsäure) eine äthylenisch ungesättigte Dicarbonsäure oder -anhydrid sind,darstellt, wobei die Gewichtsprozentsätze rieh jeweils auf das Gesamtgewicht von A und B beziehen,
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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