DE2246501C3 - Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Innenbackenbremse - Google Patents
Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine InnenbackenbremseInfo
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- F16D—COUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
- F16D51/00—Brakes with outwardly-movable braking members co-operating with the inner surface of a drum or the like
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Description
50
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Innenbackenbremse gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei einer bekannten Nachstellvorrichtung dieser Art (US-PS 28 22 893) ist
die Sperrverzahnung nach Art eines Nachstellgewindes am Umfang eines Bolzens ausgebildet, der gleichzeitig
zur Übertragung der Bremsbetätigungskraft beim mechanischen Betätigen der Bremse dient. Ferner wird
der genannte Bolzen auf Biegung beansprucht. Aus diesen Gründen muß das Nachstellgewinde eine
verhältnismäßig große Ganghöhe haben, d.h. grob ausgebildet werden, und der Bolzen muß eine
beträchtliche Stärke haben. Schließlich verläuft die Betätigungsrichtung parallel zur Breitenrichtung der
Zähne des Nachstellgewindes, so daß diese auf Scherung beansprucht werden. Auch aus diesem
Grunde sind große Abmessungen erforderlich. Dies führt dazu, daß sich mit der bekannte.) Nachstellvorrichtung
nur vergleichsweise grobe Nachstellschritte realisieren lassen.
Es ist auch schon eine selbsttätige Nachstellvorrichtung bekannt (DT-OS 19 24 751), bei welcher ein
Winkelhebel zur mechanischen Betätigung der Bremse durch eine öffnung des Steges des ersten Bremsbackens
ragt. Mit diesem Winkelhebel ist ein Klinkenhebel über eine Feder gekoppelt, der auf ein Klinkenrad zur
Erzeugung einer Nachstelldrehung einwirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln eine wirtschaftlich herstellbare,
selbsttätige Nachstellvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die eine feinfühlige
Nachstellung ermöglicht
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1.
Bei der Nachstellvorrichtung nach der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß die Bremsbetätigungskrafi
im wesentlichen normal zu den verzahnten Flächen verläuft. Aus diesem Grunde kann eine feine
Verzahnung mit kleiner Zahnteilung verwirklicht werden, ohne daß die Gefahr der Überbeanspruchung
der Zähne bestände. Ferner läßt sich der »Nachstellpunkt«, bei dem die Nachstellung beginnt, aufgrund des
in der Herstellung leicht zu beherrschenden Spiels in der öffnung des Steges des ersten Bremsbackens genau
definieren.
Gemäß oiner vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist der erste Arm des Winkelhebels länger als der zweite Arm ausgebildet. Hierdurch wird eine Übersetzung
der Bremsbackenbewegung geschaffen, die schon bei einer sehr kleinen Bewegung der Bremsbacken zu
einem beachtlichen Weg des Winkelhebels im Bereich der Sperrverzahnung führt. Hierdurch wird die Feinfühiigkeit
der Nachstellung noch erhöht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen unter Schutz
gestellt.
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Stirnansicht einer Innenbackenbremse mit einer Nachstellvorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 1,
Fig.3 einen Schnitt längs der Linie B-B in Fig. 1,
wobei die Bremsbacken mit neuen Reibbelägen ausgestattet sind,
F i g. 4 einen F i g. 3 ähnlichen Schnitt bei abgenutzten Bremsbelägen an den Bremsbacken,
F i g. 5 eine Teilansicht aus F i g. 3,
F i g. 6 eine F i g. 1 ähnliche Stirnansicht einer Bremse mit einer erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung in
abgewandelter Ausbildungsform und
F i g. 7 einen Schnitt längs der Linie 7-7 in F i g. 6.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Bremse sind zwei Bremsbacken 1 und 2, an denen Reibbeläge 3
aufgebracht sind, innerhalb einer (nicht gezeichneten) umlaufenden Bremstrommel an einem feststehenden
Bremsschild 4 angebracht. Die Bremse ist über einen zweisinnig wirkenden Hydraulikzylinder 5 betätigbar,
der zwei einander benachbarte Enden der Bremsbacken 1 und 2 voneinander weg bewegt, wobei die anderen
beiden, einander benachbarten Enden am Bremsschild 4 verankert sind. Die Bremsbacken 1 und 2 sind mit
Rückstellfedern 6 in Richtung aufeinander zu bewegbar.
Zwischen dem Bremsbacken und nahe dem Hydraulikzylinder 5 erstreckt sich eine plattenähnliche
Nachstellstrebe 7, 16 deren eine Längskante mit einem
beträchtlichen Abschnitt ihrer Länge Gleitberührung mit dem Bremsschild 4 hat, während die Enden der
entgegengesetzten Kante an den Innenseiten der Stege der beiden Bremsbacken liegen. An einem Ende der
Strebe 7, 16 ist schwenkbar ein Winkelhebel 8 gelagert, dessen einer Arm 9 in eine im Steg des Bremsbackens 2
ausgebildete Aussparung eingreift und dessen anderer Arm tO an einen (nicht gezeichneten) Handhebel
anschließbar ist.
An der Strebe 7, 16 ist im Bereich ihrer Enden und an der dem Zylinder 5 benachbarten Seite ein bogenförmiges
verzahntes Element 11 ausgebildet, das über die den Bremsbackenstegen zugewandte Kante hinausragt.
Entsprechend F i g. 1 ist die Strebe 7,16 aus zwei Platten zusammengesetzt, wobei das verzahnte Element 11 mit
der einen dieser Platten einstückig ausgebildet ist. Am verzahnten Element 11 und am Steg des Bremsbackens
2 greift eine Haltefeder 12 an, die die Anlage des aus der S'rebe und aus dem Handbremshebel gebildeten
Aggregates am Bremsbacken 2 sichert.
In dem dem Bremsbacken 1 zugewandten Ende der Strebe 7 ist ein Schlitz 13 ausgebildet, in welchem ein
Drehzapfen 14 für einen Wir.kelhebei 15 aufgenommen ist. Um den Winkelhebel 15 in Anlage an der Strebe 7,
16 zu halten, ist der Drehzapfen 14 an beiden Enden mit Köpfen versehen. Ein erster Arm 16 des Winkelhebels
15 ist gegen das verzahnte Element 11 gerichtet und trägt eine Verzahnung, die mit der Verzahnung des
Elementes 11 zusammenwirkt. Ein zweiter Arm 17 des Winkelhebels 15 ragt durch eine im Steg des
Bremsbackens 1 ausgebildete öffnung der Aussparung 18 hindurch. An der dem Rand des Bremsbackens 1
zugewandten Seite des zweiten Armes 17 ist eine Nockenfläche ausgebildet, die am Rand der Aussparung
18 angreift. In der gelösten Stellung der Bremse besteht zwischen dem Arm 17 und dem entgegengesetzten
Rand der Aussparung 18 ein kleiner Spalt. Der Winkelhebel 15 ist so belastet, daß er den ersten Arm 16
in Richtung auf den vorspringenden Teil des verzahnten Elementes 11 zu schwenkt. Eine der Möglichkeiten,
diese Vorlast auf den Winkelhebel zu erzielen, besteht in der Verwendung einer Feder 19 (F i g. 5).
Beim hydraulischen Betätigen der Bremse werden die Enden der Bremsbacken 1 und 2 durch den Zylinder 5
voneinander weg bewegt, wobei die Strebe 7, 16 und der Handbremshebel bzw. der Winkelhebel 8 unter der
Wirkung der Haltefeder 12 ihre Anlage am Bremsbakken 2 beibehalten. Der Bremsbacken wandert so weit
nach außen, bis der zwischen dem Rand der Aussparung 18 und dem Arm 17 des Winkelhebels 15 bestehende
Spalt überwunden ist. Der Bremsbacken 1 bewegt den Winkelhebel 15 in Richtung auf das offene Ende des
Schlitzes 13 zu, bis die Verzahnung am Arm 16 sich aus dem Eingriff mit der Verzahnung des verzahnten
Elementes 11 löst. Ist die Bewegung des Bremsbackens 1
größer als die Summe dieser beiden Zwischenräume bzw. Spiele, schwenkt der Winkelhebel 15 so weit, daß
der Arm 16 unter der Wirkung seiner Vorspannvorrichtung, nämlich der Feder 19, sich längs des bogenförmigen
verzahnten Elementes 11 bewegt und ein anderer Teil der Nockenfläche des Armes 17 am Rand der
Aussparung 18 angreift. Ist dies: Bewegung so groß, daß ein anderer Zahn der Verzahnung des Elementes 11 in
Eingriff mit dem Arm 16 ko;nrnt, wird die Strebe 7, 16 beim Lösen der Bremse faktisch verlängert, wobei durch
den Eingriff zwischen dem Bremsbacken 1 und der Nockenfläche am Arm 17 ein Zurückgehen des
Bremsbackens in seine anfängliche Stellung verhindert wird.
Auf diese Weise kann der Abstand zwischen den Bremsbacken schrittweise verändert werden, entsprechend
der Teilung der Verzahnung des Elementes 11 und dem Verhältnis zwischen den wirksamen Längen
der Arme 16 und 17 des Winkelhebels 15
Bei mechanischer Betätigung der Bremse wirkt der Arm 9 des Winkelhebels 8 auf den Bremsbacken 2,
wobei die Reaktion auf die Strebe 7, 16 den Arm 17 des Winkelhebels 15 zum Angriff am Bremsbacken 1 bringt.
Dabei sind die zwischen den Verzahnungen des Elementes 11 und des Armes 16 wirkenden Kräfte im
wesentlichen Druckkräfte, die ein Ineinandergreifen der Vei zahnungen bewirken.
Eine in F i g. 6 und 7 dargestellte abgewandelte Ausbildungsform ist in Aufbau und Arbeitsweise im
wesentlichen gleich mit der vorbeschriebenen Ausbildungsform. Für bei beiden Ausbildungsformen entsprechende
Bauteile wurden gleiche Bezugszeichen verwendet.
Jedoch ist in der abgewandelten Ausbildungsform anstelle der plattenähnlichen Strebe 7, 16 eine Strebe
22, 16 vorgesehen. Wie aus F i g. 6 ersichtlich, ist diese Strebe 22, 16 gekröpft ausgebildet, wobei der mittlere
Teil gegenüber den Enden nach außen ausragt. In der
Strebe ist ein Längsschlitz 23 ausgebildet, an dessen einer Seite sich die Strebe in der Ebene des mittleren
Teils fortsetzt, während der mittlere Teil eine bogenförmige verzahnte Kante aufweist und das
verzahnte Element 11 bildet, mit dem der Arm 16 des Winkelhebels 15 zusammenwirkt. Dieser Winkelhebel
ist durch eine der in Fig. 5 gezeigten Feder 19 entsprechende U-förmige Feder 24 vorbelastet.
Da bei mechanischer Betätigung der Bremse ein Teil der auf die Strebe wirkenden Kräfte schräg zum
Bremsschild gerichtet ist, ist ein Kippen der Strebe dadurch vermeidbar, daß das dem Bremsbacken 1
zugewandte Ende der Strebe mit einem Vorsprung 25 versehen ist, der durch einen im Bremsbackensteg
ausgebildeten Schlitz hindurchgesteckt ist. Dieses Ausgestaltungsmerkmal ist jedoch nicht wesentlich.
Da das Strebenteil 22 nicht aus zwei miteinander verschweißten Teilen, sondern aus einem Stück
hergestellt ist, kann die Verzahnung mit hoher Genauigkeit ausgeführt werden. Es besteht keine
Gefahr, daß sich die Verzahnung bzw. die Zähne bei Erwärmung des Strebenteiles verformt bzw. verformen.
Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß bei eintretendem Verschleiß der Bremsbeläge der Bremsbacken der Arm
des Winkelhebels in den reichlich vorhandenen Freiraum zwischen dem Bremsbackensteg und dem
Bremsschild einschwenkt.
Die selbsttätige Nachstellvorrichtung nach der Erfindung ist bei anderen Innenbackenbremsen-Typen
verwendbar, die mit oder ohne Vorrichtung zur mechanischen Bremsbetätigung ausgerüstet sein können.
Die Bauweise der selbsttätigen Nachstellvorrichtung ist raumsparend, da sie im wesentlichen im Raum
zwischen den Stegen der Bremsbacken und dem Bremsschild unterbringbar ist und wenig dicker ist als
die Strebe. Ein weiterer Vorteil liegt in den geringen Kopien für Herstellung und Zusammenbau.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine innenbackenbremse, bei der sich die Bremsbacken
im Bereich zwischen ihren betätigbaren Enden in Löserichtung an einer zwischen ihnen angeordneten
mehrteiligen Nachstellstrebe abstützen, deren wirksame Länge zum Ausgleich des Bremsbelagverschleißes
selbsttätig vergrößerbar ist, wobei ein erster Teil der Nachstellstrebe, an dem sich der erste
Bremsbacken abstützt, ein schwenkbarer Hebel mit einer Sperrverzahnung ist, die von eir.er vorgespannten
Feder mit einer von einem zweiten, den zweiten Bremsbacken abstützenden Teil der Nachstellstrebe
getragenen Sperrverzahnung in Eingriff gehalten ist, derart, daß bei Bremsbetätigung und
übermäßigem Bremsbelagverschleiß die beiden Sperrverzahnungen durch Schwenken des Hebels
außer Eingriff gebracht werden und daß beim Lösen der Bremse die beiden Sperrverzahnungen in einer
neuen Stellung, in welcher die Gesamtlänge der Nachstellstrebe vergrößert ist, wieder miteinander
in Eingriff stehen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebel (15) ein Winkelhebel ist, der am zweiten Teil (7,22) der Nachstellstrebe (7,16; 22,16)
schwenkbar und in Nachstellrichtung verschieblich gelagert ist und dessen erster Arm (16) die
Sperrverzahnung trägt, während sein zweiter Arm (17) mit einem dem Sollüftspiel entsprechenden
Spiel durch eine öffnung (18) des Steges des ersten Bremsbackens (1) ragt.
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Arm (16) des
Winkelhebels (15) langer ist als der zweite Arm (17).
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelhebel (15)
über einen Drehzapfen (14) in einem im zweiten Teil (7,22) der Nachstellstrebe ausgebildeten Schlitz (13)
gelagert ist, in dem auch die vorgespannte Feder (19, 24) angeordnet ist.
4. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sperrverzahnungen der beiden Teile (7, 16; 22, 16) der Nachstellstrebe in an sich bekannter Weise etwa
kreisbogenförmig und komplementär zueinander verlaufen.
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