DE2244229A1 - Gewinnung von alkylenglycolen - Google Patents
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Description
Äthylenglycol oder 1,2-Propylenglycol werden aus Mischungen
mit niederen Carbonsäureestern des Glycols durch azeotrope Destillation der Mischungen mit einem azeotropbildenden
Mittel gewonnen, das mit dem Äthylenglycol oder 1,2-Propylenglycol
ein Azeotrop mit einem Siedeminimum bildet.
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Äthylenglycol oder 1,2-Propylenglycol aus Gemischen, die das
Glycol in Mischung mit niederen Carbonsäureestern des Glycols, d. h.' des Äthylen- oder Propylenglycolmonocarboxylats
und/oder des Äthylen- oder Propylenglycoldicarboxylats, enthalten. Die Erfindung betrifft insbesondere die Gewinnung
des Glycols aus Mischungen, die durch Hydrolyse von niederen Carbonsäureestern des Glycols erhalten werden.
ORIGINAL INSPECTED 3 0 9 8 11/M93
5 22U229
ÄthylengIycol und 1,2-Propylenglycol (im folgenden als
Propylenglycol bezeichnet) sind chemische Stoffe mit anerkannter technischer Bedeutung. Äthylenglycol wird
beispielsweise zur Herstellung von Gefrierschutzmitteln und bei der Erzeugung von Polyesterfasern verwendet.
Äthylenglycolherstellungsverfahren mit technischer Be-* deutung beruhen allgemein auf Äthylenoxid als Rohstoff.
In neuerer Zeit wurden jedoch Verfahren entwickelt* welche die Erzeugung von Äthylenglycol und Propylenglycol
ermöglichen, ohne daß die Zwischenherstellung des Oxids erforderlich ist. Diese Verfahren beruhen auf der Umsetzung
des Olefins, einer Carbonsäure und von molekularem Sauerstoff in flüssiger Phase in Gegenwart eines
Katalysators zu Carbonsäureestern von Äthylen- oder Propylenglycol. Ein Verfahren dieses Typs ist in der
BE-PS 738 104 beschrieben. Das Glycol kann durch Hydrolyse der in diesem Verfahren erzeugten Carbonsäureester freigesetzt
werden. Die Umwandlung der Ester in das Glycol ist jedoch durch Gleichgewichte begrenzt und die Gewinnung
und Abtrennung des in der Hydrolysereaktion erzeugten Glycols von den nichtumgesetzten Carbonsäureestern
bereitet wegen der Bildung von Glycol-Carbonsäureester-Azeotropen viele Schwierigkeiten.
Die Erfindung bezweckt deshalb ein Verfahren zur wirksamen Gewinnung von Äthylenglycol oder Propylenglycol aus
Mischungen des Glycols mit niederen Carbonsäureestern des Glycols.
Ferner soll durch die Erfindung ein Verfahren zur wirksamen Gewinnung von Äthylen- oder Propylenglycol, das durch
Hydrolyse von niederen Carbonsäureestern des Glycols erzeugt wird, geschaffen werden.
11/119J
Weiter bezweckt die Erfindung ein Verfahren der beschriebenen Art, bei dem während der Gewinnungsstufe
weitere Mengen des Glycols erzeugt werden.
Außerdem soll durch die Erfindung ein Verfahren zur Abtrennung von Äthylen- oder Propylenglycol aus Reaktionsmischungen, die durch Hydrolyse von niederen Carbonsäureestern
des Glycols erzeugt werden, geschaffen werden, das mit der Hydrolysestufe verbunden werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung am Beispiel des Äthylenglycols erläutert, die Erläuterung gilt jedoch ebenso
für Propylenglycol.
Erfindungsgemäß wird Äthylenglycol aus seinen Mischungen
mit niederen Carbonsäureestern von Äthylenglycol, wie sie durch Hydrolyse von niederen Carbonsäureestern von Äthylenglycol
erzeugt werden, durch Destillation solcher Mischungen in Gegenwart eines azeotropbildenden Mittels abgetrennt,
das mit Wasser praktisch nicht mischbar ist und mit Äthylenglycol ein Azeotrop mit.einem Siedeminimum bildet,
und das bei Atmosphärendruck vorzugsweise einen Siedepunkt von 135 bis 190 0C und insbesondere von 150 bis 180 0C
aufweist, überraschenderweise wurde gefunden, daß bei
Destillation der äthylenglycolhaltigen Mischung in Gegenwart solcher azeotropblldender Mittel die Neigung von
Äthylenglycol, mit den Mono- und Diäthylenglycolcarboxylaten Azeotrope zu bilden, nicht länger ein Hindernis
für die Abtrennung von Äthylenglycol aus der Mischung bildet und daß erfindungsgemäß das Azeotrop mit dem
zugesetzten azeotropbildenden Mittel ohne weiteres durch Destillation aus der Mischung entfernt werden
kann und daß das Äthylenglycol daraus leicht gewonnen
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werden kann. Tatsächlich ist es ein weiteres Merkmal der Erfindung, daß das Azeotrop sich bei der Kondensation
in zwei Phasen trennt, nämlich eine Phase, die hauptsächlich aus dem azeotropbildendem Mittel besteht, und
eine Phase, die das Äthylenglycol enthält. Erfindungsgemäß läßt sich die Phase, die das azeotropbildende Mittel
enthält, leicht von der äthylenglycolhaltigen Phase, zum Beispiel durch Dekantieren abtrennen und wird als
Rücklauf in die Destillationskolonne zurückgeführt. Das azeotropbildende Mittel wird also lediglich in dem
Destillationssystem im Kreislauf geführt und die ursprünglich zugeführte Menge an azeotropbildendem Mittel
läßt sich ständig wieder verwenden, mit der Ausnahme der sehr kleinen Verluste, die normalerweise bei der Aufarbeitung
auftreten.
Zweckmäßig hat das azeotropbildende Mittel einen Siedepunkt innerhalb des oben angegebenen Bereichs von 135 bis
190 0C bei Atmosphärendruck und am vorteilhaftesten innerhalb
des besonders bevorzugten Temperaturbereichs, bildet jedoch außerdem vorzugsweise ein Azeotrop mit einem Siedeminimum,
welches einen Siedepunkt aufweist, der sich um wenigstens 5 0C von dem Siedepunkt der Azeotrope, die
von Äthylenglycol mit irgendeinem der in der Mischung vorhandenen Äthylenglycolcarbonsäureester gebildet werden,
bei dem gleichen Druck unterscheidet. Besonders geeignet als azeotropbildende Mittel sind die gesättigten acylischen
oder cyclischen Kohlenwasserstoffe, die aromatischen Kohlenwasserstoffe, die in den meisten Fällen alkylsubstituierte
Benzole sind, und die halogenierten Kohlenwasserstoffe, besonders halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe.
Ein besonders bevorzugtes azeotropbildendes Mittel ist Pseudocumol. Zu geeigneten
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azeotropbildenden Mitteln gehören ferner Äther, Ketone
und Alkohole. In der folgenden Tabelle sind Beispiele
für derartige azeotropbildende Mittel genannt und die
Siedepunkte der betreffenden Azeotrope mit Äthylenglycol
angegeben.
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22 Ά 4229
T a b e 1 1
Azeotropbildendes MIttel |
Azeotrops,
0C, 760 mm Hg |
Siedepkt. dee
azeotropbil- denden Mittels, |
°C, 760 mm Hg | ||
Äthylbenzol | 133 | 136,2 |
Cumol | 147 | 152,8 |
Anisol | 150,5 | 153,9 |
Brombenzol | 150,2 | 156 |
1-Brorahexan | 150,5 | 156 |
1,2,3-Trichlorpropan | 150,8 | 156 3 |
Propylbenzol | 152 | 15S |
o-Chlortoluol | 152,5 | 159 |
2,7-Dimethyloctan | 153 | 160 |
p-Chlortoluol | 155 | 162 |
Mesitylen | 156 | 164,6 |
1,3-Dibrompropan | 160,2 | 167,3 |
2,6-Dimethy1-4-heptanon | 164,2 | 168 |
Pseudocumol | 158 | 169,5 |
Phenetol | 161,5 | 172 |
m-Dichlorbenzol | 166 | 172 |
2-0ctanon | 168 | 172,9 |
Benzylmethylather | 159 ,8 | 174 |
Decan | 161 | 174 |
p-Dichlorbenzol | 163 | 174 |
Heptylalkohol | 174,1 | 177 |
p-Cymol | 163,2 | 177 |
p-Methylanisol | 166,6 | 177 |
Bis- (2-chloräthyl)äther | 171 | 178 |
o-Dichlorbenzol | 165,8 | 17« |
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Das erfindungsgemäße Trennverfahren läßt ©ich wie erwähnt
zmr Gewinnung von Äthylenglycol aus in beliebiger Weise erzeugten Mischungen dieser Verbindung mit niederen Äthylenglycolcarbonsäureesterri
anwenden, ist jedoch besonders ssur Abtrennung von Äthyienglycol aus solchen Mischungen geeignet,
die durch Hydrolyse von Mono- und/oder Dicarbonsäureestern
von Äthylenglycol erzeugt werden, und das Trennverfahren kann leicht mit der Hydrolysestufe zu einem
zusammenhängenden Verfahren verbunden werden. Die Äthylenglycol-Ester-Beschickung,
die der azeotropen Destillation nach der Erfindung zugeführt wird, ist eine Mischung von
Äthylenglycol rait niederen Carbonsäuremonoestern und/oder
-diestern von Äthylenglycol, d«h» Estern aus Äthylenglycol
und einer Alkansäure mit 1 bis β Kohlenstoffatomen pro Molekül, z.B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, ■
Buttersäure, Isobüttersäure und den Valerian- und Capronsäuren. Zu den niederen Carbonsäuremonoestern von
Äthylenglycol gehören also Ätfoylengiyeolmonoformiat *
Äthylenglycolmonoacetat, 'ftthylenglycolmonopropionat e
Äthylenglycolmonofoutyrat, Äthylenglycolmonoisobutyrat„
die Äthylenglycolmonovalerate und die Kthylenglycolmonoca~
proate und zu den Diestern die entsprechenden Diester der gleichen Alkansäuren. Mischungen von Äthylenglycol
mit Äthylenglycolmonoformiat, Äthylenglycolmonoacetat,.
Äthylenglycolmonopropionat, Äthylenglycolmonobutyrat und Äthylenglycolmonoisobutyrat, den entsprechenden Diestern
und Mischungen solcher Monoester und solcher Diester sind typische Beschickungen für das erfindungsgemäße
Verfahren. Besonders häufig werden die Diacetat-Monoacetat-Mischungen
als Beschickungen verwendet <. Selbst- ■
verständlich kann das Äthylenglycol, das abgetrennt w werden soll, auch in Mischungen von Estern vorliegen,
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zum Beispiel Mischungen von Äthylenglycolmonoacetat und Äthylenglycolmonopropionat sowie Mischungen mit einem
oder mehreren Diestern, darunter gemischten Diestern wie Äthylenglycolacetatpropionat. Der Begriff "Äthylenglycolester-Beschickung",
wie er hierin verwendet wird, soll also nicht nur Mischungen von Äthylenglycol mit
den niederen Äthylenglycolmonoestern allein oder den Äthylenglycoldiestern allein, sondern auch Mischungen
mit Monoester-Diester-Mischungen oder mit gemischten Estern sowie mit Mischungen verschiedener Äthylenglycolcarbonsäureester
bezeichnen. Im allgemeinen können Mischungen, die das Äthylenglycol enthalten, kleine Mengen
von Nebenprodukten der Herstellung des Glycolesters enthalten. Zu solchen Nebenprodukten gehören normalerweise
kleine Mengen Wasser und Säuren sowie nichtumgesetzte
niedere Carbonsäure. Sie können ferner Katalysatorrückstände und als Nebenprodukte gebildete Aldehyde, beispielsweise
Acetaldehyd und Formaldehyd enthalten.
Das azeotrope Destillationsverfahren nach der Erfindung läßt sich besonders auf Äthylenglycol-Ester-Mischungen
anwenden, die 5 bis 95 Molprozent Äthylenglycol enthalten.
Die Destillationsvorrichtung, in der die azeotrope Destillation nach der Erfindung durchgeführt wird, kann irgendeine
zweckmäßige Vorrichtung zur fraktionierten Destillation sein, zum Beispiel eine Bodenkolonne oder eine Füllkörperkolonne
mit einer für die gewünschte Trennung ausreichenden Anzahl an theoretischen Böden, im allgemeinen 20 bis 40
theoretischen Böden. Die Temperatur hängt selbstverständlich von dem jeweiligen azeotropbildenden Mittel ab, da jedes
Mittel mit Äthylenglycol ein binäres Azeotrop mit einem Siedeminimum mitt einem verschiedenen Siedepunkt
bildet, im allgemeinen werden jedoch in der Destillation Blasentemperaturen von 170 bis 240 0C angewandt.
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Ebenso werden zweckmäßig Drucke von 400 nun Hg bis
3,5 atü (50 psig) angewandt. Das Azeotrop trennt sich bei der Kondensation in eine erste Phase, im allgemeinen
die obere Phase, die hauptsächlich aus dem azeotropbildenden Mittel besteht, und in eine zweite
Phase, im allgemeinen die untere Phase, die hauptsächlich aus Äthyienglycol besteht. Diese Äthylenglycolphase
kann eine kleine Menge Äthylenglycolmonocarbonsäureester
enthalten, der, wenn" er in dem System vorliegt, dazu neigt, mit der azeotropen Mischung in
mehr oder weniger großem Ausmaß je nach dem verwendeten azeotropbildenden Mittel abzudestillieren.
Das Dampfkondensat aus der azeotropen Destillation wird in einen Separator oder eine Dekantiervorrichtung
geleitet und die Phase, die das azeotropbildende Mittel enthält, wird als Rücklauf in die
Destillationskolonne zurückgeführt. Es ist jedoch zu
beachten, daß ein Betrieb außerhalb der oben genannten Temperatur- und Druckbereiche möglich ist und daß
die Auswahl bestimmter Kombinationen von Bedingungen im Rahmen des fachmännischen Könnens liegt.
Äthyienglycol wird aus der Äthylenglycolphase durch Destillation, Extraktion oder andere geeignete Maßnahmen
gewonnen, eine Destillation wird jedoch dafür bevorzugt. Zweckmäßig wird die Phase aus dem Azeotropkondensat,
die das Äthyienglycol enthält, einer weiteren Destillation unterworfen, in der eine über Kopf abgehende
Fraktion entfernt wird, die jeglichen vorhandenen Äthylenglycolmonocarbonsäureester zusammen mit einer verhältnismäßig
kleinen Menge Äthyienglycol sowie mit jeglichem vorhandenem azeotropbildenden Mittel enthält.
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Als Sumpfprodukt wird reines Äthylenglycol abgezogen.
Diese Destillation wird unter geeigneten Destillationsbedingungen durchgeführt, am zweckmäßigsten bei Temperaturen von 150 bis 210 0C und Drucken von 150 mm Hg
bis 0,35 atü (5 psig). Das Kopfprodukt aus dieser zuletzt beschriebenen Destillationsstufe wird vorteilhafterweise durch Vereinigung mit der Beschickung für
die azeotrope Destillationskolonne in das Verfahren zurückgeführt.
Wie erwähnt, ist das erfindungsgemäBe Xthylenglycolgewinnungsverfahren besonders für eine Verbindung mit der
Hydrolyse von niederen Xthylenglycolcarbonsäureestem,
d.h. niederen Äthylenglycolcarbonsäuremonoestern,
-diestern und Mischungen von Monoestern und Diestern
geeignet, d.h. es kann auf die Hydrolysestufe folgen,
um das erzeugte Xthylenglycol zu gewinnen. So kann die Äthylenglycol-Ester-Beschickung für die azeotrope
Destillation aus dem Abstrom der Hydrolyse von Äthylenglycolcarbonsäureestern, zweckmäßig nach Entfernung
von Wasser und Carbonsäure, bestehen. Dieser Abstrom enthält nicht nur den Äthylenglycolmonoester und im
allgemeinen Äthylenglycoldiester, sondern auch
wechselnde Mengen Xthylenglycol. Di· Reaktionsmischung,
aus der das Xthylenglycol abgetrennt werden soll, kann durch partielle Hydrolyse von Mono- odor Dicarbonsäureestern von Xthylenglycol oder Mischungen dieser
Ester durch Erwärmen des oder der Ester in Gegenwart von Wasser erzeugt werden. Zwar findet die Hydrolysereaktion auch allein unter Wärmeeinwirkung statt, es
kann jedoch zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit bevorzugt werden, die Hydrolyse in Gegenwart eines sauren
Hydrolysekatalysators durchzuführen.
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-...,. * 22U229
Die Beschickung für die Hydrolysestufe kann hauptsächlich
aus dem,Monoester oder dem Diester oder aus Mischungen
von Mono- oder Diestern in beliebigen Verhältnissen bestehen. Der Hydrolysereaktion können als Beschickung die
Reaktionsproduktmischungen von Verfahren zur Herstellung von Äthyleisglycolmonoester oder· Äthylenglycoldiester oder
Mischungen daraus zugeführt werden. Typische Reaktionsproduktmischungen dieser Art sind beispielsweise in der
oben genannten BE-PS 738 104, nach der der Monoester zusammen
mit beträchtlichen Mengen des Diesters erzeugt wird, und in der GB-PS 1 124 862, nach der der Monoester praktisch
frei von Diester erhalten wird, beschrieben. Die Hydrolyse kann mit Glycolestern durchgeführt werden, die in beliebiger
Weise erzeugt wurden, sei es nach dem Verfahren der belgischen Patentschrift oder der britischen Patentschrift
oder nach verschiedenen anderen Verfahren. Die Hydrolysereaktionen laufen unabhängig von der genauen Zusammensetzung
der Beschickung soweit ab, bis eine Gleichgewichtsmischung aus Diester, Monoester, Xthylenglycol,
Carbonsäure und Wasser vorliegt. Vor Einführung des Reaktionsprodukts der Hydrolyse in die azeotrope Destillation
werden vorzugsweise das Wasser und die Carbonsäure aus dem Hydrolyseabstrom entfernt, beispielsweise durch
Destillation in beliebiger zweckmäßiger Weise. Diese beiden Verbindungen lassen sich leicht von dem Äthylenglycol
und den niederen Carbonsäureestern abtrennen. Zur Durchführung der Hydrolyse wird der niedere Äthylenglycolcarbonsäureester
oder die Estermischung zweckmäßig in Gegenwart von Wasser erwärmt, bis wenigstens eine gewisse Hydrolyse
stattgefunden hat. Zwar kann die Hydrolysereaktion allein unter der Einwirkung von Wärme stattfinden, zur Erhöhung
der Reaktionsgeschwindigkeit kann es jedoch bevorzugt sein, die Hydrolyse in Gegenwart eines sauren Hydrolysekatalysators
durchzuführen, zum Beispiel einer Mineralsäure wie Schwefelsäure oder Phosphorsäure. Vorzugsweise wird
jedoch ein fester Katalysator, zum Beispiel in Form eines
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sauren Ionenaustauschharzes, verwendet. Die Hydrolysestufe wird zweckmäßig derart durchgeführt, daß der Glycolester
oder die Estermischung unter Einwirkung von Wärme (mit oder ohne Katalysator) unter Freisetzung (d. h. Hydrolyse)
von 15 bis 80 Molprozent der Acylreste, zum Beispiel Acetatreste, als niedere Carbonsäure, zum Beispiel Essigsäure,
reagiert. Gleichzeitig wird Äthylenglycol freigesetzt.
Es ist zweckmäßig, in der Hydrolysereaktion wenigstens 0,25 Mol Wasser pro Äquivalent der in der Hydrolysebeschickung
vorhandenen Acylreste anzuwenden. Vorzugsweise beträgt die zugesetzte Wassermenge etwa 0,75 bis 5 Mol
Wasser pro Äquivalent Acylreste. Selbstverständlich können größere Wassermengen angewandt werden, beispielsweise bis
zu 20 Mol pro Äquivalent Acylreste, die Anwendung so großer Wassermengen ist aber sowohl unnötig als auch wirtschaftlich
nachteilig.
Bei der Hydrolysereaktion sind Temperaturen von wenigstens etwa 50 0C erforderlich, um wirtschaftlich brauchbare Hydrolysegeschwindigkeiten
zu erzielen. Nur wenn Katalysatoren verwendet werden, können bereits Temperaturen von 25 0C
mit befriedigenden Ergebnissen angewandt werden. Dagegen ist es im allgemeinen nicht zweckmäßig, Hydrolysereaktionstemperaturen
über etwa 250 C zu verwenden, da bei höheren Temperaturen eine merkliche thermische Zersetzung mit damit
verbundener Bildung von färbenden Stoffen stattfinden kann. Vorzugsweise werden Temperaturen von etwa 50 bis etwa 200 0C
angewandt. Der Druck ist für den Verlauf der Hydrolyse in keiner Hinsicht kritisch, sofern er bei der herrschenden
Temperatur genügt, um die Reaktionsmischung in der flüssigen Phase zu halten. Daher können Drucke von nur 50 mm Hg
ebenso wie Drucke von einigen hundert Atmosphären angewandt werden. Die Verweilzeit derReaktionsteilnehmer und Produkte
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in der Hydrolysezone ist keineswegs kritisch, und geeignet ist jede praktisch erreichbare Verweilzeit. So sind beispielsweise
Verweilzeiten von nur einer Minute bis zu mehreren Stunden, zum Beispiel 4 Stunden, oder länger völlig geeignet
.
Jeder übliche Katalysator für die Hydrolyse von Estern kann angewandt werden, zum Beispiel Säuren, Metallionen und dergleichen,
die bevorzugten Katalysatoren sind jedoch saure Stoffe wie die Mineralsäuren, zum Beispiel Salzsäureι Schwefelsäure
und Phosphorsäure, und auch organische Säuren wie Oxalsäure, Weinsäure und Äpfelsäure sowie solche Stoffe
wie Trichloressigsäure und die Arylsulfonsäuren, zum Bei-?
spiel p-Toluolsulfonsäure. Wenn solche Katalysatoren eingesetzt
werden, werden sie in verhältnismäßg kleinen Mengen angewandt, zum Beispiel sind Mengen von nur 0,0001 Mol
pro Äquivalent Acylrest in der Beschickung für die Hydrolysezone geeignet. Höhere Verhältnisse können zwar angewandt werden,
es ist jedoch wenig zweckmäßig, Mengen von mehr als etwa 0,001 Mol Säure pro Äquivalent Glycolreste der Beschickung
anzuwenden, und allzu hohe Katalysatormengen können die Qualität des Glycols nachteilig beeinflussen. Besonders bevorzugt
wird es jedoch, feste Katalysatoren anzuwenden, zum Beispiel saure Ionenaustauschharze oder Molekularsiebe,
beispielsweise Metallaluminosilicate (Silicatzeolite) wie Molekularsiebe der Serie "A" und "X", zum Beispiel "Molekularsieb
4A", und andere saure heterogene feste Katalysatoren, die in Form von Füllungen verwendet werden können,
durch die laufend die zu hydrolysierende Beschickung geleitet werden kann, so daß keine Trennstufe erforderlich ist.
Zu typischen Beispielen für geeignete Ionenaustauschharze
gehören Kationenaustauschharze des SuIfonsäuretyps, zum
Beispiel die Polystyrolsulfonsäuren, für die die Produkte typisch sind, welche unter den Bezeichnungen Dowex-50,
Duolite C-20 und Ionac Z40 im Handel erhältlich sind.
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Nach der Hydrolysereaktion wird das Hydrolysat, welches außer Äthylenglycol, Monoestern und Diestern Carbonsäure,
zum Beispiel Essigsäure, und Wasser enthält, wie erwähnt zweckmäßig in eine Destillationskolonne geführt, in
welcher die Hauptmenge der Carbonsäure und des Wassers verdampft und über Kopf zur späteren Rückgewinnung abgeführt wird. Diese Trennung kann in jeder üblichen Destillationskolonne, zum Beispiel von solcher Art, wie sie
für die azeotrope Destillation verwendet wird, durchgeführt werden. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, wenigstens
90 % des Wassers und der Carbonsäure, die in der Mischung vorhanden sind, zu entfernen^ bevor mit der Entfernung und
Gewinnung des Äthylenglycols begonnen wird. Die Destillation zur Abtrennung von Wasser und Carbonsäure kann zwar,
wie erwähnt, in einem weiten Bereich von Bedingungen durchgeführt werden, es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen,
bei Blasentemperaturen von 170 bis 240 0C und Drucken von
400 nun Hg bis 3,5 atü (50 psig) zu arbeiten. Es ist zu beachten, daß das Wasser und die Carbonsäure in einer
einzigen Destillation entfernt werden können, oder daß die Destillation in zwei in Reihe geschalteten Destillationszonen durchgeführt werden kann, wobei das Wasser
und ein Teil der Carbonsäure in der ersten Destillationezone entfernt werden und der Rest der zu entfernenden
Carbonsäure in der zweiten Destillationszone abgetrennt wird. Diese Destillationestufe wird zweckmäßig in üblicher
Weise durchgeführt, und es ist dem Fachmann ohne weiteres möglich, bestimmte Bedingungen für die Behandlung bestimmter Beschickungen zur Abtrennung bestimmter Mengen an Wasser und Carbonsäuren zu wählen.
Das azeotrope Destillationsverfahren nach der Erfindung läßt sich wie erwähnt zur Abtrennung von Äthylenglycol
aus Äthylenglycol-Ester-Mischungen, die wechselnde Mengen
des Glycols enthalten, anwenden. Wenn jedoch der Äthylenglycolgehalt verhältnismäßig gering ist, zum Beispiel
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unter 10 Molprozent liegt, und wenn die Beschickung für
die azeotrope Destillation-bedeutende Mengen an niederem Äthylenglycolqarbonsäuremonoester, zum Beispiel wenigstens 15 Molprozent, enthält,.ist es vorteilhaft, eine
Disproportionierung des Monoesters durchzuführen (vgl.
die gleichzeitig eingereichte Patentanmeldung der gleichen Anmelderin mit dem internen Aktenzeichen 1037).
Wenn die Disproportionierung gleichzeitig mit der azeotropen Destillation durchgeführt wird, wird das frisch erzeugte Äthylenglycol unmittelbar aus dem System entfernt.
die azeotrope Destillation-bedeutende Mengen an niederem Äthylenglycolqarbonsäuremonoester, zum Beispiel wenigstens 15 Molprozent, enthält,.ist es vorteilhaft, eine
Disproportionierung des Monoesters durchzuführen (vgl.
die gleichzeitig eingereichte Patentanmeldung der gleichen Anmelderin mit dem internen Aktenzeichen 1037).
Wenn die Disproportionierung gleichzeitig mit der azeotropen Destillation durchgeführt wird, wird das frisch erzeugte Äthylenglycol unmittelbar aus dem System entfernt.
In Gegenwart eines Katalysators, der sich allgemein als
schwache Base kennzeichnen läßt, setzen sich niedere
Carbonsäuremonoester von Alkylenglycolen wie Äthylenglycol und Pröpylenglycol, ohne daß die Gegenwart eines
zusätzlich eingeführten Reaktionsteilnehmers erforderlich ist, in einer Reaktion, die als Disproportionlerungsreaktion gekennzeichnet werden kann, unter Bildung von Äthylenglycol oder Pröpylenglycol und des entsprechenden
niederen Carbonsäurediesters von Äthylenglycol oder
Pröpylenglycol entsprechend folgender Gleichung um:
schwache Base kennzeichnen läßt, setzen sich niedere
Carbonsäuremonoester von Alkylenglycolen wie Äthylenglycol und Pröpylenglycol, ohne daß die Gegenwart eines
zusätzlich eingeführten Reaktionsteilnehmers erforderlich ist, in einer Reaktion, die als Disproportionlerungsreaktion gekennzeichnet werden kann, unter Bildung von Äthylenglycol oder Pröpylenglycol und des entsprechenden
niederen Carbonsäurediesters von Äthylenglycol oder
Pröpylenglycol entsprechend folgender Gleichung um:
2 Alkylenglycolmonoester —> Alkylenglycol+Alkylenglycoldiester
Als Katalysator für die Disproportionlerungsreaktion wird
eine Verbindung verwendet, die selbst eine schwache Base ist oder in Gegenwart von iithylenglycolcarbonsäureestern
in situ eine schwache Base zu bilden vermag. Als Katalysatoren können beispielsweise verwendet werden:
(a) Metalle und Metallverbindungen, zum Beispiel Lithium,
Natrium, Kalium, Calcium* Beryllium, Magnesium, Zink, Cadmium, Strontium, Aluminium, Blei, Chrom, Molybdän, Mangan,
Eisen, Kobalt, Germanium, Nickel, Kupfer, Quecksilber,
Zinn, Bor, Antimon, Wismut und Zer als Metalle oder als
Oxide, Hydride, Carboxylate, z.B. Formiate oder'Acetate, Alkoholate oder Glycolate oder Metallalkyle, ZiB, Tetrabutylzinn, Cadmiumacetat, Bleiacetat, Zinkacetat und Di-Lutylzinndincetat, .- - ■:.:.-■ ■. ='/
Zinn, Bor, Antimon, Wismut und Zer als Metalle oder als
Oxide, Hydride, Carboxylate, z.B. Formiate oder'Acetate, Alkoholate oder Glycolate oder Metallalkyle, ZiB, Tetrabutylzinn, Cadmiumacetat, Bleiacetat, Zinkacetat und Di-Lutylzinndincetat, .- - ■:.:.-■ ■. ='/
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(b) tertiäre Amine, zum Beispiel Trimethylamin, Triäthyldiamin
und Dimethylstearylamin,
(c) quaternäre Ammoniumsalze schwacher Säuren, zum Beispiel
Tetramethylammoniumacetat.
Katalysatoren des bevorzugten Typs sind die aus Gruppe (a) und die bevorzugten einzelnen Katalysatoren sind Carboxylate
von Zinn, Blei, Zink, Magnesium und Cadmium, besonders die Acetate.
Die verwendete Katalysatormenge kann schwanken, solange eine Menge vorhanden ist, die die Reaktion wirksam katalysiert.
Im allgemeinen sind Mengen von 0,001 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf den Äthylenglycolmonoester, der in der*festerbeschickung
für die Disproportionierungszone enthalten ist, geeignet. Vorzugsweise beträgt die Katalysatormenge 0,01
bis 1,0 %, und besonders bevorzugt wird eine Menge von 0,1 bis 5 %. Es können auch größere Mengen angewandt werden,
wobei die Höchstmenge im allgemeinen durch wirtschaftliche Faktoren begrenzt wird. Gewünschtenfalls kann der
Katalysator direkt in die Disproportionierungszone eingeführt werden, vorzugsweise wird der Katalysator jedoch
der Esterbeschickung zugesetzt, bevor diese in die Disproportionierungszone eingeführt wird. Die Verweilzeit der
Reaktionsteilnehmer in der Disproportionierungszone kann
ebenfalls schwanken. Da längere Verweilzeiten einen erhöhten Umsatz des Äthylenglycolmonoesters zu Äthylenglycol
(und zu Äthylenglycoldiester) begünstigen, soll eine Verweilzeit angewandt werden, mit der ein vernünftiger Umsatz
erzielt wird, zum Beispiel von wenigstens etwa 0,25 Minuten. Die maximale Verweilzeit wird im allgemeinen nur
von der Wirtschaftlichkeit des Systems begrenzt. Vorzugsweise soll jedoch eine Verweilzeit von wenigstens 2 Minuten
angewandt worden, und in der Regel sind längere Verweilzeiten
als 50 Minuten nicht besonders zweckmäßiq.
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Die Disproportionierungsreaktion ist eine Gleichgewichtsreaktion, die auf verhältnismäßig mäßige Umsätze an Monoester
begrenzt ist, und wird deshalb am vorteilhaftesten gleichzeitig mit der azeotropen Destillation durchgeführt,
da die Disproportionierung in der azeotropen Destillationskolonne durch die stufenweise Entfernung von Äthylenglycol
im Maße seiner Bildung in Richtung auf vollständige Umsetzung verschoben wird. Außerdem begünstigen die Temperaturen bei
der azeotropen Destillation die Disproportionierungsreaktion. Der Druck ist kein die Reaktion beeinflussender Parameter,
und die in der azeotropen Destillationszone herrschenden Drucke sind völlig geeignet.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise
näher erläutert, in der
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Äthylenglycolgewinnungssystems
mit dem azeotropen Destillationssystem nach der Erfindung und
Figur 2 eine ähnliche schematische Darstellung eines Gesamtsystems,
in dem die azeotrope Destillation mit einer Glycolesterhydrolyse verbunden ist,
zeigt.
Wie aus der Zeichnung und besonders aus Figur 1 zu ersehen ist, wird ein Esterbeschickungsstrom, der aus einer Äthylenglycol-Ester-Mischung
besteht, durch Leitung 10 in eine azeotrope Destillationszone 12 eingeführt, die in der dargestellten
Ausfuhrungsform aus einer Destillationskolonne
besteht, die zweckmäßig mit Heizeinrichtungen, zum Beispiel einem üblichen Verdampfer 13, und einer Sumpfproduktentnameleitung
14 und einer Kopfdampfleitung 16, die mit einem Kühler 18 verbunden ist, ausgestattet ist. Wenn eine Disproportionierung
von A'thylenglycolmonoester durchgeführt
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werden soll, kann der erforderliche Katalysator durch Leitung 20 zugeführt werden, so daß er mit der Esterbeschickung
vermischt werden kann, bevor diese in die azeotrope Destillationszone eingeführt wird. Das Xthylenglycol wird über
Leitung 16 in Form eines Azeotrops mit dem azeotropbildenden Mittel abgezogen, und Glycolester wird durch Leitung
entnommen. Die dampfförmige Kopffraktion verläßt die Kolonne 12 durch Leitung 16 und wird in dem Kühler 18 kondensiert.
Das Kondensat strömt in einen Phasenseparator 22. Das kondensierte azeotropbildende Mittel wird in Kolonne 12 durch
Leitung 24 als Rücklauf zurückgeführt, während die Xthylenglycolphase über Leitung 26 abgezogen und in eine Raffinierkolonne 28 eingeführt wird, die ebenfalls mit Heizeinrichtungen, zweckmäßig in Form eines Verdampfers 29, ausgestattet ist. In der Kolonne 28 werden Xthylenglycolester und
azeotropbildendes Mittel, die in der aus dem Phasenseparator 22 abgezogenen Xthylenglycolphaee enthalten sind, als
Dampf über Leitung 30 entfernt, und Xthylenglycol in praktisch reiner Form wird als Sumpf durch Leitung 32 abgezogen.
Die Dämpfe in Leitung 30 werden im Kühler 34 kondensiert. Ein Teil des Kondensats wird durch Leitung 36 als Rücklauf
in die Kolonne 28 zurückgeführt, und der Rest wird durch
Leitung 38 abgezogen. Ein Teil oder das gesamte Material in Leitung 38 kann mit der Beschickung für Kolonne 12 vereinigt werden. Frisches azeotropbildendes Mittel zur Ergänzung wird nach Bedarf ebenfalls zweckmäßig durch Leitung 10 oder durch Leitung 20 zugesetzt oder in Leitung 24
eingeführt.
Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, in der das eben beschriebene azeotrope Destillationssystem mit der Hydrolyse niederer Carbonsäureester von Xthylenglycol, welche die Beschickung für die azeotrope Destillationskolonne 12 liefert, zu einem Gesamtverfahren verbunden ist, wird einer
Hydrolysezone 50 ein Esterbeschickungsstrom durch Leitung 52 und Leitung 54 zugeführt, und Wasser für die
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Hydrolyse wird durch Leitung 56 eingeführt und mit der
Esterbeschickung für die Hydrolyse in Leitung 54 vor dem Eintritt in'die Zone 50 vereinigt. Die Zone 50- ist zweckmäßig
mit einem Bett aus festem Hydrolysekatalysator gefüllt, zum Beispiel einem Bett aus saurem Ionenaustauschharz.
Der vereinigte Strom aus Wasser und Esterbeschickung fließt durch das Bett nach oben, und das hydrolysierte
Reaktionsprodukt wird durch Leitung 58 abgezogen. Der Produktstrom in Leitung 58 wird in eine Wasserabtrennkolonne
60 eingeführt, die mit einem Umlaufverdampfer 61 und anderen Heizeinrichtungen ausgestattet ist. In der
Kolonne 60 wird Wasser verdampft und zusammen mit einer kleinen Menge Carbonsäure durch Leitung 62 abgezogen und
im Kühler 64 kondensiert. Da bei der in Figur 2 dargestellten Ausfuhrungsform das Kondensat aus dem Kühler 64
etwas azeotropbildendes Mittel enthält, wie noch genauer
erläutert wird, gelangt das Kondensat in einen Phasenseparator 66, worin das Wasser und die Carbonsäure eine
Phase und das azeotropbildende Mittel eine zweite Phase, die aus dem Separator 66 über Leitung 68 abgezogen wird,
bilden. Die wässrige Phase wird über Leitung 70 entfernt. Ein Teil davon wird über Leitung 72 als Rücklauf In die
Kolonne 60 zurückgeführt, und der Rest wird über Leitung 74, die in den Wasservorrat 56 mündet, in den Reaktor
50 zurtickgeleitet. Der Teil des der Kolonne 60 zugeführten
Hydrolyseproduktstroms, der nicht verdampft und über Leitung 62 abgezogen wird und aus Äthylenglycol,
Carbonsäure und niederen Carbonsäureestern von Äthylenglycol besteht, wird über Leitung 75 abgezogen und zu
einer Destillationskolonne 76 geführt, die ebenfalls mit geeigneten Heizeinrichtungen, zum Beispiel einem Verdampfer
77, ausgestattet ist. In der Destillationskolonne 76 wird die Carbonsäure verdampft, und die Carbonsäuredämpfe
werden über Leitung 78 abgezogen und im Kühler 80 •kondensiert. i;in Teil des Kondensats wird über Leitung
als Rücklauf in die Kolonne 76 zurückgeführt, und der Rest
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wird aus dem System über Leitung 84 abgezogen. Der Carbonsäurestrom
enthält ferner jegliches Wasser, das in Kolonne 60 nicht abgetrennt wurde. Die praktisch wasser- und
carbonsäurefreie Mischung aus Äthylenglycol und niederen Carbonsäureestern wird aus der Destillationszone 76 über
Leitung 86 abgezogen und gelangt in die Leitung 10/ aus der die Esterbeschickung für die azeotrope Destillationszone 12 zugeführt wird, wie oben in Verbindung mit Figur 1
erläutert wurde. Um das azeotrope Destillationssystem vollständig mit dem Hydrolysesystem zu verbinden, ist mit Leitung
38 eine Leitung 90 verbunden, aus der das aus Kolonne 28 abgezogene Kondensat, das azeotropbildendes Mittel
enthält, als Beschickung zur Hydrolysezone 50 gelangt, und ein Nebenstrom aus Kolonne 12, der aus Dämpfen von
niederen Carbonsäureestern von Äthylenglycol besteht, wird über Leitung 92 abgezogen und nach Kondensation im
Kühler 88 ebenfalls mit der Beschickung für die Hydrolysezone vereinigt. Ein kleiner Reinigungsstrom aus flüssigen
Estern und Dlsproportionierungskatalysator, falls vorhanden, wird Über Leitung 14 abgezogen, um jeglichen Disproportionierungskatalysator
aus dem System zu entfernen, der dann gewonnen und zu Leitung 20 zurückgeführt werden kann.
Wenn dagegen die Hydrolyse thermisch, d. h. ohne Verwendung eines Katalysators, durchgeführt wird, oder wenn
kein Disproportionierungskatalysator vorhanden ist, dann kann der Esterstrom aus der azeotropen Destillationszone
zu der Hydrolysezone ein flüssiger Strom sein, zum Beispiel kann die Leitung 92 mit Leitung 14 verbunden sein.
Den Disproportionierungskatälysator soweit wie möglich von der Hydrolysezone fernzuhalten, ist nur dann von Bedeutung,
wenn ein festes saures Ionenaustauschharz vorhanden ist, da der Katalysator dann von dem Harz zurückgehalten
wird, so daß früher als sonst eine Regenerierung oder ein Austausch des Harzes erforderlich ist. Der feste
Hydrolysekatalysator wird schließlich durch kleine Mengen
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von Verunreinigungen verunreinigt, die in der Hydrolysebeschickung
vorhanden sein können, und muß in üblicher Weise regeneriert oder ausgetauscht werden.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher
erläutert.
Eine Beschickungsmischung aus 30,4 Gewichtsprozent Äthylenglycoldiacetat
(EGDA), 56,9 Gewichtsprozent Äthylenglycolmonoacetat (EGMA) und 12,7 Gewichtsprozent Äthylenglycol
(EG) wird in eine Oldershaw-Destillationskolonne eingeführt, die 30 Glasböden mit einem "Durchmesser von 1" über der
Beschickungsstelle und 20 Böden mit einem Durchmesser von 1" unter der Beschickungsstelle enthält und mit einem
elektrisch beheizten 300 ccm-Glasverdampfer ausgerüstet
ist, der mit einem Variac-Gerät betrieben wird, um in dem Verdampfer eine konstante Temperatur von 186 C aufrechtzuerhalten
. Die Mischung wird in Gsgent^art von o~Chlor~
toluol als azeotropbildendem Mittel destilliert, das auf
dem obersten Boden der Kolonne eingeführt wird» Die übergehenden Dämpfe (153 C) werden in einem absteigenden
Glasrohrkühler kondensiert, und die kondensierte Zweiphasenflüssigkeit wird in einem Dean-Stark-Rohr dekantiert. Die schwerere Flüssigkeit aus Äthylenglycol und
Ester wird in Abständen abgezogen, und die leichtere Flüssigkeit aus dem o-Chlortoluol wird über die Überlaufleitung
abdekantiert und mit konstanter Geschwindigkeit auf den obersten Boden der Kolonne gepumpt.
Beim Betrieb im Gleichgewichtszustand werden 150 ccm/Stunde Beschickungsmischung an der Beschickungsstelle und 200 ecm/-Stunde
o-Chlortoluol (AA) auf dem obersten Boden eingeführt,
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so daß ein Molverhältnis von zugeführtem AA zu EG in der
Beschickung von etwa 4,75 erzielt wird. Die Hauptmenge des eingeführten AA besteht aus dem Rücklauf der leichte
ren Flüssigkeit, der frisches AA zum Ausgleich für die Menge, die mit der über Kopf abgezogenen Phase abgeht,
zugesetzt wird. Die über Kopf abgehenden Dämpfe bilden bei Kondensation eine AA-Phase und eine Produktphase.
Letztere wird' in einer Menge von 39 g/Stunde erzeugt und aus dem System abgezogen und besteht hauptsächlich aus
EG mit kleineren Mengen EGMA und AA und ist frei von EGDA.
Die Analyse des Sumpfs zeigt, daß dieser nur etwa 0,8 % Äthylenglycol enthält. Die Gewinnung des Äthylenglycols
aus der Beschickungsmischung beträgt also etwa 95 %. Durch fraktionierte Destillation der Produktphase läßt
sich leicht praktisch reines Ä'thylenglycol erhalten.
Unter Verwendung der Beschickungsmischung und der Vorrichtung von Beispiel 1, jedoch von p-Dichlorbenzol als azeotropbildendes
Mittel (AA) wird die Beschickungsmischung in die Kolonne mit einer Geschwindigkeit von 150 ccm/Stunde und
das AA auf den obersten Boden mit einer Geschwindigkeit von 124 ccm/Stunde eingeführt, so daß ein Molverhältnis von
zugeführtem AA zu EG in der Beschickungsmischung von 3 erzielt wird. Die Blasentemperatur wird bei 188 0C gehalten,
und die Temperatur des übergehenden Dampfs beträgt 164 C. Die aus der übergehenden Fraktion erhaltene Produktphase
wird in einer Menge von etwa 26 g/Stunde abgezogen und weist folgende Analysenwerte (Gewichtsprozent) auf:
EG | 73,6 |
EGMA | 10 |
EGDA | keines |
AA | 16,4 |
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Die Analyse des Sumpfprodukts ergibt, daß dieses nur.etwa
1,3 % Äthylenglycol enthält. Die Gewinnung des Äthylenglycols
aus der Mischung beträgt also etwa 91 %. Durch fraktionierte Destillation der Produktphase aus der Kopffraktion
wird praktisch reines Äthylenglycol erzeugt.
Bei s ρ i e 1 3
Das azeotropbildende Mittel von Beispiel 2 wird durch m-Dichlorbenzol ersetzt, und die Destillation wird bei
einer Blasentemperatur von 185 0G und einer Temperatur
des übergehenden Dampfs von 162 C bei einem Rücklauf durchgeführt, der ein Molverhältnis von zugeführtem AA
zu EG in der Beschickung von 2 ergibt. Es werden praktisch die gleichen Ergebnisse erhalten.
Bei's pi'el 4
Die Arbeitsweise der Beispiele 2 und 3 wird mit einer Beschickung
aus 58 Gewichtsprozent Äthylenglycolmonoacetat, 25 Gewichtsprozent Athylenglycoldiacetat und. 17 Gewichtsprozent
Äthylenglycol wiederholt. In zwei Versuchen, in denen als azeotropbildendes Mittel Äthylbenzol (Blasentemperatur
192 0C, Kopftemperatur 134 0C, Molverhältnis.6,6)
und Cumol (Blasentemperatur 191 0C, Kopftemperatur 149 0C,
Molverhältnis 3,6) verwendet wird, wird Äthylenglycol sehr
wirksam aus der Mischung abgetrennt.
Ein Hydrolyse-Destillations-System, wie es in Figur 2 dargestellt ist, wird zur kontinuierlichen Hydrolyse einer
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Estermischung, die etwas Äthylenglycol enthält und aus
etwa 54 Molprozent Äthylenglycoldiacetat, 41 Molprozent Äthylenglycolmonoacetat und 5 Molprozent Äthylenglycol
besteht, und anschließenden Gewinnung von Äthylenglycol durch azeotrope Destillation verwendet. Die folgenden
Angaben beziehen sich auf den Betrieb dieses Systems, nachdem Gleichgewichtsbedingungen erreicht sind.
Die frische Beschickungsmischung wird durch Leitung 56
in einer Menge eingeführt, die 111 kgMol (244.7 lb.mols)/-Stunde EGDA, 84 kgMol (184.9 Ib.mols)/Stunde EGMA und
11 kgMol (24.4 Ib.moIs)/Stunde EG entspricht. Diese
Mischung wird mit Kreislaufströmen 90 und 92 vereinigt,
so daß sich ein Strom von etwa 841 kgMol (1855 lb.mols)/-Stunde EGDA, 836 kgMol (1843 Ib.mols)/Stunde EGMA und
29 kgMol (64 Ib.mols)/Stunde EG ergibt, und in die Hydrolysezone
50 gefUhrt, die bei einer Temperatur von 90 C gehalten wird und eine Füllung aus 42,5 m (1500 cubic
foot) Ionenaustauschharz Dowex 5OW-X8 aufweist. Gleichzeitig
wird Wasser in einer Menge von etwa 297 kgMol (654.3 Ib.mols)/Stunde Frischwasser und etwa 241 kgMol
(530.7 Ib. mols) Kreislaufwasser, das eine kleine Menge Essigsäure enthält, eingeführt. Das partiell hydrolysierte
Produkt (etwa 87 % des der Hydrolysezone zugeführten Äthylenglycoldiacetats bleiben unverändert) wird durch
Leitung 58 abgezogen und auf den neunten Boden von oben in die Kolonne 60 geleitet, die etwa 53 praktische Böden
enthält und bei einer Verdampfertemperatur von 175 0C
und bei Atmosphärendruck mit einem Rücklaufverhältnis von 2 : 1 betrieben wird, um über Kopf den Wasser-Essigsäure-Kreislaufstrom
und einen Sumpfstrom aus dem Rest des Hydrolyseabstroms abzutrennen, der auf dem 36. Boden
von oben in die Kolonne 76 eingeführt wird, die 60 praktische Böden enthält und bei einer Verdampfertemperatur
von 182 0C und bei Atmosphärendruck mit einem Rücklaufverhältnis von 0,75 : 1 betrieben wird.
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Azeotropbildendes Mittel im Kreislaufstrom 90 wird im Separator
66 entfernt und Über Leitung 68 in die Kolonne 12 zurückgeführt. In Kolonne 76 wird der Rest der Essigsäure und
des Wassers abgetrennt und über Leitung 84 abgezogen. Das Sumpfprodukt aus Kolonne 76, das aus dem Eater- und Glycolanteil
des Hydrolysereaktionsprodukts besteht, wird auf den 20. Boden von oben in die azeotrope Destillationskolonne
12 eingeführt, die 55 praktische Böden enthält und in der Pseudocumol als azeotrop bildendes Mittel verwendet
wird, welches durch die Leitungen 24 und 68 kontinuierlich
in die Kolonne zurückgeführt wird und in einer Menge vorliegt, die ein Verhältnis von azeotrop bildendem Mittel
zu Ester-Glycol-Beschickung von etwa 0,4 : 1 ergibt. Das
gesamte kondensierte und im Separator 22 abgetrennte azeotropbildende
Mittel wird in die Kolonne 12 zurückgeführt,
und die Äthylenglycolphase aus dem Separator 22, die etwa 11 Molprozent EGMA und 3 Molprozent Pseudocumol enthält und
frei von EGDA ist, wird zur Raffinierkolonne 28 geleitet, die 60 praktische Böden enthält und mit einer Verdampfertemperatur
von 173 0C und bei Atmosphärendruck mit einem
Rücklaufverhältnis von 6,8:1 betrieben wird. Aus der
Kolonne wird ein praktisch aus Äthylenglycol bestehendes Sumpfprodukt in einer Menge von etwa 201 kgMol
(4441b.mols)/Stunde abgezogen, und die übergehende Nettofraktion
wird, wie bereits erwähnt, durch Leitung 90 in die Hydrolysestufe zurückgeführt. Ein Dampfstrom, der
praktsich vollständig aus Äthylenglycoldiacetat besteht, wird durch Leitung 92 über dem 53. Boden von oben aus
der Kolonne 12 abgezogen und ergibt nach Kondensation im Kühler 88 den vorher genannten Kreislaufstrom.
Ein System, wie es in Figur 2 dargestellt ist, wird zur
kontinuierlichen Hydrolyse einer Estermischung, die etwas
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Äthylenglycol enthält und aus etwa 54 Molprozent Äthylenglycoldiacetat, 41 Molprozent Xthylenglycolmonoacetat und
5 Molprozent Äthylenglycol besteht, und zur anschließenden Disproportionierung des Athylenglycolmonoacetats und Gewinnung von Äthylenglycol aus dem System durch azeotrope
Destillation verwendet. Die folgenden Angaben beziehen sich auf den Betrieb dieses Systems, nachdem Gleichgewichtsbedingungen erreicht sind.
Die frische Beschickungsmischung wird durch Leitung 56 in einer Menge zugeführt, die 111 kgMol (244.7 Ib.mols)/Stunde
EGDA, 84 kgMol (184.9 Ib.mo^s)/Stunde EGMA und 11 kgMol
(24.4 Ib.mols)/Stunde EG ergibt. Diese Mischung wird mit
Kreislaufströmen 90 und 92 zu einem Strom von etwa 531 kgMol (1170 Ib.mols)/Stunde EGDA, 112 kgMol
(247.8 Ib.mols)/Stunde EGMA und 29 kgMol (63.4 lb.mols)/-Stunde EG vereinigt und in die Hydrolysezone 50 geführt,
die bei einer Temperatur von 90 0C gehalten wird und
eine Füllung aus etwa 22,7 m (800 cubic foot) Ionenaustauscherharz (Dowex 50W-XB) enthält. Gleichzeitig wird
Wasser in einer Menge von etwa 292 kgMol (656.4 Ib.mols)/-Stunde Frischwasser und etwa 241 kgMol (530.9 Ib.mols)/-Stunde Kreislaufwasser, das eine kleine Menge Essigsäure
enthält, eingeführt. Das partiell hydrolysierte Produkt (•twa 55 % des der Hydrolysezone zugeführten EGDA bleiben
unverändert) wird über Leitung 58 abgezogen und auf den
9. Boden von oben in die Kolonne 60 eingeführt, die 53 praktische Böden enthält und bei einer Verdampfertemperatur von etwa 152 C und bei Atmosphärendruck mit
einem Rücklaufverhältnis von 2 : 1 betrieben wird, um
als übergehende Fraktion den Wasser-Essigsäure-Kreislaufstrom und einen Sumpfstrom aus dem Rest des HydroIyseabstroms abzutrennen, der auf den 12. Boden von
oben in die Kolonne 76 geleitet wird, die 28 praktische Böden enthält und bei einer Verdampfertemperatur von
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182 0C und bei Atmosphärendruck mit einem Rücklaufverhältnis
von 1,6 : 1 betrieben wird. Azeotropbildendes Mittel im
Kreislaufstrom 90 wird im Separator 66 entfernt und über
Leitung 68 in die Kolonne 12 zurückgeführt. In der Kolonne
76 wird der Rest der Essigsäure und des Wassers abgetrennt und über Leitung 84 abgezogen. Dem Sumpfprodukt
aus der Kolonne 76, das aus dem·Ester- und Glycolanteil
des Hydrolysereaktionsprodukts besteht, wird ein Disproportionierungskatalysator,
in diesem Fall Bleiacetat, in einer Menge von etwa 0,14 kgMol (0.30 Ib.mol)/Stunde zugesetzt,
und die Mischung wird auf den 20. Boden von oben in die azeotrope Destillationskolonne 12 eingeführt,
die 55 praktische Böden enthält und in der Pseudocumol als azeotropbildendes Mittel verwendet wird,
das durch die Leitungen 24 und 68 kontinuierlich in die Kolonne zurückgeführt wird und in einer Menge vorhanden
ist, die ein Verhältnis von azeotropbildendem Mittel zu
Ester-Glycol-Beschickung von etwa 1 : 1 ergibt. Das gesamte
kondensierte und im Separator 22 abgetrennte azeotropbildende Mittel wird in die Kolonne 12 zurückgeführt, und
die Äthylenglycolphase aus dem Separator 22, die etwa 11 Molprozent EGMA und 4 Molprozent Pseudocumol enthält
und frei von EGDA ist, wird zur Raffinierkolonne 28 geführt, die 60 praktische Böden enthält und bei einer
Verdampfertemperatur von 173 0C und einem Druck von
200 mm Hg mit einem Rücklaufverhältnis von 7 : 1 betrieben wird. Ein praktisch aus Äthylenglycol bestehendes
Sumpfprodukt wird in einer Menge von etwa 201 kgMol (444 Ib.mols)/Stunde abgezogen, und die Kopffraktion
wird, wie vorher erwähnt, durch Leitung 90 in die Hydrolysestufe zurückgeführt. Ein Esterreinigungsstrom von
4 kgMol (9 Ib.mols)/Stunde (berechnet als Äthylenglycoldiacetat),
der den Katalysator enthält, wird durch Leitung 14 entfernt, und ein Dampfstrom wird durch Leitung
92 vom 53. Boden von oben aus Kolonne 12 abgezogen und kondensiert und ergibt den vorher erwähnten
Kreislaufstrom.
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Die Hydrolysebeschickung in den vorhergehenden Beispielen enthält Äthylenglycol und eine beträchtliche Menge Äthylenglycolmonoester,
was für eine Beschickung typisch ist, die normalerweise bei der Verarbeitung eines Carbonsäureesterprodukts
anfällt, das durch Umsetzung von Essigsäure und Äthylen erzeugt wird. Ein wirksamer Betrieb wird aber
auch dann erzielt, wenn diese Arbeitsweise mit einer Beschickung wiederholt wird, die praktisch kein Äthylenglycol
oder geringere Mengen an Athylenglycolmonoacetat enthält oder praktisch* aus Äthylenglycoldiacetat besteht.
Solche Beschickungen erfordern eine entsprechende Anpassung beim Betrieb der Destillationseinheiten, wie für den
Fachmann ersichtlich ist. Das Äthylenglycol, das als Produkt dieses Verfahrens gewonnen wird, ist von hoher Reinheit,
so daß es direkt zur Erzeugung von Polyestern mit Faserqualität eingesetzt werden kann.
Was oben zur Behandlung von niederen Carbonsäureestern von Äthylenglycol und zur Entfernung und Gewinnung von Äthylenglycol
ausgeführt wurde, gilt, wie oben erwähnt, auch für die Behandlung niederer Carbonsäureester von Propylenglycol
und für die Entfernung und Gewinnung von Propylenglycol unter Verwendung von azeotropbildenden Mitteln der
oben beschriebenen Art, die mit dem Propylenglycol Azeotrope mit einem Siedeminimum bilden. Zu solchen azeotropbildenden
Mitteln gehören o-Xylol (Siedepunkt des Azeotrops 135,8 0C), Dibutylather (Siedepunkt des Azeotrops
136 C) und 2-Octanon (Siedepunkt des Azeotrops 169 C). Wenn also die Beispiele 1 bis 6 mit Beschickungen aus
Propylenglycoldiacetat, Propylenglycolmonoacetat und Propylenglycol und unter Verwendung von azeotropen
Mitteln, wie sie vorher genannt wurden, wiederholt werden, werden entsprechende Ergebnisse erzielt und
eine wirksame Gewinnung von Propylenglycol erreicht. Ebenso werden entsprechende Ergebnisse erhalten, wenn
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die Ester anderer niederer Alkansäuren anstelle der Essigsäureester,
zum Beispiel die Formiate und die Propionate, verwendet werden. Die Erfindung ist deshalb nicht auf die
beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
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Claims (12)
1. Verfahren zur Gewinnung von Athylenglycol oder Propylenglycol aus einer Beschickungsmischung, die Athylenglycol oder Propylenglycol und wenigstens einen niederen
Carbonsäureester des Äthylen- oder Propylenglycols enthält, dadurch gekennzeichnet, dafl
(a) die Beschickungsmischung einer ersten Destillation
in Gegenwart eines azeotropbildenden Mittels, das mit dem Glycol ein Azeotrop mit einem Siedeminimum
bildet, unterworfen und eine erste Kopffraktion, die
ein Azeotrop aus dem azeotropbildenden Mittel und dem Glycol enthält, und eine erste Sumpffraktion
aus dem Ester, worin derGlycolgehalt beträchtlich vermindert ist, erzeugt wird»
(b) die Kopffraktion in das azeotropbildende Mittel als erste Phase und das Glycol als zweite Phase getrennt
wird,
(c) die erste Phase als Rücklauf in die erste Destillation zurückgeführt wird und
(d) aus der zweiten Phase reines Glycol gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Phase von Stufe (b) einer zweiten Destillation unterworfen wird und eine zweite Kopffraktion aus
noch vorhandenem azeotropbildenden Mittel und Ester und eine zweite Sumpffraktion aus Glycol, das praktisch frei
von dem azeotropbildenden Mittel und dem Ester ist, erzeugt wird.
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3. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite.Kopffraktion in die erste Destillation
zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickungsmischung für die erste Destillation
durch partielle Hydrolyse wenigstens eines niederen Carbonsäureesters von Äthylenglycol oder Propylenglycol mit Wasser
erzeugt wird. ^ "
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein azeotropbildendes Mittel mit einem Siedepunkt im
Bereich von 135 bis 190 0C verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als azeotropbildendes Mittel ein gesättigter Kohlenwasserstoff
, ein aromatischer Kohlenwasserstoff, ein halogenierter Kohlenwasserstoff, ein Äther, ein Keton
oder ein Alkohol verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als azeotropbildendes Mittel Pseudocumol verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beschickungsmischung verwendet wird, die einen
niederen Carbonsäuremonoester von Äthylenglycol oder Propylenglycol enthält, und daß in der ersten Destillation
gleichzeitig mit der azeotropen Destillation eine katalytische Disproportionierung des Monoesters durchgeführt
wird.
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9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
(a) wenigstens ein niederer Carbonsäureester von Äthylenglycol oder Propylenglycol mit Wasser partiell zu
einem Hydrolyseprodukt hydrolysiert wird, das das Glycol, Carbonsäure, Wasser und niederen Carbonsäureester
enthält,
(b) das Hydrolyseprodukt zur Verdampfung des Wassers und der Carbonsäure aus dem Glycol und Erzeugung einer
Sumpffraktion aus dem Glycol und dem Ester destilliert wird,
(c) die Mischung einer Destillation in einer ersten Destillationszone
in Gegenwart eines azeotropbildenden Mittels, das mit dem Glycol ein Azeotrop mit einem Siedeminimum
bildet, unterworfen und dadurch eine erste Kopffraktion
aus einem Azeotrop des azeotropbildenden Mittels und des Glycols und geringeren Mengen des Esters und eine
Sumpffraktion des Esters mit erheblich vermindertem Glycolgehalt erzeugt wird,
(d) die Kopffraktion in das azeotropbildende Mittel als
erste Phase und kleine Mengen des azeotropbildenden Mittels und des Esters enthaltendes Glycol als zweite
Phase getrennt wird,
(e) die erste Phase als Rücklauf in die erste Destillationszone zurückgeführt wird,
(f) die zweite Phase einer Destillation in einer zweiten Destillationszone unterworfen und eine zweite Kopffraktion
aus dem azeotropbildenden Mittel und dem Ester und eine zweite Sumpffraktion aus dem Glycol,
das praktisch frei von dem azeotropbildenden Mittel und dem Ester ist, erzeugt wird, und
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(g) die erste Sumpffraktion in die Umsetzung gemäß Stufe (a) zurückgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für die Hydrolyse eine Beschickung, die einen
niederen Carbonsäurediester von Äthylenglycöl oder Propylenglycol
enthält, verwendet, die Hydrolyse in Gegenwart eines festen Hydrolysekatalysators durchgeführt und
ein Hydrolyseprodukt aus dem Glycol, Carbonsäure, Wasser und einer Mischung von niederem Carbonsäuremono- und
-diester des Glycols erzeugt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Stufe (b) in zwei Destillationszonen durchgeführt
wird und daß das Wasser hauptsächlich in der ersten dieser beiden Destillationszonen und die Carbonsäure
hauptsächlich in der zweiten dieser beiden Destillationszonen entfernt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der niedere Carbonsäuremonoester in dem Hydrolyseprodukt
von Stufe (a) in Stufe (c) während der Destillation in Gegenwart eines azeotropbildenden Mittels durch
Disproportionierung in Glycol und niederen Carbonsäurediester übergeführt wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HALCON RESEARCH AND DEVELOPMENT CORP., 10016 NEW Y |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: SPOTT, G., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
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