DE2244088B2 - Verfahren zur Herstellung eines lumineszierenden Erdalkalihalophosphats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines lumineszierenden ErdalkalihalophosphatsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von lumineszierenden, mit dreiwertigem Antimon und
gegebenenfalls auch mit zweiwertigem Mangan akti- ho
vierten Erdalkalihalophosphaten mit Apatitkristallstruktur und auf diese Weise hergestellte lumineszierende
Halophosphate.
Solche Halophosphate werden häufig zur Umwandlung von kurzwelliger Ultraviolettstrahlung in sichtbare h-,
Strahlung, beispielsweise in Gasentladungslampen, insbesondere in Niederdruckquecksilberdampfentladungslampen,
angewendet. Das Grundgitter dieser dargestellt werden, worin M zumindest eines der
Erdalkalimetalle und X zumindest eines der Halogene Chlor und Fluor darstellt Verbindungen, die als
Aktivator ;)ur dreiwertiges Antimon enthalten, senden bei Anregung durch kurzwellige Ultraviolettstrahlung
blaues Licht aus. Da es zur Anwendung in Gasentladungslampen für allgemeine Beleuchtungszwecke erwünscht
ist, daß der Leuchtstoff nahezu weißes Licht aussendet, wird neben dem dreiwertigen Antimon
häufig zweiwertiges Mangan als Aktivator angewendet Zur Verbesserung der Qualität des lumineszierenden
Halophosphats wird oftmals noch eine kleine Cadmiummenge in das Apatitgitter eingebaut
Die Herstellung der genannten Halophosphate ist wegen der großen Anzahl von Komponenten, die
miteinander reagieren müssen, um das Ap^titgitter mit der richtigen, darin aufgenommenen Aktivatormenge
zu bilden, ein überaus komplizierter Vorgang. In der Literatur sind viele Herstellungsverfahren beschrieben.
Eines der wichtigsten Ziele dieser Herstellungsverfahren ist, einen Leuchtstoff mit einem möglichst hohen
Quantenwirkungsgrad zu erhalten.
Bei den bekannten Herstellungsverfahren wird das Antimon meistens als Antimontrioxid (Sb2Oj) in das
Reaktionsgemisch gebracht. Dieses Reaktionsgemisch kann ferner sehr verschiedenartigen Verbindungen zum
Einführen der Erdalkalimetalle, der Phosphatgruppen, der Halogene und gegebenenfalls des Manganaktivators
enthalten. Üblich ist es, die Erdalkalimetalle und die Phosphatgruppen teilweise gemeinsam als Erdalkalihydrophosphat
einzuführen (z.B. als CaHPO4). Ferner wird noch eine Erdalkalikarbonatmenge in das Reaktionsgemisch
eingebracht, um die Erdalkalimetallmenge auf den richtigen Wert zu bringen. Die Halogene
werden häufig . , Halogenide eines oder mehrerer der Erdalkalimetalle oder von Ammonium in das Gemisch
gebracht. Das Mangan wird oft als Carbonat, Oxalat oder als Manganammoniumphosphat beigegeben. Ferner
kann eine kleine Cadmiummenge, wie Cadmiumoxid oder Cadmiumammoniumphosphat, eingeführt werden.
Ein Herstellungsverfahren, bei dem die Antimonverbindung (meistens SbjOj) dem Reaktionsgemisch
unmittelbar beigegeben wird, hat verschiedene Nachteile. In erster Linie kann insbesondere bei hohen
Antimongehalten eine starke Sinterung des Reaktionsprodukts auftreten. Ein derartig gesintertes Produkt
muß stark gemahlen werden, damit der Leuchtstoff für praktische Anwendungszwecke geeignet ist. Ein Mahlvorgang
ist jedoch unerwünscht, weil dabei in den meisten Fällen der Quantenwirkungsgrad des Leuchtstoffs
nachteilig beeinflußt wird. Ferner ergibt ein Mahlvorgang neben Körnern mit den erwünschten
Abmessungen eine große Menge sehr feiner Körner, die im Falle der lumineszierenden Halophosphate den
Nachteil einer niedrigen Absorption von Ultraviolettstrahlung aufweisen. In zweiter Linie hat die Verwendung
von Antimontrioxid im Erhitzungsgemisch den Nachteil, daß dieses Oxid ziemlich flüchtig ist und auch
leicht mit den Halogenen im Reaktionsgemisch Antimonhalogenide bildet, die bei den zur Bildung des
Apatits erforderlichen Temperaturen besonders flüchtig sind. Das Antimontrioxid kann ferner zur Bildung
unerwünschter Nebenphasen, etwa Calciumantitnonat, führen, die bei Verwendung des Leuchtstoffs in Lampen
einen Teil der anregenden Ultraviolettstrahlung absor-
20
1-,
30
bieren, ohne diese in sichtbare Strahlung umzuwandeln.
Die obengenannten Erscheinungen haben ferner zur Folge, daß der Antimongehalt der auf diese Art und
Weise hergestellten Halophosphate nur schwierig einzustellen ist.
Ein anderer schwerwiegender Nachteil, der bei der
unmittelbaren Zugabe der Antimonverbindung zum Reaktionsgemisch auftritt, ist, daß ein optimaler
Quantenwirkungsgrad des Halophosphats bei verhältnismäßig niedrigen Antimongehalten erreicht wird |0
(etwa 0.60 bis 0,80 Gewichtsprozent). Höhere Antimongehalte
bis etwa 1,50 Gewichtsprozent sind möglich, wenn während der Herstellung besondere Maßnahmen
getroffen werden. Der Quantenwirkungsgrad dieser Halophosphate ist dann jedoch in dem meisten Fällen
beträchtlich niedriger als der der Stoffe, die 0,60 bis 0,80 Gewichtsprozent Antimon enthalten. Ein höherer
Antimongehalt der lumineszierenden Halophosphate ist jedoch sehr erwünscht, weil dann die Absorption der
Ultraviolettstrahlung höher wird und sich die Möglichkeit ergibt, feinere Halophosphatkömer anzuwenden.
Bei der Verwendung feinerer Halophosphatkömer kann man niedrigere Pulvergewichte in den Lampen
anwenden, und dies bedeutet einen großen wirtschaftlichen Vorteil.
Aus der US-Patentschrift 24 97 140 ist es bekannt, die
Aktivatorverbindung in der Gasphase mit einem Reaktionsgemisch, aus dem ein Silikat gebildet werden
kann, in Kontakt zu bringen, damit bei der Bildung lumineszierender Silikate eine starke Sinterung vermieden
wird. Eine Aktivierung von Halophosphaten mit Antimon über die Gasphase ist aus der Dissertation von
A. H. Hoekstra (siehe Philips Res. Rep.Suppl. 1968 Nr.
2) bekannt. Dabei wird al?. Antin- .^verbindung Sb2Ch-Dampf
angewendet, der dcrch Erhitzung einer Antimontrioxidmenge gebildet wird. W il das Antimontrioxid
bei Temperaturen verdampft, die viel niedriger sind als diejenigen, bei denen das Holophosphatgiticr
gebildet wird, oder bei denen ein beereits gebildetes Gitter aktiviert wird, ist es erforderlich, über einen
zusätzlichen Ofen, in dem der Sb^-Dampf gebildet
wird, oder einen Ofen mit zwei Temperaturzonen zu verfugen. Dies bringt die Nachteile einer komplizierten
Ofenapparatur und/oder von Verstopfungen der Sb2Oi-Zuführungsleitung
mit sich. Aus den in der genannten Dissertation genannten Versuchen und Messungen geht
hervor, daß die so erzielten Halophosphate keine hohen Antimongehalte und keine hohen Quantenwirkungsgrade
besitzen.
Die Erfindung bezweckt, ein Verfahren zur Herste!- -,0
lung lumineszierender Halophosphate zu schaffen, die sowohl einen hohen Antimongehalt als auch einen
hohen Quantenwirkungsgrad haben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines lumineszierenden, mit dreiwertigem Antimon und γ-,
gegebenenfalls auch mit zweiwertigem Mangan aktivierten Erdalkalihalophosphats mit Apatitkristallstruktur,
bei dem das Antimon als gasförmiges Antimontrioxid in einer inerten Atmosphäre bei einer zwischen 9flO
und 12500C liegenden Temperatur mit einem Reak- bo
tionsgemisch aus dem ein Erdalkalihalophosphat mit Apatitstrukluf entstehen kann, oder mit einem bereits
gebildeten nicht aktivierten oder nur Mangan enthaltenden Erdalkalihalophosphat mit Apatitstruktur in Berührung
gebracht wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß das h%
gasförmige Antimontrioxid durch Erhitzung eineis Gemisches das ein Antimonit eines oder mehrerer der
Erdalkalimetalle, von Cadmium oder von Mangan
40
4-, enthält, oder eines Gemisches, das ein Antimonat eines
oder mehrerer der Erdalkalimetalle, von Cadmium oder Mangan und ein Pyrophosphat enthält, gebildet wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Aktivierung des Halophosphats mit dreiwertigem
Antimon Ober die Gasphase. Dabei wird Antimontrioxiddampf verwendet, der durch Erhitzung eines
Antimonits, eines Antimonit enthaltenden Gemisches oder eines Gemisches, das ein Antimonat und ein
Pyrophosphat enthält, erzeugt wird. Es werden Antimonite
und/oder Antimonate eines oder mehrerer der Erdalkalimetalle und/oder von Cadmium und/oder von
Mangan verwendet Die Herstellung der genannten Antimonite ist in »Recueil des Traveaux Chimiques des
Pays-Bas), 86 (1967), 537-44 beschrieben.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielt man lumineszierende Halophosphate, die nur wenig gesintert
sind und deren Antimongehalte beträchtlich höher sein können als diejenigen der auf bekannte Weise
hergestellten Halophosphate, nämlich bis etwa 1,5 Gewichtsprozent.
Infolge dieser hohen Antimongehalte weisen die erfindungsgemäßen Halophosph.-ite eine
hohe Absorption von Ultraviolettstrahlung auf. Außerdem haben die erfindungsgemäßen Halophosphate
einen Quantenwirkungsgrad, der mit den höchsten Quantenwirkungsgraden, die mit den bekannten Halophosphaten
erzielt werden können, vergleichbar ist. Die erfindungsgemäßen Halophosphate können ciaher dank
ihres hohen Quantenwirkungsgrads und der hohen Absorption von Ultraviolettstrahlung beim Anbringen
im Leuchtschirm einer Niederdruckquecksilberdampfentladungslampe in kleineren Mengen verwendet
werden, als im Falle der bekannten Halophosphate, wobei die Größe des durch die Lampe ausgesandten
Lichtstroms die gleiche bleibt. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet mithin eine erhebliche Kosteneinsparung.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ferner, daß der Antimonverlust im allgemeinen kleiner
ist als bei der Anwendung eines bekannten Verfahrens, bei dem das Erhitzungsgemisch mi ι Antimontrioxid
durchsetzt ist. Dies ist nicht nur ein wirtschaftlicher Vorteil, sondern führt auch zu einer geringeren
Verschmutzung der zu benutzenden öfen und einer geringeren Abgabe von antimonhaltigen Dämpfen an
die Atmosphäre.
Ein anderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrers ist, daß die Entwicklung von Antimontrioxiddampf
sich genau regeln läßt, wobei lediglich zu den erwünschten Zeitpunkten während der Bildung des
Halophosphatgitters oder während der Aktivierung eines vorher gebildeten Halophosphatgitters die erwünschte
Menge Sb^Oj-Dampf hinzugegeben wird. Durch diese genaue Regelung der Sb2Oi-Zufuhr wird
die Bildung unerwünschter Nebenphasen auf ein Mindestmaß eingeschränkt.
Die Bildung von SbiOt-Dampf aus den genannten Verbindungen oder Gemischen von Verbindungen kann
bei Temperaturen zwischen 900 und I25O°C erfolgen.
Bei diesen Temperaturen wild der Sb)Oi-Dampf
nämlich in ausreichenden Mengen je Zeiteinheit entwickelt. Da im genannten Temperaturbereich die
Bildung des Erdalkalihalophosphatgitters und auch die Aktivierung eines derartigen Gitters mit dreiwertigem
Antimon möglich ist, ist die Verwendung eines gesonderten Ofens zum Bilden des SbjOj-Dampfes
nicht erforderlich. Es wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt, bei der ein
:rstes Reaktionsgefäß mit dem Reaktionsgemisch, aus iem Erdalkaühalopbosphat entstehen kann, oder mit
lern bereits gebildeten nicht aktivierten oder nur Mangan enthaltenden Erdalkalihalophosphat in einem
Ofen iingeordnet wird, wobei ein oder meherer weitere
Reaktiionsgefäße mit dem Antimonit oder Antirnonat
enthaltenden Gemisch in der Nähe des ersten Reaktionsgefäßes in den Ofen gestellt werden, und
wobei der Ofen danach während zumindest 0,25 Stunden unter Hindurchleiten eines inerten Gases auf
eine Temperatur zwischen 900 und 125O0C gebracht
wird. Mit diesem Verfahren kann man auf einfache Weise ohne die Notwendigkeit einer komplizierten
Üfenapparatur im größeren Umfang lumineszierende Halophosphate herstellen, die sowohl einen hohen
Quantenwirkungsgrad als auch eine hohe Absorptionsfähigkeit für Ultraviolettstrahlung haben.
Die Menge an Sb2O3-Dampf, die je Zeiteinheit
geliefert wird ist größer, je höher die Temperatur wird, auf welche das Gemisch von Verbindungen erhitzt wird.
Ferner hängt diese Menge von der Zusammensetzung des Antimonit und/oder Antimonat enthaltenden
Gemisches ab. Bei der Anwendung eines Antirnonats
muß dieses mit einem Pyrop.,osphat, beispielsweise einem Pyrophosphat eines Erdalkalime'alls, gemischt
werden, weil sonst keine SbjOj-Bildung auftritt. Das
Molverhältnis des Antimonats und des Pyrophosphais im Gemisch kann etwa zwischen 4 und 0,5 gewählt
werden. Ein derartiges Gemisch ergibt verhältnismäßig wenig Sb2Oj je Zeiteinheit. Es wird daher die
Anwendung eines Antimonite, insbesondere eines Antimonits von Calcium und/oder von Strontium
bevorzugt. d;i dabei größere Sb2Oj-Mengen geliefert
werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsfnrm des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet man ein Antimonii.
das mit Calcium- und/oder Strontiumpyrophosphal gemischt ist. Im Vergleich zu reinem Antimonit erhält
man mit einem derartigen Gemisch ein größere Sb)Oi-Mcnge je Zeiteinheit. Bei einem Pyrophosphatgehali
von etwa I Mol je Mol Antimonit iM die Sb;Oj-Aiisbetite bei einer bestimmten Temperatur
maximal.
Es wird eine Ausführungsform des irfindungsgemä-Ben
Verfahrens bevorzug!, bei dem das Reaktionsgemisch
oder das bereits gebildete nicht aktivierte Halophosplial und das Antimontrioxid liefernde Gemisch
während 0.25 bis 1,5 Stunden auf einer Temperatur zwischen 1050 und 1200"C erhitzt werden.
Bei dieser Erhitzungsweise erzielt man r.ämlich die höchsten Aniimongehaltc und die höchsten Quantenwirkungsgrade.
Versuche haben erwiesen. daß es vorteilhaft ist, von einem bereits gebildeten, nicht aktivierten oder nur
Mangan enthaltenden Erdalkalihalophosphat auszugehen. Dabei wird nämlich praktisch vollständig vermieden,
daß unerwünschte Nebenphasen beim Aktivieren entstehen. Das nicht Aktivierte Halophosphat kann
vorher durch Erhitzung der Endverbindungen auf eine Temperatur von etwa 700"C hergestellt werden.
Es wird eine Ausführiingsform des crfindungsgemäücn
Verfahrens bevorzugt, bei dem das erhaltene Produkt nach der Homogenisierung noch einmal einer
Erhitzung auf eine Temperatur von 700 bis 12000C in
einer inerten Atmosphäre unterzogen wird. Dabei erfolgt eine Verbesserung der Kristallisation des
Hnlophosphiits wodurch der Quantenwirkungsgrad des
Endprodukts günstig beeinflußt wird.
Die Erfindung wird nun anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Ein lumineszierendes mit dreiwertigem Antimon und mit zweiwertigem Mangan aktiviertes Calciumhalophosphat
wird folgenderweise hergestellt:
Man stellt ein Gemisch her von
662 g CaHPO4
220 g CaCO3
59 g CaF2
28 g MnNH4PO4
13 g NH4Cl
n ISgCdCO3
662 g CaHPO4
220 g CaCO3
59 g CaF2
28 g MnNH4PO4
13 g NH4Cl
n ISgCdCO3
Dieses Gemisch wird in einer offenen Schale während 3 Stunden auf eine Temperatur von 700 bis 800° Can der
Luft e-hitzt. Das erzielte Produkt wird durch Zerkleinerung und Sieben homogenijiert; es besteht aus
2» Calciumhalophosphat, in dem ein kleiner Teil des Calciums durch Cadmium ersetzt ist und in das der
Manganaktivator bereits aufger mmen ist.
'ciicriu ucSCnri
Weise hergestellten vorgeheizten Gemisches in eine Schale gebracht. Auf dem Gemisch in der Schale
werden zwei Schiffchen angeordnet, die jeweils 15 g Cilciumantimonit (CaO · Sb2Oj) enthalten. Die Schale
wird mit einem Deckel abgeschlossen, in einem Ofen angeordnet und danach während 0.5 Stunden auf
II8O°C erhitzt. Während der Erhitzung werden 5 1
Stickstoff je Minute durch den Ofen geleitet.
Nach dem Abkühlen und Zerkleinern wird das so erhaltene aus mit Antimon und Mangan aktiviertem
Calciumhalophosphat bestehende Produkt in einem
j-, Ofen während 67 Minuten auf 10500C unter Hindurchleiten
von 0,5 I Stickstoff je Minute nachgeheizt. Dieses Nachheizen hat einen günstigen Einfluß auf den
Quantenwirkungsgrad des Leuchtstoffs.
Das erzielte Pulver wird gemahlen, bis alle Körner kleiner als etwa 10 μ sind, und danach verden alle
Körner, die kleiner sind als 2 μ. durch Scdimcntieren abgeschieden und entfernt.
Das Produkt ist nun gebrauchsfertig. An dem Pulver wurden Messungen vorgenommen, deren Ergebnisse in
4-, der folgenden Tabelle unier Beispiel I zusammengefaßt
sind.
Beispiel i | Λ | B | 84.6 | |
Lichtslrom | 102,7 | 100 | 104,5 | |
UV-Absorption | 105 | 100 | 81 | |
98 | 100 | 1,60 | ||
Slvu-Gehalt in | 1,40 | 0,74 | ||
Gev/ichispro/cn! |
Die Tabelle gibt den Lichtslrom des Pulver, bei
Anregung n.il Ultraviolettstrahlung (im wesentlichen
254 mn) sowie die Größe der Absorption dieser Ultraviolettstrahlung an. In der Spalte A der Tabelle
sind zum Vergleich Messungen an dnem auf bekannte Weise hergestellten Calcitmiliiilopliosphat mit de
gleichen Zusammensetzung vorgenommen, wobei der Antimonakliva;or als Anlimontrioxid in das Erhitziingsgemisch
aufgenommen ist.
Der Lichtstrom und die UV-Absorption des bekannten Halophosphats sind gleich 100 gesetzt. Die Tabelle
gibt ferner unter Q den Quotienten
Lichtstrom
UV-Äbsorption
UV-Äbsorption
KKl
an, was ein Maß für den Quantenwirkungsgrad des Leuchtstoffes ist. Schließlich gibt die Tabelle den Gehalt
an dreiwertigem Antimon des Leuchtstoffs in Gewichtsprozent an. Es zeigt sich deutlich, daß mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren ein lumineszierendes Halophosphat hergestellt wird, das eine beträchtlich
größere UV-Absorption als das bekannte Hainphosphat hat, wobei der Quantenwirkungsgrad nahezu die gleiche
Größe hat. Demzufolge wird mit erfindungsgemäßen Halophosphaten ein höherer Lichtstrom erhalten. Der
Äntimongchaii isi in uicsciVi Beispiel um einen f akior 2
größer als der Antimongehalt des bekannten Halophosphats. Die Spalte B der Tabelle weist auf Messungen hin.
die an einem auf bekannte Weise hergestellten Halophosphat vorgenommen wurde, wobei jedoch das
Erhitzungsgemisch mit einer großen Antimontrioxidmenge durchsetzt wurde. Es zeigt sich, daß dann ein
hoher Antimongehalt und ebenfalls eine hohe UV-Absorption möglich sind. Dies ist jedoch mit einem
niedrigen Quantenwirkungsgrad verbunden, wodurch der erhaltene Lichtstrom gering ist.
Das wie in Beispiel I hergestellte lumineszierende Halophosphat wird in Leuchtschirmen von Niederdruckquecksilberdampfentladungslampen
angewendet. Der Anfangslichtstrom dieser Lampen betrug 77,4 Lumen/Watt und der Lichtstrom nach 100 Brennstunden
75,9 Lumen/Watt, was einen Rückgang von nur 2% bedeutet. Vergleichshalber sei erwähnt, daß solche
Lampen, die mit dem in vorstehender Tabelle unter Spalte A zur Bezugnahme verwendeten, bekannten
Halophosphat versehen sind, einen Anfangslichtstrom von 78,3 Lumen/Watt haben. Nach 100 Stunden ist
dieser Lich'strom um etwa 4% auf 75.1 Lumen/Watt
gesunken. Das erfindungsgemäße Verfahren hat mithin den Vorteil, daß Halophosphate erzielt werden, die bei
Verwendung in Niederdruckquecksilberdampfentladungslampen nur einen geringen Rückgang des
Lichtstrom bewirken.
Beispiel Il
Es wird auf im wesentlichen gleiche Art und Weise wie im Beispiel I vorgegangen. Als Aktivatorverbindung
wird jedoch ein Gemisch von Calciumantimonat (CaO · SbjOs) und Calciumpyrophosphat (CajPjO,·) in
einem Molverhältnis von 1 :3 verwendet. Zwei Schiffchen mit jeweils 23 g dieser Aktivatorverbindung
werden auf dem vorgeheizten Halophospahtgemisch angeordnet. Die Erhitzung während der Aktivierung
erfolgt während 2,5 Stunden auf 11400C. Nach der Abkühlung des Produkts wird nicht entsprechend
Beispiel I eine Nachheizbearbeitung durchgeführt, sondern das Produkt wird mit einem Gemisch aus
Ammonium und Wasserstoffperoxyd gewaschen. Danach ist das Produkt gebrauchsfertig. An dem Pulver
wurden gemessen:
l.ichtstrom:
UV-Absorption:
UV-Absorption:
Q:
Sb'·-Gehalt in
Gewichtsprozent:
Gewichtsprozent:
97.4
103.7
94
1.26
ill
Wieder wird auf dieselbe Weise wie in Beispiel I vorgegangen. Die Erhitzung während der Aktivierung
erfolgt jedoch auf 10500C während 1 ·/2 Stunden. Als
Aktiva? ..rverbindung werden Gemische von Calciumantimonit
(CaO ■ Sb:Oj) und Calciumpyrophosphat
(Ca.iPiOr) angewendet, wobei das Molverhältnis des
Pyrophosphats in bezug auf das Antimonit jeweils 0.'/-, Ui. 2Ii gewählt wird. Die an den so erzielten Pulvern
vorgenommenen Messungen sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Molverh Akt.-verb.
0 1/5 1/2
2/3
Lichtstrom | 98 | 95 | 98 | 98 |
UV-Absorption | 102 | 103 | 103 | 103 |
Q | 96 | 92 | 95 | 95 |
Sb'*-Gehalt in | 1,46 | 1,32 | 1,34 | I |
Gewichtsprozent |
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines lumineszierenden,
mit dreiwertigem Antimon und gegebenenfalls mit zweiwertigem Mangan aktivierten Erdalkalihalophosphats
mit Apatitkristallstruktur, wobei das Antimon als gasfönniges Antimontrioxid in einer
inerten Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen 900 und 1250°C mit einem Reaktionsgemisch aus
dem ein Erdalkalihalophosphat entstehen kann, oder mit einem bereits gebildeten nicht aktivierten oder
nur Mangan enthaltenden Erdalkalihalophosphat in Berührung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das gasförmige Antimontrioxid durch Erhitzung eines Gemisches, das ein Antimonit
eines oder mehrerer der Erdalkalimetalle, von Cadmium oder von Mangan und ein Pyrophosphat
enthält, oder eines Gemisches, das ein Antimonat eines oder mehrerer der Erdalkalimetalle, von
Cadmium oder Mangan und ein Pyrophosphat enthält, gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Reaktionsgefäß mit dem
Reaktionsgemisch, aus dem Erdalkalihalophosphat entstehen kann, oder mit dem bereits gebildeten
nicht aktivierten oder nur Mangen enthaltenden Erdalkalihalophosphat in einem Ofen angeordnet
wird, daß ein oder mehrere Reaktionsgefäße mit dem Antimonit oder Antimonat enthaltenden jo
Gemisch in der Nähe des ersten Reaktionsgefäßes in den Ofen gestellt werden und daß der Ofen danach
während zumindest 0,25 Stunden unter Hindurchleiten eines inerten Gases auf eine Temperatur
zwischen 900 und 1250° C gebracht wird. J5
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antimonit von Calcium
und/oder Strontium angewendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Antimonit mit Calcium- und/oder 4η
Strontiumpyrophosphat gemischt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1,2,3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch oder das bereits gebildete nicht aktivierte Halophosphat und
das Antimontrioxid liefernde Gemisch während 0,25 4-, bis 1,5 Stunden auf eine Temperatur zwischen 1050
und 12000C erhitzt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das erhaltene Produkt nach dem Homogeni- -)0 sieren noch einemal einer Erhitzung auf eine
Temperatur von 700 bis 1200°C in einer inerten Atmosphäre unterzogen wird.
Halophosphate kann durch die allgemeine Formel
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Non-Patent Citations (1)
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Nichts ermittelt * |
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