DE2243637A1 - Kompost-toilette - Google Patents
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Description
Hardy Mikael Sundberg. Unterägeri
(Schweiz)
Kompost-Toilette
Die Erfindung betrifft eine Kompost-Toilette. Derartige Kompost-Toiletten haben sich zum Beispiel dort bewährt t wo keine
Kanalisation vorhanden ist und wo man zum Beispiel wegen der Gefahr der Grundwasserverschmutzung nicht mit einer Sickergruppe
arbeiten will. Eine solche Kompost-Toilette ist deshalb zum Beispiel für Ferienhäuser und für andere abgelegene Wohnsitze sehr
geeignet.
Bei einer bekannten Kompost-Toilette mündet eine Toilettenschüssel
in einen verhältnismässig grossen Sammelraum, der einen stark geneigten Boden aufweist. Dieser Sammelraum ist von
mehreren Luftkanälen durchsetzt. Vor dem Betrieb der Toilette wird der Boden des Sammelraums mit einer von Bakterien sehr durchsetzten
Erdschicht bedeckt. Diese nahrhafte Erde kann z.B. bei einer Kläranlage bezogen werdenj auf jeden Fall muss dieser Bakterien-Nährboden
gesondert in den Sammelraum eingebracht werden
Feu/ke
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und in den meisten Fällen zuerst über grosse Strecken herantransportiert
werden. Die bekannte Kompost-Toilette kann also nicht in betriebsfertigem Zustand von einer Fabrik angeliefert werden.
Es wird die Schaffung einer Kompost-Toilette bezweckt, bei.der dieser Nachteil vermieden wird.
Die erfindungsgemässe Kompost-Toilette ist gekennzeichnet
durch mindestens einen im Exkrementen-Sammelraura vorhanden Rost
zur Auflage einer zum Aufbauen eines Bakterien-Nährbodens bestimmten Matte, einem im Sammelraum liegenden Gebläse zur zwangsweisen
Luftumwälzung und mit Luftführungen zum Strömen der umgewälzten Luft gegen die Hatte.
Durch diese Masenahme kann nunmehr die Kompost-Toilette
gebrauchsfertig von einer Fabrik angeliefert werden. Es muss keine bakterienhaltige Erde in den Sammelraum eingebracht werden. Mittels
des Rostes, der Matte und der zwangsläufigen Luftumwälzung
kann der zur Kompostierung notwendige Bakterien-Nährboden selbst gezogen werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Kompost-Toilette im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I-I,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III nach Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV nach Fig. 1 und
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V nach Fig. 1.
Die Toilette hat ein zum Beispiel aus einem Kunststoff bestehendes Gehäuse 1, in dem eine Toilettenschüssel 2 eingelagert
ist. Letztere ist mit einem Schwenkdeckel 3 verschlossen. In der hochgeklappten Stellung des Deckels 3 liegt dieser an einer schrägen
Anschlagfläche 4. Im Innern des Gehäuses 1 befindet sich ein
Exkrementen-Sammelraura 5. Im Innern des Gehäuses 1 sind noch Luft-
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«J
führungswände 6 und 7 vorhanden. Das Gehäuse 1 hat eine Luftausströmöffnung
8 und einen Luftdurchtrittkanal 9. Im Sammelraum 5 befindet sich ein Rost 10, unter dem sich drei Auf fangsschalen
für den Kompost befinden. Diese Schalen 11 können durch eine vordere Oeffnung 12 aus dem Gehäuse 1 herausgezogen werden.
Der Rost 10 besteht aus mehreren parallel nebeneinander
liegenden Winkelprofilen, deren Schenkel nach unten ragen. Die Spitze des Profiles zeigt somit nach oben. Auf dem Rost 10 liegt
eine Matte 13 aus Zellstoff. Diese Matte 13 kann im Querschnitt, so beschaffen sein, wie die üblichen Baby-Wegwerfwindeln. Die
Matte 13 erstreckt sich über die gesamte Fläche des Rostes 10. Die Matte 13 kann einstückig sein, sie kann aber auch ausinehreren
nebeneinanderliegenden Streifen bestehen. Diese Matte 13 dient in später erläuteter Weise als Nährboden zum Aufbauen einer Bakterienkultur
.
Im Luftdurchgang 9"liegt der Propeller 14 eines mittels
eines Elektromotors 15 angetriebenen Gebläses. Durch das Gehäuse 1 und die innenliegenden Wände 6 und 7 sowie durch die am Gehäuseboden
liegenden Wannen 11 werden Luftführungen 16, 17 und 18 gebildet. Durch den angetriebenen Propeller 14 wird somit die Luft
in Richtung der Pfeile zwangsläufig innerhalb des Gehäuses 1 umgewälzt.
Ueber die Oeffnung 8 steht das Innere des Gehäuses 1 und damit auch der Exkrementen-Sammelraum 5 mit der Aussenatmosphäre
in Verbindung. Die zwangsläufig umgewälzte Luft umströmt den Elektromotor 15 und kann hierbei etwas erwärmt werden. Die umgewälzte
Luft strömt über die Luftführung 18 von unten gegen die Matte 13.
Parallel zur Drehachse des Propellers 14 liegt die Drehwelle
19 für einen Rührer 20. Der Rührer 20 wird mittels eines Elektromotors 21 angetrieben. An der Rührerwelle 19 ist weiterhin
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ein Arm 22 befestigt, der bei Drehung der Welle 19 in Eingriff
mit einem Schwenkmechanisraus 23 für eine Exkrementen-Auffangwanne
24 kommt. Letztere befindet sich am Boden der Toilettenschüssel 2. Mittels des Armes 22 wird die Wanne 24 zum Sammelraum 5 hin
gekippt und schwenkt dann wieder in ihre dargestellte Ausgangslage zurUck.
Der Betätigungsarm 22, der Rührer 20, der Rost 10 mit
der Matte 13 und die Auffangschalen 11 liegen im wesentlichen parallel zueinander und horizontal.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Toilette wird zusammen mit der Zellstoffmatte 13 in den Verkauf gebracht. Zur
Montage dieser Toilette braucht nur ein Abluftrohr an die Oeffnung
8 des Gehäuses 1 angeschlossen zu werden. Dieses Abluftrohr kann
in einem Gebäude nach oben gezogen und zum Beispiel über den
Schacht eines Kamines nach oben wegführen. DjLe so angeschlossene Toilette ist nunmehr gebrauchsfertig. Während der gesamten Zelt,
in der man sich zum Beispiel in dem Ferienhaus aufhlj-t, in dem
diese Toilette montiert ist, kann der Elektromotor 15 für das GeblSse 14 ständig eingeschaltet bleiben. Dieser Elektromotor
treibt lediglich den Propeller 14 und braucht nur eine sehr geringe Leistung aufzuweisen. Es wird hierbei dann ständig Luft innerhalb
des Toilettengehäuses 1 in Richtung der Pfeile upgewälüt. Die Luft
.streichthierbei von unten an der Matte 13 vorbei und durchdringt
dieae ebenfalls zum Teil. Der Eührer 20 befindet sich in der in Fig. 3 mit voll ausgezogenen Linien gezeigten Stellung* Beim Benutzen
der Toilette wird der Deckel 3 aufgeklappt und liegt an der Wand 4 an. Hierbei ist ein nicht dargestellter elektrischer Schalter
betätigt worden, der dann erst beim Wiederentfernen des Deckels von &®r Wand 4 den Motor 21 für den Rührer 20 In Betrieb setzt.
Bei» Oeffne.n des Deckels 3 ,erfolgt also noch kein Einschalten des
Motor.» 21, Die Auffangwanne 2.4 nimmt bei Gebrauch 4er Toilette
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die Exkremente auf. Beim Schliessen des Deckels 3 wird also der vorerwähnte elektrische Kontakt wieder betätigt, worauf der Motor
21 in Betrieb gesetzt wird. Der Rührer 20 dreht sich um nahezu 360° in die in Fig. 3 dargestellte Lage nach 20 . Bei dieser Drehbewegung
ist der Arm 22 der Rührerwelle 19 in Eingriff mit dem Schwenkmechanismus 23 gekommen und hat die Wanne 24 umgekippt, sodass
die Exkremente auf die Matte 13 fallen. Nachdem der Arm 22 wieder ausser Eingriff mit dem Schwenkmechanismus 23 gekommen iat,
schwenkt die Wanne 24 in ihre dargestellte Ausgangslage zurück. Die Matte 13 wird vom Urin gedrängt und die Fäkalien liegen auf
der Matte 13 auf. Die getränkte Matte 13 stellt einen idealen Nährboden für die Bakterienkultur dar. Durch den laufenden Propeller
14 wird ständig Luft an dieser vom Urin getränkten Matte 13
vorbeigeleitet. Diese Luft nimmt hierbei auch Feuchtigkeit von der Matte 13 auf, so dass also die im Inneren des Gehäuses 1 umgewälzte
Luft eine grössere Luftfeuchtigkeit als die umgebende
Atmosphäre hat. Dadurch, dass die umgewälzte Luft von dem gleichzeitig als Heizkörper wirkenden Elektromotor 15 etwas erwärmt wird,
nimmt die Luft noch verstärkt Flüssigkeit auf. Es ist auch für die Belüftung der Bakterienkultur sehr vorteilhaft, dass die Luft
etwas erwärmt wird. Wenn die im Gehäuse 1 umgewälzte Luft etwa auf 30° gebracht wird, so ist das eine ideale Temperatur für die
Bakterienkultur. Die gesättigte Luft kann ständig durch die Abflussleitung 8 nach aussen abströmen. Haben sich die Fäkalien auf
der Matte 13 höher angesammelt, so gelangen sie in den Bereich des Rührers 20, der die Fäkalien gleichmässig auf der Matte 13 verteilt.
Ist dann die Matte 13 von einer bedeutenden Fäkalienschicht bedeckt, so stellt letztere selbst den Nährboden für neu hizukommende
Exkremente dar. Die Matte 13 hat dann eigentlich ihren Dienst getan und ist auch in der Zwischenzeit zersetzt worden, so dass
nunmehr der verkompostierte Teil des auf dem Rost 10 aufliegenden Nährbodens durch den Rost nach unten in die Auffangschalen 11
fällt. Sind letztere gefüllt, so können sie aus der Oeffnung 12 gezogen und entleert werden.
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Sollte die Wärmeentwicklung des Elektromotors 15 zur genügenden Erwärmung der im Gehäuse 1 umgewälzten Luft nicht ausreichen,
so kann natürlich auch eine zusätzliche Heizquelle für die umzuwälzende Luft vorgesehen werden.
Wird zum Beispiel das Ferienhaus, in der die Toilette installiert ist, lange Zeit nicht bewohnt, so wird auch der.
Elektromotor 15 für das Gebläse 14 abgeschaltet. Die Bakterienkultur wird dann nicht mehr zwangsläufig belüftet und arbeitet
nicht intensiv. Wenn das Ferienhaus wieder.bewohnt wird, wird sofort
der Elektromotor 15 eingeschaltet, so dass die Bakterienkultur auf dem Rost 10 wieder aktiviert wird. Sollte die Bakterienkultur
zum Beispiel durch chemischen Eingriff zerstört worden sein, so kann durch Auflegen einer neuen Matte 13 auf den Rost
eine neue Bakterienkultur aufgebaut werden.
Das Gebläse 14/15 kann auch in anderer Drehrichtung arbeiten, so dass die Luft in Fig. 1 im Uhrzeigersinn umgewälzt wird.
Der Rost 10 kann natürlich auch eine andere Form aufweisen und anstelle des Winkelprofiles z.B. aus hochkant stehenden Flacheisen
bestehen.
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Claims (9)
- Patentansprüche/I. Kompost-Toilette, gekennzeichnet durch mindestens einen im Exkrementen-Samme1raum (5) vorhandenen Rost (10) zum Auflegen einer zum Aufbauen eines Bakterien-Nährbodens bestimmten Matte (13), einem im Sammelraum liegenden "Gebläse (14,15) zur · zwangsweisen Luftumwälzung und mit Luftführungen (16,17,18) zum Strömen der umgewälzten Luft gegen die Matte.
- 2. Kompost-Toilette nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Heizquelle (15) für die umgewälzte Luft.
- 3. Kompost-Toilette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich-. net,dass ein Elektromotor (15) für das Gebläse (14) im Kanal (9) für die umzuwälzende Luft liegt und somit als Heizquelle für die umgewälte Luft dient.
- 4« Kompost-Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Rost (10) zumindest eine entleerbare Auf fang·* schale (11) für den Kompost liegt.
- 5, Kompost-Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeigh*· net, dass im Saramelraum (5) ein oberhalb des Rostes {10} und zu·* mindest annähernd parallel zu diesem liegender Rührer! 20) zum Verbreiten der Exkremente über der Rostfläche vorhanden ist..
- 6. Kompost-Toilette nach Anspruch 5, dadurch net, dass mit der Rührerwelle (19J ein Betätigungsarjn {22.) zum Kippen einer Exkrementen-Auffangwanne (24) verbunden ist^ welche Wanne am Boden einer Tollettenschüssel (2) liegt und ;zum raum (5) hin- und zurüekkippbar ist.
- 7. Kompost-Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rost (lo) zumindest annähernd horizontal liegt.
- 8. Kompost-Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Matte (13) aus Zellstoff besteht.
- 9. Kompost-Toilette nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, dass das Toilettengehäuse (1) eine über Luftkanäle (16,17,
18) mit dem Sammelraum (5) in Verbindung stehende Luftabströmöffnung (8) aufweist.3098 11/0760Leerseife
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1322071 | 1971-09-09 | ||
CH1322071A CH526946A (de) | 1971-09-09 | 1971-09-09 | Kompost-Toilette |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2243637A1 true DE2243637A1 (de) | 1973-03-15 |
DE2243637B2 DE2243637B2 (de) | 1976-08-26 |
DE2243637C3 DE2243637C3 (de) | 1977-04-07 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2458620A1 (de) * | 1974-12-11 | 1976-06-16 | Enok Gerhard Billsund | Toilette mit faekalien-sammeleinrichtung |
US4096592A (en) * | 1977-01-05 | 1978-06-27 | Alexander Clark | Composting toilet |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2243637B2 (de) | 1976-08-26 |
JPS5035342B2 (de) | 1975-11-15 |
FI53299B (de) | 1977-12-30 |
DK144903B (da) | 1982-07-05 |
BR7206187D0 (pt) | 1973-07-17 |
SE380007B (de) | 1975-10-27 |
NO137579B (no) | 1977-12-12 |
AR197002A1 (es) | 1974-03-08 |
IL40166A0 (en) | 1972-10-29 |
AU475506B2 (en) | 1976-08-26 |
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AT312525B (de) | 1974-01-10 |
JPS4862247A (de) | 1973-08-30 |
AU4648672A (en) | 1974-03-14 |
GB1361104A (en) | 1974-07-24 |
NL171015C (nl) | 1983-02-01 |
ES406102A1 (es) | 1975-08-01 |
EG10743A (en) | 1976-05-31 |
NL171015B (nl) | 1982-09-01 |
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NO137579C (no) | 1983-03-01 |
CH526946A (de) | 1972-08-31 |
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ZA725875B (en) | 1973-05-30 |
BE788471A (fr) | 1973-01-02 |
FR2152135A5 (de) | 1973-04-20 |
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YU225872A (en) | 1979-02-28 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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