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Profilwalzmaschine Die Erfindung betrifft eine Profilwalzmaschine
zur Bearbeitung von Metallbändern mit auf dem Maschinentisch In Bearbeitungsrichtung
hintereinander angeordneten Baueinheiten, bestehend aus jeweils wenigstens zwei
einzel angetriebenen, horizontalen Profilwalzen, einem Getriebekasten und einem
diesem gegenüberstehenden Lagerbock, in welchen die Profilwalzen gelagert sind,
wobei die Getriebekästen sämtlicher Baueinheiten antriebsmäßig untereinander verbunden
sind und einen gemeinsamen Hauptantrieb aufweisen.
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Es ist bei derartigen Profilwalzmaschinen bekannt (DI-PS 1 023 000),
die Getriebekästen als praktisch geschlossene Körper auszubilden und auf dem Maschinentisch
in einer reihenförmigen Anordnung festzuschrauben, wobei der Antriebsschluß unter
den einzelnen Getriebekästen durch Schneckenwellen in jedem Getriebekasten erfolgt,
die beidseitig aus jedem Kasten herausragen und an ihren Enden mit entsprechenden
Kupplungsstücken versehen sind. Die Schneckenwelle eines jeden Getriebekastens treibt
über ein Schneckenrad und Stirnräder die Profilwalzen der jeweiligen Baueinheit.
Die antriebsmaßige Kupplung der einzelnen Baueinheiten untereinander
ermöglicht
die Verwendung eines gemeinsamen Hauptantriebs. Es ist auch bekannt, die Kupplungsstücke
an den Enden der Schneckenwellen der Getriebekästen durch Kettenkupplungen zu ersetzen.
Nachteilig bei diesen üblichen Ausführungen ist jedoch der relativ große bauliche
Aufwand, besonders hinsichtlich des Antriebs in den einzelnen Getriebekästen und
unter denselben sowie vor allem die Art der Befestigung der Getriebekästen und Lagerböcke
jeder Baueinheit durch Verschrauben am Maschinentisch, der zu diesem Zweck mit einer
Vielzahl von Gewindebohrungen versehen wird.
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In der Praxis tritt nämlich relativ häufig die Forderung auf, die
Abstände zwischen den einzelnen Baueinheiten zu verändern, denn diese Abstände sind
in der Regel durch den jeweiligen Verf orinungsgrad der Profile bedingt und nicht
ohne weiteres vorherbestimmbar. Notwendige Veränderungen in den Abständen zwischen
den einzelnen Baueinheiten können sich auch dann ergeben, wenn an ausgewählten Positionen
zwischen den Einheiten z.B. Seitenverformungseinrichtungen einzubauen sind. Bei
den bekannten Profilwalzmaschinen sind solche Veränderungen schwierig und zeitraubend
sowie nur durch hochqualifizierte b'achkräfte durchführbar, da am Maschinentisch
nicht nur neue Verankerungsbohrungen vorzusehen sind, sondern auch KupplungswellenstUcke
zwischen den Getriebekästen eingepaßt werden müssen, deren Position verändert wurde.
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Die vorstehend aufgezeichneten Mängel haften auch jenen bekannten
Profilwalzmaschinen an (DT-OS 1 527 981 und 1 452 616)
bei denen
zwar wahlweise Profilwalzenpaare seitlich aus der Maschine herausgenommen werden
können, jedoch eine Veränderung der Abstände unter den einzelnen Baueinheiten in
Bängsrichtung der Maschine bzw. in Bearbeitungsrichtung schwierig, wenn nicht völlig
ausgeschlossen ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Profilwalzmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Getriebekästen und Antriebssystem
baulich vereinfacht sind und in der notwendige Veränderungen des Abstandes#unter
den einzelnen Baueinheiten sowie der Austausch oder die Ergänzung kompletter Baueinheiten
erleichtert sind, so daß diese Arbeiten z.B. auch von Hilfskräften durchgeführt
werden können.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Profilwalzmaschine
der eingangs bezeichneten Art dadurch gelöst, daß im Maschinentisch in Bearbeitungsrichtung
parallel verlauf ende Führungsnuten für die Getriebekästen und Lagerböcke vorgesehen
sind, daß die Getriebekästen aus normalerweise stirnseitig dicht aneinandergestoßene
Hohlkästen bestehen und über Stirnräder untereinander antriebsmäßig gekuppelt sind,
wobei die End-Getriebekästen nach außen durch Abschlußplatten abgedichtet sind,
und daß der Antriebsschluß unter in Abstand voneinander angeordneten Getriebekästen
über einen seitlichen Kettenantrieb erfolgt und wenigstens zwei der Getriebekästen
der Maschine mit entsprechenden Wellenstümpfen für den Kettenantrieb versehen sind.
Die Hohlkästen sind materialsparend herstellbar und werden einfach unter Zwischenschaltung
entsprechender
Dichtungen aneinandergestoßen, während die Stirnräder eine preiswerte Antriebskette
unter den einzelnen Getriebekästen bilden. Wenn aus bestimmten Gründen die Baueinheiten
in Bearbeitungsrichtung der Maschine auseinandergerückt werden müssen, beispielsweise
um Platz für den Einbau einer Seitenverformungseinrichtung zu gewinnen oder um eine
Anpassung an den jeweiligen Verformungsgrad der herzustellenden Profile zu schaffen,
können nach Lösen der üblichen in den Führungsnuten eingreifenden Befestigungsschrauben
die Getriebekästen und Lagerböcke entlang ihren parallel verlaufenden Führungsnuten
einfach auseinandergerückt werden. Dabei ist es möglich, die Baueinheiten zu beiden
Seiten der zu schaffenden Lücke als Ganzes zu verrUcken. Da die Führungsnuten sich
über den gesamten Maschinentisch in Bearbeitungsrichtung erstrecken, kann man auf
diese Weise auch überschüssige Baueinheiten leicht vom Maschinentisch abziehen,
die eine oder andere Baueinheit austauschen bzw. zusätzliche Baueinheiten anschließen,
um dem jeweiligen Bedarfsfall gerecht zu werden. Die freiliegenden bzw. außenliegenden
Stirnseiten der End-Getriebekästen werden auf einfache Weise durch Abschlußplatten
abgedichtet. Da wenigstens zwei der Getriebekästen der Profilwalzmaschine mit seitlichen
Wellenstümpfen versehen sind, kann im Bereich der Lücke über diese der erforderliche
Antriebsschluß unter den Getriebekästen mit Hilfe eines Kettenantriebs hergestellt
werden, wobei die hierfür erforderliche Kette einfach in üblicher Weise auf die
notwendige Länge gebracht werden kann. Die stirnseitig dicht aneinandergestoßenen
hohlen
Getriebekästen, von denen nur die Endkästen durch Abschlußplatten verschlossen sind,
bilden praktisch eine Hohlkörpereinheit, welche-mit öl gefüllt wird. Der Eauptantriek
wird vorzugsweise ueber einen zentral angeordneten Getriebekasten mit entsrrechendein.
Wellenstumpf in das System von Getriebekästen eingeleitet.
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Vorteilhaft sind die Seitenwände der Getriebekästen etwa in der Hälfte
der Kastenlänge gegeneinander nach innen abgewickelt, um die Kastenquerschnittsbreite
zu verringern, und die Stirnränder eines jeden Getriebekastens weisen nach innen-
bzw. nach auße#agende Befestigungsflansche auf. Dadurch ist eine raumsparende Verbindung
der Getriebekästen untereinander unter Vermeidung seitlich abstehender Befestigungsflansche
sowie eine schmalbauende Anordnung ermöglicht.
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Zweckmäßig sind die zum Antrieb der Profilwalzen dienenden Wellen
in jedem Getriebekasten in bekannter Weise über Stirnränder verbunden, von denen
eines in Verbindung mit einem weiteren Zwischenstirnrad den Antriebs schluß unter
den Getriebekästen herstellt. Diese Stirnräder liegen vorteilhaft alle in einer
Ebene, so daß auch dadurch eine schniale Bauweise erreicht wird, und sie stellen
weiter eine preiswerte Antriebskette dar.
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Vorteilhaft sind die Getriebekästen winkelförmig ausgebildet, wobei
der horizontal verlaufende Schenkel des Winkels die verringerte Kastenquerschnittsbreite
aufweist und das Zwischenstirnrad enthält, während der vertikale Schenkel auf dem
Maschinentisch
abgestützt ist und eine stirnseitige Öffnung aufweist, deren Querschnitt etwa demjenigen
der stirnseitigen Öffnung im horizontalen Schenkel entspricht. Dadurch wird eine
weitere Materialeinsparung und Kostensenkung bei der Herstellung der Getriebekästen
aus z.B. Gußeisen erreicht.
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Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht einer Profilwalzmaschine gemäß
der Erfindung mit einer kontinuierlichen Reihe von dicht aneinander gestoßenen Getriebekästen;
Fig. 2 eine Stirnansicht der in Fig. 1 gezeigten Maschine; Fig. 3 eine Draufsicht
der in Fig. 1 gezeigten Maschine; Fig. 4 eine Rückansicht eines Teils der in Fig.
1 gezeigten Maschine, in der jedoch zur Schaffung eines Zwischenraums die Baueinheiten
entsprechend auseinandergerückt sind; Fig. 5 eine Draufsicht des in Fig. 4 gezeigten
Maschinnteils; Fig. 6 einen Längsschnitt mit zwei Getriebekästen im vergrößerten
Maßstab entlang der Schnittlinie C - D in Fig. 8; Fig. 7 eine Stirnansicht des in
Fig. 6 gezeigten Details und
Fig. 8 eine Schnittansicht entlang
der Linie A - B in Fig. 6.
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Die Profilwalzmaschine gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.
1 bis 5 weist einen Grundrahmen 1 mit einem Maschinentisch 2 auf, der in Maschinenlängsrichtung
bzw. in Bearbeitungsrichtung mit zwei parallel verlaufenden T-förmigen P~uhrungsnuten
3, 4 versehen ist. Auf dem Naschinentisch 2 sind in den Fig. 1 und 3 zahlreiche
im wesentlichen gleichartige Baueinheiten 5 bis 14 in einer kontinuierlichen Reihe
angeordnet, die sich jeweils zusammensetzen aus einem Getriebekasten 15, zwei horizontal
übereinander angeordneten Antriebswellen 16 zur Aufnahme von z.B. in Fig. 2 in strichpunktierten
Linien angedeuteten Profilwalzen 17, 18 und einem dem Getriebekasten 15 gegenüberstehenden
Lagerbock 19.
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Jeder Getriebekasten 15 und Lagerbock 19 ist über Schrauben 20, 21,
die über entsprechend geformte Gleitsteine 20 a (vergleiche Fig. 6 und 7) in den
T-förmigen Führungsnuten 3 und 4 geführt sind, an dem Maschinentisch 2 lösbar befestigt
und bei gelockerten Schrauben in Längsrichtung des Maschinen tisches serschiebbar.
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Die Getriebekästen 15 aller Baueinheiten 5 bis 14 sind gleichartig
und aus einem Gußteil gebildet. Sie sind, wie besonders gut aus den Fig. 6 - 8 hervorgeht,
winkelförmig gestaltet, wenn man sie von der Seite betrachtet, und ihre Seitenwände
23, 24 sind bei 25 nach innen gezogen. Am einen Stirnrand eines jeden Getriebekastens
ist ein nach innen ragender, umlaufender Befestigungsflansch 26 mit einer in
einer
entsprechenden umlaufenden Nut eingelegten Dichtung 27 vorgesehen, während am anderen
Stirnrand ein nach außen ragender umlaufender Befestigungsflansch 28 angeformt ist.
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Mittels Kopfschrauben 29, die sich durch entsprechende Bohrungen in
den Flanschen 28 sowie in Gewindebohrungen in den Flanschen 26 erstrecken, sind
die Getriebekästen 15 abgedichtet aneinander befestigt. Die Getriebekästen 15 bilden
Hohlkästen, wobei die stirnseitige Öffnung 33 im horizontal verlaufenden Schenkel
31 des winkelförmigen Getriebekastens 15 in Form und Größe etwa der Öffnung 32 am
anderen Ende des Getriebekastens entspricht. Die zusammengeflanqchten Getriebekästen
15 begrenzen somit einen durchgehenden geschlossenen Hohlraum, der in üblicher Weise
mit Schmieröl gefüllt ist.
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Jeder Getriebekasten 15 ist mit einem vertikalen Schenkel 34, der
einen Stützfuß bildet, über die bereits erwähnten Schrauben 20 am Maschinentisch
2 lösbar befestigt. Die Schrauben 20 greifen in die Gleitsteine 20 a ein, die in
der T-förmigen Führungsnut3verschi#bbar geführt sind. Bei gelockerten Schrauben
20 und herausgedrehten Kopfschrauben 29 können die Getriebekästen 15 auseinandergerückt
werden, worauf noch eingegangen wird.
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In jedem Getriebekasten 15 sind in einer vertikalen Ebene drei miteinander
kämmende Stirnräder 35, 36, 37 drehbar gelagert, wobei die Stirnräder 36, 37 drehfest
mit den Antriebswellen 16 verbunden sind. Das Stirnrad 36 ragt etwas aus der stirnseitigen
Öffnung 32 hervor (vergl. Fig. 6 und 8) und
kämmt außer mit dem
jeweils getriebeelgenen Stirnrad 35 auch mit dem Stirnrad 35 des benachbarten Getriebekastens,
wodurch der Antriebsschluß unter den einzelnen Getriebekästen 15 hergestellt ist.
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Die Schrauben 21 zur Befestigung der Lagerböcke 19 sind ähnlich den
Schrauben 20 mit entsprechenden (nicht gezeigten) Gleitsteinen versehen, die sich
in der T-förmigen Führungsnut 4 befinden. Bei gelösten Schrauben 20, 21 und 29 können
demzufolge die einzelnen Baueinheiten in Maschinenlängsrichtung auseinanderbewegt
werden. Dies kann erforderlich sein, um beispielsweise, wie in den Fig. 4 und 5
angedeutet ist, Platz für den Einbau einer in strichpunktierten Linien angedeuteten
Seiten--Verformungseinrichtung 40 zu gewinnen, deren Befestigungsschrauben 41 über
entsprechende nicht gezeigte Gleitsteine ebenfalls in die T-förmigen Puhrwrgsnuten
3, 4 eingreifen. Die Antriebsverbindung zwischen den beabstandeten Getriebekästen
15 der Einheiten 11, 12 erfolgt in diesem Fall über einen Kettenantrieb 42, der
über seitlich aus den Getriebekästen 15 herausragenden Wellenstümpfen 43 mit entsprechenden
Kettenrädern geführt ist, die mit den unteren Antriebswellen 16 ein Teil bilden.
Der allen Getriebekästen gemeinsame Hauptantrieb 44, der ebenfalls aus einem Kettenantrieb
bestehen kann, wird in einen zentralen Getriebekasten 15 über einen Wellenstumpf
45 in die Gesamt-Antriebskette eingeleitet. Der Wellenstumpf 45 bildet einen Fortsatz
der unteren Antriebswelle 16 des Getriebekastens 15 der Baueinheit 10.
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An der linken Seite der Profilwalzmaschine ist gemäß Fig. 1 der übliche
Bandeinlaufapparat 46 angedeutet, der auch auf einer Konsole 47 befestigt sein kann,
wenn weitere Baueinheiten analog den Einheiten 5 bis 14 auf dem Maschinentisch 2
untergebracht werden sollen. In ähnlicher Weise befinden sich am entgegengesetzten
Ende der Maschine die üblichen Richtapparate 48 für die zu bearbeitenden Metallbänder,
die gleichfalls auf einer Konsole 49 angeordnet werden können, wenn zusätzliche
Baueinheiten auf dem Maschinentisch anzuordnen sind.
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Aus dem Ausführungsbeispiel ist erkennbar, daß die Baueinheiten 5
bis 14 an beliebigen Positionen in Maschinenlängsrichtung auseinandergerückt und
zu getrennten Baugruppen zusammengefaßt werden können, die ihrerseits wieder durch
seitliche Kettenantriebe in Antriebsverbindung stehen, während innerhalb der Baugruppen
die Stirnräder einen Antriebes zug bilden. Auf den End-Getriebekästen ist dann jeweils
die stirnseitige Öffnung mittels einer Abschlußplatte 30 zu verschließen, wie dies
beispielsweise in den Fig. 4, 5, 6 und 8 angedeutet ist.