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Gestell für elektrische Schaltanlagen
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gestell für elektrische Schaltanlagen,
z.B. Schaltschrank, das aus geschlossenen Holmprofilstäben besteht, die jeweils
je einem in Holmlängsrichtung verlaufenden gelochten Flansch auf mindestens einer
Holmseite aufweisen.
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Es ist bereits ein Schaltschrank vorgeschlagen worden, dessen. Gestell
aus derartigen quadratischen Holmprofilstäben mit in Längsrichtung verlaufenden
Flanschen hergestellt ist. Diese Flansche bilden einen rechten Winkel mit der jeweiligen
Holmoberfläche. Bei einer Anordnung mit Je einem Flansch auf zwei benachbarten Holmseiten
sind dabei die beiden Flansche um einen gleichen Betrag aus ihrer Jeweiligen Mittellinie
heraus zueinander hin oder voneinander weg versetzt. Dies hat zur Folge, daß bei
einer Verbindung von zwei
rechtwinklig aufeinander stoßenden und
gerade abgeschnittenen Ilolmprofilstäben die Flansche unter einem Winkel von 45
Grad schräg abgeschnitten und sodann durch ein Knotenblech mit je zwei Schrauben
befestigt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Fertigung solcher Gestelle
aus derartigen Holmprofilen zu vereinfachen, den Arbeitsaufwand zu verringern und
Material einzusparen. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Gegenstand
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Flansche derart gegen ihre Seitenmittellinien
versetzt sind, daß die in Holmumfangsrichtung aufeinanderfolgenden und einander
entsprechenden Oberflächen der Flansche jeweils in den gedachten, rechtwinklig aufeinanderstehenden
Mittelebenen des Holmprofilstabes liegen. Derartige Holmprofilstäbe können durch
Faltung als Meterware hergestellt und nach Bedarf auf Länge abgeschnitten werden.
Bei einer Herstellung durch Faltung sind die Flansche durchweg verschieden dick.
Durch die erfindungsgemäße Versetzung der Flansche wird, unabhängig von ihrer verschiedenen
Dicke, erreicht, daß sich bei Verbindungen derartige Holmprofilstäbe die Flansche
nunmehr überdecken, so daß zu deren Verbindung nur noch eine einzige Schraube notwendig
ist. Außerdem entfällt bei z. B. einer einfachen Eckverbindung das zweimalige, schräge
Anschneiden der Flansche und ein bisher übliches Knotenblech zur Verbindung dieser
beiden Profile. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei einer stumpfen Verbindung
zweier Holme nunmehr das Ende des zu verbindenen Holmes geschlitzt wird und somit
auf den Flansch des andeten Holmes aufgeschoben werden kann. Dabei überlappen sich
die beiden Flansche der zu verbindenden Holme und worden durch eine einzige Schraube
miteinander verbunden. Vorzugsweise werden nur solche Holniprofilstäbe verwendet,
die an höchstens zwei benachbarten Seiten derartig erfindungsgemäß angeordnete Flansche
aufweisen.
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Für einfache Verbindungen ist auch ein Holmprofilstab möglich, bei
dem nur eine einzige Seite mit einem derartigen Flansch versehen ist, dessen eine
Oberfläche dann in der durch die Mittellinie dieser Holmseite verlaufenden Ebene
liegt. Maßgebend bei derartigen quadratischen Holniprofilstäben ist somit, daß die
in einer bestimmten Umfangsrichtung aufeinander folgenden, einander entsprechenden
Oberflächen
der Flansche jeweils zur Mittellinie der holmoberfläche ausgerichtet sind und somit
einen gleichen Abstand haben von den in der entgegengesetzten Umfangsrichtung benachbarten
Kanten des Holmprofilstabes. Damit wird erreicht, daß die zu einem Gestell miteinander
verbundenen llolmprofilstabe exakt gegeneinander ausgerichtet sind und ineinander
passen, da die Berührungsflache der beiden Flansche der zu verbindenden Holme genau
in der Mittelebene der entsprechenden Holme verläuft. Somit ergibt sich eine erhebliche
Vereinfachung der Fertigung, eine Verringerung des Arbeits- und 11erstellungsaufwandes
und eine Einsparung an Material.
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Ein-weiterer Vorteil besteht darin, daß ein fertiges Schaltschrankgestell
sehr einfach in beliebige Felder aufgeteilt werden kann.
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Dazu werden lediglich die Holme, die zur Feldaufteilung benötigt werden,
an ihren Stirnseiten oberhalb des zur Mittellinie ausgerichteten Flansches auf zwei
gegenüberliegenden Seiten geschlitzt und auf die entsprechenden Flansche des Grundgestelles
aufgeschoben.
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Danach werden die sich überlappenden Enden der Flansche miteinander
verschraubt. Irgendwelche Arbeiten oder Veränderungen an dem bercits bestehenden
Gestell sind dabei nicht mehr erforderlich.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes gemäß
der Erfindung dargestellt. Fig. 1 und Fig. 2 zeigen jeweils im Querschnitt zwei
verschiedene Ausführungsformen eines EIolmprofilstabes gemäß der Erfindung. Fig.
3 zeigt ein Holmprofilstab gemäß Fig. 1 in schematischer Darstellung mit einer Kantenlänge
"a".
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Fig. 4 zeigt schematisch ein Schaltschrankgestell in einer Vorderansicht,
einer Seitenansicht, einer Draufsicht und einer teilweisen Rückansicht. Fig. 5 zeigt
in perspektivischer Ansicht die linke hintere untere Ecke des Schaltschrankes gemäß
Fig. 3 in schematischer Darstellung. Fig. 6 zeigt einen Schnitt A-A und Fig. 7 einen
Schnitt B-B gemäß Fig. 4.
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Fig. 1 und Fig. 2 zeigen zwei Ausführungen 10, 11 eines fIolmprofilstabs
gemäß der Erfindung mit quadratischem Querschnitt. Der Holm 10 gemäß Fig. 1 besitzt
auf zwei benachbarten ffolmseiten je einen in Längsrichtung verlaufenden Flansch
12 und 13. Diese
Flansche 12,13 sind derartig gegen ihre Seitenmittellinien
versetzt, daß die in Holmumfangsrichtung 14 aufeinanderfolgenden und einander entsprechenden
Oberflächen 15,16 jeweils in den gedachten, rechtwinklig aufeinander stehenden Mittelebenen
17, 18 des Holmprofilstabes 10 liegen. Die Oberflächen 15, 16 der Flansche 12, 13
sind somit zu ihren entsprechenden Mittellinien ausgerichtet. Maßgebend dabei ist
also, daß die in der angenommenen Umfangsrichtung 14 auf einanderfolgende Oberflächen
15, 16 einen gleichen Abstand 1/2 a von den in der entgegengesetzten Umfangsrichtung
benachbarten Kanten des Ilolmprofilstabes besitzen. Die Seitenlänge des flolmprofilstabos
ist mit "a" bezeichnet. Mit 19 sind Schrauben angedeutet.
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Gemäß Fig. 2 ist ein Holmprofilstab 11 mit nur einem Flansch 20 auf
einer der liolniseiten dargestellt. Auch hier liegt die zugehörige Oberfläche 21
dieses Flansches 20 in der durch die Mittellinie verlaufenden Ebene 18 und ist somit
zu der Seitenmittellinie ausgerichtet, so daß sich ein Abstand 1/2 a von der in
Gegenumfangsrichtung verlaufenden Kante des Jiolniprofilstabes 11 ergibt.
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Fig. 3 zeigt den Holniprofilstab gemäß Fig. 1 in schematischer Darstellung.
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Fig. 4 zeigt schematisch ein aus Holmprofilen gemäß Fig. 1 und Fig.
2 hergestelltes Schaltschrankgestell. Dieses Schaltschrankgestell ist durch jeweils
zwei nebeneinander angeordnete Holmprofilstäbe in zwei gleiche Felder I, II aufgeteilt.
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Wie aus Fig. 5 zu ersehen ist, stoßen an dieser Ecke 3 Holmprofilstäbe
gemäß Fig. 1 bzw. 3 mit ihren Kanten zusammen. An dieser Stelle entsteht somit eine
würfelförmige Aussparung, die durch einen entsprechend ausgeführten nicht dargestellten
Eckverbinder ausgefüllt ist, der jeweils mit einem Teil in die drei hohlen Holmprofilstähe
eingreift. Diese drei Holmprofilstäbe 10 sind derart zusammengesetzt, daß sich ihre
Flansche 12-, 13 jeweils überlappen und an der Überlappungsstelle mit je einer Schraube
19 miteinander verbunden werden können. Bei einer derartigen Verbindung überlappen
sich also jeweils ein Flansch 12 des einen Holmes
mit einem Flansch
13 des anderen Holmes, so daß die BerührungsSläche der beiden Flansche jeweils genau
in der durch die Mittellinie der Holme verlaufenden Ebenen 18 bzw. 19 liegt.
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Wie aus Fig. 6 erkennbar ist, werden an-der Vorderseite des Schaltschrankes
zur Feldaufteilung zwei Holmprofilstäbe 11 gemäß Fig. 2 mit jeweils nur einem Flansch
20 verwendet, desgleichen an den Ecken. Diese sind in der bereits dargestellten
Weise derart mit den anderen Holmprofilstäben 10 zusammengesetzt, daß sich jeweils
die Enden der Flansche 12, 13, 20 überlappen und hier durch je eine Schraube 19
miteinander befestigt werden könnten. Die im rechten Winkel zur Bildebene gemäß
Fig. 6 verlaufenden Holme 11 mit je einem Flansch 20 (Vorderseite) und Holme 10
mit Je zwei Flanschen 12, 13 (Rückseite) sind an den Stellen, an denen sie stumpf
auf die waagerecht verlaufenden Bodenholmprofile 10 der Vorder- und Rückseite auftreffen,
geschlitzt, so daß sie leicht in die entsprechenden Flansche 13 eingreifen können
(siehe Fig. 7).
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-Aus Fig. 7 ist erkennbar, wie die Schlitzung in den einzelnen Holmen
angeordnet werden muß, wenn die Holme stumpf auf andere Holme treffen. Der rechte
Teil gemäß Bild 7 zeigt die Vorderseite des Schaltschrankes nach Fig. 3. Hier stößt
der senkrecht verlaufende Holmprofilstab 11 mit einem Flansch 20 auf ein rechtwinklig
dazu verlaufendes Bodenholmprofil 10 mit zwei Flanschen 12 und 13.
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Der Holmprofilstab 11 ist dabei mit auf gegenüberliegenden Holmseiten
angerodneten Schlitzen 22 versehen, in die der Flansch 13 des Bodenholmprofiles
10 eingreift. Desweiteren sind die Ifolmprofilstäbe 10, die als Verbindungsbodenprofil
zwischen der Vorder- und Rückseite des Schaltschrankes dient, ebenfalls an ihren
Enden mit Schlitzen 23 versehen, in die die Flansche 12 de5 vorderen und rückwärtigen
Bodenholmprofilstabes 10 eingreifen. Das gleiche gilt für die senkrecht verlaufenden
tiolmprofilstäbe 10 der Rückwand, die ebenfalls mit Schlitzen 23 versehen sind,
in die der Flansch 13 des waagerecht verlaufenden unteren Bodenholmprofils 10 eingreift.