DE22410C - Apparat zum Feinen und Frischen von Roheisen - Google Patents
Apparat zum Feinen und Frischen von RoheisenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
Landscapes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 18: Eisenerzeugung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. November 1882 afc.
Beim B e s s e m e r - Verfahren begrenzt man die Einwirkung des Luftstromes bei der Verschlackungsperiode
und erhält so weifses Gu'fseisen, wie man es sonst in Weifsöfen herstellt.
Die Bessern er'sehen Einrichtungen sind indessen
für die Stahlfabrikation sehr kostspielig und können schwerlich zur Production von
Feinmetall in laufendem Betrieb angewendet werden, der die damit verbundenen Unkosten
nicht aufbringen kann.
Anders wird sich die Sache gestalten, wenn man für den durch das geschmolzene Eisen
durchgehenden Luftstrom einen Apparat haben könnte, der nicht kostspielig und zum guten
Functioniren nur ganz geringen Aufwand erfordert.
Der Apparat, für welchen ich ein Patent beanspruche, realisirt nun diese erwähnten Bedingungen.
Derselbe besteht aus einem Recipienten von Eisenblech, der auf Rädern ruht und horizontal
um seine in der Nähe seines Schwerpunktes liegende Achse schwingbar ist.
Der Apparat kann ringförmig, wie Fig. 2 und 3 beiliegender Zeichnung ze.igt, oder rechtwinklig
sein, wie in Fig. 4, 5, 6, 7 und 8 dargestellt ist, und besteht aus drei Abtheilungen.
Die mittlere Abtheilung, in der sich das Feinen vollzieht, ist mit feuerfesten Steinen ausgemauert
oder sonst verkleidet.
Diese Abtheilung communicirt mit den beiden anderen mittelst zwei Satz Formen, welche
seitlich in der Nähe des Bodens placirt sind, und gehen die Mündungen derselben durch
die Mauerung oder Verkleidung hindurch.
Ihre Reinigungslöcher Ji Ji rr sind mit abnehmbaren
Verschlüssen versehen und erleichtern so das Revidiren.
Die äufseren Abtheilungen sind unter einander durch die Leitungen CC verbunden, die
an die Gebläserohrleitung stofsen, welche letztere mit einer Regulirungsklappe versehen ist.
Das Eisen tritt in den Apparat durch die Oeffnung O1. Die Züge EE lassen das sich
während der Operation bildende Gas entweichen. Der obere Theil der mittleren Abtheilung ist
abnehmbar und, um das Abnehmen zu erleichtem, aus mehreren Stücken S S gemacht. Da
der Apparat auf Rädern ruht, so kann er leicht fortgerückt werden, und man kann schnell einen
verbrauchten durch einen neuen ersetzen und so bei der Fabrikation eine ununterbrochene
Arbeit gewinnen, und gestattet derselbe auch infolge seiner Form und seiner Anordnung die
Anwendung gewöhnlicher Hochofengebläse.
Die Leichtigkeit, mit der man sich Gebläse mit geringem Druck bedienen kann, und seine
Einfachheit machen den Apparat Le've'que zu
einem nothwendigen Ergänzungsstück für Hochöfen bei der Fabrikation von besseren Eisensorten,
Feineisen, Stahl und jedem Metall, das schwefel- und kieselfrei sein soll.
Anwendung des Apparates.
Die Fig. 9 und 10 zeigen die Anordnung
des Apparates bei Hochöfen vor dem Abstich.
Das Bassin A, von einem bestimmten Inhaltsvolumen, empfängt das flüssige Eisen und führt
es in den Apparat B. Der Fang D über dem Apparat nimmt das Gas auf, das aus den Röh- ■
ren EE aufsteigt, und führt es nach aufsen.
Die Bassins JJ nehmen das gefeinte Metall auf. Die Bahnen χ χ und die Schiebevorrichtung P
dienen zum Transport der Apparate, während die Bahnen yy zum Fortbringen des gefeinten
Eisens und der Schlacken dienen.
Beschreibung der Operation des Feinens.
Das flüssige Eisen, das aus dem Hochofen kommt, fällt in das Bassin A. Nun öffnet man
die Klappe V und der Luftstrom tritt dann durch die Formen 11, während das Eisen durch
die Oeffnung O' von A aus in den Apparat
fliefst. Es entsteht alsdann sofort eine lebhafte Oxydation des Siliciums und anderer Metalle.
Die Funkengarben gehen durch die Züge EE vom ersten Augenblick der Operation an bis
zum Ende derselben, welches sich durch eine Beschleunigung des Zuges, durch viel kleinere
Funken und durch mitgerissene Schlackentheilchen, unter häufiger Begleitung von starkem,
rothgelbem Rauch, dem eine mehr und mehr weifse Flamme folgt, markirt. ■ Alsdann wird
die Oeffnung O geöffnet und das gefeinte Eisen und die Schlacke fliefst rasch zu dieser Oeffnung
aus in die Bassins JJ1 wo es ganz und gar plötzlich mit Wasser gekühlt wird.
Damit sich der Apparat vollständig entleeren kann, neigt man ihn stark mittelst des Hebels L
und das Rohrzwischenstück F ist flexibel von Leder oder Kautschuk gemacht, um bei dem
Neigen den Luftstrom nicht aufhören lassen zu machen.
Ist der Apparat leer, so läfst'man den Luftstrom noch einige Secunden lang hindurchgehen,
zieht dann den Apparat zurück und revidirt die Formen 11. Dann wird die Oeffnung
O geschlossen und der Apparat ist fertig für eine folgende Operation.
Sollte zwischen den Operationen eine längere Zwischenzeit stattfinden, so heizt man den Apparat
mit Koks oder besser noch mit den Gasen des Hochofens; gewöhnlich ist diese Heizung aber nicht nöthig und die von der vorhergehenden
Operation zurückbleibende Wärme genügt.
Die Dauer der Operation richtet sich nach der Beschaffenheit des Eisens; bei wenig kieselhaltigem
dauert sie 2 bis 3 Minuten, während bei stark kieselhaltigem und graphithaltigem
15 bis 20 Minuten, manchmal auch noch mehr, nöthig sind.
Das Gewicht des Gufseisens pro Operation kann 5 bis 6 Tonnen erreichen und selbst
mehr, wenn man über ein genügendes Volumen Wind disponirt.
Auswechselung des Apparates.
Das Auswechseln des Apparates, wenn es nöthig ist, geschieht sehr schnell und einfach. Es besteht, Fig. 9 und 10, darin, dafs man die beiden Flantsche M N der Windleitung C C losschraubt, um den Apparat in die Reparaturwerkstatt zu bringen, und zwar mittelst der Bahn χ χ und der Schiebevorrichtung P, dann den anderen Apparat ebenso wieder heranbringt und die Flantschen verschraubt.
Das Auswechseln des Apparates, wenn es nöthig ist, geschieht sehr schnell und einfach. Es besteht, Fig. 9 und 10, darin, dafs man die beiden Flantsche M N der Windleitung C C losschraubt, um den Apparat in die Reparaturwerkstatt zu bringen, und zwar mittelst der Bahn χ χ und der Schiebevorrichtung P, dann den anderen Apparat ebenso wieder heranbringt und die Flantschen verschraubt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Apparat zum Feinen und Frischen von Roheisen mit ringförmigem, Fig. 1 bis 3, oder rechteckigem, Fig. 4 bis 8, Entkohlungsraum, welcher mit einem in einzelnen Stücken S abnehmbaren Gewölbe und Abzugsröhren E versehen und auf einer horizontalen Achse mit Rädern montirt ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE22410C true DE22410C (de) |
Family
ID=299044
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT22410D Active DE22410C (de) | Apparat zum Feinen und Frischen von Roheisen |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE22410C (de) |
-
0
- DE DENDAT22410D patent/DE22410C/de active Active
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