DE2240929A1 - Verfahren zum konzentrieren und denitrieren salpetersaeurehaltiger radioaktiver loesungen - Google Patents

Verfahren zum konzentrieren und denitrieren salpetersaeurehaltiger radioaktiver loesungen

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DE2240929A1 DE19722240929 DE2240929A DE2240929A1 DE 2240929 A1 DE2240929 A1 DE 2240929A1 DE 19722240929 DE19722240929 DE 19722240929 DE 2240929 A DE2240929 A DE 2240929A DE 2240929 A1 DE2240929 A1 DE 2240929A1
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    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21FPROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
    • G21F9/00Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
    • G21F9/04Treating liquids
    • G21F9/06Processing

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  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Konzentrieren und Denitrieren salDetersäurehaltiger radioaktiver Lösungen Bei bekannten Verfahren zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoff fallen salpetersaure, hochradioaktive Spaltproduktlösungen an. Um die hochaktiven Spaltprodukte von der Biosphäre zu isolieren, werden die diese Stoffe enthaltenden Lösungen konzentriert und nach Uberführung in unlösliche Festkörper unterirdisch und grundwassersicher gelagert Die Konzentrierung und Denitrierung der Lösungen erfolgt durch Eindampfen. Insbesondere dann, wenn die in der Lösung enthaltenen Spaltprodukte als Phosphatglas verfestigt werden sollen, geschieht die Eindampfung mitunter in Gegenwart von Phosphorsäure. Die hierbei anfallenden Kondensate sind jedoch relativ stark kontaminiert, insbesondere wegen der Bildung des flüchtigen Rutheniumtetroxyds in salpetersaurer Lösung.
  • Außerdem wird hierbei der Nitratgehalt nicht ausreichend verringertg man erreicht im allgemeinen nur Konzentrationen von 0,5 - 3 Mol/l.
  • Es wurde nun gefunden, daß man eine weit bessere Konzentrierung und Denitrierung salpetersäurehaltiger radioaktiver Abfallösungen erreicht, wenn man die bekannte Eindampfung in Gegenwart von Phosphorsäure in einer reduzierenden Atmosphäre vornimmt. Als Reduktionsmittel kommen die bekannten nitratreduzierenden Stoffe, z.B. unterphosphorige Säure in Betracht, ein besonders geeignetes Reduktionsmittel ist Formaldehyd. Auf diese Weise läßt sich der Nitratgehalt der Abfallösungen auf weniger als 0,001 Mol/l erniedrigen, wobei Kondensate anfallen, die nur schwach radioaktiv sind und deshalb ohne die bei stark kontaminierten Kondensaten notwendigen Sicherheitsmaßnahmen weiterbehandelt werden können. So kann der Rutheniumanteil im Kondensat des erfindungsgemäßen Verfahrens unter 0,01 % (bezogen auf die Ausgangsmenge) gehalten werden, während bei bekannten, ohne Kombination von Phosphorsäure und Formaldehyd arbeitenden Verfahren Konzentrationen von etwa 1 % bei ähnlichen Ausgangslösungen nicht zu vermeiden sind.
  • Es ist zwar bereits bekannt, Salpetersäure in radioaktiven Abfallösungen durch Formaldehyd-Zugabe zu zerstören.
  • Bierbei trat jedoch ein starkes Schäumen auf, insbesondere wenn die Lösungen Reste der aus der Extraktion von abgebrannten Material stammenden organischen Phase - Butylphosphate und Lösungsmittel - enthalten. Dieses Schäumen läßt sich durch Zusatz von Antischaummitteln nur unvollständig und nur für einen kurzen Zeitraum unterdrücken.
  • Weiterhin ist der Reaktionsablauf bei der Denitrierung dieser Lösungen mittels Formaldehyd mitunter schwer zu beherrschen; die Reaktion springt häufig erst nach einer Verzögerung an und verläuft dann unerwt!nscht heftig.
  • Schließlich läßt sich der Nitratgehalt auf diesem Wege nicht ausreichend erniedrigen, nur unter günstigen Verhältnissen erreicht man Endkonzentrationen von 0,5 - 2 Mol/l in der denitrierten Lösung.
  • tberraBohenderweice treten diese Nachteile der Denitrierung mit Reduktionsmitteln bei dem erfindungsgemäßen, in Gegenwart von Phosphorsäure arbeitenden Verfahren nicht auf.
  • Selbst in Gegenwart von Resten der organischen Extraktionsmittel wird kein Schäumen der Lösung beobachtet und die Reaktion zwischen Nitrat und Formaldehyd verläuft tets gleichmäßig. Der Nitratgehalt wird, wie bereits erwähnt, auf weniger als 10 5 Mol/l verringert.
  • Aufgrund der durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen außerordentlich niedrigen Nitratgehalte kann der Rutheniumverlust bei der Verglasung, der bei ähnlichen Verfahren bis zu 5 % (bezogen auf die Ausgangsmenge) beträgt, auf 0,4 % gesenkt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren, das sich auch besonders zur Aufarbeitung thoriumhaltiger Abfallösungen eignet, kann kontinuierlich oder satzweise durchgeführt werden Das diskontinuierliche Verfahren hat gegenüber dem kontinuierlichen mehrere Vorteile: Es gestattet, die für den Ansatz notwendige Phosphorsäuremenge vorzulegen und die zu denitrierende und zu konzentrierende Lösung in diese Phosphorsäure einzuleiten. Durch den hohen Phosphorsäureüberschuß wird die Reaktion zwischen Formaldehyd und Nitrat begünstigt und schon bei Beginn der Denitrierung eine gute Wirksamkeit erreicht. Weiterhin sind die erreichbaren Nitratkonzentrationen in der behandelten Lösung geringer als bei kontinuierlichen Verfahren. Schließlich gestattet das satzweise arbeitende Verfahren, nach Beendigung der Denitrierung die für die Bildung des Phosphatglases notwendigen Alkalien, z.B. als heiße Sodalösung, durch die zum Speisen mit radioaktiver Abfallösung verwendeten Leitungen zu führen und dadurch Ablagerungen von Stoffen aufzulösen, die sich im sauren Medium bilden, insbesondere Molybdänverbindungen. Die nachträgliche Zugabe von Alkalien ermöglicht eine wesentlich kürzere Reaktionszeit der Denitrierung.
  • Vor dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die zu denitrierende Lösung einer Vorkonzentration unterworfen werden, was insbesondere dann zweckmäßig ist, wenn mittelaktive Lösungen aufkonzentriert werden müssen. Arbeitet man auch hierbei in reduzierender Atmosphäre, z.B. durch Zugabe von Formaldehyd, so entsteht ein nur schwach radioaktives Kondensat, das ohne schwerwiegende Sicherheitseinrichtungen verarbeitet bzw. wiederverwendet werden kann.
  • Falls die Spaltprodukte der erhaltenen konzentrierten Lösung als Phosphatglas verfestigt werden, ist es zweckmäßig, das erfindungsgemäße Verfahren mit dem Verfahren zu kombinieren, das in der von der Anmelderin heute unter dem Titel "Verfahren zur Bindung von radioaktiven Abfallstoffen in Phosphatgläsern" eingereichten Patentanmeldung beschrieben ist, und das bei der Verglasung anfallende Gas in die Vorrichtung zu leiten, in der die erfindungsgemäß Denitrierung durchgeführt wird. Hierdurch wird die Bildung eines weiteren Abgases vermieden; durch die reduzierende Atmosphäre in der Denitrierstufe wird die VerflUchtigung von Rutheniumverbindungen verringert bzw.
  • unterbunden. Zur Ausnutzung der Wärme der Abgase der Verglasung ist es zweckmäßig, diese in die Phosphorsäure enthaltende Plüssigkeit einzuleiten, wodurch gleichzeitig ein weiterer Reinigungseffekt erzielt wird.
  • Die DurchfUhrung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zusammen mit der Vorkonzentrierung, der Salpetersäurerückgewinnung und der Glasbildung aus dem Konzentrat anhand der Zeichnung beschrieben: Die im Behälter 1 gesammelten Abfallösungen werden zur Vorkonzentration in den Umlaufverdampfer 2 geleitet. Die entstehenden Dämpfe passieren die Füllkörperkolonne 5 und werden im Kühler 4 niedergeschlagen. Aus dem Zwischenbehälter 5 wird mittels Pumpe 6 ein Teil des Kondensats als nur schwach radioaktive Lösung bei 7 abgezogen, der übrige Teil als Rückfluß auf die Füllkörperkolonne 3 gegeben.
  • Die vorkonzentrierte Abfallösung gelangt in den Zwischenbehälter 8.
  • Vor Beginn der Denitrierung wird die im Vorratsbehälter 9 befindliche Phosphorsäure in die elektrisch beheizte Blase 13, auf der die Füllkörpersäule 12 aufgesetzt ist, geleitet und dort auf Temperaturen von 100 bis 1G00C, vorzugsweise 140 bis 160° C aufgeheizt. Die Abfallösung oder ein gemäß vorstehendem Absatz anfallendes Vorkonzentrat wird aus dem Behälter 8 auf die Mitte der Füllkörpersäule 12 gegeben, wobei die Lösung durch den Erhitzer 11 auf Temperaturen zwischen 100 und 115°C, vorzugsweise zwischen 105 und 1100C aufgeheizt wird. Zugleich wird aus dem Vorratsbehleer 14 Formaldehyd z.B. als 40 «ige Lösung in die Blase 13 geleitet, wobei das Molverhältnis Nitrat Formaldehyd 2 bis 4 beträgt. Die entstehenden, Wasserdampf, nitrose Gase und Kohlendioxyd enthaltenden Dämpfe werden im Kühler 15 gekühlt und teilweise niedergeschlagen, das Kondensat im Zwischenbehälter 16 gesammelt. In diesen Zwischenbehälter wird zugleich Luft zur Oxydation der nitrosen Gase durch die Leitung 17 eingeblasen. Die aus dem Zwischenbehälter 16 entweichenden Gase werden im Kühler 18 gekühlt und in den Absorptionsturm 19 von unten eingeleitet. Salpetersäure wird mittels eines Kondensates der Salpetersäurekonzentration ausgewaschen und über die Pumpe 20 in den Zwischenbehälter 21 gefördert. Diesalpetersäurefreien, nicht radioaktiven Abgase können bei 22 abgeleitet werden.
  • Die in der Absorption 19 gevonnene, im Zwischenbehälter 21 gespoeicherte Salpetersäure wird zu ihrer Konzentration auf die Mitte der über dem elektrisch beheizten Umlaufverdampfer 23 befindlichen Kolonne 24 geleitet. Das im Kühler 25 anfallende Kondensat wird zum Teil als Rückfluß auf die Kolonne 24 gegeben, zum Teil im Zwischenbehälter 26 gesammelt. Aus diesem wird es durch die Pumpe 27 auf den brrber 19 efördert, überschüssiges Destillat kann über die Leitung 28 ;;bgezogen werden.
  • Die anfallende konzentrierte Salpetersäure wird im Kühler 29 gekühlt und im Behälter 30 gesammelt. über 51 kann sie un: Wiederaufarbeitungsprozeß zurückgeführt werden.
  • Nach Beendigung der Zuführung der Spaltprodukt-Lösung zur Blase 13 wird zunächst noch weitere Formaldehydlösung zur Reduktion des Nitrate eingespeist und sodann bis zur vollständigen Reduktion des Nitrates gekocht. Dieses Ende der Denitrierung läßt sich am Fehlen von Stickoxyden im Kühler 15 leicht feststellen. Die in der Blase 13 befindliche Lösung hat dann einen Feststoffgehalt von 50 bis 60 %. Aus dem Behalter 10 wird sodann so viel heiße Sodalösung über die Kolonne 12 in die Blase 13 gegeben, daß ein zur Glasbildung günstiges Verhältnis zwischen Metallen und Phosphorsäure (etwa Metaphosphatzusammensetzung) erreicht wird. Die erhaltene Mischung wird nach Verkochen des Kohlendioxydes im Zwischenbehälter 32 gespeichert, aus dem sie entsprechend der Leistungsfähigkeit der Verglasungsapparatur kontinuierlich mittels Pumpe 33 in den Tiegel 34 gefördert wird.
  • Dieser Tiegel 34 befindet sich im Ofen 35 und wird in seiner untersten Zone auf eine oberhalb der Schmelztemperatur des Phosphatglaees liegende Temperatur aufgeheizt. Von Zeit zu Zeit oder kontinuierlich wird ein Teil der anfallenden Phosphatschmelze in die Kokille 36 abgelassen, die durch den Ofen 37 beheizt ist.
  • Die bei der Verglasung entstehenden Gase, in der llanptsache Wasserdampf, werden nach Abscheidung evtl. mit gerissener Feststoffteile im Abscheider 38 in die Konzentrierungs-und Denitrierungsblase 13 zurückgeführt.
  • 3eißniel: In der Blase der Denitrierungsanlage wurden 6,3 1 einer 85 %~ igen Phosphorsäure vorgelegt und auf 1400C erhitzt. Innerhalb von 15 Stunden wurden in die Mitte der über der Blase befindlichen Füllkörpersäule 150 l einer auf 110° C erhitzten Abfallösung eingespeist. Diese Lösung entsprach der bei der Extraktion von Brennelementen nach dem Thorex-Prozeß anfallenden und hatte folgende Zusammensetzung: HNO3 1,45 Mol/l F 0,339 g/l A1 1,223 g/l H3PO4 0,426 g/l Spaltprodukte 13,6 g/l Ein beträchtlicher Teil der verdünnten Salpetersäure verdampfte bereits bei der Einspeisung in der Püllkörpersäule.
  • Beginnend mit der Zuführung der Abfallösung zur Füllkörperkolonne wurden innerhalb von 15,5 Stunden 4 1 einer 40 zeigen Formaldehyd-Lösung in die Phosphorsäure geleitet. Das Reaktionsgefäß wurde mit 5 kW elektrisch beheizt.
  • 15 Minuten nach Beendigung des Formaldehydzusatzes wurden 5,5 Liter einer 80 °C heißen Sodalösung mit 200 g Na2C03/1 durch die vorher Abfallösung führenden Leitungen in die Mitte der über der Blase befindlichen Füllkörpersäule geleitet und das Kochen noch 45 Minuten fortgesetzt.
  • Als Denitrierungsprodukt wurden 1o 1 einer gut pumpbaren Aufschlämmung mit 10,4 kg Feststoffen und einem Restnitratgehalt von weniger als o,o1 Mol erhalten.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Konzentrieren und Denitrieren salpetersäurehaltiger radioaktiver Lösungen durch Eindampfen in begenwart von Phosphorsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Eindampfung in einer reduzierenden Atmosphäre erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Formaldehyd verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zu denitrierende Lösung in die Phosphorsäure eingeleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zu denitrierende Lösung thoriumhaltige Abfälle enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zu denitrierende Lösung einer Vorkonzentration, gegebenenfalls in reduzierender Atmosphäre unterworfen wurde.
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