DE224081C - - Google Patents
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- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42g·. GRUPPE
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Schalltrichter für Sprechmaschinen,
welcher eine. Wiedergabe der menschlichen Stimme und der Töne mit der natürlichen
Klangfarbe ermöglicht und die schädlichen Schwingungen, d. h. diejenigen Unterschiede,
welche bei .den bisher bekannten Apparaten zwischen dem! wiedergegebenen und dem ursprünglichen Ton stets vorkommen, vermeidet
ίο bzw. in Fortfäll bringt.
Die bisher zur Verwendung gelangenden
Schalltrichter bestehen in der Regel aus Metall. Hiermit ist aber der Übelstand verbunden,
daß die wiedergegebenen Töne eine mehr oder weniger ausgesprochene metallische Klangfarbe
erhalten. Man hat allerdings bereits verschiedene Versuche gemacht, um diese
schädlichen Schwingungen, welche durch die Verwendürig metallischer Schalltrichter hervorgerufen'
werden, zu unterdrücken, indessen hat riian bisher noch keirie wirklich brauchbaren
Ergebnisse zu erzielen vermocht. So hat man z. B. die Schalltrichter an ihrer Grundfläche
mit einer gewissen Anzahl von Lochreihen ' versehen, andererseits hat man vorgeschlagen,
das Metall bei der Herstellung der Schalltrichter überhaupt ausscheiden zu lassen
und durch andere Materialien zu ersetzen. Die
Schalltrichter der letztgenäriiiten Art haben
aber ihrerseits wieder den Nächteil, daß sie mehr oder weniger die Töne ersticken, also
nicht zum Aüstönen kommen lassen, da ihnen
die Resonänzfähigkeit mangelte, so daß also an Stelle des feinen Übelstandes, den man
allenfalls beseitigen koiinte, ein anderer trat. Im übrigen' haben aber die eben- besprochenen
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Schalltrichter auch noch die Unannehmlichkeit, daß sie schwer sind Und vor allen Dingen bedeutend
stärkere Wandungen haben als die aus Metall hergestellten.
Man hat deshalb schön von Metall als Trichtermaterial ganz abgesehen und z. B. Trichter
aus Holz, Karton, Faserstoffen, Leder u. dgl. hergestellt. Durch Versuche wurde aber festgestellt,
daß sich eine ganz besonders günstige Klangwirkung ergibt, wenn man das für Resönanzzwecke
bereits benützte Pergament oder einen Pergamentersatz in der Weise zur Schalltrichterherstellung
ausnutzt, daß man es mit dünnen Blättern aus Holz oder einem Faserstoff
verklebt.
Unter den Hölzern sind nun gewisse Sorten, wie bereits bekannt, anderen Holzarten überlegen,
und man kann hier als die .vorteil-',
haftesten Ahorn, Mahagoni und Polis'ander bezeichnen. Für Schälltrichter größerer Abmessungen
kann man das Holz stärker nehmen bzw. verstärken und statt der Furniere
auch stärkere, aber immerhin noch verhältnismäßig dünne Holzplatten verwenden. Fernerhin
kann man diese großen Schalltrichter auch derart herstellen, daß man, wie dies für feine
Holztrichter bereits bekannt ist, verschiedene Furniere übereinander legt und hierbei, in gewissen
Fällen, zur Erzielung besonderer Klang-Schönheit, verschiedene Hölzer benutzen.
In allen Fällen wird das zurecht geschnittene Holz auf der einen Oberfläche mit Blättern
von Pergament bzw. einem Pergamentersätz, deren Form derjenigen der Furnierplatten entspricht,
verkleidet, wobei die so mit Pergament bekleidete Holznäche das Innere des
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Fertigerzeugnisses, also des Schalltrichters darstellt. . . ,
Der Schalltrichter wird nun. aus einer Reihe
derartig mit Pergament beklebter Holzblätter bzw. Platten, die auf bekannte oder neuartige
Weise aufgebaut und miteinander verbunden werden, hergestellt.
Ein sehr einfaches Verfahren für die Herstellung solcher Schalltrichter, das überdies
ίο den Vorteil hat, daß es größerer Einrichtungen
und Werkzeuge nicht bedarf, ist das folgende: Die in der gewünschten Größe ausgeschnittenen
Holzblätter bzw.. Plättchen werden zunächst auf beiden Seiten mit einer Schicht Leim mit
Schellack oder z. B. mit einem solchen Leim, der wasserundurchlässig ist, versehen. Sobald
die Holzplättchen getrocknet sind, klebt man auf jedes derselben, und zwar auf diejenige
Seite, welche, sich ein wenig konvex gekrümmt hat, ein Plättchen Pergament bzw. Pergamentersatz,
wozu der bereits vorhandene Leim bzw. Lack selbst verwertet werden kann. Anstatt
Pergament kann man auch vorteilhaft die Pergamentnachahmungen verwenden, zumal
diese gewöhnlich in der Struktur regelmäßiger, auch dünner und ferner aber auch in ihrer
Stärke durchgehend gleichmäßiger sind als das Pergament selbst, und endlich auch ein leichteres
Aufbringen als letzteres gestatten. Mit Bezug auf den Wohlklang des Fertigerzeugnisses
steht das Pergamentpapier bzw. das künstliche Pergament dem natürlichen keineswegs
nach, besitzt vielmehr dem natürlichen Pergament gegenüber noch den Vorteil, daß
sein Preis billiger ist, ein Vorteil, der um so mehr ins Gewicht fällt, als die Haltbarkeit mit
Hinsicht auf die hier stattfindende Verwendung der Festigkeit des natürlichen Pergamentes zum
mindesten gleich kommt.
Noch besser als Pergamentpapier wirkt aber die unter der Bezeichnung Pergamyn im Handel
befindliche Pergamentnachahmung aus SuI-• fitstoffpapier. Dieses Papier besitzt nämlich
bei gleicher Widerstandsfähigkeit, wie die mit Schwefelsäure hergestellten Papiere, eine bedeutend
geringere Stärke als die letztgenannten, wodurch seine Resonanzfähigkeit gegenüber derjenigen
der Schwefelsäurepapiere überlegen ist. .Die Holzplatten bzw. Furniere werden, nachdem
sie mit Pergament bzw. Pergamentersatz beklebt und getrocknet sind, aufgestapelt und
während einer gewissen Zeit einem Preßdruck unterworfen, worauf man sie genau in diejenige
Form schneidet, in welcher sie zur Ver-Wendung gelangen sollen. Alsdann werden die
Plättchen in der bei Holztrichtern üblichen Weise auf eine entsprechende Form gebracht
und hier an geeigneten Stellen mit Hilfe von Stahlnadeln, Ringen aus Kautschuk usw. in
der Lage gehalten. Zuvor werden noch auf der Lehre bzw. auf der Form an allen denjenigen
Stellen, auf welche die Stöße je zweier benachbarter Teile zu liegen kommen, schmale
Bänder aus Pergament oder ebenfalls aus Pergamentersatz angeordnet, damit der Leim, weleher
zur Verbindung der einzelnen Platten untereinander dient, nicht auf die Form bzw.
auf die Lehre selbst gelangen und das spätere Herunterziehen des Schalltrichters von der
Form verhindern kann. Über jeden Stoß, d. h. über die Linien, in welchen je zwei benachbarte
Plättchen einander berühren, wird nun eine kleine Leiste bzw. ein Bändchen Stoff
oder auch Pergament bzw. ein Fadengewebe gelegt, welches die beiden benachbarten Ränder
der Plättchen bedeckt. Oberhalb dieser kleinen Leisten werden nun Streifen aus Holz, die ein
wenig breiter als die vorher erwähnten Streifen sind, geklebt, wobei es sich empfiehlt, diese
Holzstreifen aus demselben Material zu wählen, wie solches die Plättchen aufweisen.
Nachdem die Bänder bzw. Streifen aufgeklebt und getrocknet sind, kann man den
Schalltrichter von der Form bzw. Lehre herabziehen, worauf man nun im Innern des Schalltrichters,
und zwar wieder über die Stoßfugen zweier benachbarter Plättchen ein ähnliches Streifchen aufklebt, wie solches zuvor außen
über die Stoßfugen aufgelegt wurde. Auch diese die Stoßfugen im Innern überdeckenden
schmalen Streifen werden mit etwas breiteren Streifen aus demselben Material oder aber auch
aus Holz, wie diejenigen, welche auf der Außenseite des Schalltrichters aufgeklebt wurden,
überklebt.
Endlich hat man den Schalltrichter an seinen Öffnungsrändern im Innern mit einem Streifen
Papier, an der Außenseite mit einem Holzstreifen zu versehen und kann noch, falls gewünscht,
den Schalltrichter mit weiteren Leisten bzw. Streifen aus Holz oder anderem geeigneten Material verzieren. Um den so
hergestellten . Schalltrichter noch zu glätten, kann man ihn in der üblichen Weise im Innern
firnissen oder lackieren bzw. anstreichen und auf der Außenfläche mit einem farblosen Lack
versehen, welcher die Holzmaserung nicht verdeckt.
In gewissen Fällen ist es wünschenswert, den in vorstehend beschriebener Weise hergestellten
Schalltrichter, wie dies für Holztrichter ebenfalls bekannt ist, mit einem Ansatz
zu versehen, welcher seine Verbindung mit dem metallischen Kniestück, welches über
die Membran geschraubt oder aber mit dem Membrangehäuse verbunden ist, erleichtert.
Dieser Halsansatz kann hierbei aus ausgedrehtem oder zusammengebogenem Holz, endlich
aber auch aus starkem Papier, welches entsprechend zusammengerollt und gut verleimt
ist, bestehen. Im Innern kann der HaIsarisatz mit Pergamentpapier versehen sein,
andererseits aber auch noch eine Auflage von . Pergament oder Pergamentpapier erhalten.
In dem Falle, daß Furniere aus gesprenkeltem Ahorn oder ähnlichem Holz verwendet
werden, kann man auch noch die Außenseiten des Halsansatzes mit Pergament bzw. Pergamentpapier
bekleben, damit nach dem Firnissen des Schalltrichters letzterer und der Ansatz selbst, untereinander gleiche Färbung
ίο aufweisen.
Die Verbindung des Ansatzstückes auf dem Schalltrichter erfordert allerdings eine gewisse
Sorgfalt. Auf den Ansatz des Schalltrichters wird ein Messingrohr aufgesetzt, welches auf
der einen Seite entsprechend der Konizität des Ansatzes aufgeweitet und auf der anderen
Seite mit einem Schraubengewinde versehen ist, das die Verbindung mit dem Kniestück
erlaubt.
Auf die vorstehend beschriebene Weise können alle möglichen Formen von Schalltrichtern
hergestellt werden. Die Schalltrichter können sowohl nahezu rund, als auch vieleckig, andererseits aber auch mit viereckigem
Querschnitt, wie die Pfeifen einer Orgel, und endlich gerade oder konisch verlaufend
hergestellt werden.
Hier sei aber noch bemerkt, daß der Erfindungsgedanke nicht mit der Verwendung
von Holz und Pergament erschöpft ist, sondem daß man auch, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen, andere
Faserstoffmassen, welche die betreffenden Eigenschaften haben, verwenden kann. So
kann man sich z. B. für die Herstellung der Schalltrichter eines starken Kartons, künstlichen
Leders und anderer gleichwertiger Erzeugnisse bedienen, welche auf ihrer inneren '
Fläche mit Pergament bzw. Pergamentersatz versehen werden. In allen Fällen erzielt man
einen ganz hervorragenden Wohlklang und vermeidet die den metallischen Schalltrichtern
anhaftenden Übelstände, ermöglicht also die Wiedergabe der Stimme und der Töne in der
natürlichen Klangfarbe und Stimmbildung.
Claims (2)
1. Schalltrichter aus Holz oder anderen Faserstoffmassen für Sprechmaschinen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung aus Holz oder Faserstoff, vorzugsweise auf der Innenseite, mit Pergament bzw. Pergamentersatz
verklebt ist.
2. Schalltrichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsansatz
an dem verjüngten Ende ebenfalls, und zwar außen, mit Pergament oder Pergamentersatz beklebt ist.
Publications (1)
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