DE2239645B2 - Verfahren zur Herstellung von flüssigen, carbodiimidhaltigen organischen Polyisocyanaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von flüssigen, carbodiimidhaltigen organischen PolyisocyanatenInfo
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Description
' sollen daher erfindungsgemäß durch Erzeugung von
I flüssigen, carbodiimidhaltigen organischen Polyis»·»- 40 worin das Phosphoratom und das Sauerstoffatom
ϊ cyanaten mittels eines Verfahrens, mit dem die Carbo- durch eine kovalente Koordinationsbindung ver-
f diimidbildungsreaktion gesteuert werden kann, ver- knüpft sind.
bessert werden. Diese Verbindung wird im allgemeinen durch Oxy-
1 Es wurde gefunden, daß flüssige, carbodiimidhaltige dation von Tris-(chlormethyl)-phosphin mit Salpeter-
; organische Polyisocyanate durch Erwärmen eines 4ί säure oder Wasserstoffperoxid hergestellt. Tris-(chlor-
; organischen Polyisocyanate in Gegenwart einer kataly- methy!)-phosphin wird durch Hydrolyse von Tetrakis-
ί lisch ausreichenden Menge Tris-(chlormethyi)-phos- (chlormethyl)-phosphoniumchlorid mit Natriumbicar-
; phinoxid als Carbodiimidbildungskatalysator herge- bonat erzeugt. Diese Verbindung wird ihrerseits durch
stellt werden können. Umsetzung von Phosphorpentachlorid mit Tetrakis-
Infolge der inhärenten Reaktivität dieser katalyti- 50 (hydroAvmethyl) - phosphoniumchlorid hergestellt.
sehen Verbindung kann der Carbodiimidgehalt des Diese Reaktionsfeige kann schematisch wie folgt
erzeugten Produkts gesteuert werden. Die carbodi- wiedergegeben werden:
imidhaltigen organischen Polyisocyanate nach der
Erfindung sind zur Herstellung von starren Urethan- mnru \ ppi λ. ρπ
<r\ru λ ρπ
schäumen und dergleichen vorteilhaft. 55 (HOCH2J4Ht I + PLl5 ^ (UCH2J4KU
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur f
Herstellung von flüssigen, carbodiimidhaltigen organi- HNO f (CICH ) P <- NaHCO
sehen Polyisocyanaten, das dadurch gekennzeichnet ( 3 n
ist, daß ein organisches Polyisocyanat 0,5 bis 5 Stun- _ /ρίγη ) PO
defl in Gegenwart von 0»l bis 10 Gewichtsteilen Tris- 60 v *"
(chlormethyl)-phosphinoxid pro 100 Teile organisches
Polyisocyanat auf eine Temperatur von 75 bis 1200C wobei (HOCH2)4PC1 Tetrakis-(hydroxymethy!)-phrserwärmt
und dann die Umsetzung durch Abkühlen phoniumchlorid; (ClCH2)4PCt Tetfakis-(chlormethyl)-des
entstandenen Produkts auf eine Temperatur unter phosphoniumchlorid; (C1CH2)3P Tris-(chlormethyl)-30"C
abgebrochen wird. 65 phosphin und (ClCH2)aPO Tris-(chlormethyl)-phos-
Es ist seht überraschend, daß Tris-(chlormeihyl)- phinoxid ist.
phosphinoxid mit Vorteil für die erfindungsgemäßen Diese Herstellungsweise ist bekannt und atisführ-
Zwecke verwendet werden kann, da von dieser Ver- lichcr von A. Hoffmann, J. Am. Chem. Src,
Id, 52, 2995 (1930), und D. M, J ο η e s and T. M.
Noone, J, Appl. Chem., Bd. 12, 399 (1962), beichrieben worden.
Die organischen Polyisocyanate, die mit Vorteil für
die erfindungsgemäßen Zwecke verwendet werden
können, lassen sich durch folgende Formel wiedergeben:
R(NCO)* "
worin R einen mehrwertigen organischen Rest, und zwar einen aliphatischen Rest, aromatischen P.est,
Arylalkylrest oder Alkylarylrest oder eine Mischung
dieser Reste und ζ eine ganze Zahl mit einem Wert bedeutet, die der Wertigkeit von R entspricht und wenigstens 2 beträgt. Typische organische Polyisocyanate,
die für die erfindungsgemäßen Zwecke in Betracht kommen, sind beispielsweise Diisocyanate, Triiso-
cyanate und Tetraisocyanate, Alkylarylpolyisocyanate, aliphatische Polyisocyanate und Mischungen daraus,
ferner Methylenpolyphenylisocyanat und hydriertes Methylendiphenylisocyanat.
Diese Polyisocyanate werden nach bekannten üblichen Methoden hergestellt, z. B. durch Phosgenie-
rung der entsprechenden Amine.
Eine weitere Klasse von organischen Polyisocyanaten, die für die erfindungsgemäßen Zwecke in
Betracht kommen, sind die sogenannten »Quasi-Prepolymeren«. Diese Quasi-Prepolymeren werden durch
Umsetzung eines Überschusses von organischen Polyisocyanaten oder von Mischungen daraus mit einer
kleineren Menge einer aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindung hergestellt, wie nit dem allgemein
bekannten Zerewitinoff-Test entsprechend der Be- Schreibung von Kohler in J. Am. Chcm. Soc, 49,
3181 (1927), festgestellt v/ird. Diese Verbindungen und Verfahren zu ihrer Herstellung sind allgemein bekannt.
Geeignete, mit einer Isocyanatgruppe reaktionsfähige aktiven Wasserstoff enthaltende Gruppen, wie
sie nach der Zerewitinoff-Methode ermittelt werden, sind beispielsweise — OH, — NH —, — COOH und
— SH. Beispiele für geeignete Arten von organischen Verbindungen mit wenigstens zwei Gruppen mit
aktivem Wasserstoff, die mit einer Isocyanatgruppe reaktionsfähig sind, sind hydroxylhaltige Polyester,
Polyalkylenätherpolyole, Polyurethanpolymere mit Hydroxyendgruppen, mehrwertige Polythioäther, Al
kylenoxidaddukte von Säuren oder phosphorhaltigen Säuren, Polyacetale, aliphatische Polyole, aliphatische
Thiole, beispielsweise Alkan-, Alken- und Alkindiole
mit zwei oder mehr — SH-Gruppen, Diamine, z. B. aromatische, aliphatische und heterocyclische Diamine
sowie Mischungen daraus. Verbindungen, die zwei oder mehr verschiedene Gruppen aus den oben angc-
gebenen Klassen enthalten, können ebenfalls für die erfindungsgemäßen Zwecke verwendet werden, bei
spielsweise Aminoalkohole, die eine Aminogruppe und eine Hydroxylgruppe enthalten. Ebenso können Verbindungen mit einer — SH-Gruppe und einer — OH-
Gruppe sowie Verbindungen mit einer Aminogruppe und einer — SH-Gruppe verwendet werden.
Geeignete hydroxylhaltige Polyester sind beispielsweise solche, die aus Polycarbonsäuren und mehrwertigen Alkoholen erhalten werden. Zu den geeigneten
mehrwertigen Alkoholen gehören sowohl aliphatische als auch aromatische Alkohole. Die Bezeichnung
»mehrwertiger Alkohol« umfaßt ferner von Phenol
abgeleitete Verbindungen wie 2,2-Bis-(4,4'-b.ydroxy>·
phenol)-propan, das allgemein als Bisphenol A bekannt ist.
Geeignete Polyalkylenätherpolyole sind die Produkte der Polymerisation eines Alkylenoxide oder
eines Alkylenoxids mit einem mehrwertigen A kobol. Mehrwertige Alkohole, die dafür verwendet werden
können, sind diejenigen, die oben zur Verwendung für die Herstellung der hydroxylbaltigen Polyester genannt wurden. Die Polyalkylenpolyätherpo'yole kennen entweder primäre oder sekundäre Hydroxylgruppen aufweisen und sind vorzugsweise Polyäther,
die aus Alkylenoxiden mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen hergestellt sind, z. B. Polyäthylenätherglykole, PoIypropylenätherglykole und PolybutylenätherglyVole.
Die Polyalkylenpolyätherpolyole können nach jedem bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B. dem
Verfahren, das 1859 von W u r t ζ angegeben wur.'e und in Encyclopedia of Chemical Technology, Bd. 7,
S. 257 bis 262, Interscience Publishers, Inc. (1951), oder in der US-PS 1 922 459 beschrieben ist.
Geeignete mehrwertige Polythioäther sind beispielsweise das Kondensationsprodukt von Thiodigiykol
oder das Reaktionsprodukt eines der zweiwertigen Alkohole, wie sie oben für die Herstellung
der hydroxylhaltigen Polyester genannt wurden, mit einem anderen geeigneten Thioätheiglykol.
Der hydroxylhaltige Polyester kann auch ein PoIyesteramid
sein, wie es durch Verwendung eines Amins oder Aminoalkohol in den Reaktionsteilnehmern für
die Herstellung der Polyester erhalten wird. So können Polyesteramide durch Kondensation eines Aminoalkohols
wie Äthanolamin mit den obengenannten Polycarbonsäuren erhalten werden, oder sie können
unter Verwendung der gleichen Komponenten wie zur Herstellung der hydroxylhaltigen Polyester, die nur
zum Teil durch ein Diamin wie Äthylendiamin ersetzt sind, hergestellt werden.
Geeignete Alkylenoxidaddukte von Säuren des Phosphors sind beispielsweise neutrale Addukte aus
den Alkylenoxiden, die oben für die Herstellung von Polyalkylenpolyätherpolyolen angegeben wurden. Geeignete
Säuren von Phosphor sind Säuren mit einem P-A-Äquivalent von etwa 72 bis etwa 95%. Die
Phosphorsäuren sind bevorzugt.
Ein geeignetes Polyacetal ist beispielsweise das Reaktionsprodukt von Formaldehyd oder eines anderen
geeigneten Aldehyds mit einem zweiwertigen Alkohol oder einem Alkylenoxid, wie sie oben genannt
wurden.
Geeignete aliphatische Thiole sind beispielsweise Alkanthiole mit wenigstens zwei — SH-Gruppen.
Geeignete Polyamine sind aromatische Polyamine sowie substituierte sekundäre Aminoderivate der genannten
Polyamine.
Zur Herstellung der Quasi-Prepolymeren können auch weitere Verbindungen verwendet werden, die
sich nicht ohne weiteres in eine der obengenannten Verbindungsklassen einordnen lassen, jedoch zur Herstellung von Polytirethanpolymeren mit NCO-Endgruppen geeignet sind, z. B. ein Polymer mit Hydroxy»
endgruppen, das durch Umsetzung eines Isocyanate mit mehreren Molteilen eines Alkylenglykols erhalten
wird.
Vorzugsweise ist das für die erfindungigernaBen
Zwecke verwendete organische Polyisöcyanat entweder (a) eine Mischung aus 2,4- und 2,6-TdIUylendl·
isocyanat im Uewichtsverhältn» *&'■ 20, im rones
Toluylendiisocyanat, (c) rohes Metbylendiphenyldiisocyanat
oder (d) eine Mischung daraus.
C. Herstellung der carbodiimidhaltigen
organischen Polyisocyanate
organischen Polyisocyanate
Die flüssigen carbodiimidhaltigen organischen PoIyisocyanatverbindungen
nach der Erfindung werden allgemein durch Erwärmen eines der obengenannten organischen Polyisocyanate oder von Mischungen
daraus in Gegenwart einer katalytisch ausreichenden Menge Tris-(chlormethyl)-phosphinoxid hergestellt.
Im allgemeinen wird diese Umsetzung bei Atmosphärendruck und bei einer Temperatur im Bereich von
75 bis 1200C und vorzugsweise 80 bis 1000C durchgeführt.
Der Katalysator wird im allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 10,0 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile
organisches Polyisocyanat angewandt. Vorzugsweise beträgt die Katalysatormenge 0,5 bis 5 Gewichtsteile
pro 100 Gewichtsteile des Polyisocyanats.
Die zur Durchführung dieser Umsetzung erforderliche Zeit ist kritisch, damit das Endprodukt flüssig ist,
was wiederum von dem Carbodiimidgehalt des erzeugten Produkts abhängt, d. h., wenn die Umse'/ung in
bezug auf den Carbodiimidgehalt zu weit durchgeführt wird, dann ist das Produkt fest. Je nach der angewandten
Katalysatormenge reicht daher die zur Durchführung der Umsetzung erforderliche Zeit von
0,5 bis 5 Stunden. Bei Anwendung der bevorzugten Katalysatormengen beträgt die für die erforderliche
Umsetzung benötigte Zeit 0,5 bis 2,0 Stunden.
Nachdem die erforderliche Umsetzungsdauer verstrichen ist, wird die Carbodiimidbildung durch Abkühlen
des entstandenen Produkts auf eine Temperatur unter 30aC gehemmt und beendet.
Erfindungsgemäß werden 9 bis 59% des ursprünglichen Isocyanatgehalts des eingesetzten organischen
Polyisocyanats in Carbodiimidgruppen übergeführt. Vorzugsweise werden 15 bis 35% des Isocyanatgehalts
des Ausgangsstoffs in Carbodiimidgruppen umgewandelt. Indem die prozentuale Umwandlung in diesem
Bereich gehalten wird, können flüssige, carbodiimidhaltige organische Polyisocyanate erzeugt werden.
Es ist zu beachten, daß ein Teil der Carbodiimidgruppen
mit einem Teil der Isocyanatgruppen entsprechend der nachstehend angegebenen Gleichung
unter Bildung eines Carbodiimid-Isocyanat-Addukts reagiert, wenn das Produkt nach der Herstellung einige
Tage stehengelassen wird.
N —
-N = C = N 1 NCO ->
—Ν
N-
Uretidindionimin
Beim Erwärmen wird jedoch die Umsetzung rückgängig gemacht und das Addukt wieder in Isocyanat
und Carbodiimid übergeführt.
Die erfindungsgemäßen Produkte sind bei Raumtemperatur bewegliche bis viskose Flüssigkeiten. Nach
der Umsetzung kann die Viskosität durch Versetzen des Produkts mit nicht umgesetztem Polyisocyanat
vermindert werden.
Die carbodiimidhaltigen vfganisclien Polyisocyanate
sind zur Herstellung von starren PolyurethanscbSumen vorteilhaft. Derartige starre Polyurethanächäume werden
durch Umsetzung des carbodiimidhalügen organischen Polyisocyanats mit einer aktiven Wasserstoff
enthaltenden Verbindung, wie sie oben genannt wurden, erhalten. Die Reaktionsbedingungen sowie verschiedene
weitere Bestandteile sind dem Fachmann bekannt.
Durch die folgenden Beispiele, in denen sich alle
Durch die folgenden Beispiele, in denen sich alle
ίο Teile auf das Gewicht beziehen, wenn nichts anderes
angegeben ist, wird die Erfindung näher erläutert.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Herstellung eines flüssigen, carbodiimidhaltigen organischen Polyisocyanats
nach der Erfindung.
Ein geeignetes Reaküonsgefäß, das mit ein;r Rühreinrichtung
und einem Heizmantel versehen ist, wird mit einem Gemisch aus 200 Teilen einer Mischung aus
2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat im Gewichtsverhäknis
80: 20 mit einem Isocyanatgt-k?U von 48,3% und
2 Teilen Tris-(chlormethyl)-phospiijnoxid beschickt.
Unter ständigem Rühren wird das Gemisch auf 80°C erwärmt und etwa 2,0 Stunden bei dieser Tejnreratur
gehalten. Nachdem die Zeit von 2 Stunden verstiichen
ist, wild das Gemisch in dem Gefäß durch Abstellen des Heizmantels auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
Endprodukt ist eine klare gelbe Flüssigkeit.
Das Infrarotspektrum des Produkts zeigt die An-Wesenheit von Carbodiimid- und Iwjcyanatgruppen.
Eine aliquote Probe des Endprodukts in dem Gefäß
wird zur Bestimmung des Isocyanatsgehalts nach der Prüfvorschrift ASTM D-1638-67T mit Dibutylamin
titriert. Es wird gefunden, daß das erzeugte Produkt einen Isocyanatgehalt von 43,8 % hat. Diese Verminderung
des Isocyanatgehalts um 4,5% entspricht einer Umwandlung der Isocyanatgruppen in Carbodiimidgruppen
von 9%.
Durch Analyse des Produkts, die während einer anschließenden Zeit von 11 Tagen wiederum durch
Titration in Abständen vorgenommen wird, wird gefunden, daß der Isocyanatgehalt allmählich abnimmt.
Durch Infrarotanalyse wird festgestellt, daß diese Abnahme auf Grund der Bildung von Uretidindionimingruppen
erfolgt, d. h.
N —
N-
Il
ο
Nach 3 Tagen ;st der Isocyanatgehalt auf 41,6%
(14% Isocyanat umgesetzt), nach 6 Tagen auf 40,2% (17% Isocyanat umgesetzt) und nach 11 Tagen auf
37,6% (22% Isocyanat umgesetzt) abgesunken. Das Produkt bleibt jedoch flüssig.
Die Arbeitsweise vom Beispiel 1 wird mit 400 Teilen des gleichen organischen Polyisocyanats und 4 Teilen
Tris-(chlormethyl)-phosphinoxid wiederholt. Die Titration mit Dibutylamin ergibt wiederum, daß 9% des
Isocyanatgehalts des organischen Polvisocvanats unter
Bildung von Carbodiimidgruppen bei der Herstellung des flüssigen Produkts reagiert haben.
Nach der Arbeitsweise vom Beispiel 1 werden 202 Teile eines Gemisches aus 200 Teilen des im Beispiel 1 verwendeten organischen Polyisocyanats und
2 Teile Tris-(chlormethyl)-phosphinoxid 1 Stunde auf 100° C erwärmt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird eine aliquote Probe des Endprodukts, das
eine klare gelbe Flüssigkeit mit starker Carbodiimidabsorption im Infrarotspektrum ist, durch Titration
mit Dibutylamin analysiert. Es wird gefunden, daß 14% des ursprünglichen Isocyanatgehalts in Carbodiimidgruppen umgewandelt worden sind.
Dieses Produkt wird dann während der nächsten 17 Tage in Abständen analysiert. Die Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt. Die Abnahme des Isocyanatgehalts nach der Herstellung
d c Verbindung ist wiederum der Bildung der Uretidin- ao oionimingruppen zuzuschreiben.
Tage | Isocyanatgehalt | Umgesetztes Isocyanat1) |
0') | 41,4 | 14 |
3 | 39,5 | 18 |
6 | 38,0 | 21 |
11 | 35,4 | 27 |
17 | 32,8 | 32 |
Tage
0
3
4
Isocyanatgebait
%
314
29,2
28,8
Ur
Isocyanat
%
%
35
40
41
') Tag der Herstellung der Verbindung; der Anteil an umgesetztem
Isocyanat von 14% wird in Carbodiimidgruppen übergeführt. .,
f) Der Isocyanatanteil. der erst nach der Herstellung reagiert,
ist an der Bildung der Uretidindtonimingruppen beteiligt.
40
Nach der Arbeitsweise vom Beispiel 1 werden 202 Teile eines ähnlichen Gemisches aus organischem
Polyisocyanat und Tris-(chlormethyl)-phosphinoxid wie im Beispiel 1 etwa 3,5 Stunden auf 1000C erwärmt.
Bei Analyse des Endprodukts, einer viskosen Flüssigkeit, durch Titration wird gefunden, daß 35% der Iso-
cyanatgruppen des eingesetzten Polyisocyanats in Carbodiimidgruppen umgewandelt worden sind. Am
dritten und vierten Tag nach der Herstellung der Verbifldtftig weiden aliquote Proben davon durch Titration mit Dibutylamin analysiert. Es werden folgefide
Ergebnisse erhalten:
Nach der Arbeitsweise vom Beispiel 1 werden 202 Teile eines Gemisches aus Polyisocyanat und Katalysator wie im Beispiel 1 3,5 Stunden auf 1200C erwärmt. Die Titration der erhaltenen viskosen Flüssigkeit ergibt, daß 59 % des Isocyanatgehalts der eingesetzten Mischung aus 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat
im Gewichtsverhältnis 80: 20 in Carbodiimidgruppen umgewandelt worden sind.
Nach der Arbeitsweise vom Beispiel 1 wird ein Gemisch aus 200 Teilen rohem Toluylendiisocyanat mit
einem Isocyanatgehalt von etwa 39% und 2 Teilen Tris-(chlormethyl)-phosphinoxid 1 Stunde auf 100° C
erwärmt. Dann wird die Mischung stehengelassen, bis sie sich auf Raumtemperatur abkühlt. Das erhaltene
Produkt ist eine bewegliche fließfähige Flüssigkeit. Durch Infrarotanalyse einer aliquoten Probe dieses
Produkts wird festgestellt, daß 10% des Isocyanatgehalts des eingesetzten Polyisocyanats in Carbodiimidgruppen umgewandelt worden sind.
3lage nach Herstellung des Produkts ergibt die
Infrar'!analyse, daß nunmehr 11% des ursprünglichen Isocyanatgehalts reagiert haben. Nach 7 Tagen
wird durch Infrarotanalyse gefunden, daß 13% des ursprünglichen Isocyanatgehalts umgesetzt worden
sind. 2 Wochen nach der Herstellung des carbodiimide haltigen organischen Polyisocyanats wird dieses fest.
Aus dem flüssigen polycarbodiimidhaltigen Polyisocyanat vom Beispiel 4 wird ein starrer Polyurethanschaum unter Anwendung der nachstehend angegebenen Rezeptur hergestellt. Das Polyol ist ein Polyätherpolyol mit einer Hydroxylzahl von 275, das 2,5%
Phosphor und 25% Brom enthält. Die Eigenschafter des erhaltenen Schaums sind in der Tabelle angegeben
Rezeptur, Gewichtsteile
Polyol 100,0
Wasser 1,0
Dichte, kg/m* 34,12
Druckfestigkeit, kg/cm* bei 10%
DuTchbiegüfig 1,6
Brüchigkeit beim Umwälzen, Gewichtsverlust, % 8,7
Butler-Chimney-Test, Gewichtsretentioü, % 53
Claims (1)
1 2
bindung bisher nicht berichtet wurde, daß sie für diese
Patentanspruch: oder verwandte Anwendungen brauchbar ist, Die phos-
pborbaltigen Verbindungen, die zur Herstellung von
Verfahren zur Herstellung von flüssigen, carbo- Carbodümidverbindungen verwendet worden sind,
dipidhaltigen organischen Polyisocyanaten durch 5 wie es in den US-PS 2 840 589 und 2 941 966 bescbrie-Erw&rraen
eines Polyisocyanate in Gegenwart eines ben ist, sind zu reaktiv, um eine Steuerung von damit
Katalysators, dadurch gekennzeich- katalysierten Reaktionen zu ermöglichen, und daher
net, daß ein organisches Polyisocyanat 0,5 bis ist kein Phosphinoxid bekannt, das in einer gesteuerten
5 Stunden in Gegenwart von 0,1 bis 10,0 Gewichts- Reaktion zur Herstellung von flüssigen, carbodiimidtejlen
Tns-(cWormetbyI)-phosphinoxi& pro 100 Ge- io haltigen organischen Polyisocyanaten verwendet werwichtsteile
organisches Polyisocyanat auf eine den könnte.
Temperatur im Bereich von 75 bis 1200C erwärmt Die einzigen Verbindungen, die für ähnliche Zwecke
und dann die Umsetzung durch Abkühlen des ent- wie hierin vorgeschlagen worden sind, sind Hexamestandenen
Produkts auf eine Temperatur unter thylphosphoramid (J. J. M on agle, J. Org. Chem.,
300C abgebrochen wird. 15 27, 3851 [1962], und US-PS 3 056 835), Aminoverbin
dungen und Phenole, wie den obengenannten Patentschriften, den US-PS 3 152 162 und 3 502 722, der
CA-PS 828 190 und der GB-PS1 200 432 zu c. ,tnehmen
ist. Auch in diesen Fällen wird mit Tris-(chlormethyl)-
X 20 phosphinoxid eine Verbesserung gegenüber dem Stand
i der Technik erzielt, da seine Reaktivität von solcher
Art ist, daß es möglich ist, die Carbodiimidbildung zu
j steuern, wodurch die Herstellung von flüssigen PoIy-
: Die Vorteile, die sich durch Verwendung von carbo- isocyanatverbindungen ermöglicht wird, die gesteuerte
diimidhaltigen Verbindungen zur Herstellung von ?s oder maßgerechte Mengen an Carbocliimideinheiten
J flammwidrigen Urethanprodukten ergeben, sind seit enthalten.
\ langem anerkannt. Beispielsweise ist in der CA-PS . n k' . , .
828 190, den US-PS 3 152 162 und 3 502 722 die Her- A· Der kata'ysator
-. stellung von Carbodiimid-Isocyanataddukten beschrie- Tri^-(chlormethyl)-phosphinoxid ist eine Verbin-
Γ ben, die zur Herstellung solcher Urethanprodukte ver- 30 dung mit folgender Strukturformel:
; wendet werden können. Bei der praktischen Anwendung
dieser Lehren ist es jedoch unerläßlich, entweder
I stark erhöhte Temperaturen anzuwenden oder auf CH2Cl
I Umwegen verlaufende Reaktionen durchzuführen,
i Z. B. eine einleitende Trimerisierung des Isocyanats zu 35 ClH2C — P ->
O
j durchlaufen. Außerdem sind keinerlei Maßnahmen
I oder Methoden zur Steuerung des Carbodiimidgehaltes CH,C 1
:■ dieser Produkte beschrieben. Die bekannten Verfahren
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