DE223193C - - Google Patents

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DE223193C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B15/00Machines for sewing leather goods
    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05DINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES D05B AND D05C, RELATING TO SEWING, EMBROIDERING AND TUFTING
    • D05D2305/00Operations on the work before or after sewing
    • D05D2305/08Cutting the workpiece

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf Nähmaschinen, und besonders auf solche zum Nähen von Schuhwerk. Bei der gewöhnlichen Art von Maschinen, wie sie bisher gebaut wurden, wird das Werkstück auf einen Tisch oder Werkstückträger gestützt und auf diesem während der Zwischenräume zwischen den einzelnen Vorschubbewegungen durch einen Drückerfuß festgeklemmt; aber wenn das Werkstück vorgeschoben werden soll, wird diese Klemmtätigkeit des Drückerfußes gelöst, und der Drückerfuß wird während dieser Zeit gewöhnlich mit leichtem Druck auf dem Werkstück gehalten. Das Werkstück wird durch die Ahle vorgeschoben, welche in dasselbe eindringt und es dann um die Länge eines Stiches in der Vorschubrichtung bewegt, sich aus dem Werkstück zurückzieht und in ihre anfängliche Stellung zurückkehrt. Inzwischen geht die Nadel
»ο durch das von der Ahle vorgestochene Loch, und während der Stichbildung, von welcher diese Bewegung der Nadel einen Teil bildet, klemmt der Drückerfuß das Werkstück auf dem Tisch oder Werkstückträger fest. Mit anderen Worten, während die Nadel den Stich bildet, klemmt der Drückerfuß das Werkstück auf dem Werkstückträger fest, aber während der Vorschubbewegung, während die Ahle sich im Werkstück befindet, ist diese Klemmtätigkeit des Drückerfußes gelöst, und derselbe ruht mit verhältnismäßig leichtem Druck auf dem Werkstück. Ungeachtet des leichten Druckes des Drückerfußes während der Vorschubbewegung ist die Ahle sehr beansprucht durch das Ziehen des Werkstückes über den Werkstückträger und unter dem Drückerfuß, und das in einem teilweisen Kippen und Drehen bestehende Leiten des Werkstückes während der Vorschubbewegung, um die Stichreihe in der geeigneten Richtung zu halten, ist sehr erschwert durch die feste Nase oder den Ansatz des Drückerfußes, der mit dem Werkstück in Eingriff steht und sich gewöhnlich in einem in der Schuhsohle gebildeten Riß bewegt.
Angesichts dieser allgemeinen Erwägungen bezweckt die vorliegende Erfindung, die der Ahle beim Vorschub auferlegte große Beanspruchung zu verringern und auch die Leit- und die. Vorschubbewegung des Werkstückes zu erleichtern, welche dazu dienen, die Stichreihe im Werkstück in richtiger Lage anzu- . ordnen bzw. den Stichen die gewünschte Länge zu erteilen, wie aus der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen zu ersehen ist. Auf diesen Zeichnungen ist:
Fig. ι eine Vorderansicht des Teiles einer Nähmaschine für Schuhwerk, auf den Bezug genommen werden muß, um das Wesen der vorliegenden Erfindung zu erläutern, wobei einige Teile weggebrochen sind, und die Ahle sich in ihrer anfänglichen Stellung vor dem Eindringen in das Werkstück und dem Vorschieben desselben befindet.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht und zum Teil ein. Schnitt derselben Elemente, und zeigt die Ahle, nachdem sie in das Werkstück eingedrungen ist, und die bewegliche Nase des Drückerfußes in dem Riß der Schuhsohle.
Fig. 3 ist ein Seitenriß, zum Teil im Schnitt, und erläutert die Elemente neben dem Stichbildungsteil der Maschine, den Vorschubschlitten und die mit diesem zusammenhängenden Teile.
Fig. 4 ist eine Einzeldarstellung im Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 11 und zeigt auch das untere Schlitzmesser, das Werkstückträgerende und die Ahle.
Fig. 5 zeigt die bewegliche Nase des Drückerfußes, ihre Beziehung zur Ahle während des Vorschubes des Werkstückes und ihre Stellung in dem Riß, wodurch sie als Führer für das Werkstück dient.
Fig. 6 zeigt die bewegliche Nase des Drückerfußes einzeln, wie in Fig. 5, und ihre Beziehung zur Ahle und Nadel während der Stichbildung.
Fig. 7 und 8 sind Querschnitte und zeigen
ao etwas veränderte Formen der beweglichen Nase und ihre Lage in etwas veränderten Formen des Sohlenrisses.
Fig. 9 ist eine Einzeldarstellung des Drückerfußes und der beweglichen Nase und zeigt die Beziehung dieser beiden Teile und ihre Verbindung, infolge deren, wenn der Drückerfuß gehoben wird, die Nase sich mit ihm hebt.
Fig. 10 ist eine schematische Darstellung, um die beständige Beziehung der Ahle und der Nase und ihre Bewegung mit Bezug auf den Hauptteil des Drückerfußes und die Nadel beim Vorschub und Führen des Werkstückes zu zeigen.
Fig. 11 ist eine Einzeldarstellung des oberen Teiles des Vorschubschlittens und zeigt die Verbindung des Ahlensegments mit dem unteren Schiitzwenkzeug und den Schlitz zur Aufnahme des Stieles der beweglichen Nase, damit diese mit der Ahle in der Vorschublinie hin und her bewegt wird.
Fig. 12 und 13 zeigen veränderte Ausführungsformen.
Die vorliegende Erfindung ist an einer Schuhwerknähmaschine bekannter Art dargestellt worden.
Das Maschinengestell 1 mit der Führung 2, in welche der Vorschubschlitten 3 mit dem Führungsarm 4 hineinpaßt, die Hubscheibe 5, die von derselben beeinflußte Rolle 6, der diese Rolle tragende Hebel 7, der Ständer 8, auf dem dieser Hebel 7 drehbar ist, der mit einer Nut 10 zur Aufnahme eines Blockes 11 versehene Arm 9, der den Block 11 tragende Regulierhebel 12, der mit dem Vorschubschlitten 3 verbunden-ist, wobei diese Teile zusammen wirken, um den Vorschubschlitten und den Vorschubarm 4 zu bewegen, können alle von bekannter Art sein, ebenso die Nadel 13 (Fig. 1), der Fadeneinleger 14,. der Fadenfänger 15 und die sie bewegenden Teile.
In dem oberen Teil des Vorschubarmes 4 (Fig. 4) ist ein gespaltener Zapfen, 16 angeordnet, welcher vorzugsweise auf einem Teil seiner Länge ausgehöhlt und mit innerem Schraubengewinde 17 versehen ist, das mit dem äußeren Schraubengewinde 18 auf dem Ende eines konischen Zapfens 19 in Eingriff kommen kann, so daß durch Einschrauben des Zapfens 19 der gespaltene Zapfen 16 sich ausdehnt und sich fest in dem oberen Teil des Vorschubarmes 4 lagert. Der Zapfen 16 erstreckt sich nach links (Fig. 4) über die Fläche des Vorschubarmes 4 hinaus und nimmt das . die Ahle tragende Glied 20 auf, welches, wie in Fig. 3 gezeigt, mit einem Zahnsegment versehen ist, das mit dem darin eingreifenden Zahnsegment 21 die Ahle 28 auf dem Zapfen 16 in Schwingung versetzt, im wesentlichen in bekannter Weise, damit die Ahle 28 in das Werkstück eindringt und aus demselben zurückgezogen wird.
Das Ende des gespaltenen Zapfens 16 (Fig. 4) ist mit einer Vorrichtung, vorzugsweise Schraubengewinde 22, versehen, mittels deren es mit der Schlitzführung 23 verbunden ist, deren Arm 24 sich aufwärts durch den Schlitz 25 des Werkstückträgers 26 erstreckt und an seinem Ende ein Schlitzwerkzeug 27 trägt, dessen Schneidkante sich nach rechts erstreckt, wie in Fig. 4 gezeigt, und ein wenig über die Oberfläche des Werkstückträgers.
Aus der bisher beschriebenen Bauart ist ersichtlich, daß, da die Ahle und das Schlitz werkzeug derart auf dem Vorschubarm 4 in dicht nebeneinander liegenden, senkrechten Ebenen angeordnet sind und sich während der Vorschub- und Rückkehrbewegung zusammen bewegen, nicht nur die Ahle zum Vorschub des Werkstückes dient, wie bei älteren Anordnungen, sondern daß das Schlitzwerkzeug diese Bewegung unterstützt. Wenn die Ahle zurückgezogen ist, um in ihre anfängliche Stellung zurückzukehren, wird das Schlitzwerkzeug eine Nut in den unteren Teil des zu dieser Zeit auf dem Werkstückträger festgeklemmten Werkstückes schneiden. Man wird bemerken (Fig. 1), daß der Werkstückträger 26 zu beiden Seiten des Schlitzes 25 eine Stütze für das Werkstück bildet, und daß das untere Schiitzwenkzeug durch diesen Schlitz nach oben ragt, dicht neben der Ahle.
Der den Drückerfuß tragende Arm 29 ist auf dem Maschinengestell angeordnet, ' so daß er von dem auf den Werkstückträger gestützten Werkstück abgehoben und wieder auf dasselbe herabbewegt werden kann, wobei die Lagerung des Drückerfußarmes aus einer durch ein am Maschinengestell befestigtes Konsol 31 (Fig. 3) unterstützten Muffe 30 besteht. Der Arm 29 ist, wie in Fig. 3 gezeigt,
nach rückwärts gerichtet, wo er mit geeigneten, bekannten Vorrichtungen versehen sein kann, um den Drückerfuß 32 während der ' Stidhbildung, der Tätigkeit des Festsetzens oder während der Zwischenräume zwischen' den Vorschubbewegungen auf das Werkstück zu pressen. Ebenfalls auf dem Maschinengestell, und vorzugsweise auf der Muffe 30, ist ein Handhebel 33 angeordnet, welcher den Drückerfuß entriegeln kann und gestattet, daß dieser auf Wunsch von der Arbeit abgehoben wird, wobei der Hebel 33 mit einem Zapfen 34 auf dem Trägerarm 29 in Berührung steht.
Es ist bisher gebräuchlich gewesen, den Drückerfuß aus einem Stück zu bilden, das sich eine Strecke am oberen Teil des Werkstückes entlang erstreckt, und ihn mit einem festen Ansatz zu versehen, welcher in. dem Riß des bearbeiteten Schuhes folgen sollte. Unter diesen Bedingungen mußte die Ahle das Werkstück weiterziehen zu einer Zeit, wenn es durch den Drückerfuß auf dem Werkstückträger festgeklemmt ,war, und gegen den Widerstand, welche der Tätigkeit dieser Teile eigen ist, wodurch der Ahle zeitweise außergewöhnliche Beanspruchung auferlegt wurde, wenngleich während der Vorschubbewegungen der Drückerfuß nur mit leichtem Druck auf dem Werkstück ruhte. Überdies muß beim Nähen von Schuhwerk der Lauf der Naht von Zeit zu Zeit geändert werden, entsprechend dem gewünschten Umriß des Schuhes, und da das Werkstück durch den Drückerfuß fest auf den Werkstückträger geklemmt ist, mit Ausnähme der Zwischenräume der Vorschubbewegungen, so folgt daraus, daß. Dreh- oder Schwingbewegungen des Werkstückes in bequemer Weise nur während des Vorschubes vorgenommen werden können. Während der Vorschubbewegungen befindet sich die Ahle im Werkstück und bewegt sich mit ihm, so daß jede Dreh- oder Schwingbewegung um die Ahle als Mittelpunkt stattfinden muß.
Bei älteren Konstruktionen bildete der in den Sohlenriß hineinragende Ansatz einen festen Teil oder ein Ganzes mit dem Drückerfuß, und da er sich in dem Sohlenriß bewegte, in ziemlicher Entfernung von der Stellung der Ahle während des Vorschubes, so hinderte er das richtige Drehen oder Schwingen des Werkstückes zwecks Beibehaltung der Stichreihe in richtiger Lage ganz wesentlich, und diese Störung wurde verstärkt, da die Ahle sich beim Vorschub noch mehr von dem Ansatz entfernte. Diese Störung wurde entweder durch die aufgestellte Rißlippe, die Außenwand des Risses oder, falls die Stiche in einen Einschnitt versenkt werden sollten, durch die Wände dieses Einschnittes verursacht, welche mit der Seite des Ansatzes in Berührung kamen und folglich den Schwingungsbogen des Schuhes beschränkten. Mit anderen Worten, ein richtiges Drehen oder Schwingen des Werkstückes konnte nicht um die Ahle ausgeführt werden, weil der sich in einiger Entfernung von dem Schwingungspunkt der Ahle befindliche Ansatz mit den Wänden der Vertiefung in Berührung kam, oder es lag, wenn solche Schwingbewegungen richtig ausgeführt wurden, die Stichlinie nicht am richtigen Platz.
Beim Erfindungsgegenstand ist der Endteil des Drückerfußes 32, welcher mit dem Arm 29 verbunden ist, und keine Bewegung in der Vorschubrichtung hat, nun vorzugsweise so geformt, wie in den Fig. 9 und 10 gezeichnet, worin der sich seitwärts erstreckende Teil 40 auf dem Werkstück außerhalb oder jenseits des Risses in der Sohle 51 ruhen kann und dazu dient, das Werkstück auf dem Werkstückträger 26 festzuklemmen, wobei dieser Teil 32 ausgehöhlt ist zwecks Aufnahme einer Schulter 41, welche zwischen sich und dem Teil 40 die zu ihnen bewegliche Nase 37 aufnimmt.
Drehbar und längsweise beweglich auf dem Zapfen 35 (Fig. 3, 5 und 6) ist ein Nasenträger 36 angeordnet, der sich nach vorn erstreckt und eine Nase 37 besitzt, deren Ende oder untere, neben der senkrechten Ebene der Ahlenbewegung liegende Kante mit dem Riß des zu nähenden Werkstückes in Eingriff korn- g0 men kann. Der Nasenträger 36 ist bei 38 ausgehöhlt und erstreckt sich über den oberen Teil des Vorschubarmes 4 und ist mit demselben verbunden, so daß er an der Vorschub- und Rückkehrbewegung teilnimmt. Wie in Fig. 11 gezeigt, wird diese Verbindung vorzugsweise mittels eines in dem oberen Teil des Vorschubarmes 4 gebildeten Schlitzes hergestellt, der fähig ist, den Arm des Nasenträgers 36 aufzunehmen, wobei der ausgehöhlte Teil 38 dieses Trägers auf dem Zapfen 16 rittlings sitzen kann, so daß, während der Nasenträger auf diese Weise veranlaßt wird, an den Bewegungen des Vorschubarmes 4 und folglich an denen der Ahle teilzunehmen, er frei gehoben werden kann.
Damit die bewegliche Nase 37 an den Vorschubbewegungen der Ahle teilnehmen und doch mit dem Drückerfuß 32 aufsteigen kann, wenn dieser gehoben wird, um das Werkstück freizugeben, ist der Teil des Drückerfußes zwischen 41 und 40 (Fig. 9) ausgehöhlt oder mit einer Vertiefung versehen, wie bei 43, und nimmt den vorspringenden oder Schulterteil 44 der Nase (Fig. 5 und 6) auf, wobei dieser ausgehöhlte Teil des Drückerfußes und der vorspringende Teil der Nase dazu dienen, die Nase auf das Werkstück gepreßt zu erhalten, wie es durch den Drückerfuß bedingt wird, und sie dienen ebenfalls als Führer für die iao
Nase, wenn sie sich relativ zum Drückerfuß in der Vorschubrichtung und zurück bewegt.
Der in den Riß eingreifende Teil der beweglichen Nase 37 ist dicht neben der senkrechten Bewegungsbahn der Ahle 28 angeordnet, und da die Nase 37 und die Ahle 28 beide mit der bereits beschriebenen Vorschubvorrichtung verbunden sind, und folglich während des Vorschubes sich übereinstimmend bewegen, unterstützt die Nase 37 nicht nur die Ahle beim Vorschub des Werkstückes, sondern bietet auoli der durch einen Wechsel in der Richtung
. des Risses im Werkstück bedingten Schwingoder Drehbewegung des Werkstückes um die Ahle keinen Widerstand. Diese Tätigkeit ist schematisch in Fig. 10 dargestellt, worin das Werkstück 51 mit einem Riß 45 versehen ist, in welchem sich das Ende der Nase 37 bewegt, während die in ausgezogenen Linien gezeigte Stellung der Ahle in Fig. 10 die wesentliche Vollendung der Vorschubbewegung darstellt, wobei die Nase 37 sich mit der Ahle von der auf der rechten Seite der Fig. 10 gezeigten Stellung bis zu der auf der linken Seite angegebenen Stellung der Teile bewegt hat, und da während dieser Bewegung die Nase 37 und die Ahle 28 dicht beieinander bleiben, und die Dreh- und Schwingbewegung· während dieser Vorschubbewegungen ausgeführt wird, wahrend der Drückerfuß entriegelt ist, so. folgt daraus, daß der in den Riß eingreifende Teil der Nase 37 sich dicht neben dem Drehpunkt des Werkstückes befindet und also der richtigen Handhabung des Werkstückes keinen wesentlichen Widerstand bietet.
Es ist also ersichtlich, daß die vorliegende Erfindung die Anordnung einer beweglichen Nase bezweckt, welche tatsächlich einen Teil des Drückerfußes bilden kann, und deren in das Werkstück eingreifender Teil sich dicht neben der Ahle befindet, wenn diese im Werkstück ist, wobei die Nase auch der Bewegung der Ahle folgen kann, um diese in der Vorschubrichtung zu unterstützen, vermöge ihrer großen Nähe zu dem Punkt, um welchen das Werkstück beim Richtungswechsel der Stichlinie geschwungen werden muß, wodurch die Nase im wesentlichen der richtigen, durch den Richtungswechsel in der Stichl'inie bedingten Drehung keinen Widerstand bietet.
Augenscheinlich kann die Form der beweglichen Nase verändert werden, um sich den Bedingungen des jeweiligen Werkstückes anzupassen ; das wesentliche in dieser Hinsicht ist, daß sie sich in dem Riß des Werkstückes bewegt und in.so dichter Lage zur Ahle erhalten wird, daß sie die richtige Dreh- oder Schwingbewegung des Werkstückes nicht hindert, wenn letzteres um die Ahle gedreht wird. In Fig. 7 ist z. B. die Nase von einer Form dargestellt, wie sie in Verbindung mit einer Sohle gebräuchlich ist, deren Riß durch Aufstellen einer Rißlippe hergestellt ist, wie bei dem sogenannten »Englischen Riß«, in welchem Fall die äußere Fläche der Nase gebogen ist, damit sie gegen die innere Fläche der Rißlippe paßt, wogegen in Fig. 8 die Nase 37^ so geformt ist, daß sie in einen Sohlenriß hineinpaßt, wie er bei sogenannter hochgenähter Arbeit in Verwendung kommt, d. h. bei welcher die Stichreihe in einer Nut der Sohle offen liegt. Es ist gleichfalls ersichtlich, daß, wenn die Nut oder der Riß von irgendwelcher Art an der Sohle mit Rücksicht auf die gewünschte Randbreite für die Sohle angeordnet wird, die Nase dazu dient, die Stichlinie in richtiger Weise zu lagern oder zu führen und die Entfernung dieser Stichlinie entweder vom Rand des Werkstückes oder von der gewöhnlichen Innennaht zu bestimmen, welche das Oberleder mit der Brandsohle vereinigt.
In der in den Fig. 12 und 13 gezeigten veränderten Form ist der Drückerfuß 32 an seiner Vorderseite weggeschnitten, so daß ein sich quer und nach hinten erstreckender Finger 46 zurückbleibt, an dessen äußerem Ende ein nach außen ragendes Ohr 47 sitzt. Die Zapfenmuffe 30 für den Drückerfußhebel oder den Drückerfußarm 29 nimmt einen Zapfen 48 auf, der an seinem linken Ende nahe dem Drücker- go fußhebel mit dem Arm 49 versehen ist, der ebenso wie der Arm 36 der oben beschriebenen Bauart nach vorn in eine Stellung direkt unterhalb des Drückerfußes reicht. Dieser Arm 49 liegt unter dem seitlich vorragenden Teil des Drückerfußes und ist selbst mit einem seitlich vorragenden Fingerteil 50 versehen, welcher im wesentlichen der Nase 37 der in den Fig. 1 bis 11 gezeigten Bauart entspricht. Dieser Fingerteil 50 ist an seiner unteren Seite mit dem Schlitzmesser 51 versehen.
Der Arm 49 ist bei 52 ausgeschnitten, ebenso wie der Arm 36 der bereits beschriebenen Bauart, um rittlings auf dem Zapfen 16 für den Ahlenträger zu sitzen, wobei er in einem dem Schlitz 39 im oberen Teil des Vorschubarmes 4 ähnlichen Schlitz aufgenommen wird, so daß jede Hin-und Herbewegung in der Querrichtung", um die Ahle zu veranlassen, das Werkstück vorzuschieben, den Arm 49 und die Schlitzvorrichtung 51 mitnimmt, wobei der Drehzapfen 48 endweise in der Zapfenmuffe 30 des Drückerfußes gleitet. Am entgegengesetzten Ende ist der Drehzapfen 48 mit einem radialen Zapfen 53 versehen, der mittels einer Feder 54 mit einem festen Teil der Maschine verbunden ist; diese Feder 54 ist beständigbestrebt, den Arm 49 mit seinem Schlitzmesser 51 zu heben, um letzteres dicht gegen die untere Seite des Drückerfußes zu halten, so daß,
wenn der Drückerfuß auch noch so wenig gehoben wird, die Schlitzvorrichtung 51 ihm stets folgt, wobei der Drückerfuß die Schlitzvorrichtung vor sich herabdrückt, wenn er sich senkt und in wirksame Berührung mit dem zwischen ihm und dem Werkstückträger befindlichen Material gepreßt wird. Die Teile sind so angeordnet und gebaut, daß die Schlitzvorrichtung 51' eine Lage dicht neben der senkrechten Ebene, in welcher die Ahle sich auf und ab bewegt, einnimmt, wobei die Ahle in ihren Schwingungen gerade an dem Ende der Schlitzvorrichtung vorbeigeht.
Bei der Tätigkeit der Maschine steigt die Ahle in bekannter Weise auf, um in das Werkstück einzudringen, worauf dem Vorschubschlitten, auf welchem der. Ahlenträger angeordnet ist, eine Vorschubbewegung nach links erteilt wird, damit die Ahle das Werkstück in eine Lage unterhalb der Nadel bringt und diese beim Niedergehen in das Ahlen-
. loch eintreten kann, aus welchem die Ahle kurz vor dem Eintritt der Nadel zurückgezogen wird. Wenn die Nadel in das Werkstück eingetreten ist und die Ahle dasselbe verlassen hat, wird der Vorschubschlitten wieder nach rechts verschoben (aus der Bildebene heraus, Fig. 3) in seine ursprüngliche Stellung, bevor die Ahle wieder in das Werkstück eindringt für den nächsten Stich, und während diesei; Rückkehrbewegung wird das Schlitzmesser 51 am oberen Ende des Werkstückes entlang gezogen und schlitzt eine der Länge des Vorschubes entsprechende Strecke, so daß, wenn die Ahle das nächste Mal nach links bewegt wird, um das Werkstück in die Stellung unter der Nadel vorzuschieben zwecks Ausführung eines neuen Stiches, so folgt der gerade vorher durch die Schlitzvorrichtung gemachte Schlitz dem letzten Stich zu seiner Stellung unter der Nadel, wobei der Schlitz von dem letzten Stich bis zu der Nadel reicht. Auf diese Weise sinkt der nächste Stich bei seiner Bildung in den unter ihm befindlichen Schlitz und wird von diesem mehr oder weniger verborgen, entsprechend der Tiefe und Beschaffenheit des Schlitzes, und dies hängt natürlich hauptsächlich von der Art und Beschaffenheit des verwendeten Schlitzwerkzeuges ab. Bei der in den Fig. 12 und 13 gezeigten Anordnung kommt es daher gar nicht auf die Länge des Vorschubes an, oder wie oft derselbe verändert wird; dadurch, daß die Schlitzvorrichtung 51 sich stets mit der vorschiebenden Ahle bewegt, schafft sie für jeden Stich einen Schlitz von genügender Länge für die Aufnahme desselben. Man wird bemerken, daß jeder durch die Schlitzvorrichtung hergestellte Schlitz sich von dem zuletzt gebildeten Stich bis zur Nadel erstreckt, so daß der Schlitz stets in der für die Aufnahme des nächsten Stiches richtigen Lage liegt, wenn auch das Werkstück während des Vorschubes mehr oder weniger gedreht wird, z. B. beim Verfolgen des unregelmäßigen Umrisses einer Schuhsohle. Dies wäre unmöglich, wenn die Schlitzvorrichtung bei ihrer Bewegung stets an einem von dem zuletzt gebildeten Stich entfernten Punkt begonnen und in einer sich von dem Stich weiter entfernenden Richtung ausgeführt würde; .
Man wird auch bemerken, daß der Schlitz auf der Seite oder Fläche des Werkstückes ausgeführt wird, welche der Seite des Antriebes, nämlich der Ahle, entgegengesetzt ist, d. h. der Schlitz wird auf einer Fläche des Werkstückes durch eine Vorschub- und Antriebsvorrichtung hergestellt, die auf der entgegengesetzten Seite des Werkstückes wirkt.
Die Art und Weise der Herstellung des Schlitzes vor dem Stich ist klar in Fig. 6 veranschaulicht.
Es ist zu verstehen, daß Veränderungen in den Einzelheiten der Bauart vorgenommen werden können, ohne aus dem Bereich der Erfindung zu treten. ■

Claims (11)

Patent-Ansprüche:
1. Nähmaschine für Schuhwerk, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Drückerfuß (32) eine Nase (37) in Verbindung gebracht ist, die mit dem Werkstück in Eingriff gebracht wird und mit Bezug auf den Drückerfuß verschiebbar ist (36, 39, 4, 3, 10, 7, 6, 5), um die Bewegung des Werkstückes in der Vorschubrichtung zu erleichtern.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, bei welcher der Vorschub des Werkstückes durch die Ahle geschieht, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (37) unmittelbar neben dem Punkt, in dem die Ahle (28) das Loch in das Werkstück vorsticht, mit letzterem in Eingriff kommt und der Vorschubbewegung der Ahle folgt.
3. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (37) an der Bewegung des Drückerfußes (32), wenn dieser vom Werkstück abgehoben oder auf dasselbe gesenkt wird, teilnimmt.
4. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwärtsbewegung der Nase in ihre Ausgangsstellung ausgeführt wird, während das Werkstück durch den Drückerfuß auf dem Werkstückträger festgeklemmt ist.
5. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine mit der beweglichen Nase (57) zusammenwir-
ikende, in der Vorschubrichtung hin und her verschiebbare (23, 22, 20, 16, 4) Schneidvorrichtung (27, 24) ein Schlitz in die untere Fläche des Werkstückes geschnitten wird.
6. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine obere, mit der beweglichen Nase zusammen wirkende, in der Vorschubrichtung hin und her , verschiebbare (49, 52, 39, 4) Schneidvorrichtung (52,49) ein Schlitz in die obere Fläche des Werkstückes geschnitten wird.
7. Nähmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schneidvorrichtung (51, 49) an der beweglichen Nase angeordnet ist.
8. Nähmaschine nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wirkungslose Bewegung der beiden Schneidvorrichtungen beim Vorschub des Werkstückes erfolgt, ihre Schneidbewegung aber, während das Werkstück zwischen dem an sich bekannten Werkstückträger (26) und dem Drückerfuß (32) o. dgl. festgeklemmt ist.
9. Nähmaschine nach Anspruch 5 und 6, · dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtungen mit der Vorschubvorrichtung verbunden sind und zum Schlitzen des Werkstückes durch dieselbe bewegt werden. ·
ig. Nähmaschine nach Anspruch 2 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzmesser (27, 51) beide dicht neben der Schwingungsebene der Vorstechbewegung der Ahle gelagert sind, so daß die bei jeder Schneidbewegung der Messer erzeugten Schnitte sich nur von dem vorhergehenden bis zum nächsten, durch die Ahle erzeugten Loch erstrecken, d. h. die jeweilige Stichlänge nie überschreiten und selbst an den gekrümmten Teilen der Sohle völlig vom Stich angefüllt sind.
11. Nähmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schneidvorrichtung (51, 49) durch eine Feder (54) o. dgl. vom Werkstück abgehoben und durch den Drückerfuß mit demselben in Eingriff gebracht wird und so an der Auf- und Abwärtsbewegung des Drückerfußes teilnimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT223193D 1908-06-03 Active DE223193C (de)

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