DE2228491C2 - Verfahren zur Herstellung von Federn oder Daunen mit günstigen hygienischen Eigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Federn oder Daunen mit günstigen hygienischen EigenschaftenInfo
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Description
Feuchtigkeitstransport der Synthesefasern ist gegen- 45 Wasserrückhaltevermögen zeigt sich, wenn z. B. Kis-
über Daunen wesentlich schlechter, so daß die Ge- sen mit Wasser benetzt und dann unter genau glei-
fahr besteht, daß schon die normale Wasserverdamp- chen Bedingungen eine festgelegte Zeit lang ge-
fung des gesunden schlafenden Menschen nicht ein- schleudert werden. Wird dann das anhaftende Was-
wandfrei abtransportiert wird. ser bestimmt, so halten zurück:
Das Bettzeug wird dann feucht, und es entsteht ein 50
ungesundes Bettklima, das Erkältungskrankheiten Federn ohne Ausrüstung ... etwa 90 0Zo Wasser
Tür und Tor öftnet und besonders für kranke Men- Federn mit Aluminiumsalz-
schen recht gefährlich ist. behandlung etwa 50 0Zo Wasser
Diese Nachteile der synthetischen Füllungen ha- Federn mit Aluminiumsalzben
dazu geführt, daß verschiedene Armee-Verwal- 55 behandlung und nach einer
tungen synthetische Fasern als Füllmaterial für Haushaltswäsche etwa 60 0Z0 Wasser
Schlafsäcke und Winterschutzbeklcidungen nicht
mehr zulassen und an ihrer Stelle Geflügelfedern Die nach dem beanspruchten Verfahren ausgerüste-
vorschreiben. ten Federn halten also weniger Feuchtigkeit zurück,
Bei Untersuchungen über den Schweiß- und 60 und sie trocknen entsprechend schneller. Die Trok-
Feuchtigkeitstransport von Federn und Daunen im kenzeit im Tumbler wird verkürzt, sie klumpen nicht
Vergleich mit synthetischen Fasern wurden mit Hilfe zusammen, und die Federfüllungen behalten ihre
des modifizierten Porösplattenverfahrens nach R e e s Form. Sie können daher als »pflegeleicht« bezeichnet
folgende Werte gefunden: werden.
65 Besonders überraschend ist, daß die günstigen
Daunen 31 Sekunden physiologischen Eigenschaften der Federn durch die
Polyacrylnitrilfasern 48 Sekunden Behandlung mit Aluminiumsalzen nicht beeinträch-
Polyesterfasern 45 Sekunden tigt, sondern im Gegenteil noch verbessert werden.
pie reduzierte Menge des Haft- und Adsorptionswassers
der neuartigen Federn Heß eigentlich erwarten, daß der Schweiß- und Feuchtigkeitstransport
solcher Federn schlechter würde, Bei einer überprüfung von Federn und Daunen vor und nach Behandlung
mit dem beanspruchten Verfahren wurde mit Hilfe des Porösplattenverfahrens nach R e e s gefunden:
Halbweiße Gänsefedern
Szechuan-Daunen .
vor Al-Salzbehandlung
152,0 31,0
nach Al-Salzbehandlung
86,5 23,6
Es trat also durch die erfindungsgemäß durchgeführte Behandlung der Federn und Daunen eine signifikante
Steigerung des Feuchtigkeits-Transportvermögens auf, durch die der Gebrauchswert der Federn
gesteigert wird.
Eine der wertvollen Eigenschaften von Bettfedern ist ihr Wärmerückhaltevermögen, also ihre Isolierwirkung,
durch die sie den ruhenden menschlichen Körper vor Unterkühlung schützt und warmhält.
Durch die beanspruchte Behandlung von Federn mit Hilfe von Aluminiumsalzen wird das Wärmerückhaltevermögen
nicht beeinträchtigt. Bei Bestimmung des Wärmeverlustes nach Professor Dr. M e c h e e 1 s
wurden bei unbehandelten und mit Aluminium-Salzen behandelten Feuern folgende Werte erhalten:
Bunte Federn
Daunen (Szechuan)
Wärme, irlust in 0Zo
ohne Behandlung
21,5 21,5
mit AI-Behandlung
20,1 20,7 durch die Textilien dann wasserabweisende Wirkung
aufweisen. Die Ausrüstung ist jedoch nur wewg widerstandsfähig gegenüber mechanischen Beanspru-
f C Difßehandlung von Daunen oder Federn mit solchen
Aluminiurosalzen ist noch nicht beschrieben worden, und es konnte vor allen Dingen weht erwartet
werden, daß durch die Ausrüstung von Federn,
insbesondere mit den geringen Auflagen von ü,u» du.
ίο 0,25 "/ο an Aluminiumsalzen auf die Federn, wie sie
nach den nachfolgenden Beispielen aufgebracht werden, die wie vorstehend angegebenen neuartigen uno
unerwarteten Effekte erreicht werden können.
Das Verfahren der Erfindung soli durch folgende
is Beispiele näher erläutert werden. Die prozentualen
Angaben beziehen sich dabei jeweils auf das Federngewicht.
29 kg fedrige Daunen wurden mit 3 °/c anionischem
Waschmittel (lineares Dodecylbenzolsuitonat) in 2320 Liter Wasser von 15,7° dH bei einer Temperatur
von etwa 15° C 20 Minuten gewaschen.
Anschließend wurden die Federn 4 mal 5 Minuten
as in kaltem Wasser gespült.
Im letzten Spül- bzw. Bläubad wurden dann unter Reduzierung der Flotte auf 1660 Liter 2,9 kg Aluminiumdiformiat-Pulver,
das vor der Zugabe in der 5fachen Menge Wasser von etwa 80° C gelost wor-
den war, zugesetzt. .
Nach 20 Minuten Behandlungszeit wurden die i-edern
'.vie üblich geschleudert und bei einer Temperatur zwischen 100 und 120° C während 20 bis 25 Minuten
getrocknet.
Es wurde wie im Beispiel 1 gearbeitet nur mit dem Unterschied, daß dem Aluminiumdiformiat-Bad
noch 0,058 kg (f\2°/o) eines Produktes auf Basis
einer Dioxyäthyldodecylsullionium Verbindung zugesetzt
wurde.
Es ist bereits bekannt, Hühnerfedern mit Chromsalzlösungen einer Art von Gerbprozeß zu unterziehen
und anschließend mit Fettsäure-Chromkomplexen, wie beispielsweise Stearinsäure-Chromichlorid,
ihren hydrophoben Charakter zu verstärken. Das Verfahren ist aber im Hinblick auf die Giftwirkung
der Chromsalze und die geringe Beständigkeit der Carbonsäure-Chromkomplexe nur unter besonderen
Bedingungen durchzuführen.
Es ist andererseits auch bekannt, Textilien mit Al-Formiat oder -Acetatlösungen bei Konzentrationen
von 30 bis über 100 g des Aluminiumsalzes im Liter zu imprägnieren und zu trocknen. Die löslichen
Aluminiumsalze hydrolysieren beim Trockenprozeß und bilden schwer lösliche basische Salze, zum Beispiel
Al(OH)2CH3COO oder Al(OH)2HCOO, wo-
50 kg Gänse- oder Entenfedern wurden mit 3%> anionischem Waschmittel (lineares Dodecylbenzolsulfonat)
in 2500 Liter Wasser von 22° dH bei einer Temperatur von 15° C 20 Minuten gewaschen.
Anschließend wurden die Federn 4 mal 5 Minuten in kaltem Wasser gespült.
Im letzten Spül- bzw. Bläubad wurden dann unter Reduzierung der Flotte auf 1000 Liter 5 kg (lO°/o)
Aluminiumdiformat wasserfrei, das vor der Zugabe in der 5fachen Menge Wasser von etwa 80° C gelöst
worden war, zugesetzt.
Nach 20 Minuten Behandlungszeit wurden die Federn wie üblich geschleudert und bei einer Temperatur
zwischen 100 und 120° C während 20 bis 25 Minuten getrocknet.
Claims (1)
- ι 2Durch die angegebenen Zeiten wird gezeigt, wiePatentanspruch: lange in den einzelnen Materialien 1ml Schweißbzw. Wasser braucht, damit er über eine Strecke vonVerfahren zur Herstellung von Federn oder 175 mm transportiert wird. ,„,..,,
Daunen mit günstigen hygienischen Eigenschaf- 5 Es wurde nun gefunden, daß hygienisch einwandten durch Ausrüstung mit Metallverbindungen, freie Federn oder Daunen zur Füllung von Kissen, dadurch gekennzeichnet, daß Federn Betten, Schlafsäcken und Kalteschutzbekleidungen oder Daunen mit Lösungen von Aluminiumsal- dadurch hergestellt werden können, dall Daunen zen niederer organischer Fettsäuren imprägniert oder Federn mit Lösungen von Aluminiumsalzen und anschließend durch Erhitzen auf über io niederer organischer Fettsäuren imprägniert und an-100° C getrocknet und dabei die Aluminium- schließend durch Erhitzen auf über 100 C getrocksalze der niederen organischen Fettsäuren ther- net und dabei die Aluminiumsalze der niederen orgamisch gespalten werden. nischen Fettsäuren thermisch gespalten werden.Federn und Daunen, die nach diesem Verfahren15 behandelt wurden, zeigen überraschenderweise einantimikrobielles Verhalten. Werden sie in einem mitBakterien beimpften Nährboden eingelegt, so zeigen sie eine gewisse Hemmwirkung. Auch harnJosere Eiweiß abbauende Bakterien, die sich in menschli-Die moderne Hygiene verlangt auch Bettausstat- ao chen Schweißabsonderungen entwickeln und dort un-tungen, durch die die Möglichkeit der Übertragung ter Umständen den unangenehmen Zersetzungsge-pathogener Keime durch das Bett soweit als möglich ruch auslösen können, werden in ihrer Aktivitäteingeschränkt wird. Besonders im Krankenhaus sind blockiert; die mit diesen Federn gefüllten Betten zei-Infektionen durch Kissen und Bettdecken gefährlich gen auch nach längerem Gebrauch einen frischenund lösen beim Auftreten resistenter Bakterien — as und angenehmen Geruch.Kolonien die gefürchteten Erscheinungen des Hospi- Man hat schon den Versuch gemacht, Bettfederntalismus aus. Aber auch in privaten Haushalten, in mit desinfizierenden Verbindungen, wie z. B. 2, 2'-Hotels und Pensionen ist es wichtig, Infektionen und Dihydroxy — 3, 3', 5, 5', 6, 6', - hexachlordiphenyl-Reinfektionen durch Bakterien und Viren durch das methan, 3, 4,4'-Trichlorcarbanilid, ?,4,5-Tri-Bettzeug zu unterbinden. 30 bromsalicylanilid, 2,2'-Thio- bis — (4, 6-dichlor-Man hat versucht, durch Verwendung syntheti- phenol) und ähnlichen zu behandeln. Diese Verfah-scher Fasern als Füllmaterial für Kissen und Decken ren haben sich aber nicht bewährt, da alle diesegünstigere hygienische Voraussetzungen zu schaffen Stoffe einen deutlichen Dampfdruck und Eigenge-und hat solche Füllungen mit dem Hinweis auf ihre rucl aufweisen. Sie wirken in der Wärme des Bettesleichtere Waschbarkeit herausgestellt. Nun kann aber 35 auf die menschlichen Geruchs- und Atemorgane, unddie Virulenz von pathogenen Keimen nur durch eine auch Hautreizungen sind nicht ganz auszuschließen,
längere Kochbehandlung entscheidend gehemmt wer- Ein weiterer Vorteil des beanspruchten Verfahrensden, und eine solche Kochwäsche von Bettzeug ist liegt darin, daß die erfindungsgemäß behandelten Fe-bei Verwendung von synthetischen Fasern nur unter dem eine um etwa 15 % gesteigerte Bauschelastizitätbestimmten Bedingungen durchzuführen. 40 bzw. Fülikraft besitzen und ohne Schädigung gewa-Gegen die synthetischen Bettfüllungen sprechen sehen werden können.aber grundlegende Nachteile, da gegen die verwende- Der an und für sich hydrophobe Charakter derten Fasermaterialien in physiologischer Richtung ge- Wasservogelfedern wird durch die Behandlung mitwisse Bedenken zu erheben sind. Der Schweiß- und Aluminiumsalzen noch verstärkt. Das verminderte
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19722228491 DE2228491C2 (de) | 1972-06-12 | 1972-06-12 | Verfahren zur Herstellung von Federn oder Daunen mit günstigen hygienischen Eigenschaften |
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DE2228491A1 DE2228491A1 (de) | 1974-01-10 |
DE2228491B1 DE2228491B1 (de) | 1974-01-10 |
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GB9618506D0 (en) * | 1996-09-05 | 1996-10-16 | Davison Blue Line | Improvements relating to the washing of feather filled articles |
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1972
- 1972-06-12 DE DE19722228491 patent/DE2228491C2/de not_active Expired
Also Published As
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