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Ausgehend von dem eingangs geschilderten Verfahren zur Erzeugung
eines fortlaufenden Plattenbandes liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde,
das Verfahren und die zu dessen Durchführung dienende Vorrichtung so weiterzubilden,
daß beim Zuführen einer Brettlage die Einzelbretter unterschiedlicher Dicke und
gegebenenfalls von verzogener Form in bezug auf eine Arbeitstischfläche ausgerichtet
werden können, um ein auf einer Seite einwandfrei ebenes Plattenband zu erhalten,
ohne daß die Verleimungsqualität des Plattenbandes gemindert wird. Zur Lösung dieser
Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die einzuschiebenden Bretter vor dem
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Einschieben zwischen Arbeitstisch und Druckbalken und vor dem Aufbringen
der Preßkraft ausgerichtet werden, wobei die Ausrichtkraft so lange aufrechterhalten
wird, bis die Preßkraft aufgebaut ist.
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Dadurch, daß erfindungsgemäß das Ausrichten der Einzelbretter der
Brettlage zu einem Zeitpunkt erfolgt, in dem zwischen den noch nicht aneinandergepreßten
Brettkanten keine Reibkräfte und auch keine Leimbindung bestehen, genügen für das
Ausrichten noch relativ geringe Kräfte. Wird dann die zum Verleimen erforderliche
Preßkraft auf die Bretter im ausgerichteten Zustand aufgebracht, so braucht während
des anschließenden Abbindevorganges keine Rücksicht mehr auf die Ausrichtung genommen
zu werden, da die zwischen den Brettkanten bestehende Verleimung und die auf Grund
der Preßkraft vorhandene Reibung die Bretter sicher in der einmal eingenommenen
Lage halten. Es ist daher selbst bei aus vielen Einzelbrettern bestehenden Brettlagen
möglich, ein auf einer Seite einwandfrei ebenes Plattenband zu erhalten, ohne daß
zusätzliche Ausrichtkräfte von den Druckbalken ausgeübt werden müßten, die zu einer
erheblichen Steigerung der zum Schieben des Plattenbandes notwendigen Schieberkraft
führen würden. Vielmehr können sowohl die auf die Druckbalken wirkende Belastung
als auch die Preßkraft selbst optimal nach den für die Erzielung eines guten Endproduktes
wesentlichen Gesichtspunkten eingestellt werden.
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Zur Durchführung des Verfahrens geht die Erfindung von der eingangs
geschilderten Durchlauf-Fugenverleimpresse aus, die einen Arbeitstisch, auf dessen
Fläche die mit Leimauftrag versehenen Bretter durch belastete Druckbalken gedrückt
werden, und einen vor der Eingangsseite der Druckbalken hin-und hergehenden Schieber
aufweist, der gleichzeitig mehrere Bretter parallel zum Arbeitstisch zwischen die
Druckbalken und die Arbeitstischfläche unter einem Niederhalter hindurch einschiebt,
dabei die Brettkanten mit großer Preßkraft gegeneinanderdrückt und das Plattenband
unter dem Druckbalken verschiebt. Diese Vorrichtung wird erfindungsgemäß dadurch
weitergebildet, daß an dem vor dem eingangsseitigen Ende der Druckbalken angeordneten
Niederhalter hinter- und nebeneinander eine Vielzahl von senkrecht zur Tischfläche
wirkenden Druckelementen vorgesehen ist.
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Da eine größere Anzahl von praktisch punktförmig wirkenden Druckelementen
neben- und hintereinander angeordnet ist, können die Druckelemente die einzelnen
Bretter individuell auf die Arbeitstischfläche drücken, sich auch Dickenschwankungen
innerhalb eines einzelnen Brettes anpassen und verzogene, sogar drehverzogene Bretter
geradedrücken.
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Da dies außerdem vor der Eingangsseite der Druckbalken, also zu einem
Zeitpunkt geschieht, an dem die Brettkanten noch nicht aneinandergedrückt werden,
bedarf es hierzu nur relativ kleiner Ausrichtkräfte, so daß in einer besonders zweckmäßigen
Ausführungsform die Druckelemente als an sich bekannte federbeaufschlagte Druckstempel
ausgebildet sein können.
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Individuell auf Einzelbretter einer Brettlage einwirkende Druckelemente
oder Druckstempel sind an sich bereits bekannt (deutsche Patentschrift 890 568;
deutsche Offenlegungsschrift 1 462). Bisher wurden diese Druckelemente jedoch entweder
nur bei Einzelverleimpressen, in denen ein durchlaufendes
Plattenband nicht erzeugt
wird, oder bei Durchlauf-Verleimpressen in dem Bereich verwendet, in dem die Bretter
bereits unter dem hohen Preßdruck stehen. Dies führt aber in jedem Fall zu einer
beträchtlichen Erhöhung der Reibung zwischen dem Plattenband und der Tischfläche,
so daß zur Weiterbeförderung des Plattenbandes sehr große Preßkräfte des Schiebers
erforderlich werden, die zu einem Zermalmen der Bretter führen können.
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Zweckmäßigerweise sind die Druckelemente an ihrer Unterseite kegelstumpfförmig
oder gewölbt ausgebildet, so daß die Bretter darunter verschoben werden können,
ohne hängen zu bleiben. Dies ergibt den Vorteil, daß die Ausrichtfunktion der Druckelemente
so lange aufrechterhalten werden kann, bis der volle Preßdruck des Schiebers auf
den Brettkanten lastet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß
die quer zur Vorschubrichtung nebeneinander angeordneten Druckelemente gegeneinander
versetzt sind. Dadurch wird sichergestellt, daß auch tatsächlich alle Bretter der
Brettlage von den Druckelementen beaufschlagt werden und nicht der Fall eintritt,
daß beispielsweise sämtliche in einer Reihe nebeneinanderliegende Druckelemente
auf der überstehenden Kante eines dickeren Brettes aufsitzen, ohne das danebenliegende
Brett zu beaufschlagen. Die Ausrichtwirkung der Druckelemente läßt sich weiterhin
dadurch unterstützen, daß gemäß einer Weiterbildung an dem Niederhalter zwischen
den Druckelementen starre Druckschienen angeordnet sind. Diese verhindern das Ausknicken
besonders »knickwilliger« Brettlagen, wenn die Druckkraft des Schiebers aufgebracht
wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand der
Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt F i g. 1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Fugen-Verleimpresse, F i g. 2 eine Seitenansicht der in F i g. 1 dargestellten Verleimpresse,
aus der insbesondere Ausbildung und Betätigung des Trägers für die Druckelemente
hervorgeht, F i g. 3 eine Ansicht des Trägers für die Druckelemente, gesehen in
Richtung A in F i g. 2, in der der Übersichtlichkeit halber andere Teile der Verleimpresse
weggelassen sind, und F i g. 4 eine Schnittdarstellung eines einzelnen Druckelements.
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Gemäß der Darstellung in F i g. 1 besteht die erfindungsgemäße Durchlauf-Fugenverleimpresse
im wesentlichen aus einem Gestellrahmen 1, einem im ganzen mit 2 bezeichneten Arbeitstisch
und einem durch einen Hydraulik-Zylinder 3 beaufschlagten Schieber 4, der parallel
zur Tischfläche des Arbeitstisches 2 hin- und hergeht. Der Arbeitstisch 2 besteht
aus im Abstand und parallel zueinander angeordneten U-Profilschienen 5 (F i g. 2),
die mit ihrer offenen Seite nach unten liegen. Genau über den Schienen 5 liegen
weitere U-Profilschienen 6, die als Druckbalken dienen. Die offene Seite der Druckbalken
6 ist nach oben gerichtet.
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Der Gestellrahmen 1 umschließt vor dem eingangsseitigen Ende der
Druckbalken 6 den Arbeitstisch 2 portalartig (F i g. 2) und trägt eine der Anzahl
der Druckbalken entsprechende Anzahl von Hydraulik-Zylindern7, mittels derer die
Druckbalken 6 gehoben und gesenkt werden können und mit einer bestimmten, in Abhängigkeit
von den Erfordernissen
einstellbaren Kraft beaufschlagt werden.
Eine ähnliche Ausbildung des Gestellrahmens 1 findet sich in der Nähe des ausgangsseitigen
Endes des Druckbalkens 6, an dem ebenfalls Hydraulik-Zylinder 8 angeordnet sind,
um die Druckbalken 6 zu betätigen und mit Druckkraft zu beaufschlagen.
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Im Bereich des Gestellrahmensl, vor dem eingangsseitigen Ende der
Druckbalken 6, sind quer über die Tischbreite nebeneinander Hydraulik-Stemperl 9
angeordnet, die so gesteuert sind, daß sie beim Einschieben einer neuen Lage von
Brettern auf das letzte der unter den Druckbalken 6 liegenden Bretter wirken und
verhindern, daß infolge der Entlastung der Verleimdruck wieder aufgehoben wird.
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Vor dem eingangsseitigen Ende der Druckbalken 6 ist weiterhin an
dem Gestellrahmen 1 ein höhenverstellbarer Träger 10 angeordnet. Der Träger 10 besteht
aus einem Profilrahmen 11, in dessen Unterseite in Schieberichtung des Schiebers
4 verlaufende U-Schienen 12 nebeneinander befestigt sind (F i g. 3).
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Von der Unterseite der U-Schienen 12 ragen nach unten pilzförmig Druckstempel
13 sowie Druckschienen 14 vor. Die Druckschienen 14 erstrecken sich im wesentlichen
über die ganze Länge der U-Schienen 12 und haben die Aufgabe, die Ausrichtwirkung
der Druckstempel zu unterstützen. Dies beruht auf folgendem: Die Brettlage wird
durch die Druckstempel 13 nach unten gedrückt, und die Druckstempel 13 geben dabei
nach. Ist eine Brettlage durch Verzug oder stark unterschiedliche Dicke besonders
»knickwillig«, so kann es vorkommen, daß die Druckkraft des Schiebers 4 auf wenigen
Kanten lastet und ein Ausknicken der Bretter bewirkt, das durch die Druckstempel
13 nicht verhindert werden könnte. Dann drücken aber die Druckschienen 14 auf die
Brettlage und bewirken deren Korrektur.
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Die Druckschienen 14 können auch als Ablenkflächen ausgebildet sein,
um beim Heranfördern hochstehende Bretter an einem Steckenbleiben zu hindern.
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In Längsrichtung der U-Schienen 12 sind beispielsweise 12 Druckstempel
13 hintereinander angeordnet. Der Aufbau der Druckstempel 13 geht im einzelnen aus
F i g. 4 hervor. Demnach besitzen die Druckstempel 13 eine pilzförmige oder kugelkappenartig
gewölbte Unterseite 15, die mit einem Schaft 16 verbunden ist. Der Schaft 16 durchsetzt
eine Führungsbohrung 17 in dem Steg der U-Schiene 12 und ist an seinem oberen Ende
mittels einer Mutter 18 befestigt. Eine vorgespannte Druckfeder 19 hält den in der
Führungsbohrung 17 verschieblichen Schaft 16 und das Unterteil 15 in einer nach
unten gedrückten Lage. Die Federkraft der Feder 19 muß ausreichend hoch sein, um
auch verzogene Bretter beim Aufsetzen des Druckelement-Trägers 10 auf die Brettlage
nach unten auf die Tischfläche drücken zu können.
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Der Träger 10 wird mittels eines Hydraulik-Zylinders 20, der sich
an einem vorspringenden Arm 21 des Gestellrahmens 1 abstützt, gehoben und gesenkt.
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Unter dem Träger 10 für die Druckelemente 13 ist ein Lagerträger
22 höhenverstellbar angeordnet, in welchem eine aus Walzen 23 bestehende Förderbahn
gelagert ist. Die Walzen 23, die in nicht näher dargesteller Weise über Kettenräder
24 angetrieben sind, liegen zwischen den U-Schienen 5 des Arbeitstisches 2 und ragen
über diese mit ihrer Umfangsfläche nach oben hin vor. Wird durch eine der Verleimpresse
vorgeschaltete Förderbahn eine neue Lage
von Brettern herangefördert und gelangt
diese in den Bereich der Walzen 23, so fördern diese die Bretter quer zur Schieberichtung
des Schiebers 4 bis zu einem nicht gezeigten Endanschlag.
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Wie aus F i g. 2 weiterhin hervorgeht, enthalten die Druckbalken
6 in der Nähe ihrer vorderen und hinteren Enden ein Gelenkstück 25. Mittels dieser
Gestaltung ist es möglich, die von den Hydraulik-Zylinderen 7 und 8 auf die Druckbalken
6 wirkende Kraft gleichmäßig auf die darunterliegenden Bretter auch dann zu übertragen,
wenn infolge einer größeren Dicke eines Brettes dieses über die anderen vorsteht.
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Die zwischen den Gelenkstützen 25 liegenden Bereiche der Druckbalken
6 können gegebenenfalls zusätzlich durch aufgelegte Gewichte belastet werden.
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Der Schieber 4 ist mit einer Achse 26 starr verbunden, die sich quer
zur Schieberichtung unterhalb der Schienen 5 des Arbeitstisches erstreckt und an
deren Enden Zahnräder 27 befestigt sind. Die Zahnräder 27 kämmen jeweils mit einer
an den beiden außenliegenden Schienen 5 des Arbeitstisches befestigten Zahnstange
28 und dienen zur Geradführung des Schiebers 4.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Verleimpresse ist folgende:
Der Schieber 4 befindet sich in zurückgezogener Position. Durch eine Zuführvorrichtung
oder von Hand wird eine Lage von nebeneinanderliegenden Brettern quer zur Schieberichtung
des Schiebers 4 auf die Walzenbahn 23 aufgelegt und durch diese bis zu einem nicht
dargestellten Endanschlag an einer Längsseite des Arbeitstisches 2 gefördert. Der
Endanschlag enthält einen ebenfalls nicht dargestellten Endschalter, der, über ein
Zeitverzögerungsrelais gesteuert, die Walzenbahn 23 noch eine bestimmte Zeit in
Betrieb hält, um zu gewährleisten, daß alle Bretter der Lage mit ihren Stirnseiten
am Endanschlag anliegen. Nach dem Ausschalten des Antrieb es der Walzenbahn 23 wird
deren Lagerträger 22 abgesenkt und der Hydraulik-Zylinder 20 des Trägers 10 betätigt,
so daß dieser nach unten auf die Brettlage aufgedrückt wird. Dabei werden die Druckelemente
13 je nach der Dicke der einzelnen Bretter der Brettlage um unterschiedliche Beträge
elastisch nach oben gedrückt. Die Kraft der Druckelemente 13 ist jedoch ausreichend,
um selbst verformte Bretter so stark auf die Tischfläche zu drücken, daß diese mit
ihren unteren Flächen in einer Ebene liegen.
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Während dieser Vorgänge lasten die Hydraulik-Stempel 9 auf dem letzten
Brett der unter den Druckbalken 6 befindlichen, schon verleimten Bretter und verhindern,
daß der darauf wirkende Verleimdruck durch Zurückweichen des letzten Brettes aufgehoben
wird. Nunmehr fährt der Schieber 4, ebenfalls in Abhängigkeit von dem erwähnten
Endschalter gesteuert, vor und schiebt die unter den Druckelementen 13 befindliche
Brettlage gegen das letzte Brett der unter den Druckbalken 6 befindlichen Bretter.
Die Hydraulik-Stempel 9 geben dieses letzte Brett erst frei, wenn sich in dem Hydraulik-Zylinder3
des Schieberg 4 ein bestimmter hoher Druck, z.B. von 20t, aufgebaut hat, der gewährleistet,
daß weder ein Zurückrutschen der unter den Druckbalken6 befindlichen Bretter erfolgt,
noch daß sich die Ausrichtung der unter den Druckelementen 13 befindlichen Brettlage
verändert. Mit diesem Druck wird dann die Brettlage gegen die zwischen den Druckbalken
6, den Brettern und den Schienen 5 des Arbeitstisches 2 herrschende Reibkraft unter
die Druckbalken 6 eingeschoben.
Da die Druckelemente 13 pilzförmiggerundet
sind, kann ihre Wirkung auch während des Einschiebevorganges aufrechterhalten bleiben.
Anschließend fahren die Druckstempel 9 wieder in ihre Halteposition, der Träger
10 wieder nach oben und der Schieber in seine Ausgangslage. Der Vorgang wiederholt
sich dann von neuem.
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Es versteht sich, daß es für die Ausbildung der Druckelemente 13
verschiedene Möglichkeiten gibt.
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Diese müssen auf jeden Fall in ihrer durch die Feder 19 bestimmten
Ausgangslage so weit über die Druckschienen 14 vorstehen, daß sie ihre Funktion
einer Anpassung an unterschiedliche Brettdicken auch erfüllen können, bevor durch
die Druckschienen 14 auf die Brettlage ein Druck ausgeübt wird. Die im Ausführungsbeispiel
gezeigte Gestaltung der Druckelemente 13 ermöglicht außerdem eine Einstellung der
Vorspannkraft
der Feder 19 und der Länge, mit der die Druckelemente nach unten vorstehen. Die
Unterseiten 15 der Druckelemente 13 besitzen im Ausführungsbeispiel etwa einen Druchmesser
von 4 cm. Dieser Durchmesser ist jedoch keineswegs kritisch. Es ist lediglich empfehlenswert,
bei Wahl größerer Durchmesser die Druckelemente in den sich quer zur Schieberichtung
erstreckenden Reihen in Schieberichtung zueinander zu versetzen.
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Es versteht sich weiterhin, daß die von der Walzenbahn 23 in die
Verleimpresse geförderten Bretter an ihren Kanten bereits mit Leimauftrag versehen
sind. Dies ist zweckmäßigerweise in einer vorangeschalteten Leimauftragvorrichtung
geschehen. Es kann auch endlos ein Plattenband verleimt werden, von dem am Ende
Platten abgeschnitten werden können.