DE222788C

DE222788C -

Info

Publication number: DE222788C
Application number: DE1908222788D
Authority: DE
Priority date: 1908-02-22
Filing date: 1908-02-22
Publication date: 1910-06-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37c. GRUPPE

Firma G. ZIMMERMANN in STUTTGART.

Kittlose Oberlichtverglasung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Februar 1908 ab.

Kittlose Oberlichtverglasungen auf rinnenförmigen Tragsprossen U- oder V-förmigen Querschnittes sind bereits bekannt.

Es bestehen auch bereits Rinnensprossen, die entlang ihrer Außenränder kleine Schwitzwasserrinnen tragen, welche entweder in einem Stück mit der Hauptsprosse gewalzt oder mit ihr fest vernietet sind.

Auch ist es bekannt, an Rinnensprossen

ίο angenietete oder angeschraubte Stützbügel vorzusehen, die einem besonderen leichteren Träger als Auflager dienen, welcher dem Glas die eigentliche Unterlage mit oder ohne Zwischenlage aus Filz oder sonstigem nachgiebigen Stoff bietet.

Die Erfindung besteht nun darin, daß zwei mit der Tragsprosse nicht zusammenhängende Glasauflagerrinnen vorgesehen sind, die innerhalb der Sprosse entlang ihrer Seitenwandungen auf U-förmige Bügel aufgesetzt sind, deren aufwärtsgebogene Schenkel zugleich Abstandhalter bilden zur Wahrung eines offenen Spaltes zwischen den Seitenwandungen der Tragsprosse und der Glasauflagerrinnen. Hierdurch wird erreicht, daß das Glas im Bereiche der Rinne der Tragsprosse auf beiden Seiten der Rinnenachse je zweimal durch einen Rand der Glasauflagerrinnen gestützt wird. Diese Ränder sind in hervorragendem Maße geeignet, das etwa unter der äußeren Deckleiste der Verglasung hindurchgetriebene Regenwasser, das nicht unmittelbar von den Rändern der Glastafeln in die Hauptsprosse abtropft, sondern quer über die kleinen Rinnen an der Unterseite der Glastafeln läuft, abzustreifen, so daß selbst für flache Dächer eine große Wasserdichtheit der Verglasung erreicht wird. Dadurch, daß diese Rinnchen nicht außen an der Hauptsprosse angewalzt oder angenietet, sondern sie mit- Abständen von ihren Seitenwandungen hin eingelegt sind, ist noch die Sicherheit geschaffen, daß das Wasser, welches etwa über die zweite Kante der Rinnchen läuft und an diesen heruntertropft, auch in die Hauptsprossenrinne gelangt.

Auf der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch ■ die Oberlichtverglasung, Fig. 2 einen Längsschnitt hierdurch; Fig. 3 ist die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform des Stützbügels für die Auflagerrinnen, die im Querschnitt gezeigt sind.

Die rinnenförmige Haupttragsprosse α, deren Seitenwandungen Ausbuchtungen f und schräg aufwärts gerichtete Randabbiegungen f_t besitzen, trägt die Glastafeln d nicht unmittelbar. Diese sind vielmehr auf besondere Rinnen b kleineren Querschnittes gelagert, die entlang der Seitenwandungen der Hauptsprosse liegen und von dieser durch Vermittelung von Stützbügeln c getragen werden. Diese Stützbügel sind U-förmig gestaltet und ruhen mit ihren aufwärts gerichteten Schenkeln C₁ in den Ausbuchtungen f der Tragsprosse, mit der die Bügelschenkel C₁ fest verbunden sind. Die Bügelschenkel C₁ bilden zugleich Abstandhalter für den zwischen den Wandungen der Hauptsprosse α und der Rinnen b vorgesehenen Spalt. Zur Festlegung der Rinnen b in bezug auf die Mittelachse der Rinne der Hauptsprosse dient ein zweiter U-förmiger Bügel h. Die äußere Abdeckung der Verglasung wird in üblicher Weise durch die Deck-

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leistet bewirkt, die, wie bekannt, durch eine Schraube g mittels Stellmuttern an die Bügel c und h angeschlossen ist. Hierdurch ist die Verglasung auch gegen das Abheben durch Sturm gesichert, da der Bügel c mit der Haupttragsprosse fest verbunden ist. Das Festlegen der beiden Glasauflagerrinnen b innerhalb der Hauptsprossenrinne kann auch durch einen einzigen beliebig geformten Bügel, zum

ίο Beispiel i (Fig. 3), erfolgen. Dieselben könnten sogar unter Wegfall der Bügel mit einer Zwischenlage an die Seitenwandungen der Hauptsprossenrinne angenietet werden. Die Glastafeln erhalten ihren Halt gegen Abrutschen in Richtung der Dachneigung, wie üblich, durch die Halter k.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht durchaus an die besondere Querschnittsform der Hauptsprossenrinne (Fig. 1) gebunden. Es können auch Normal - U - Eisen hierfür verwendet werden, wenn hierbei nur die neue Anordnung der Glasauflagerrinnen getroffen wird.

Sogar die Verwendung von 1- oder T-Eisen für die Haupttragsprosse ist angängig, sofern darunter oder darüber besondere Wasserauffangrinnen aus Blech angebracht weiden. Bei Verwendung des I-Eisens dient der obere Flansch unmittelbar zur Befestigung der Glasauflagerrinnen, so daß sich die besonderen Stützbügel für die Rinnen erübrigen.

Es empfiehlt sich jedoch, für die Hauptsprosse die neue, eigenartige Querschnittsform zu verwenden (sei es mit oder ohne die schon bei anderen Sprossen bekannten oberen Ränder f-y, die auch in ebenfalls bekannter Weise zu Wulsten verstärkt werden können). Denn bei diesem Querschnitt der Sprosse wird er- ■ reicht, daß auch bei kleinen Querschnittsabmessungen trotz des schmalen, für den Lichteinfall günstigen Bodens der Rinne stets genügender Platz für die Unterbringung auskömmlicher Glasauflagerrinnen vorhanden ist.

Claims

Pate nt-An Sprüche:

1. Kittlose Oberlichtverglasung, gekennzeichnet durch zwei auf beiden Seiten der Tragsprosse beliebigen Querschnittes liegende, von dieser unabhängige und die Glasscheibenränder entlang der Tragsprosse je zweimal stützende Glasauflagerrinnen (b).

2. Rinnenförmige Glasdachsprosse für die Oberlichtverglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie nahe ihrer oberen Ränder (f,) Ausbuchtungen (f^J erhält zur Lagerung der Tragbügel für die die Glasplatten unterstützenden Glasauflagerrinnen (b), die gegeneinander, sowie gegen die Wandungen der Tragsprosse zu beiden Seiten der Mittelachse des Sprossenquerschnittes durch abstandhaltende Bügel (c oder i) festgelegt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.