DE2227843B2 - Nagetierbekämpfungsmittel und dessen Verwendung - Google Patents

Description

20

Es ist bekannt, bestimmte 1,3-Indandione und 4-Hydroxycumarine als Nagetierbekämpfungsmittel zu verwenden, da solche Verbindungen innere Blutungen bei Nagetieren hervorrufen.

Die DE-PS 7 31 .361 beschreibt die Herstellung von pastenartigen Nagetierbekämpfungsmitteln, die gemäß den Beispielen wasserlösliche Wirkstoffe, wie Thalliumsulfat, Strychninnitrat oder Meerzwiebelglycoside ent- «> halten. Als Pastengrundlage können diese Nagetierbekämpfungsmittel Mono- oder Diäthylenglycole, aber keine Polyoxyäthylenglycole enthalten.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand nun darin, Nagetierbekämpfungsmittel zu bekom- υ men, die in flüssiger Form vorliegen und somit zur Tränkung von Ködern geeignet sind, die gute Lagerbeständigkeit besitzen, mit Wasser in beliebigen Verdünnungen mischbar sind und die zu bekämpfenden Nagetiere nicht abstoßen.

Die erfindungsgemäßen Nageiierbekäinpfungsmittel, die diese Aufgabe lösen, bestehen aus einer Lösung von U-Diphei.yl^-acetyl-indandion-l^r-p-Chlorphenylr-phenyl >-2-acetyl-indanc:ion-U3'-[(3'-Oxo-2¹-phenyl)-butyl]-4-hydroxycumarin oder S-ßS'-Oxo^-p-chiorphenyl >-butyI]-4-hydroxycumarin als Wirkstoff in PolyoxyäthylenglycoL

Vorzugsweise liegt die Konzentration an Wirkstoff zwischen 0,01 und 15 g/kg.

Diese Lösungen in Polyoxyäthylenglycol sind chemisch beständig und können mit wasserlöslichen Farbstoffen angefärbt und auch aromatisiert werden. In wäßriger Verdünnung können sie auf Pflanzen oder Pflanzenteile versprüht werden, die als Köder für die Nagetiere dienen. Sie können aber auch auf Pulver oder absorbierende Substanzen aufgebracht werden und so Fährtengifte bilden. Bei der Herstellung von Ködern tränkt man zweckmäßig Köder auf der Grundlage von Getreide, wie Weizen, Mais, Gerste, oder auf der Grundlage eines anderen von Nagetieren verzehrbaren Trägers, wie Äpfeln, Karotten usw. mit den obigen Lösungen. Die verdünnten Lösungen und vergifteten Köder locken die Nagetiere besonders stark an.

Beispiel

Man löst 12,5 g(l'-p-Chlorphenyl-l'-phenyl)-2-acetylindandion-1,3 (F = 139 bis 143°C) warm bei einer Temperatur nahe 85° C in 987,5 g Polyoxyäthylenglycol 300. Nach Abkühlung erhält man eine Lösung von 12,5 g/kg Chlordiphacinon.

Man verdünnt 4 g des vorstehenden Konzentrates mit soviel gewöhnlichem Wasser, um 1 Liter Lösung zu erhalten. Die Rattenvernichtungswirkung dieser verdünnten Lösung wurde an Gruppen von 20 erwachsenen weißen Ratten festgestellt. Alle Ratten, die diese Lösung als Getränk angenommen hatten, waren innerhalb 8 Tagen tot.

Zur Herstellung eines Köders vermischt man 4 g des Konzentrats mit 100 g gewöhnlichem Wasser und 1000 g Weizen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Nagetierbekämpfungsmittel, bestehend aus eiEer Lösung von l,l-DiphenyI-2-acetyl-indandion-1311 '-p-Chlorphenyl-1 '-phenyl)-2-aceiy I-indandion-13. 3'-[(3'-Oxo-2'-phenyl)-butyl]-4-hydroxycumarin oder 3-{(3'-Oxo-2'-p-chlorphenyI)-butyl]-4-hydroxycumarin als Wirkstoff in Polyoxyäthylenglycol.

2. Nagetierbekämpfungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Konzentration an Wirkstoff zwischen 0,01 und 15 g/kg liegt

3. Verwendung eines Nagetierbekämpfungsmittels nach Anspruch 1 und 2 zum Tränken von Ködern auf der Grundlage von Getreide oder einem anderen von den Nagetieren verzehrbaren Träger.

Kl