DE22254C - Luftdruckapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 27: Gebläse und Lüftungsvorrichtungen.

RUD. JAEGER in DORTMUND. Lufitlruckapparai.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. October 1882 ab.

A ist ein an beiden Enden geschlossenes Rohr. In den oberen Deckel sind zwei Oeffnungen α und b gebohrt; die Oeffnung α kann von unten durch ein Ventil p mit Schwimmer geschlossen werden; die Oeffnung b kann sowohl von oben wie von unten durch Ventile q und r geschlossen werden; das untere Ventil r ist mit einem Schwimmer versehen. In das Rohr A münden zwei engere Rohre B und C. An dem oberen Rohr B ist ein Hahn B¹ angebracht, welcher mit einer Wasserleitung in Verbindung steht; an dem unteren Rohr C ist ein Hahn C¹ angebracht, welcher in die freie Luft mündet. Diese beiden Hähne sind durch Zahnbogen mit einander verbunden und so gegen einander gestellt, dafs die Bohrungen in den Hahnküken um 90⁰ gegen einander verstellt sind, so dafs, wenn der eine Hahn ganz geöffnet ist, der andere ganz geschlossen ist. An, dem Rohr· ^i ist ferner ein enger, ausgebohrter Cylinder E angebracht, in dem sich ein Kolben F hin- und herbewegen kann. Das hintere Ende des Kolbens ist durch eine über eine Rolle geführte Kette mit einem Schwimmer N verbunden; an der vorderen Seite des Kolbens ist eine Kolben- bezw. Pleuelstange angebracht, welche am vorderen Ende durch ein Gewicht G beschwert ist. Ferner ist die Pleuelstange mit einem auf dem Küken des Hahnes B¹ befindlichen einarmigen Hebel in Verbindung gebracht. Von dem Rohr B geht eine Abzweigung in ein Gefäfs M, in welchem der Schwimmer des Ventils/ hängt und welches am Boden eine kleine Oeffnung enthält. Auf dem Schwimmer N ist noch ein Teller mit kleinen Oeffnungen angebracht.

Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Bei Beginn der Thätigkeit ist der Hahn B¹ geöffnet, das Wasser wird durch das Rohr B in den Cylinder A geleitet, gleichzeitig durch die Abzweigung in das Gefäfs M] dadurch wird das Schwimmerventil fi gehoben und schliefst die Oeffnung a. Der Schwimmer N wird gehoben um eine Strecke, welche gleich dem ganzen Wege des Kolbens F ist, und wird dann durch Nocken χ χ festgehalten. Die im Gefäfs A befindliche Luft wird durch das eintretende Wasser zusammengeprefst und durch das obere Ventil q in das Reservoir geprefst, in dem die Luft comprimirt werden soll. Wenn das Wasser im Cylinder A so hoch gestiegen ist, dafs es das Schwimmerventil r erreicht, so wird dieses gehoben und schliefst die Oeffnung b. Die über dem Wasser dann noch in A befindliche Luft wird dann durch das noch zufliefsende Wasser noch so weit zusammengeprefst, bis der Druck im Cylinder A grofs genug ist, um den Kolben F, welcher durch Reibung und das Gewicht G bis dahin festgehalten worden ist; zurückzuschieben und damit zugleich den Hahn B¹ zu schliefsen und den Hahn C¹ zu öffnen. Das Wasser im Cylinder A fliefst dann durch den Hahn C¹ ab. Das Ventil / senkt sich, sobald das ■ Wasser aus dem Gefäfs M durch die im Boden desselben befindliche Oeffnung abgelaufen ist, und durch die Oeffnung a tritt neue Luft in den Cylinder A ein.

Sobald das Wasser so weit aus dem Cylinder A abgelaufen ist, dafs der Schwimmer N zum gröfsten Theil frei ist, und das Uebergewicht des Schwimmers über den dann noch statthabenden Auftrieb grofs genug ist, um die

Reibung und das jetzt nach entgegengesetzter Richtung wirkende Gewicht G zu überwinden, wird hierdurch der Kolben F zurückgezogen und damit der Hahn B¹ geöffnet und der Hahn C¹ geschlossen. Dann beginnt das Spiel aufs Neue. Der Teller auf dem Schwimmer N dient zur gröfseren Sicherung der Umsteuerung. Im Fall durch das Uebergewicht des Schwimmers über den Auftrieb die Hähne nicht ganz herumgeworfen würden, so würde durch das durch B eindringende Wasser der Auftrieb gröfser und das Uebergewicht des Schwimmers nicht mehr genügen die Hähne ganz herumzuwerfen; nun fängt aber zunächst der Teller das zufliefsende Wasser auf und wird hierdurch das Uebergewicht vermehrt, so dafs eine vollständige Umsteuerung sicher erfolgt. Das in den Teller gebrachte Wasser fliefst später, wenn der Schwimmer zum Theil von Wasser frei wird, durch kleine Oeffnungen ab.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Steuerung an einem Luftdruckapparat, bestehend aus dem Schwimmerventil p, welches das Luftloch α öffnet und schliefst, dem Schwimmerventil r, welches die Umsteuerung nach der einen Richtung bewirkt, und endlich dem mit dem Kolben F durch eine Kette in Verbindung stehenden Schwimmer iV mit Teller, durch welchen die Umsteuerung in der anderen Richtung bewirkt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.