DE2221138C3 - Feldemissions-Elektronenquelle - Google Patents
Feldemissions-ElektronenquelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Feldemissions-Elektronenquelle mit einer heizbaren Emitterspitze, mit
einer ersten und einer zweiten Anode, von denen die zweite geerdet ist, mit Hochspannungsquellen zum Anlegen
eines hohen negativen Potentials an die Emitterspitze und einer Spannung zwischen der Enntterspit/e
und der ersten Anode und mit einem Emissionsstromdetektor. Eine derartige Feldemissions-Elektronenquelle
ist bekannt (The Review of Scientific Instruments, Vol. 39, 1968, Nr. 4, S. 576 bis 583).
Der Vorteil einer in Elektronenmikroskopen verwendeten Feldemissions-Elektronenquelle gegenüber
der üblichen thermionischen Emissions-Elektronenquelle liegt darin begründet, daß die Stromstärke des
Elektronenstrahls sehr hoch und die Elektronenquelle sehr klein ist. Aus diesem Grund wird mit der
Feldemissions-Elektronenquelle, wenn sie in einem Abtastelektronenmikroskop verwendet wird, eine bessere
Bildauflösung erzielt, als dies mit der ihcrmionischen
Emissions-Elektronenquelle möglich ist. Auch wenn die Feldemissions-Elektronenquelle in einem
Durchstrahlungselektronenmikroskop verwendet wird, sorgt die Feldemissions-Elektronenquelle auf Grund
der Kohärenz der Elektronenstrahlen für einen besseren Bildkontrast als die thermionische Emissions-Elektronenquelle.
Trotz der vorerwähnten Vorteile weisl die Feldemissions-ElektiOnenquclle jedoch bestimmte
Nachteile auf, nämlich, daß die Stromstärke des Elektronenstrahls allmählich instabil wird, was auf Verunreinigungen
der Emittcrobcrfläche und auch auf Verformung der Einilterspitze zurückzuführen ist.
Um dieser Instabilität entgegenzuwirken, sind verschiedene Wege und Einrichtungen vorgeschlagen
worden. Ein üblicherweise angewendetes Verfahren liegt darin, die Elektronenkanonenkammer unter einem
einem außerordentlich hohen Vakuum in der Größenordnung von etwa 10-9 -10-10 Torr zu halten. Auf diese
Wei*e bleiben die örtlichen Arbeitsbedingungen für den Emitter stabil, da eine Verunreinigung der Emitteroberfläche
verhindert wird. Dieses Verfahren ist jedoch relativ unpraktisch bzw. unbrauchbar, da es hohe
Durchführungs- und Unterhaltungskosten beinhaltet
ίο Aus The Review of Scientific Instruments, Bd. 39, Nr.
4, April 1968, S. 576 bis 583 ist eine Feldemissions-Elektronenquelle der eingangs genannten Art bekannt,
bei der Verunreinigungen auf der Emitterspitze dadurch verdampft werden, daß Stromstöße durch den
Emitter geschickt werden. Der bei der bekannten Feldemissions-Elektronenquelle während des Normalbetriebs
aufrechtzuerhaltende Druck liegt unter 10~9 Torr, wozu man eine Hochleistungsionenpumpe benötigt.
ίο Außerdem könnie man den Emitter während der
Feldemission auf einer hohen Temperatur halten. Hierdurch wird eine Verunreinigung verhindert und der
Elektronenstrahl bleibt trotz des vergleichsweise niedrigen Vakuums stabil. Durch das oben erwähnte Erhitzen
des Emitters wird jedoch die Emitierspitze weich, so daß sich auf der Oberfläche des Emitters allmählich
Kristallebenen bilden. Falls man diese Kristallbildung fortschreiten läßt, vergrößert sich die elektrische Feldstärke
an der Emitterspitze örtlich und unregelmäßig und unkontrollierbar, was zu einer übermäßigen Emission
und zur eventuellen Beschädigung der Emitterspitze führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Feldemissions-Elektronenquelle der eingangs genannten Art mit einer
Regelung zum Konslanthalten des Strahlstroms zu zeigen, bei der dafür gesorgt ist, daß die Emitterspitze
möglichst wenig verunreinigt bzw. deformiert wird und die F.mitterspitze nach unvermeidbaren Deformationen
wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht werden kann, wobei das Vakuum in der Apparatur in einem
technisch leicht zugänglichen Bereich gehalten werden soll und die Emitterspitze während des Betriebs nicht
ständig auf einer hohen Temperatur gehalten werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Feldemissions-Elektronenquelle mit einer
Regelschaltung ausgestaltet ist, die den Emissionsstrom durch Verändern der Spannung /wischen der Emitterspitze und der ersten Anode konstant hall, und eine
Kontrolleinrichtung aufweist, die die Spannung zwischen der Emitterspitze und der ersten Anode überwacht,
in der Weise, daß ein Signal abgegeben wird, wenn die Spannung unter einen vorgegebenen Wert
absinkt.
Um beim Absinken der Spannung /wischen der
Emitterspitze und der ersten Anode unter einen vorgegebenen Wert ein selbsttätiges Abtrennen der ersten
Anode von der Spannungsquelle /u erhalten, kann durch das von der Kontrolleinrichtung abgegebene Signal
eine Zeitschaltung betätigt werden, durch die über ein vorgegebenes Zeitintervall hinweg die erste Anode
mit Hilfe eines durch eine Steuereinrichtung betätigten Schalters von der Spannungsquelle getrennt wird und
die Emitierspitze durch Einschalten der tlci/.spanluingsquelle
auf eine erhöhte Temperatur gebracht wird.
Für eine Glühemissionskathodc, welche einen Wehneltzylinder
für die Fokussierung des Elektronenstrahls
enthält, ist ein Regelkreis bekannt, bei dem während der Regelung der Spannung des Wehneltzylinders die
Spannungsdifferenz zwischen dem Kathoden- und Erdpotential überbrückt werden muß. Es wird hierzu ein
relativ aufwendiger optischer Regelkreis verwendet, so daß hierbei eine andere Aufgabe als bei der Erfindung
gelöst wird. Zudem ist das Potential de\ Wehneltzylinders
gegenüber der Glühemissionskathode nur gering negativ, um die erwünschte Fokussierung der ausgesendeten
Elektronen zu erhalten.
DemgegenüDer wird bei der Erfindung eine Konstanthaltung
des Strahlstroms erreicht, indem man dafür sorgt, daß die Emitterspitze durch Verunreinigungen
oder sonstwie wenig deformiert wird und im Falle unvermeidbarer Deformationen, insbesondere durch
Kristallbildung, die Emitterspitze bei einfach herzustellendem Vakuum auf die ursprüngliche Gestalt wieder
zurückgebracht werden kann, wobei während des Betriebs nicht ständig hohe Temperaturen für die Emitterspitze
notwendig sind.
Die folgende Beschreibung dient an Hand der Zeichnung zur weiteren Erläuterung der Erfindung. Es zeigt
Fig. la und Ib eine Kurvendarstellung der Stromstärke
des Emissionsstroms über die Zeit bei einer bekannten Feldemissions-Elektronenquelle,
F i g. 2 und 3 Blockschaltbilder von Ausführungsbeispielen und
F i g. 4a, 4b, 4c schematisch verschiedene Emitterspitzen
im Schnitt.
Die Fig. la und Ib zeigen die Beziehung zwischen
der Stromstärke des Elektronenstrahls und der Zeil in einer herkömmlichen Eleklronenstrahlquelle. bei der
ein stufenweises Anwachsen der Stromstärke des Elektronenstrahls in Erscheinung tritt, was auf der Kristallbildung
beruht. Die Stromstärke wird auf ihren ursprünglichen Wert zurückgeführt, wenn das elektrische
Feld an der Emitterspitze im Zeitpunkt η abgeschwächt wird. Nachdem die Stromintensität einige
Zeit auf diesem Wert bleibt, fällt sie daraufhin, wie aus Fig. Ib ersichtlich, allmählich ab und wird dann wieder
durch Erhöhung des elektrischen Feldes auf ihren ursprünglichen Wert zurückgeführt. Auf diese Weise ist
es durch Steuerung des elektrisches i eldes möglich, die
Stromintensität des Elektronenstrahlbündels stabil zu
halten.
F i g. 2 und 3 zeigen Ausführungsbcispiele der Erfindung.
Hierbei wird der aus Wolfram od. dgl. hergestellte Emitter 1 auf eine entsprechende Temperatur, beispielsweise
16000C. von einer Hei/stromquelle 2 erhitzt.
Eine erste Anode 3 ist mittels einer variablen Gleichspannungsquelle 4 auf einem gegenüber dem
Emitter 1 positiven Potential gehalten. Eine zweite Anode 5 ist mit der positiven Ausgangskleimnc einer
Hochspannungsquelle 6 verbunden, wobei diese positive Ausgangsklemme an F.rdpotential angelegt ist. Die
negative Ausgangsklemme der Hochspannungsquelle 6 ist an den Emitter 1 angeschlossen, und zwar über
einen Emissionsstromdetcktor 7, der alle vom Emitter 1
ausgesandten Elektronen erfaßt und sie in ein elektrisches Signal umwandelt. Das Ausgangssignal des Emissionsstromdetektors
7 wird dann einer Vergleichsschaltung 8 angelegt, in der es mit einem von einem Bezugssignalgenerator
9 kommenden Bc/.ugssignal verglichen wird.
Danach wird das Vcrglcichssignal der variablen Gleichspannungsquelle 4 zugeführt, wodurch das Potential
der ersten Elektrode 3 so gesteuert wird, daß der Elektronenstrom konstant bleibt.
Auf diese Weise kann der Emitter 1, selbst wenn die Emitterspitze durch ein starkes elektrisches Feld leicht
verformt wird, über einen langen Zeitraum hinweg verwendet werden, da das Potential der ersten Elektrode 3
abnimmt und ein Anwachsen des Emissionsstroms verhindert wird.
Weiter zeigen die F i g. 2 und 3 Mittel, mit denen die ursprüngliche Form der durch Kristallbildung verformten
Emitterspitze wieder hergestellt werden k?nn. Hierbei ist eine Vergleichsschaltung 20 vorgesehen, die
die Ausgangsspannung der variablen Spannungsquelle 4 mit der Ausgangsspannung des Bezugssignalgenerators
21 vergleicht. Das Ausgangssignal der Vergleichsschaltung 20 wird in der F i g. 2 einer Warneinrichtung
22 zugeführt; außerdem ist ein Schalter 23 zur Steuerung des Potentials der ersten Anode 3 vorgesehen. Bei
dieser Ausführungsform kann die Heizstromquelle 2 einen Ausgangsstrom erzeugen, der die Emitterspitze
bis zu einer ausreichend hohen Temperatur, beispielsweise etwa 20000C, erhitzen kann.
In Fig.4a ist die Form einer unbenutzten Emitterspitze
dargestellt, während F i g. 4b die Formänderung der Emitterspitze zeigt, die von der Kristallbildung herrührt.
Falls bei einer solchen Emitterspitze das elektrische Feld am Emitter 1 ausreichend abgeschwächt und der
Emitter 1 auf eine genügend hohe Temperatur erhitzt ist. kann der Emitter 1 durch thermische Oberflächenspannung
in seine ursprüngliche Form gemäß Fig. 4c zurückgeführt werden.
Mittels der Vergleichsschaltung 20 gemäß F i g. 2 kann der Verlauf der Kristallbildung ubei" .icht werden,
da bei fortschreitender Kristallbildung das elektrische Feld an der Emitterspitze immer stärker wird und
bewirkt, daß die Ausgangsspannung der Spannungsquelle 4 mehr oder weniger proportional abnimmt, um
den Elektronenstrom konstant zu halten. Durch die Abnahme der Ausgangsspannung der Spannungsquelle 4
verringert sich'aber auch dementsprechend di»s Ausgangssignal
der Vergleichsschaltung 20, wodurch der fortschreitende Verlauf der Kristallbildung genau überwacht
werden kann. Wenn nämlich die Ausgangsspannung der Spannungsquelle 4 kleiner wird als diejenige
des Bezugssignalsenders 21, betätigt die Vergleichsschaltung
20 die Warneinrichtung 22. die dem Benu.zer anzeigt, daß der Schalter 23 zu öffnen ist. Danach wird
durch die Bedienungsperson der Ausgangsstrom der Heizstromquelle 2 vergrößert, so daß die Temperatur
des Emitters 1 auf eine vorgegebene Temperatur anwächst und hierdurch die Emitterspitze in ihre ursprüngliche
Form zurückgebracht wird.
Mit der aus F i g. 3 ersichtlichen Ausführungsform kann die Emilterspitze automatisch wieder in ihre ursprüngliche
Form zurückgebracht werden. Dies ist dadurch ermöglicht, daß eine Zeitschaltung 24 vorgesehen
ist, die durch das Ausgangssignal der Vergleichsschaltung 20 betätigt wird. Im erregten Zustand erzeugt
die Zeitschaltung 24 in einem kunslanien Zeiiintervall
ein Signal, das seinerseits eine Steuereinrichtung 25 betätigt; diese steuert den Schalter 23 derart, duIi
dieser während der Zeit, in der das Zeitsignal erzeugt wird, geöffnet bleibt. Gleichzeitig erregt dieses Zeitsignal
die Hcizstromqucllc 2, so daß die Temperatur des Emitters 1 auf ein Niveau angehoben wird, !>ci dem sich
die Emitterspitze in ihre ursprüngliche Γ.·>πτι zurückbildet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Feldemissions-Elektronenquelle mit einer heizbaren
Emitterspitze, mit einer ersten und einer zweiten Anode, von denen die zweite geerdet ist,
mit Hochspannungsquellen zum Anlegen eines hohen negativen Potentials an die Emitterspitze und
einer Spannung zwischen der Emitterspitze und der ersten Anode und mit einem Emissionsstromdetektor,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feldemissions-Elektronenquelle mit einer Regelschaltung
(8, 9) ausgestattet ist, die den Emissionsstrom durch Verändern der Spannung zwischen der
Emitterspitze (1) und der ersten Anode (3) konstant hält, und eine Kontrolleinrichtung (20, 21) aufweist,
die die Spannung zwischen der Emitterspitze und der ersten Anode überwacht, in aer Weise, daß ein
Signal abgegeben wird, wenn die Spannung unter einen vorgegebenen Wert absinkt.
2. Feldemissions-Elektronenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch das von der
Kontrolleinrichtung (20,2\) abgegebene Signal eine
Zeitschaltung (24) betätigt wird, durch die über ein vorgegebenes Zeitintervall hinweg die erste Anode
(3) mit Hilfe eines durch eine Steuereinrichtung (25) betätigten Schalters (23) von der Spannungsquelle
getrennt wird und die Emitterspitze (1) durch Einschalten der Heizspannungsquelle (2) auf eine erhöhte
Temperatur gebracht wird.
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