DE2221067C3 - Verfahren zur Herstellung von eiweißhaltigem Schaum für Süßwaren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von eiweißhaltigem Schaum für SüßwarenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von eiweißhaltigem Schaum für Süßwaren, bei dem eine
Masse, die Hühnereiweiß, mit Milcheiweiß angereicherte Magermilch oder Sahne sowie gegebenenfalls Zucker
enthält, geschäumt und dann ihr Wassergehalt verringert
wird.
Die nach dem obigen Verfahren erhältlichen Erzeugnisse
werden, wenn sie Zucker enthalten, auch als Schaumzuckerwaren bezeichnet Diese werden aus
Zucker und schaumbildenden Stoffen, wie z. B. Hühnereiweiß, gegebenenfalls unter Verwendung von geschmackgebenden, färbenden und die Beschaffenheit
beeinflussenden Stoffen hergestellt Es werden weiche und harte Schaumzuckerwaren unterschieden. Der
grundlegende Unterschied zwischen der Herstellung von harten Schaumzuckerwaren und der von weichen
Sch&amzuckerwaren liegt darin, daß bei der Herstellung
von harten Schaumzuckerwaren eine Trocknung unter Hitzeeinwirkung durchgeführt wird. Weiche Schaumzuckerwaren zeigen den Nachteil, daß sie ohne
stabilisierende Zusätze keine befriedigende Haltbarkeit aufweisen. Schon nach wenigen Tagen fällt die
Schaumstruktur zusammen, so daß diese Erzeugnisse ihren Charakter als Schaumzuckerwaren verlieren.
Harte Schaumzuckerwaren zeigen demgegenüber eine höhere Haltbarkeit Da sie aber in der Hitze getrocknet
werden, ergeben sich daraus verschiedene Nachteile. So kann der Trocknungsvorgang häufig zu unerwünschten
Maillard-Reaktionen führen, wobei die Produkte ein bräunliches Aussehen erhalten. Außerdem werden
dabei vorhandene Vitamine zerstört und das Eiweiß in unerwünschter Weise denaturiert. Ein wesentlicher
Nachteil besteht auch darin, daß die Erzeugnisse bei dem unter Einwirkung von Hitze ablaufenden Track'
nungsvorgang ein sprödes Gefüge erhalten.
Vermutlich liegt der Grund für die unterschiedliche
Haltbarkeit von harten und weichen Schaumzuckerwaren darin, daß in den weichen Schaumzuckerwaren
eiweiß- und fetthaltige Fermente (Proteasen, Lipasen, Carbohydrasen) vorhanden sind, die die Eiweiß- und
Fettbestandteile spalten und dadurch die erwähnte und unerwünschte Veränderung der Produkte herbeiführen.
Bei den harten Schaumzuckerwaren werden diese Fermente bei der Erhitzung anscheinend zerstört,
woraus sich die längere Haltbarkeit der harten Schaumzuckerwaren erklärt.
Die DE-OS 16 92 193 befaßt sich mit einem Verfahren
zum Haltbarmachen von Lebensmitteln, wonach diese zunächst einer üblichen Trocknung unterzogen werden.
Danach wird unter Vakuumbedingungen ein Fermentgift in Form eines gas- oder dampfförmigen Stoffs in
solchen Mengen zugesetzt, daß die Fermente oder bestimmte Fermente durch unmittelbare Einwirkung
des Fermentgifts inaktiviert werden. Als Fermentgift werden insbesondere schwefelige Säure, Formaldehyd,
Äthylalkohol und/oder Schwefelwasserstoff in Betracht gezogen. Vorzugsweise wird der Alkohol in einer
solchen Menge zugeführt, daß das Produkt 03% enthält Die Haltbarkeit eines derartig behandelten Produkts ist
jedoch verbesserungsbedürftig. Daher wird in der
ίο DE-OS 16 92 193 auch empfohlen, zusätzliche konservierende
Maßnahmen zu ergreifen. So soilen die mit
Äthanol behandelten Lebensmittel vor ihrem Verpakken unter Ausschluß von Sauerstoff und in Gegenwart
von Inertgasen, z. B. von Stickstoff, in Plastikbehältern verpackt werden. Des weiteren ist es bekannt, nicht nur
die Abpackung dieser Lebensmittel unter Stickstoffatmosphäre durchzuführen, sondern noch unmittelbar vor
dem Verschließen der Verpackung eint.i Tropfen Äthanol hinzuzugeben, um auf diese Weise die
Haltbarkeit des fertigen Lebensmittels zu verlängern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
eingangs beschriebene Verfahren so auszubilden, daß es eine einfache Herstellung von eiweißhaltigem Schaum
für Süßwaren verbesserter Haltbarkeit ermöglicht, wobei der fertige Schaum kein zusätzliches Konservierungsmittel enthalten soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß der Masse vor dem Aufschäumen Alkohol zugesetzt und der Schaum schonend getrocknet wird.
Vorzugsweise wird die Trocknung im Vakuum bei höchstens 35" C vorgenommen. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn hierbei 30° C nicht überschritten werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nunmehr möglich, auch ohne Erhitzung haltbaren
Schaum für Süßwaren mit harter Struktur herzustellen, wenn man die eiweißhaltige Masse mit Alkohol
behandelt und einer schonenden Trocknung unterwirft Vermutlich werden dabei die eiweiß- und fettspaltenden
Fermente, von denen angenommen wird, daß sie für die
unerwünschten Veränderungen der Produkte verantwortlich sind, unschädlich gemacht Sie zeigen in jedem
Fall eine gleiche oder ähnliche Struktur wie die bekannten harten eiweißhaltigen Schäume.
Nachdem die eiweißhaltige Masse mit Alkohol
^5 behandelt worden ist, wird sie in herkömmlicher Weise
aufgeschäumt Das geschieht beispielsweise in einem schnell laufenden Rührwerk oder durch Einblasen von
Lachgas. Die Masse kann schon vor dem Aufschlagen mit Fruchtmark vermischt werden. Dabei ist darauf zu
achten, daß das Gemisch durch die Vermischung mit
dem Fruchtmark nicht zu sauer wird. Der pH-Wert
sollte den Bereich von 6,8 bis 7 nicht unterschreiten, da
andernfalls ein Gerinnen der Masse zu befürchten ist
gleichzeitig mit der Verringerung des Wassergehalts. Dies geschieht zweckmäßigerweise dadurch, daß die
aufgeschäumte eiweißhaltige Masse einer Spritztrocknung unterworfen wird. Anstelle des Spritzens kann die
geschäumte Masse auch auf sich drehende Scheiben
«ο aufgebracht und von diesen abgeschleudert werden. Das
durch ein solches Verfahren erzielte Schäünipülver kann dann in einer Strangpresse verdichtet und
anschließend in kleine Stücke zerteilt und mit Schokolade überzogen werden. Es kann aber auch nach
M entsprechender Verdichtung in auf Hohlkörperanlagen
geformte Pralinenhohlkörper eingebracht werden.
Die beim Verspritzen mit der Düse erhaltenen Teilchen sind ebenfalls hohl, wodurch verhindert wird,
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daß durch den erwSh nten Verdichtungsprozeß die schaumige und luftige Struktur verlorengeht
Nach einem anderen Trocknungsverfahren kann der fertige Schaum auch auf Blechplatten ausgebreitet, dann
gefroren und schließlich in Vakuum getrocknet werden. Das Vakuum wird dabei zweckmäßigerweise auf einen
Druck von 0,1 Torr eingestellt, wobei die eingebrachten Platten zweckmäßigerweise von unten her erwärmt
werden. Hierzu wird beispielsweise bei aufgeschäumter, mit Eiweiß angereicherter Magermilch bis zu einer
Temperatur von maximal 300C erwärmt. Ist der
gewünschte Trocknungsgrad erreicht, können die Kammern wieder auf Normaldruck gebracht werden,
worauf das Erzeugnis entnommen werden kann.
Das erfindungsgemäß erhältliche Erzeugnis ist von fester Beschaffenheit, ähnlich wie harte, herkömmliche
Schaumzuckerwaren, und kann in Streifen oder Stücke geschnitten und mit Schokolade überzogen werden.
Der abdestillierte Alkohol kann im übrigen erneut verwendet werden. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen,
daß bei wiederholter Verwendung des Alkohols der Wassergehalt ansteigt, so daß er von Zeit zu Zeit durch
Destillation konzentriert werden muß.
Der mit der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist insbesondere darin zu sehen, daß der danach
hergestellte Schaum ohne zusätzliche Konservierungsmittel d.h. ohne Zusatz von Fremdsioffen, auch über
lange Zeiträume haltbar gemacht werden kann. So haben entsprechende Lagerungsversuche ergeben, daß
der Schaum noch 1 Jahr nach der Herstellung bei Lagerung bei Zimmertemperatur, d. h. also im Durchschnitt
bei ca. 200C Keine Veränderung seiner Struktur
erfuhr, während bei Produkten, die ohne Einwirkung von Äthanol hergestellt worden sind, schon nach 4 bis
6 Wochen eine Erweichung des Substn- 'a eintrat Dieser
Erfolg wird ohne zusätzliche konservierende Maßnahmen erreicht Im Hinblick auf die behördlichen Auflagen
hinsichtlich der Verwendung von Fremd- und Hilfsstoffen zur Konservierung von Lebensmitteln, die sowohl
im Inland als auch im Ausland in steigendem Maße verschärft werden, ist dieser Umstand von erheblicher
praktischer Bedeutung. Je weniger zusätzliche konservierende Maßnahmen angewandt werden müssen, um
so gesünder kann letztlich die menschliche Ernährung gestaltet werden, da auf diese Weise dazu beigetragen
werden kann, auf überflüssige Konservierungs- und
Hilfsstoffe, die möglicherweise noch nicht erkennbare
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35 toxische Nebenwirkungen zeigen, zu verzichten.
Elektronenmikroskopische Untersuchungen des Schaums der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird, haben gezeigt, daß für die Fermentinaktivierung eine außergewöhnlich große spezifische Oberfläche
bereitsteht Diese große spezifische Oberfläche führt naturgemäß zu einer besonders großen Wirksamkeit
des angewandten Fermentgiftes in Form von Äthanol. Die größere Wirksamkeit des beim erfind''ngsgemäßen
Verfahren vor dem Verschäumen eingesetzten Äthanols führt dazu, daß die Haltbarkeit der
Verfahrensprodukte entscheidend verbessert wird, ohne daß zusätzliche Konservierungsmaßnahmen erforderlich
sind. Für den mit der Erfindung angestrebten Erfolg ist es jedoch wesentlich, daß die Behandlung mit
Äthanol vor dem Aufschäumen und nicht danach erfolgt
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung noch näher erläutern.
10 kg keimfreie Sahne (Fettgehalt: 38%) werden unter ständigem Rühren mit 500 g Fruchtmark, 500 g
Zucker und 50 ml Äthanol (95°/oig) vermischt und in bekannter Weise aufgeschäumt
Die aufgeschäumte Masse wird auf ein Blech aufgebracht und gefroren. Der Gefriervorgang wird in
einem Gefriertrocknungsgerät durchgeführt Die gefrorene Masse wird dann in einen herkömmlichen
Vakuumtrockner eingebracht in welchem der Masse unter Vakuum in herkömmlicher Weise das Wasser (und
dabei auch der zugesetzte Alkohol) entzogen wird. Die Gesamtverweilzeit im Vakuum beträgt 8 Stunden,
wobei zunächst mit einem niedrigen Vakuum, bei steigendem Wasserentzug jedoch mit einem gesteigerten
Vakuum gearbeitet wird.
Die erhaltene Masse kann zu Würfeln oder zu anderen Formen verformt und beispielsweise auch mit
Schokolade überzogen werden. Sie ist bei einer 98%igen Trocknung mindestens 3 Monate haltbar.
Das in Beispiel 1 genannte Gemisch wird nach dem Aufschäumen in einem Druckluftzerstäuber zerstäubt
und getrocknet Der getrocknete Schaum kann verdichtet und anschließend in kleine Stücke zerteilt und mit
Schokolade überzogen werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von eiweißhaltigem Schaum für Süßwaren, bei dem eine Masse, die
Hühnereiweiß, mit Milcheiweiß angereicherte Magermilch oder Sahne sowie gegebenenfalls
Zucker enthält, geschäumt und dann ihr Wassergehalt verringert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Masse vor dem Aufschäumen Alkohol zugesetzt und der Schaum schonend getrocknet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknung im Vakuum bei höchstens 35° C vorgenommen wird.
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