DE2220437A1

DE2220437A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von tiefziehformlingen sowie tiefgezogener formling, insbesondere fuer raumeinheiten mit sanitaereinrichtungen

Info

Publication number: DE2220437A1
Application number: DE2220437A
Authority: DE
Inventors: Hans Guenter Moeller
Original assignee: Individual
Current assignee: Eaton Industries GmbH
Priority date: 1972-04-26
Filing date: 1972-04-26
Publication date: 1973-11-08
Also published as: ES190935U; DE2220437C3; US3905048A; BE797849A; ES190936Y; ES190935Y; DE2220437B2; IT980338B; ATA193773A; FR2181904A1; GB1404894A; FR2181904B1; ES190936U; CA1019522A; ES414083A1

Description

PATENTANWÄLTE MEISSNER & BOLTE

DIPL.-ING. HANS MEISSNER

DIPL.-ING. ERICH BOLTE 9 9 0 Π Α 3 7

D 28 bremen, 17. April 1972

~| Sievogtstraße 21

Bundesrepublik Deutschland

Anmelder: . Telefon 0421-342010

Telegramme: PATMEIS BREMEN

Hans G-ünter Moll er

287 Delmenhorat
Oldenburger Landstr. 50

-¹ Unser Zeichen 6612

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Tief ziehforrnlingen sowie tief gezogener Formling, insbesondere für Raumeinheiten mit Sanitäreinrichtungen«

Die Erfindung "betrifft Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Formungen, insbesondere Teilen von Raumeinheiten mit Sanitäreinrichtungen, aus thermoplastischen Kunststoffplatten durch Tiefziehen in einer Tiefziehvorrichtung, in der die thermoplastische Platte längs ihres Randes eingespannt ist, wobei der Formling eingeformte Teile, insbesondere Sanitäreinrichtungen, aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung einen-tiefgezogenen Formling, nämlich eine Raumhälfte für eine Raumeinheit mit Sanitäreinrichtungen.

Die Erfindung befaßt sich in erster Linie mit dem Aufbau und der Piers teilung von großvolumigen Tiefziehformlingen, die in der Sani tär technilc zum Einsatz kommen. Speziell geht es um die Herstellung von Teilen, nämlich Hälften, zur Bildung von Kaumeinheiten mit eingeformten -Sanitäreinrichtungen. Fertige

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Bade- und Duschzimmer aus Kunststoff werden nach einem bewährten Verfahren-aus zwei Raumhälften gebildet, die durch Tiefziehen hergestellt werden. Beim Tiefziehen dieser großvolumigen, schalenförmigen Raumteile werden zugleich die erwünschten Sanitäreinrichtungen, nämlich Badewannen, Duschwannen, Waschbecken, WC-Becken und dergleichen mit eingeformt. Die so gebildeten Raumhälften weiden längs eines beim Tiefziehen entstehenden flanschartigen Randes des Pormlings in einer etwa mittigen vertikalen jübene der Raumeinheit miteinander verbunden. Der flanschartige Rand ergibt sich durch die allseitige Einspannung der Kunststoffplatte.

Da die Raumhälften jeweils nur eine begrenzte Tiefe aufweisen, nämlich etwa der halben Breite oder Tiefe der kompletten Raumeinheit entsprechen, ist die Breite bzw. Tiefe der beim Tiefziehen mit eingeformten Sanitäreinrichtungen begrenzt, da die maximale Abmessung der betreffenden Sanitäreinrichtungen die Tiefe der Raumhälfte nicht übersteigen kann.

Da vielfach die so vorgegebene Tiefe bzw. Breite der einzuformenden Sanitäreinrichtungen unzureichend ist, insbesondere bei Bade- und Duschwannen, besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, Maßnahmen vorzuschlagen, mit deren Hilfe trotz begrenzter Tiefe der Formlinge die eingeformten Teile, insbesondere Sanitäreinrichtungen, unabhängig von der Tiefe der Raumhälfte hinsichtlich ihrer Breite bzw. Tiefe dimensioniert werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die in die Tiefziehform eingespannte Kunststoffplatte in formbarem Zustand zunächst im Bereich von nach außen über die durch den eingespannten Rand der Kunststoffplatte definierte Ebene

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•vorstehenden !Teile, insbesondere Sani tar einrichtungen, entgegen der ^lefziehvevfOTismig vorgeformt und so dann tiefgezogen wird. YorEugsweise erfolgt diese Verformung der vorstehenden Bereiche des Jfomlings durch bewegbare Formteile der Siefziehfona.

Mach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird somit die Kunststoffplatte nacii ihrer Plastifizierung in der Tiefziehform nach zwei Rieht-angen geformt, nämlich zunächst im Bereich der vorstehenden Teile aus der Tiefziehform heraus und sodann in üblicher Weise durch Tief zieh, en,-nämlich Einziehen in die Tiefzieliform. Der so hergestellte Formling hat Bereiche, die über die durch den eingespannten Rand definierte Ebene vorstehen.

Die erfindungsgemäße Tiefziehform zur Durchführung dieses Verfahrens ist mit bewegbaren und in den Endstellungen arretierbaren lOrmteilen ausgerüstet, entsprechend der Anzahl und Gestalt der vorzuformenden Bereiche.

Mit besonderen Vorteilen ist die Erfindung bei der Herstellung der in die Eäumhälfte einzuformenden Bade« und Duschwannen einsetzbar. Ss wird, vorgesehlagen, die zur benachbart ten Raumhälfte weisende, doppelwand ige Waage· der Bade" bzw. Duschwanne durch Verformung der äußeren Wandung diese Wange über den Bereich, der iaittleren Brennebene⁷ der Rauffieinheit hinaus zu formen. Bs entsteht dadurch bei verhältnismäßig kleinen bzw* schmalen Raumeinheiten eine entsprechend den gewünschten Abmessungen dimensionierte Bade** bzw. Duschwanne.

Nachfolgend werden weitere Einzelheiten anhand Voll in den Zeichnungen dargestellten Alisführungsbeispielen sowohl der

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gemäß der Erfindung ausgebildeten Formlinge wie auch der Tiefziehform erläutert. Es zeigt:

Pig. 1 eine aus Formungen gemäß der Erfindung zusammengesetzte Raumeinheit mit Sanitäreinrichtungen im Vertikalschnitt,

Pig. 2 einen Horizontalschnitt II-II zu Pig. 1,

Pig. 3 eine andere Ausführungsform einer Raumeinheit im Horizontalschnitt,

Pig. 4 einen Vertikalschilitt IV-IV der Pig. 3,

Pig. 5 eine Tiefziehvorrichtung gemäß der Erfindung im Längsschnitt.

Die Erfindung befaßt sich in erster Linie mit der Herstellung von Raumeinheiten mit eingeformten Sanitäreinrichtungen. Derartige Raumeinheiten, bei denen die Sanitäreinrichtungen werksmäßig mit den erforderlichen Armaturen und Anschlüssen versehen sind, werden als "Sanitärzellen" bezeichnet. Diese Sanitärzellen werden fix und fertig an den Verwendungsort geliefert und dort, nämlich im Bauwerk, lediglich an die vorhandenen örtlichen Leitungen angeschlossen.

Die Raumeinheiten bestehen vorzugsweise aus zwei Raumhälften 10 und 11, die je durch Tiefziehen einer thermoplastischen Kunststoffplatte 12 (Pig. 5) geformt werden. Die Raumhälften 10 sind längs eines flanschartig vorstehenden Randes 13 bzw. 14 miteinander verbunden, zum Beispiel durch Klebung,

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Schweißung od. dgl. Der Rand 13 bzw. 14 wird durch Einspannen der thermoplastischen Platte 12 in die Tiefziehform gebildet.

Die Raumhälften 10 und 11 werden bei ihrer Herstellung durch Tiefziehen mit eingeformten Sanitäreinrichtungen versehen, z. B. mit Badewanne 15, Waschbecken 16, WC-Becken 17, Duschwanne 18 u. dgl. Da derartige Teile der .Formlinge jeweils nur in einer der Raumhälften 10 und 11 gebildet werden können, ist die Tiefe der Raumhälften 10 bzw. 11 häufig für eine optimale Dimensionierung der Teile, insbesondere der Badewanne 15 und der Duschwanne 18 nicht ausreichend.

Bei den gemäß der Erfindung ausgebildeten Raumhälften 10 und 11 ist dieses Problem beseitigt, und zwar dadurch, daß die breiter als die Tiefe, der Raumhälften 10 und 11 zu dimensionierenden Formlingsteile, vorzugsweise Badewanne 15 und Duschwanne 18 über die durch die miteinander verbundenen Ränder 13 und 14 definierte (gedachte) Mittelebene hinweg in den Bereich der jeweils benachbarten Raumhälfte 10 bzw. 11 geformt sind.

Wie besonders aus Fig. 1 ersichtlich, ist bei einer Badewanne 15 die zur benachbarten Raumhälfte 10 weisende Wange 19 entsprechend geformt, und zwar speziell deren außenliegende Wandung 20. Diese ist nämlich mit einer Ausbuchtung versehen, und zwar außerhalb des ringsherum laufenden Randes 14 bzw. 13. Es entsteht so ein für die Bewegungsfreiheit in der Sanitärzelle durchaus erwünschter Untertritt an der Badewanne 15» da im Bodenbereich sowie an den Seiten die Badewanne bzw. deren äußere Wandung 20 in die Ebene des Randes 14 zurückläuft.

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Ähnlich ist die Duschwanne 18 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Pig. 3 und 4 ausgebildet. Da jedoch bei der besonderen Gestaltung einer Duschwanne 18 die Installationsanschlüsse unterhalb des Bodens der Duschwanne schwer zu montieren sind, ist die beim Formen der Duschwanne zunächst gebildete äußere Wandung 21 der Wange 22 nachträglich bis zum oberen Rand der Wange abgetrennt worden, so daß von dieser Seite her ein erleichterter Zugang zur Unterseite der Duschwanne 18 möglich ist. Eine im Bereich der benachbarten Raumhälfte 10 gebildete aufrechte Wand 23 liegt in der Ebene der Wange 22 und ist stumpf mit dem oberen Rand der Wange 22 verbunden. Die Duschwanne 18 ist somit in optimaler Abmessung raumsparend in der Sanitärzelle untergebracht.

Die so ausgebildeten Raumhälften 10 und 11 werden in einer besonders aufgebauten Tiefziehform hergestellt, die in einem Ausführungsbeispiel in Fig. 5 gezeigt wird. Die im Ursprungszustand ebene thermoplastische Kunststoffplatte 12 wird auf dem oberen Rand eines starren Formkastens 24 längs ihres Randes 13 bzw. 14 eingespannt, z. B. durch einen ringsherum laufenden Spannrahmen 25. In dem Formkasten 24 sind Formteile entaprechend der Gestalt des herzustellenden Formlingsjange- ordnet. Einzelne Formteile sind beweglich gelagert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein die Wange 19 einer Badewanne formendes Formteil 26 in der Tiefziehform bewegbar angeordnet. Mit Hilfe einer Betätigungseinrichtung, nämlich eines Druckmittelzylinders 27, der in der Tiefziehform angeordnet ist, kann das Formteil 26 über die durch die einge spannte Kunststoffplatte 12 (strichpunktierte Linie) definierte Ebene hinaus bewegt werden, wobei die plastifizierte Kunststoffplatte 12 in diesem -Bereich entsprechend angehoben wird. Hieran anschließend erfolgt die Verformung des übrigen

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Teils der Kunststoffplatte 12 durch Tiefziehen. Datei wird die Kunststoffplatte 12 vollständig in die Tiefzieliform, nämlich in den Formkasten 24 eingezogen und umschließt dabei auch zumindest teilweise das Formteil 26, so daß die hohle, doppelwandige Wange 19 entsteht.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Formteil 26 abnehmbar auf der Kolbenstange 28 des Druckmittelzylinders 27 gelagert. Beim Entformen des fertigen Formlinge wird aufgrund der Gestalt der so gebildeten Wange 19 das Formteil 26 zunächst mit dem Formling aus der Tiefziehform herausgenommen und anschließend aus dem Bereich der Wange 19 entfernt.-

Bei der Herstellung von anderen vorgezogenen Formlingsbereichen sind entsprechend ausgebildete, gegebenenfalls auswechselbare, heb- und senkbare Formteile entsprechend dem Formteil vorgesehen.

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Claims

Ansprüche

Μ·) Verfahren zinn Herstellen von formlingen, insbeson-Srere Teilen von Raumeinheiten mit Sanitäreinrichtungen (Sanitärzellen), aus thermoplastischen Kunststoffplatten durch Tiefziehen in einer Tiefziehvorrichtung, in der die Kunststoffplatte längs ihres Randes eingespannt ist, wobei der Formling eingeformte Teile, insbesondere Sanitärteile, aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die eingespannte Kunststoffplatte in formbarem Zustand zunächst im Bereich von nach außen über die durch den eingespannten Rand der Kunststoffplatte definierte Ebene nach außen vorstehenden Teile, insbesondere Sanitäreinrichtungen, entgegen der Tiefziehverformung vorgeformt und sodann tiefgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorstehenden Teile des Formlings durch bewegbare Formteile der Tiefziehform durch Bewegung derselben aus der Tiefziehform heraus vorgeformt werden.
3. 3Jiefziehform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch wenigstens ein bewegliches Formteil (26), welches von innen unter Verformung der plastifizierten Kunststoffplatte (12) über die Einspannebene derselben hinaus bewegbar und in der Endstellung arretierbar ist.

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4. Tiefziehform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegbare Formteil (26) durch wenigstens einen Druckmittelzylinder (27) betätigbar ist.
5. Tiefziehform nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (26) lösbar in der Tiefziehform, insbesondere auf einer Kolbenstange (28) des Druckmittelzylinders (27) gelagert und mit dem Formling aus der Tiefziehform herausnehmbar ist.
6. Formling aus einer tiefgezogenen thermoplastischen Kunststoffplatte mit eingeformten Sanitäreinrichtungen wie Badewanne, Duschwanne,. WC-Becken usw. zur Bildung von Raumeinheiten (Sanitärzellen) durch Zusammensetzen von vorzugsweise zwei Raumhälften längs ihres äußeren Randes, hergestellt nach Anspruch 1 oder 2 bzw. in einer Tiefziehform nach einem der Ansprüche 3-5» dadurch gekennzeichnet, daß die eingeformten Sanitärteile (15, 18) außerhalb des äußeren Randes (13, 14) über die durch die miteinander verbundenen Ränder (13, 14) definierte Iiängsmittelebene. vorstehende äußere Wandungen (20, 21) aufweisen.
7. Formling nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Bade- und Duschwannen (15, 18) die äußere, zur benachbarten Raumhälfte (10) weisende Wange (19, 22) über die Längsmittelebene hinaus vorsteht.
8. Formling nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei doppelwandiger Wange (19, 22) die äußere Wandung (20, 21) derselben in den Bereich der benachbarten Raumhälfte (10) vorsteht..-

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9. Formling nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei Duschwannen (18) die äußere Wandung (21) der Wange (22) Ms zum oberen Rand der Wange (22) abgetrennt und eine aufrechte Wand (23) der benachbarten Raumhälfte (10) auf den oberen Rand der Wange (22) aufgesetzt und mit dieser verbunden ist.

Für den Anmelder: Meissner & Bolte Patentanwälte

Bremen, den 17. April 1972

Anmelder;

Hans Günter Möller

287 Delmenhorst

Oldenburger Landstraße 50

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