DE2219837C3 - Herstellen von undurchsichtigen Formstoffen aus polymerisierbaren Formmassen ohne deckende Pigmente - Google Patents
Herstellen von undurchsichtigen Formstoffen aus polymerisierbaren Formmassen ohne deckende PigmenteInfo
- Publication number
- DE2219837C3 DE2219837C3 DE19722219837 DE2219837A DE2219837C3 DE 2219837 C3 DE2219837 C3 DE 2219837C3 DE 19722219837 DE19722219837 DE 19722219837 DE 2219837 A DE2219837 A DE 2219837A DE 2219837 C3 DE2219837 C3 DE 2219837C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- molding
- opaque
- polyester
- copolymerizable monomers
- transparent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D167/00—Coating compositions based on polyesters obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain; Coating compositions based on derivatives of such polymers
- C09D167/06—Unsaturated polyesters having carbon-to-carbon unsaturation
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F283/00—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G
- C08F283/01—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G on to unsaturated polyesters
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L67/00—Compositions of polyesters obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L67/06—Unsaturated polyesters
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Macromonomer-Based Addition Polymer (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von undurchsichtigen Formstoffen aus polymerisationsfähigen
Formmassen, die frei von dekkenden Pigmenten sind, auf Basis von ungesättigten Polyestern und mischpolymerisierbaren Monomeren,
sowie üblichen Härtungskatalysatoren und Zusatzstoffen, und Härten der Formmassen.
Polyester-Formmassen, die bekanntlich ungesättigte Polyester und mischpolymerisierbare Monomere
als Wichtigsten Bestandteil enthalten, haben in der Technik eine große Bedeutung erlangt. Die sehr umfangreiche
Literatur» die sich mit der Zusammensetzung, der Anwendung und der Technologie von Polyester-Formmassen
beschäftigt, ist unter anderem in den Standardwerken »Polyesters and their Applications«
(Bjorksten, Tovey, Harker und Henning,
New York, Reinhold Publishing Corporation, 1956), »Polyester Resins« (Lawrence, New York,
Reinhold Publishing Corporation, 1960) und »Unsaturated Polyesters: Structure and Properties« (Bocnig,
Amsterdam, Elsevicr Publishing Company, 1964) zusammengefaßt.
Die Härtung von Polyester-Formmassen <ann auf
verschiedene Weise erfolgen. Sie kann ohne Wärmezufuhr von außen bei gewöhnlichen Raumtemperatu-
ren vorgenommen werden, wenn die Formmassen Peroxide als Härter und geeignete Beschleuniger enthalten.
Die verwendeten Härter und Beschleuniger müssen dabei allerdings aufeinander abgestimmt sein.
Die durch Peroxide eingeleitete Härtung läßt sich durch Zufuhr von äußerer Wärme oder durch Bestrahlen
mit Infrarotstrahlen oder durch Anwendung von Hochfrequenzenergie weiter beschleunigen.
Bekanntlich hat man bisher immer noch solche Polyester-Formmassen verwendet, deren Anteil an
ungesättigtem Polyester wesentlich höher lag als der Anteil an mischpolymerisierbaren Monomeren und
die nur einen verhältnismäßig geringen Teil an mischpolymerisierbaren Monomeren besitzen. Auf diese
Weise erhält man bisher aus transparenten oder durchsichtigen Formmassen transparente Fonnstoffe
und aus pigmentierten Formmassen, das f;eißt solchen, denen deckende Pigmente, wie z. B. Titandioxid,
Ruß, Eisenoxidfarben u. a. zugesetzt sind, undurchsichtige Formkörper mit mehr oder weniger hoher
Resttransparenz, die von dem Gehalt an deckenden Pigmenten abhängt.
Eine andere Art der Härtung von Polyester-Formmassen kann durch Bestrahlen mit ultraviolettem
Licht erfolgen. In diesem Falle kann im Prinzip der Peroxidhärter und der Beschleuniger entfallen. An
ihre Stelle tritt ein photochemisch wirksamer Initiator. Dieser spaltet unter der Einwirkung des UV-Lichtes
Radikale ab, wodurch eine Polymerisation der gesamten Polyesterschicht eingeleitet wird. Die hier verwendeten
UV-Strahlen werden in der Regel von Quecksilberdampf-Hochdruck- oder Quecksilberdampf-Niederdruck-Lampen
oder superaktinischen Leuchtstoffröhren erzeugt. Anstelle von ultraviolettem
Licht läßt sich auch Sonnenlicht oder andere stärker ionisierende Strahlen zum Harten verwenden.
Bei der Härtung der Formmassen durch UV-Licht hat man bisher nur solche Polyester-Formmassen verwendet,
deren Anteil an ungesättigtem Polyester höher war als der Anteil an copolymerisierbaren Monomeren.
Im Gegensatz zu der durch Peroxide und passende Beschleuniger eingeleiteten Härtung können
durch UV-Licht aber nur transparente Formmassen gehärtet werden. Werden diese bekannten Formmassen
jedoch pigmentiert, so lassen sie sich durch UV-Licht nicht härten. Das hat natürlich den großen
Nachteil, daß man die wichtige UV-Härtung bisher nur für den beschränkten Bereich der Herstellung von
transparenten Formstoffen anwenden konnte.
Aus der DE-OS 1694857 ist die Herstellung von Formstoffen unter Verwendung einer härtbaren flüssigen polymerisierbaren Mischung aus den drei Komponenten, einem ungesättigten Polyesterharz, einem
thermoplastischen Polymer und mit dem ungesättigten Polyesterharz copolymerisierbaren, äthylenisch
ungesättigten Monomeren bekannt. Die Härtung dieser Mischung erfolgt unter Anwendung von Druck
und Hitze, und es entsteht ein gehärteter weißer und undurchsichtiger Formstoff. Die Ursache für die Undurehsichtigkcit des gehärteten Formstoffes ist eine
Unverträglichkeit des thermoplastischen Polymer mit dem ungesättigten Polyesterharz, und zwar sowohl in
gehärtetem Zustand als auch in dem flüssigen Harzgemisch, das sich nach langem Stehen in zwei flüssige
Schichten aufspalten kann. Damit der Formstoff weiß wird, ist das thermoplastische Polymer zwingend vorgeschrieben.
Die in der DE-OS 1694857 beschriebene Lösung eines ungesättigten Polyesters in Styrol
allein ohne das thermoplastische Polymer härtet unter Anwendung von Druck und Hitze nur zu einem transparenten
Formstoff aus.
In einem Aufsatz in der Zeitschrift »Kunststoffe«, 1968, Seiten 931 bis 932, wird der Härtungsverlauf
ungesättigter Polyesterharze und Styrol untersucht. Bei der Copolymerisation bilden sich Polystyrolendglieder
mit verschieden langen Styrolsequenzen. Bei niedriger Vernetzungsdichte tritt eine Phasentrennung
auf, die infolge unterschiedlicher Lichtbrechung ι ο die einzelnen Phasen sichtbar macht. Dieser Effekt
äußert sich in einer leichten Trübung oder Opaleszenz. Bei Verwendung leicht zur Kristallisation neigender
Polyester infolge ungenügender Umsetzung der Polyester-Doppelbindungen tritt beim Abkühlen eine is
Trübung (Kristallisation) rund um das Popkornpolymere auf. Die Bindung zwischen Popkornpolymeren
und Umgebung ist schlecht, wodurch an der Phasengrenze bzw. vom Popkornpolymeren Risse ausgehen,
so daß die Bildung derartiger Polymerer eine uner- >o
wünschte Verschlechterung der Eigenschaften gehärteter Polyester mit sich bringt. Diese Verschlechterung
soll bei hohem Styrolgehalt oder bei einer langsamen Copolymerisationsführung eintreten. Solche
Produkte sind aber für die Praxis unbrauchbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, aus transparenten Polyester-Formmassen undurchsichtige
weiße Formstoffe zu härten, ohne daß sie weiße oder andere deckende Pigmente enthielten. Die
Kunststoffmischung mußte während des Härtungs- jo prozesses derartig ümgewandet werden, daß sie aus
dem transparenten, glasförmigen Zustand in einen völlig undurchsichtigen Zustand überging.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von undurchsich- y,
tigen Förmstoffen aus einer polymerisierbaren Formmasse, die frei von deckenden Pigmenten ist, auf Basis
von ungesättigten Polyestern und mischpolymerisierbaren Monomeren sowie üblichen Härtungskatalysatoren
und Zusatzstoffen, durch Härten dieser Formmassen das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
flüssige, pigmentfreie, transparente Formmassen aus ungesättigtem Polyester und mischpolymerisierbaren
Monomeren, wobei gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent der mischpolymerisierbaren Monome- r,
ren durch inaktive Lösungs- oder Verdünnungsmittel ersetzt sind, und wobei der Gehalt der Formmassen
an ungesättigtem Polyester weniger als SO Gewichtsprozent der Summe der Gewichte von ungesättigtem
Polyester, mischpolymerisierbaren Monomeren und inaktiven Lösungs- odeT Verdünnungsmitteln beträgt,
durch Bestrahlen mit UV-Licht, Sonnenlicht, ionisierenden Strahlen, Infrarot-Strahlen oder Wärme oder
Hochfrequenz-Energie zu undurchsichtigen Formstoffen haftet.
Die Formmassen sind in ungehärtetem Zustand transparent, sie werden während der Härtung undurchsichtig und weiß, obwohl sie aus nichtpigmentierten Formmassen erhalten wurden. Ist die Formmasse mit löslichen Farbstoffen transparent einge- M
färbt, so sieht der undurchsichtige Formstoff nicht weiß aus, sondern erhält jeden beliebigen Farbton,
der sich durch Abmischen mit Weiß erreichen läßt.
Der überraschende Effekt des Undurchsichtigwerdens der erhärtenden Formmasse tritt auch dann auf, hi
wenn ein Teil der Monomeren durch nichtreaktive Lösungsmittel, wie aliphatische und/oder aromatische
Kohlenwasserstoffen (Benzin, Toluol, Xylol), Aikohole, Glykole, Ester ersetzt wird. Es können bis zu
30% der mischpolymerisierbaren Monomeren in der flüssigen Formmasse ausgetauscht werden. Dadurch
wird zwar der Anteil an Monomeren reduziert. Das Verhältnis von ungesättigtem Polyester zur Summe
aus Monomeren und Lösungsmitteln in der flüssigen Formmasse bleibt jedoch unverändert.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die flüssigen Polyester-Formmassen
zusätzlich Farbstoff enthalten können, die dem gehärteten undurchsichtigen Formstoff beliebige
Farbtöne verleihen. Die Farbstoffe sind in der Formmasse in der Regel transparent löslich.
Das Undurchsichtigwerden des Formstoffes während der Härtung ist nicht an bestimmte ungesättigte
Polyestertypen gebunden. Es wurde gefunden, daß alle im praktischen Einsatz befindlichen ungesättigten
Polyester, von denen es eine Vielzahl gibt, verwendbar sind. Über die Zusammensetzung und Herstellung von
ungesättigten Polyestern sind eingehende Angaben in den eingangs zitierten LiteratursteUen enthalten. Bekanntlich
versteht man unter ungesättigten Polyestern Kondensationsprodukte, die durch Veresterung von
ungesättigten Dicarbonsäuren, wie Fumarsäure, Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid mit mehrwertigen,
insbesondere zweiwertigen Alkoholen, z. B. Propylenglykol,
Äthylenglykol, Diäthylenglykol, ferner Hexandiol, Glyerin, Trimethylolpropan und Pentaerythrit
erhalten werden. Ein Teil der ungesättigten Dicarbonsäuren kanu durch gesättigte Polycarbonsäuren
ersetzt werden, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, o-Phthalsäure, o-Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure, Terephthalsäure.
Auch die in den vorstehend zitierten Literaturstellen
aufgeführten mischpolymerisationsfähigen Monomere sind brauchbar. Es handelt sich dabei um die
üblicherweise verwendeten Monomere, die man einzeln oder im Gemisch miteinander anwenden kann.
Beispielsweise seien genannt Styr&^ Vinyl toluol, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, wie Methylmethacrylat,
Äthylmethacrylat, ferner Divinylbertzol,
Diallylphthalat.
Die besten Ergebnisse in Aussehen und in der Struktur der weißen Formstoffe werden erreicht bei
einem bevorzugten Verhältnis, das zwischen Monomeren und ungesättigtem Polyester je nach Art des
Monomeren und des Polyesters schwankt und vorzugsweise zwischen 10 und 45 Gewichtsprozent ungesättigtem
Polyester in der transparenten Formmasse beträgt.
Aus der DE-AS 1621820 ist bekannt, überzüge
herz'istellen, die bedingt transparent sind, weil sie noch Füllstoffe enthalten können, die die UV-Härtung
der ungesättigten Polyester und mischpalymerisierbaren Monomeren nicht negativ beeinträchtigen.
Solche Füllstoffe sind beispielsweise Caldumcarbonat, Glimmer, Talkum, Bariumsulfat, feinteilige Kieselsäure und Kieselsäure-Aerogele. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung können diese Füllstoffe zusätzlich benutzt werden und in den gehärteten Polyester-Formmassen
zusätzlich enthalten sein. Diese Zusätze variieren die technologischen Eigenschaften
der Formstoffe in bezug auf Härte, Kratzfestigkeit und
Elastizität.
Als Additive können verwendet werden, die üblichen Antischaummittel, Verlaufsmittel (Silikonöle)
und Eindickungsmittel, ferner Paraffine und Wachse sowie auch Verstärkungsstoffe wie z. B. Glasfasern.
Die Formmasse ka-m zusäztlich in geringen Mengen
noch andere, von den ungesättigten Polyestern verschiedene, in der Formmasse verträgliche Kunstharze
enthalten, wie z, B, Nitrocellulose, Alkydharze, Ketonharze, lineare gesättigte Polyester, Epoxidharze,
Polyurethanharze, Harnstoffharze, Melamin- und andere Triazinharze, Acrylat- und/oder Methacrylatharze,
Celluloseacetobutyrate, Polyvinyl-Verbindungcjj.
Soll die Härtung durch höhere Temperaturen oder durch Einwirkung von Infrarotstrahlen oder durch
Einwirkung von Hochfrequenzenergie erfolgen, werden die Polyester-Formmassen mit Peroxiden versetzt.
Als Peroxide eignen sich die einschlägig üblichen organischen Peroxide, wie die Hydroperoxide des Cyclohexanone,
des Methyläthylketons, des Methylisobutylketons und des Cumols, ferner Benzolperoxid,
tertiär-Butylperisononanat, 2,5-Dimethylhexan 2,5-Dihydroperoxid,
tertiär-Butylhydroperoxid, Ditertiär-Butylperoxid, tertiär-Butylcumylperoxid, tertiär-Butylperoktoat.
Polyester-Formmassen, die unter «er Einwirkung
von ultraviolettem Licht oder Sonnenlicht härten sollen, enthalten als Härtungskatalysatoren Photoinitiatoren.
Geignete Photoinitiatoren sind außer Benzoin auch dessen Derivate, wie z. B. Benzoin-Methyläther,
Benzoin-Äthyläther, Benzoin-Isopropyläther, Benzoin-Acetat, a-Benzylbenzoin, a-Methylbenzoin.
Andere geeignete Photoinitiatoren gehören in die Gruppe der Disulfide. Weitere Photoinitiatoren sind
Benzil, Acetophenon, Anthrachinon-Derivate, Benzophenon, Phenanthrenchinon, Diacetyl, Tetramethylthiuramdisulfid,
Naphthalinsulfochlorid, Bromtrichlormethan, Bromoform, Mangancarbonyl, Hexaarylimidazole.
Ganz allgemein sind alle üblicherweise als Photoinitiatoren verwendbaren Stoffe für die
Härtung brauchbar.
Die zur vollständigen Aushärtung des Formstoffes notwendige Zeit hängt von der Polymerisationsaktivität
des Harzes, der Monomeren und der Zusammensetzung
und Menge der Härtungskatalysatoren ab. Die Härtung bei Raum- oder erhöhten Temperaturen
oder mittels ultravioletter Strahlung verläuft einwandfrei, so daß Formstoffe oder Formteile mit guten
mechanischen Eigenschaften erhalten werden.
Bei Mitverwendung von Mono- oder Dichlorstyrol oder von anderen halogenhaltigen Monomeren, wie
der Diallylester der Tetrachlorphthalsäure oder von Vinyläthern von bromierten einwertigen Phenolen,
wie Dibrom-, Tribrom-, Tetrabrom'· odeT Pentabrom-phenylvinyläthern
als mischpolymerisierbare Monomere und/oder von halogenhaltigen Dicarbonsäuren und/oder von halogenhaltigen Hydroxyverbindungen
als Veresterungskomponenten bei der Herstellung von ungesättigten Polyestern werden
flammfeste Formkörper erhalten. Geeignete halogenhaltige Dicarbonsäurensind beispielsweise Hexachlor·
endofflethylert-tetrahydrophthalsäure, Tetrachlorphthalsäure,
Dibromisophthalsäure, 4,5-Dibfomhexahydrophthalsäure.
Als halogenhaltige Hydroxylverbindungen können beispielsweise genannt werden:
Glyccrin-monopentachlorphenyläthcr, Octachlordiphenylenoxydialkanole
und halogenmethylgruppcnhaltige Diolc, wie Pcntaerythrit-dichlorhydrin.
Weit einfacher als die Methode der Mitveresterung
von halogenhaltigen Komponenten ist es, einer ,licht
flammfcsten Polycstcr-Formmassc nachträglich
Flammschutzmittel ziizumischen. Hierzu können
Chlorparaffine, gegebenenfalls in Kombination mit Antimontrioxid verwendet werden. Man kann auch
organische, in der Formmasse klar lösliche Antimon-, Silicium-, Bor- oder Phosphorverbindungen zumi-•
sehen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyester-Formmassen können auch zur Herstellung vcn
Schichtstoffen, insbesondere glasfaserverstärkten Schichtstoffen, und zur Herstellung von Überzügen
κι verwendet werden. Es wird dabei so verfahren, daß
man Faserstoffe, Gewebe, Papier- und Cellulosevliese oder Glasfasermatten mit den transparenten Formmassen
tränkt, deren Anteil an ungesättigten Polyestern weniger als 50 Gewichtsprozent beträgt und
π anschließend in bekannter Weise härtet.
Die in den nachfolgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile, Prozente sind Gewichtsprozente.
A. Es wird in üblicher Weise em ungesättigter Polyester mit einer Säurezahl von 35 hergestellt aus:
26 Teilen 1,2-Propylenglykol,
,- 16 Teilen Maleinsäureanhydrid,
20 Teilen Phthalsäureanhydrid.
Dem Ansatz werden
0,0003 Teile Hydrochinon
als Stabilisator zugeführt und das Harz bei Tem-J()
peraturen zwischen 90 und 95° C mit Styrol auf
einen Festkörpergehalt von 70% verdünnt.
B. Von einer Formmasse aus den Bestandteilen: 500 Teile der nach 1 A erhaltenen Polyesterlösung,
,. 500 Teile Styrol,
10 Teile einer Kobaltnaphthenatlösung in Toluol
mit 4% Kobalt-Metall-Gehalt, 20 Teile Cyclohexanonperoxid
werden mehrere Portionen (je 100 Teile) in Me- _,„ tallschalen gefüllt und durch Bestrahlen mit einem Infrarot-Dunkelstrahler, der einen Abstand von ca. 20 cm von den Metallschalen hatte, zu Formstoffen gehärtet.
werden mehrere Portionen (je 100 Teile) in Me- _,„ tallschalen gefüllt und durch Bestrahlen mit einem Infrarot-Dunkelstrahler, der einen Abstand von ca. 20 cm von den Metallschalen hatte, zu Formstoffen gehärtet.
Es tritt eine starke exotherme Reaktion ein und 4_ nach 5 bis 10 Minuten ist ein weißer, undurchsichtiger
Formstoff entstanden.
Die Formmasse nach Beispiel 1 B wird mit 0,5 Tei-'" len Zaponechtgelb versetzt. Nach dem Aushärten resultiert
ein gelber Formkörper, der ebenfalls undurchsichtig ist.
Eine Formmasse aus den Bestandteilen:
36 Teile der nach 1 A erhaltenen Polyesterlösung, 50 Teile Styrol,
10 Teile Vinyltoluol,
ι,» 1,5TeJIe Kieselsäure-Aerogel,
36 Teile der nach 1 A erhaltenen Polyesterlösung, 50 Teile Styrol,
10 Teile Vinyltoluol,
ι,» 1,5TeJIe Kieselsäure-Aerogel,
1,5 Teile Benzoin«!5Opropyläther
wird mit Hilfe einer Gießmaschine auf ciiiC Glasplatte in einer Schichtdicke von 3-4 mm aufgegossen. Danach wird 4 Minuten mit einer Quecksilbcrdampfi,-, Hochdrucklampc (HT Q7 von Philips) bestrahlt. lis entsteht als Formstoff eine weiße Platte, die von der Glasplatte abgehoben werden kann, und die völlig undurchsichtig ist und eine griffige Oberfläche hat.
wird mit Hilfe einer Gießmaschine auf ciiiC Glasplatte in einer Schichtdicke von 3-4 mm aufgegossen. Danach wird 4 Minuten mit einer Quecksilbcrdampfi,-, Hochdrucklampc (HT Q7 von Philips) bestrahlt. lis entsteht als Formstoff eine weiße Platte, die von der Glasplatte abgehoben werden kann, und die völlig undurchsichtig ist und eine griffige Oberfläche hat.
[-line Formmasse aus den Meslandtcilen:
4(1 Feile der nach I A erhaltenen l'olyesterlösiing.
6(1 Teile Styrol,
1 Teil feinteilige Kieselsäure. Teile ("alciumcarbonat. gefüllt.
3 Teile tertiär-Butylhydroperoxid. 1 Teil C'o-Naphthenat (50rr in Styrol)
wird in einem Rundkolhen aus Cilas mit einem Infrarot-Dunkelstrahler
bestrahlt, so daß der Kolheninhalt eine Temperatur von IMO" C erreicht, die 15 Minuten
lang aufrechterhalten wird. Hs resultiert ein ausgehärteter,
weißer undurchsichtiger Tormstoff.
Λ. Fs wird ein Polyester aus
I 160 !'eilen lumarsäure.
1480 Teilen Phthalsäureanhydrid. 1630 Teilen 1.2-l'ropylengkkol und 0.75 Teile Hydrochinon
I 160 !'eilen lumarsäure.
1480 Teilen Phthalsäureanhydrid. 1630 Teilen 1.2-l'ropylengkkol und 0.75 Teile Hydrochinon
durch Erhitzen auf 150-180" C und unter
Schul/gas mit einer Säurezahl von 35 hergestellt. B. eine Mischung aus
10(1 Teilen des nach Beispiel 5 A erhaltenen
Polyesters.
70 Teilen Styrol und
50 Teilen 2.4.6-Trihromphenyl-allyläther
10 Teilen Toluol.
3 Teilen einer 10'rigen Kohaltnaphthenatlo-
70 Teilen Styrol und
50 Teilen 2.4.6-Trihromphenyl-allyläther
10 Teilen Toluol.
3 Teilen einer 10'rigen Kohaltnaphthenatlo-
siing in Styrol
wirtl mit
wirtl mit
(> Teilen einer Cyvlohexanonperoxidlösiing
(1:1) versetzt.
Mit der Mischung werden 3 Glasfasermatten getränkt,
die aufeinandergeschichtet und zwischen Zellglasfolien zu einer etwa 3 mm starken Platte gewalzt
werden. Nach etwa einstündiger Aushärtung hei Raumtemperatur werden die Platten durch 2stündiges
Bestrahlen mit einem Infrarotstrahler hei einer Ohjekttemperatur
von (SO C" nachgehärtet. Eis wird eine
weiße Schichtstoffplatte erhalten, die flammhemmende
Higenschaflen besitzt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von undurchsichtigen Formstoffen aus polymerisierbaren Formmassen,
die frei von deckenden Pigmenten sind, auf Basis von ungesättigtem Polyestern und
mischpolymerisierbaren Monomeren, sowie üblichen Härtungskatalysatoren und Zusatzsstoffen,
durch Härten dieser Formmassen, dadurch gekennzeichnet, daß man flüssige, pigmentfreie,
transparente Formmassen aus ungesättigtem Polyester und mischpolymerisierbaren Monomeren,
wobei gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent der mischpolymerisierbaren Monomeren
durch inaktive Lösungs- oder Verdünnungsmittel ersetzt sind, und wobei der Gehalt der Formmassen
an ungesättigtem Polyester weniger als 50 Gewichtsprozent der Summe der Gewichte von ungesättigten
Polyester, mischpolymerisierbaren Monomeren und inaktiven Lösungs- oder Verdünnungsmitteln
beträgt, durch Bestrahlen mit UV-Licht, Sonnenlicht, ionisierenden Strahlen, Infrarot-Strahlen oder Wärme oder Hochfrequenz-Energie
zu undurchsichtigen Formstoffen härtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Faserstoffe, Gewebe, Papier-
oder Cellulosevliese oder Glasfasermatten mit den transparenten pigmentfreien flüssigen
Formmassen tränkt und anschließend härtet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmassen zusätzlich zu
den ungesättigten Polyestern verschiedene in den Formmassen verträgliche andere Kunstharze
und/oder zusätzlich transparente, lösliche Farbstoffe enthalten.
Priority Applications (17)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722219837 DE2219837C3 (de) | 1972-04-22 | 1972-04-22 | Herstellen von undurchsichtigen Formstoffen aus polymerisierbaren Formmassen ohne deckende Pigmente |
CH103573A CH583273A5 (de) | 1972-03-11 | 1973-01-25 | |
NL7301126A NL7301126A (de) | 1972-03-11 | 1973-01-26 | |
NO40373A NO140109C (no) | 1972-03-11 | 1973-01-31 | Flytende polyestermateriale som uten innhold av dekkende pigmenter vil gi hvite eller opake belegg ved herdning |
GB604373A GB1406741A (en) | 1972-03-11 | 1973-02-07 | Method of manufacturing an opaque moulding or coating |
AU52297/73A AU470237B2 (en) | 1972-03-11 | 1973-02-19 | Method of manufacture of opaque moulding or coating |
MX517473U MX4558E (es) | 1972-03-11 | 1973-03-02 | Procedimiento para la obtencion de un recubrimiento mejorado no transparente |
ES412383A ES412383A1 (es) | 1972-03-11 | 1973-03-07 | Procedimiento para la produccion de piezas moldeadas opacasy de recubrimientos opacos. |
FR7308148A FR2175798B1 (de) | 1972-03-11 | 1973-03-07 | |
DK123673A DK141968C (da) | 1972-03-11 | 1973-03-07 | Fremgangsmaade til fremstilling af uigennemsigtige overtraek udfra transparente overtraeksmaterialer paa basis af umaettede polyestere |
AT208573A AT347546B (de) | 1972-03-11 | 1973-03-09 | Verfahren zum herstellen von undurchsichtigen ueberzuegen |
IT2139973A IT981262B (it) | 1972-03-11 | 1973-03-09 | Corpi sagomati e rivestimenti non trasparenti nonche procedi mento per la produzione dei me desimi |
SE7303361A SE412248B (sv) | 1972-03-11 | 1973-03-09 | Sett att framstella ogenomskinliga overdrag och beleggningar fran pigmentfria overdragsmedel pa basis av omettad polyester och sampolymeriserbara monomerer |
CA165,947A CA1011007A (en) | 1972-03-11 | 1973-03-09 | Opaque mouldings and coatings and method for producing them |
BE128613A BE796558A (fr) | 1972-03-11 | 1973-03-09 | Corps moules opaques et revetements opaques et procede pour leur fabrication |
JP2889473A JPS48102841A (de) | 1972-03-11 | 1973-03-12 | |
NO208373A NO140110C (no) | 1972-03-11 | 1973-05-21 | Materialer med ugjennomsiktige lakkbelegg paa basis av umettet polyester, uten innhold av dekkende pigmenter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722219837 DE2219837C3 (de) | 1972-04-22 | 1972-04-22 | Herstellen von undurchsichtigen Formstoffen aus polymerisierbaren Formmassen ohne deckende Pigmente |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2219837A1 DE2219837A1 (de) | 1973-10-25 |
DE2219837B2 DE2219837B2 (de) | 1980-07-17 |
DE2219837C3 true DE2219837C3 (de) | 1981-06-25 |
Family
ID=5842968
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722219837 Expired DE2219837C3 (de) | 1972-03-11 | 1972-04-22 | Herstellen von undurchsichtigen Formstoffen aus polymerisierbaren Formmassen ohne deckende Pigmente |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2219837C3 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3701748A (en) * | 1966-07-20 | 1972-10-31 | Rohm & Haas | Unsaturated polyester resinous compositions |
-
1972
- 1972-04-22 DE DE19722219837 patent/DE2219837C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2219837B2 (de) | 1980-07-17 |
DE2219837A1 (de) | 1973-10-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE68908324T2 (de) | Granitähnlicher Kunststein. | |
DE2830928A1 (de) | Lichthaertbare form-, traenk- und ueberzugsmassen | |
DE69632763T2 (de) | Überzug zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von glasfaserverstärkten Kunststoffen | |
DE2104958C3 (de) | UV- härtbare Form-, Tränk-, Überzugs- oder Spachtelmassen | |
DE19709765A1 (de) | Härtbare Verbundmaterialzusammensetzung und Verfahren zu deren Härtung | |
DE2317945A1 (de) | Geformte polymergegenstaende | |
DE2612132B2 (de) | Durch Strahlung und Wärme härtbare Formmassen auf der Grundlage von Melaminverbindungen | |
DE2219837C3 (de) | Herstellen von undurchsichtigen Formstoffen aus polymerisierbaren Formmassen ohne deckende Pigmente | |
DE2263459C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von undurchsichtigen Überzügen oder Beschichtungen mit hohem Deckvermögen durch Strahlungshärtung von Kunstharzmassen und Überzugsmittel zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2259161C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, Imprägnierungen, Überzügen u.dgl. aus durch UV-Bestrahlung härtbaren Zubereitungen | |
DE4410014A1 (de) | Härtungszusammensetzung und Verfahren zum Imprägnieren von Holz | |
DE2216052C3 (de) | Werkstoffe mit undurchsichtiger Kunststoffschicht | |
DE2708846C2 (de) | Ungesättigte Polyesterharzmassen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE69930241T2 (de) | Hitzhärtende prepregzusammensetzung und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2410218A1 (de) | Masse zur photosensibilisierung von aethylenisch ungesaettigten verbindungen | |
DE2104972A1 (de) | Aus Glasseiden gewebe bzw Glas seidenmatte und poly men siertem Poly ester bestehende Laminatbahn | |
DE2211899C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von undurchsichtigen Überzügen | |
DE2729211C2 (de) | Trägerfreie wärmehärtbare Kunstharzfolie, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE2229637A1 (de) | Verfahren zum herstellen von gehaerteten, undurchsichtigen, deckenden schichten aus polyester spachtelmassen | |
AT335583B (de) | Verfahren zum herstellen von pigmentfreien, undurchsichtigen, deckenden uberzugen | |
DE2426602B2 (de) | Durch uv-bestrahlung aushaertbare ueberzugs-, spachtel- oder formmassen auf der basis von lufttrocknenden ungesaettigten polyesterharzen | |
DE2059588C3 (de) | Verfahren zur Photopolymerisation von ungesättigten Polyesterharzen | |
DE2309642C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von lufttrocknenden ungesättigten Fumarsäurepolyesterharzen und deren Verwendung | |
DE2104948B2 (de) | Verwendung einer Tränkmasse zum Herstellen von glasfaserverstärkten Kunststoffteilen durch Polymerisation mittels Bestrahlung durch UV-Licht | |
CH534705A (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, Imprägnierungen und Ueberzügen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |