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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Überzügen, die keine deckenden Pigmente enthalten, aus Überzugsmitteln auf Basis von ungesättigten Polyesterharzen und mischpolymerisierbaren
Monomeren sowie üblichen Härtungskatalysatoren und Zusatzstoffen, die durch Photopolymerisation mittels
Ultraviolettstrahlen gehärtet werden und undurchsichtige, deckende Überzüge ergeben.
Unter "überzugsmitteln" werden im nachfolgenden Text alle flüssigen Zubereitungsformen verstanden, die zur Herstellung von Überzügen, Beschichtungen oder Lackieraufbauten erforderlich sind, wie Füller, Spachtel,
Vorlack und Decklacke.
Unter "undurchsichtigen, deckenden überzügen" sollen im nachfolgenden alle aus den vorstehend genannten Überzugsmitteln erhaltenen Schichten, Überzüge, Beschichtungen oder Lackierungen zusammengefasst werden, die eine Oberfläche so bedecken, dass deren ursprüngliche Struktur, Farbe und Beschaffenheit durch den undurchsichtigen, deckenden Überzug nicht erkennbar ist. überzugsmittel, die durch Photopolymerisation mittels UV-Strahlen härtbare ungesättigte Polyesterharze und mischpolymerisierbare Monomere enthalten, sind bekannt. Die Härtung der überzüge erfolgt durch
Bestrahlen mit ultraviolettem Licht in Gegenwart von photochemisch wirksamen Härtungskatalysatoren.
Die Überzüge sind aber nur dann durch UV-Strahlung aushärtbar, wenn sie keine deckenden Pigmente oder Füllstoffe enthalten, so dass die zur Polymerisation führende Radikalbildung unter der Einwirkung der UV-Strahlung nicht verhindert oder gebremst wird. So konnte man auf diesem Weg bisher nur transparente Überzugsmittel zu transparenten Überzügen härten.
Die bekannten Verfahren der UV-Härtung sind in den Aufsätzen "Die Lichthärtung von Polyesterlacken" (Eugen Richter, Moderne Holzverarbeitung, Heft 10, [1968], S. 604 bis 606) und "Lackhärtung durch ultraviolettes Licht" (Dr. Wolfgang Deninger und Dr. Manfred Patheiger, Industrie-Lackier-Betrieb, 37. Jahrg.,
Heft 3, März [1969], S. 85 bis 91) zusammengefasst.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1621820 ist ferner ein Verfahren zum Grundieren von Holz bekannt, bei dem lichthärtende Kunstharze mit einem Anteil von 10 bis 60% an Füllstoffen mit sehr geringem Deckvermögen durch Einwirkung von UV-Strahlen gehärtet werden können. Auch in diesem Fall sind die erhaltenen Überzüge transparent.
Die zur Härtung notwendige UV-Strahlung wird von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, Quecksilber- dampf-Niederdrucklampen oder superaktinischen Leuchtstoffröhren erzeugt. An Stelle von ultraviolettem Licht lässt sich auch Sonnenlicht zum Härten verwenden.
Bei sämtlichen bekannten Verfahren, die transparente Überzüge liefern, überwiegt in der Regel der Anteil an ungesättigtem Polyesterharz in der Lösung von ungesättigtem Polyesterharz in den mischpolymerisierbaren Monomeren. Überzüge, die nach der Härtung undurchsichtig sind, entstehen gemäss der deutschen Offenlegungsschrift 2211899 dadurch, dass man auf eine Unterlage aufgebrachte, nicht pigmentierte Überzugsmittel, deren Anteil an ungesättigten Polyesterharzen weniger als 50%, bezogen auf das Gewicht des Überzugsmaterials, und ausserdem weniger als 50 Gew.-% der Summe der Gewichte von ungesättigtem Polyesterharz und mischpolymerisierbaren Monomeren und gegebenenfalls andern inaktiven Lösungsmitteln beträgt, durch Photopolymerisation härtet.
Auch aus der deutschen Offenlegungsschrift 2352523 ist die Herstellung von pigmentfreien, nach Aushärtung deckenden Überzügen auf der Basis von durch Ultraviolettstrahlung härtbaren Mischungen von ungesättigten Polyestern in copolymerisierbaren Monomeren bekannt, die weiterhin zusätzlich 5 bis 20 Gew.-% eines Celluloseäthers und/oder-esters und/oder-ätheresters und/oder 5 bis 20 Gew.-% eines Polymeren des Vinylalkohols und/oder dessen Ester mit anorganischen oder organischen Säuren und/oder eines Copolymeren dieser Verbindungen untereinander oder mituntergeordneten Mengen anderer copolymerisierbarer Verbindungen und 1 bis 15 Gew.-% eines partiell oder vollständig verätherten Melamin-Formaldehyd-Kondensats sowie gegebenenfalls 5 bis 30 Gew.-% eines Mattierungsmittels und gegebenenfalls 50 bis 400
Grew.-% nicht deckender oder weitgehend transparenter mineralischer Füllstoffe enthalten. Filme dieser Art zeigen zum Teil schlechte mechanische Eigenschaften. Darüber hinaus ist die Ausbildung des Effektes stark von den Verarbeitungsbedingungen und der Schichtdicke abhängig.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass die Deckkraft und die optische Undurchsichtigkeit ohne Verwendung deckender Pigmente und/oder deckender Füllstoffe gegenüber den bekannten Verfahren, insbesondere bei geringen Schichtdicken, verbessert und die Filmeigenschaften in weitem Rahmen variiert werden können bei Verwendung eines Verfahrens zum Herstellen von keine deckenden Pigmente enthaltenden, nach Aushärtung undurchsichtigen, deckenden überzügen aus Überzugsmitteln auf Basis von durch Ultraviolettstrahlen härtbaren ungesättigten Polyesterharzen und mischpolymerisierbaren Monomeren, die übliche Härtungskatalysatoren sowie Füllstoffe, die UV-Strahlen nicht oder nur wesentlich absorbieren, enthalten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein aus den Komponenten :
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A. einer Lösung von 15 bis 50 Gew.-% eines ungesättigten Polyesterharzes in einem Gemisch aus
70 bis 100 Gew.-% mischpolymerisierbarer Monomeren und
0 bis 30 Grew.-% organischer nicht mischpolymerisierbarer
Lösungsmittel, B. 10 bis 40 Gew.-% Wasser, das
0 bis 5 Gew.-% oberflächenaktive Stoffe und/oder
0 bis 50 Gew.-% wasserlösliche Kunstharze und/oder
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ferner gegebenenfalls
C. 2 bis 20 Grew.-% Celluloseacetobutyrat und/oder
2 bis 20 Gew.-% eines andern, von den ungesättigten
Polyesterharzen verschiedenen, aber mit diesen verträglichen Kunstharzes und
D.
0 bis 400 Gew.-% Füllstoffe und/oder Pigmente, die
UV-Strahlen nicht oder nur unwesentlich absorbieren, bestehendes Überzugsmittel, wobei die Gewichtsprozente von B, C und D sich auf die Gesamtmenge der
Komponente A beziehen, auf eine Unterlage aufbringt und mittels Ultraviolettstrahlung härtet.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhält man undurchsichtige, deckende Überzüge, deren Deckkraft Überzügen vergleichbar ist, die man nach andern Verfahren nur durch einen hohen Gewichtsanteil an deckenden
Pigmenten im Überzugsmittel erzielen kann. Die Verwendung relativ teurer deckender Pigmente, wie beispielsweise Titandioxyd und deren zeitraubende Zubereitung in Mahlvorgängen für eine Lackherstellung wird vermieden, so dass erfindungsgemäss deckende Beschichtungen nunmehr wirtschaftlicher hergestellt werden können. Die Abwesenheit deckender Pigmente erweitert das Feld der Gestaltungsmöglichkeiten von Überzügen und stellt daher einen wesentlichen technischen Fortschritt dar.
Die Zusammensetzung und Herstellung ungesättigter Polyesterharze ist bekannt. ("Polyesters and their
Applications", Bjorksten, Tovey, Harker und Henning, New York, Reinhold Publishing Corporation, [1956], und "Polyester Resins", Lawrence, New York, Reinhold Publishing Corporation, [1960)). Man versteht darunter
Kondensationsprodukte, die durch Veresterung von ungesättigten Dicarbonsäuren, wie Fumarsäure, Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid mit mehrwertigen, insbesondere zweiwertigen Alkoholen, z. B. Propylenglykol, Äthylenglykol, Diäthylenglykol, ferner Hexandiol, Glycerin, Trimethylolpropan und Pentaerythrit erhalten werden.
Ein Teil der ungesättigten Dicarbonsäure kann durch gesättigte Polycarbonsäuren ersetzt werden, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Orthophthalsäure, Orthophthalsäureanhydrid, Isophthalsäure, Terephthalsäure od. dgl. Als ungesättigte Polyesterharze in der Komponente A eignen sich alle ungesättigten Polyesterharze, die mit mischpolymerisierbaren Monomeren mittels Ultraviolettstrahlung durch Photopolymerisation härtbar sind. In der Regel ist der Zusatz eines als Härtungskatalysator wirkenden Photosensibilisators erforderlich.
Die mischpolymerisierbaren Monomeren, in denen die ungesättigten Polyesterharze normalerweise gelöst werden, sind bekannt und handelsüblich. Sie können einzeln oder im Gemisch miteinander verwendet werden.
Beispielsweise seien genannt Styrol, Vinyltoluol, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, wie Methylmethacrylat, ferner Divinylbenzol, Diallylphthalat ud. dgl.
Bei Mitverwendung von Mono- oder Dichlorstyrol oder von andern halogenhaltigen Monomeren, wie Diallyläther der Tetrachlorphthalsäure oder von Vinyläthern von bromierten einwertigen Phenolen, wie Dibrom-, Tribrom-, Tetrabrom- oder Pentabrom-Phenyl-Vinyläthern als mischpolymerisierbare Monomeren und/oder halogenhaltige Dicarbonsäuren und/oder halogenhaltigen Hydroxylverbindungen als Veresterungskomponente bei der Herstellung von in der Komponente A geeigneten ungesättigten Polyesterharzen werden flammfeste Überzüge erhalten.
Geeignete halogenhaltige Dicarbonsäuren sind beispielsweise Hexa-chlorendomethylen- tetrahydrophthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, 4, 5-Dibromhexahydrophthalsäure u. a. Als halogenhaltige Hydroxylverbindungen können beispielsweise genannt werden Glyderinmonopentylchlorphenyläther, Octachlordiphenyl-Phenoxydialkanole und halogenmethylgruppenhaltige Diole, wie beispielsweise Pentaerythrit-Dichlorhydrin.
Der überraschende Effekt des Undurchsichtigwerdens des erhärtenden Überzuges tritt auch dann auf, wenn ein Teil der Monomeren durch nicht reaktive Lösungsmittel, die an der Mischpolymerisation nicht teilnehmen wie aliphatische und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe (Toluol, Xylol), Alkohole, Glykole, Ester, ersetzt wird. Es können bis zu 30% der mischpolymerisierbaren Monomeren ausgetauscht werden. Dadurch wird zwar der Anteil an Monomeren reduziert, das Verhältnis von ungesättigtem Polyester zur Summe aus Monomeren und Lösungsmitteln bleibt jedoch unverändert.
Erfmdungswesentlich ist die Komponente B in Form von Wasser, das in dem Überzugsmittel enthalten und
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darin fein verteilt ist. Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn die Menge an Wasser zwischen 10 und
40 Gew.-% beträgt. In der Regel sind es Tröpfchen mit einem Durchmesser bis zu 500 Mikron.
Aus den deutschen Offenlegungsschriften 1769988 und 1956583 ist es zwar bekannt, Paraffin- oder
Stearylverbindungen auch in Form von Emulsionen, die geringe Mengen von Wasser enthalten, den Lösungen von ungesättigten Polyestern in Styrol zuzusetzen, um die bekannte Oberflächenklebrigkeit der gehärteten Filme zu vermeiden. Jedoch übersteigen diese Wassermengen in keinem Fall 0, 5% und bewirken lediglich ein rascheres
Ausschwimmen des Paraffins oder der Stearylverbindungen an die Oberfläche. Im Gegensatz hiezu war es überraschend und nicht vorhersehbar, dass die beträchtlichen Mengen an Wasser in dem Überzugsmittel eine stabile Emulsion bilden und dass sich mit Hilfe von Ultraviolettlicht einwandfreie Überzüge mit harten glatten
Oberflächen härten lassen, trotz der Anwesenheit grösserer Mengen von Wasser in dem flüssigen Überzugsmittel.
Es war ferner nicht vorherzusehen, dass die Deckfähigkeit des Überzuges gegenüber einem Überzug, der kein
Wasser enthält, erhöht ist. Die Ursache für dieses Verhalten ist nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass die feinst verteilten Tröpfchen in dem gehärteten Überzug von Kunstharz umschlossen sind und in dem Überzug bleiben. Auch wenn aus dem gehärteten Überzug Wasser allmählich verdunstet, bleibt der verbesserte Effekt erhalten. Das Wasser beeinflusst anscheinend die innere Struktur des gehärteten Kunstharzes so, dass die auftreffenden Lichtstrahlen von dem Überzug diffus reflektiert werden. Auch in bezug auf die Schleiffähigkeit und die Schwabbelfähigkeit des Überzuges sind überraschenderweise trotz der Anwesenheit von Wasser im Überzug die Ergebnisse hervorragend.
Das Wasser wird in das, Überzugsmittel in üblicher Weise eingerührt. Die Stabilität der Mischung wird durch oberflächenaktive Stoffe verbessert. Hievon kann das Wasser bis zu 5 Gew.-% enthalten.
Es können sowohl anionaktive, kationaktive, nicht-ionogene, oder ampholytische oberflächenaktive Stoffe verwendet werden.
Geeignete anionaktive oberflächenaktive Substanzen sind beispielsweise Salze von Schwefelsäuremonoestern von Fettalkoholen, wie Laurylakohol, Cetylalkohol, ferner Sulfobernsteinsäure-Dialkylester, neutralisierte
Schwefelsäureester von Alkylphenolen, Türkisch-Rotöl, Salze von Sulfonsäuren, wie Alkylbenzolsulfonaten,
Naphthalinsulfonaten, Alkylnaphthalinsulfonaten, u. a.
Geeignete kationaktive oberflächenaktive Substanzen sind quaternäre Ammoniumverbindungen, quaternäre
Verbindungen des Pyridins, z. B. Laurylpyridiniumchlorid. Geeignete ampholytische oberflächenaktive
Verbindungen sind Betain (Alkylimidazolinbetaine), langkettige substituierte Aminosäuren, z. B. N-Alkyl-di- - (aminoäthyl)-glycin.
Geeignete nicht-ionogene oberflächenaktive Substanzen sind Athylenoxydaddukte und/oder Propylen- oxydaddukte von Fettsäuren, Fettalkoholen, Fettaminen, Amiden höherer Fettsäuren u. a.
Die oberflächenaktiven Stoffe können allein oder in Mischungen untereinander verwendet werden, soweit eine Verträglichkeit gegeben ist. Je nach Art des eingesetzten Stoffes können die erfindungsgemäss erhaltenen Mischungen aus den Komponenten A, C und D und Wasser, Emulsionen vom Typ öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl darstellen. Zweckmässigerweise werden die oberflächenaktiven Substanzen im Wasser gelöst und diese Lösung dem Überzugsmittel als Komponente B einverleibt.
Es kann auch eine KomponenteB verwendet werden, die wasserlösliche Kunstharze in Wasser gelöst enthält. Hierunter sind zu verstehen Polyvinylalkohol, wasserlösliche neutralisierte Homopolymerisate und Copolymerisate der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, gegebenenfalls mit andern Monomeren, neutralisierte wasserlösliche Polyesterharze, wasserlösliche Polyepoxydharze und Polyurethanharze. Auch wasserlösliche Polykondensate auf der Basis von Harnstoffharzen, Melaminharzen oder Phenolformaldehydharzen sind geeignet.
Im Wasser können bis zu 50 Gew.-% wasserlöslicher polymerer Harze enthalten sein.
Auch bis zu 80 Grew.-% einer Kunstharzdispersion mit 35 bis 65 Gew.-% Festkörper können in dem Wasser, das als Komponente B verwendet wird, enthalten sein. Hiebei handelt es sich um handelsübliche Dispersionen von Homo-und/oder Mischpolymerisaten aus Vinylestern, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Polystyrol, Polyolefinen, Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureestern u. a. Auch Dispersionen von Epoxydharzen oder Polyurethanharzen sind anwendbar. Alle diese Stoffe verbessern die mechanischen Eigenschaften der Überzüge und erhöhen den Grad und die Gleichmässigkeit der nach der Ut-Härtung erhaltenen, deckenden Überzüge.
Als Komponente C eignen sich vorzugsweise Celluloseacetobutyrate. Es können aber auch andere, von den ungesättigten Polyesterharzen verschiedene, mit diesen verträgliche Kunstharze als Komponente C dienen. Als Beispiele seien genannt : Nitrocellulose, Alkydharze, Ketonharze, gesättigte Polyesterharze, Polymerweichmacher, (Polyadipate, Polyalkylenadipate), Epoxydharze, Polyurethanharze, Harnstoffharze, Melamin-u. a. Triazinharze, Polyacrylat- und/oder Polymethacrylatharze, Homo- und Mischpolymerisate von Vinylestern, Vinylalkohol, Vinylchlorid und/oder Vinylbutyral, gegebenenfalls auch Mischpolimerisate dieser Monomeren mit untergeordneten Mengen anderer Monomeren. Typische Mischpolymeren dieser Art bestehen z. B. aus 80 bis 95% Vinylchlorid, 0 bis 20% Vinylacetat und 0 bis 10% Vinylalkohol.
Die Komponente D wird in der Regel für Grundierungen oder Spachtelmassen zugesetzt. Als Komponente D geeignete Füllstoffe sollen die Härtung durch Ultraviolett-Strahlung nicht negativ beeinflussen. Sie besitzen ein geringes Deckvermögen. Beispielsweise seien genannt : Calciumcarbonat, Glimmer, Talcum,
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Dolomit, Kaolin, Asbest, Quarzmehl, Steinmehl, Glaspulver, Bariumsulfat, feinteilige hochdisperse Kieselsäure und Kieselsäure-Aerogele sowie Fasern aus Glas, Textilmaterialien und Asbest. Mit den Füllstoffen (Komponente D) wird eine für das Applikationsverfahren geeignete Konsistenz erreicht und die Eigenschaften der ausgehärteten Überzüge beeinflusst, wie Härte, Kratzfestigkeit, Wärmefestigkeit, Brennbarkeit.
Als Komponente D geeignet sind auch solche Pigmente, die im UV-Bereich nur eine schwache Absorption besitzen, aber im sichtbaren Licht eine genügend starke Reflexion aufweisen, so dass der Überzug vom menschlichen Auge als lichtundurchlässig empfunden wird. Auf diesem Weg wird die Undurchsichtigkeit der erhaltenen Überzüge verstärkt und gleichzeitig können farbige Überzüge hergestellt werden.
Beispiele für solche Pigmente sind : Zinksulfid-Pigmente, Bleimolybdatchromat-Pigmente, Nickeltitanate,
Chromtitanate, Cadmiumselenid, Ultramarinblau, Elfenbeintiefschwarz sowie einige organische Pigmente aus der
Gruppe der Azo-Pigmente (Helioechtrot BBNT, Litholechtscharlach, Permanentgelb FGt), der
Antrachinon-Farbstoffe (Helioechtschwarz JR), der Chinacridon-Farbstoffe (Hostapermrot ESB, Hostapermviolett
ER, Hostapermrosa E), ferner Derivate der Perylentetracarbonsäure (Paliogenrot 3910, Paliomaroon 4020,
Permanentrot BL extra), Derivate des Thioindigo (Thiofast red MU 6606), Derivate der
Naphthalintetracarbonsäure (Hostapermorange GR).
Die Überzugsmittel enthalten als Härtungskatalysatoren Photosensibilisatoren. Geeignete Photo- sensibilisatoren sind ausser Benzoin auch dessen Derivate, wie Benzoinmethyläther, Benzoinäthyläther,
Benzoinisopropyläther, Benzoinacetat, a-Benzylbenzoin, a-Methylbenzoin. Ganz allgemein sind alle als
Photosensibilisatoren verwendbaren Stoffe für die Härtung brauchbar.
Bei Polyesterharzen, deren Oberflächenhärtung durch Luftsauerstoff inhibiert wird, wird den Überzugsmitteln in bekannter Weise Paraffin oder Wachs mit einem Schmelzbereich zwischen 45 und 650C zugesetzt. Andere Zusatzstoffe, wie Antischaummittel, Verlaufmittel, Silikonöle, Verdickungsmittel können ebenfalls im Überzugsmittel enthalten sein.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren ohne Pigmentzusatz erhaltenen deckenden Überzüge sind weiss und undurchsichtig und besitzen eine ausgezeichnete Deckfähigkeit. Sie unterscheiden sich nicht von Überzügen, die aus hochpigmentierten Überzugsmitteln erhalten wurden, obgleich sie keine deckenden Pigmente enthalten.
Bei Verwendung von transparenten Farbstoffen oder andern farbgebenden Substanzen werden gefärbte undurchsichtige Überzüge erhalten.
Die Überzugsmittel können mit den üblichen Auftragsmethoden des Giessens, Spritzens oder Walzens auf
Holz, Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Glas, Pappe, Papier und Metall aufgebracht werden. Die zu überziehenden
Oberflächen können vorbehandelt sein oder schon eine Lack- oder Spachtelschicht besitzen.
Die Schichtdicke der Überzüge kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Im allgemeinen betragen die
Schichtdicken von Polyesterharzüberzügen bis zu 1, 5 bis 5 mm. Die bevorzugten Schichtdicken liegen zwischen
50 und 700 Mikron.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, sollen sie aber nicht einschränken. Die genannten Teile sind Gewichtsteile, Prozente sind Gewichtsprozente.
Beispiel l : In üblicher Weise wird ein ungesättigtes Polyesterharz aus :
26 Teilen 1, 2-Propylenglykol,
16 Teilen Maleinsäureanhydrid,
20 Teilen Phthalsäureanhydrid durch Erhitzen unter N2-Atmosphäre bis zu einer Säurezahl von 35 hergestellt. Dem fertigen Polester werden 0, 003 Teile Hydrochinon zugefügt und das Harz bei Temperaturen zwischen 90 und 950C mit Styrol auf einen Festkörpergehalt von 60% verdünnt.
Aus folgenden Bestandteilen wird ein Überzugsmaterial hergestellt :
40 Teile der nach Beispiel 1 erhaltenen Polyesterlösung,
60 Teile Styrol,
3 Teile feinteilige Kieselsäure,
23 Teile Calciumcarbonat gefällt,
1 Teil Methylolbenzoinmethyläther,
10 Teile Paraffinlösung 5%ig in Styrol (Schmelzpunkt des Paraffins zirka 600C).
In diese Mischung werden 15 Teile Wasser eingerührt. Man erhält eine milchige Dispersion von Wasser im Überzugsmittel.
Von diesem Überzugsmaterial werden 500 g/rn auf eine mit einem erhöhten Rand versehene Spanholzplatte mit Hilfe einer Giessmaschine aufgegossen. Danach wird der Überzug 3 min mittels einer Quecksilberdampf-Niederdrucklampe (TL 05) vorgeliert und anschliessend 1 min mit einer QuecksilberdampfHochdrucklampe (HTQ 7 von Philips) ausgehärtet.
Es resultiert ein weisser, deckender Überzug, der das Aussehen eines pigmentierten Füllers hat und gegebenenfalls geschliffen und geschwabbelt werden kann.
Beispiel 2 : An Stelle der 15 Teile Wasser werden dem nach Beispiel 1 bereiteten Überzugsmaterial 30 Teile Wasser, die 3 Teile eines Fettalkohol-Äthylenoxydadduktes (1 : 20) enthalten, unter Rühren zugegeben.
Man erhält eine feinteilige, sehr stabile Emulsion.
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Das Überzugsmittel wird in gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, in einer Menge von 400 g/m2 aufgetragen und gehärtet.
Der entstandene Überzug ist gleichmässig weiss und vollkommen deckend. Auch bei einer Lagerung von mehreren Tagen bei Temperaturen von 600C ändert sich das Aussehen nicht und bleibt unverändert weiss.
Beispiel 3 : Es wird ein Überzugsmittel aus folgenden Bestandteilen hergestellt :
50 Teile der nach Beispiel 1 erhaltenen 60%igen Polyesterlösung,
60 Teile Styrol,
4 Teile einer 25%igen Lösung von Nitrocellulose (esterlöslich,
Stickstoffgehalt : 11, 7 bis 12, 2% entsprechend Normtype 24E nach
DIN 52, 179) in Äthylacetat,
3 Teile einer 5% igen Paraffinlösung in Styrol (Schmelzpunkt des Paraffins 60 C),
2 Teile Benzoin-Isopropyläther.
Der vorstehend beschriebenen bereiteten Mischung werden 15 Teile Wasser, die 1, 5 Teile des Triäthanolaminsalzes eines Dodecylbenzolsulfonates in Wasser enthalten, unter Rühren zugefügt.
Auf einer Sperrholzplatte mit hochstehendem Rand werden mittels Spritzauftrag 70 g/m2 der vorgenannten Mischung aufgebracht. Danach wird der Überzug 2 min mit einer Quecksilberdampf-Niederdrucklampe (TL 05) vorgeliert und anschliessend 60 sec mit einer Quecksilberdampf-Hochdrucklampe (HTQ 7 von Philips) bestrahlt. Es entsteht ein weisser, deckender Überzug, der die ursprüngliche Struktur der Spanholzplatte nicht mehr erkennen lässt.
Beispiel 4 :
A. Ein Polyesterharz wird hergestellt aus :
1160 Teilen Fumarsäure,
1480 Teilen Phthalsäureanhydrid,
1630 Teilen 1, 2-Propylenglykol, 0, 75 Teilen Hydrochinon.
Dies geschieht durch Erhitzen auf 150 bis 1800C unter Schutzgas, bis eine Säurezahl von 35 erreicht wird. Das erhaltene Polyesterharz wird mit
Styrol auf einen Festkörpergehalt von 65% verdünnt.
B. 50 Teile der nach Beispiel 4A erhaltenen Polyesterharzlösung,
30 Teile Styrol,
10 Teile Vinyltoluol,
3 Teile Äthanol,
14 Teile Paraffinlösung 5%zig in Styrol (Schmelzpunkt des Paraffinszirka 60 C) werden verrührt und in dieser Mischung
2, 8 Teile Celluloseacetobutyrat (Acetylgehalt zirka 30, 4%,
Hydroxylgehalt zirka 1, 75%, Butyrylgehalt zirka 14, 9%) und
1 Teil Benzoinisopropyläther gelöst.
C. In 100 Teile des nach Beispiel 4B erhaltenen Produktes werden jeweils folgende Mischungen eingerührt : a) 10 Teile Wasser und
10 Teile einer 50% igen wässerigen Dispersion eines Polyvinylacetat-Homopolymeren (Teilchengrösse 5 bis 20 Mikron) b) 15 Teile Wasser, in dem 1 Teil der oberflächenaktiven Substanz von
Beispiel 2 gelöst ist und
15 Teile einer 42% igen wässerigen Dispersion eines Acrylpolymeren, das Methacrylate und Styrol enthält (Teilchengrösse 0, 4 bis 8 Mikron), c) wie b) mit dem Zusatz eines löslichen gelben Farbstoffes (Neo-Zapongelb R BASF) (5 Teile einer 10%igen Lösung in Methylglykol), d) 8 Teile Wasser und
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eigen(PVAl-Mol-% 97, 5 bis 99, 5, PVAC-Mol.-% 0, 5 bis 2, 5, Visk.
cP/200 einer 4%igen wässerigen Lösung zirka 13), f) 9 Teile Wasser und
7 Teile eines wasserlöslichen, flüssigen Hexa-Methylol-melaminformaldehydharzes 80% ig, g) 10 Teile Wasser und
12 Teile eines wasserlöslichen Alkydharzes (63%ig in Butylglykol auf
Basis Sojaöl mit einer öllänge von zirka 49),
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h) 15 Teile Wasser und
5 Teile des unter g) genannten Alkydharzes und
6 Teile des unter f) genannten Melaminharzes.
Die nach a) bis h) hergestellten Mischungen ergeben stabile, haltbare Produkte. Gemäss der in Beispiel 1 genannten Methode werden die vorgenannten Produkte in Mengen von 30 bis 650 g/m2 mit der Giessmaschine auf Oberflächen von Holzwerkstoffen aufgetragen und entsprechend gehärtet. Alle Mischungen ergaben einwandfrei deckende, weisse Überzüge, mit der Ausnahme von c). Hier entstand ein intensiv gelb gefärbter deckender Überzug.
Die Filmhärte und Oberflächenbeschaffenheit der Überzüge konnte in Abhängigkeit der mit dem Wasser zugesetzten Substanzen zu jedem gewünschten Verwendungszweck passend variiert werden, wobei in bezug auf die Deckkraft keine Unterschiede auftraten.
Die Versuche a) bis h) wurden wiederholt mit dem Unterschied, dass in jeweils 100 Teile des nach 4B erhaltenen Überzugsmittels noch zusätzlich mittels üblicher Dispergieraggregate (Kugelmühle. Dissolver, Rührer etc. )
20 Teile Blanc fixe,
10 Teile Asbestine (15 Mikron) und
20 Teile Talcum eindispergiert wurden.
Die Überzüge wurden nach der in Beispiel l beschriebenen Weise hergestellt und gehärtet. Die ausgehärteten Überzüge besassen eine hervorragende Deckkraft.
Beispiel 5 : Es wird ein Uberzugsmittel hergestellt aus :
50 Teilen der nach Beispiel 4A erhaltenen Polyesterharzlösung,
30 Teilen Styrol,
10 Teilen Trimethylolpropandiallyläther,
5 Teilen Paraffinlösung 5% zig in Styrol,
15 Teilen Celluloseacetobutyratlösung, (10% in Styrol)
1 Teil Benzoin-n-butyläther,
5 Teile Sachtolith (Mischung aus Zinksulfid und Bariumsulfat),
15 Teile Wasser.
Auf einer Holzspanplatte wird eine Schicht von 100 Mikron aufgebracht und 2 min mit einer Quecksilberdampf-Niederdrucklampe vorgeliert, anschliessend 60 sec mit einer Quecksilberdampf-Hochdrucklampe ausgehärtet. Es resultiert ein weisser, undurchsichtiger Überzug.
Beispiel 6 : Es wird ein Überzugsmittel hergestellt aus :
50 Teilen der nach Beispiel 4A erhaltenen Polyesterharzlösung,
35 Teilen Styrol,
5 Teilen Methacrylsäuremethylester,
10 Teilen Paraffinlösung 5% zig in Styrol,
10 Teilen feindisperse Kieselsäure,
1 Teil Benzoin-n-Butyläther,
3 Teile Ultramarinblau,
15 Teile Wasser.
Es wird, wie in Beispiel 5 beschrieben, gearbeitet. Es ist ein blauer, gehärteter Überzug entstanden mit harter Oberfläche.
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