DE221910C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind Krautentferner für Kartoffelerntemaschinen bekannt, die aus einem wagerechten, über einen festen Rechen bewegten endlosen Reißband bestehen, dessen Zacken das über die Zinken des Rechens vorstehende Kraut von den unterhalb des Rechens verbleibenden Kartoffeln abreißen. Diese Krautentferner arbeiten deshalb nicht zufriedenstellend, weil die Zinken des Rechens in verhältnismäßig

ίο großem Abstand voneinander stehen müssen, damit das Kraut mit den Wurzeln durch sie hindurchgehen kann. Infolgedessen wurden häufig Kartoffeln mit dem Kraut durch den Rechen hindurchgezogen, wodurch diese Kartoffeln verloren sind. Im übrigen hat eine Maschine mit einem solchen Krautentferner einen großen Kraftbedarf und kann, da sich der Rechen nicht unmittelbar am Erdboden entlang bewegt, sondern in gewisser Höhe von diesem liegt, das am Erdboden liegende Kraut nicht aufnehmen und daher nur das stehende Kraut beseitigen. Schließlich wird das Kraut durch den Krautentferner zerquetscht und zerrissen. Es sind ferner Krautentferner bekannt, die aus zwei endlosen Bändern bestehen, welche gemeinsam das Kraut erfassen und weiterbefördern. Die Bänder sind bei diesen bekannten Krautentfernern in nahezu senkrechter Lage angeordnet, so daß zwecks Ablegung des Krautes am oberen Ende der Bänder eine Ableitungsrinne erforderlich ist. Durch die Erfindung soll diese Ableitungsrinne entbehrlich gemacht werden, indem die beiden endlosen Bänder hochkantig zum Erdboden gestellt in wagerechter Richtung bewegt werden. Dabei bilden die Bänder an dem einen Ende einen Winkel miteinander und berühren sich auf dem übrigen Teil des einen Trums, so daß das den Bändern in dem Winke] zugeführte Kraut von den Bändem erfaßt, seitwärts befördert und abgelegt wird. ■

Zweckmäßig wird an der Maschine ein fester Abstreifer angeordnet, durch welchen das Kraut gezogen und von den Kartoffeln befreit wird.

Der Krautentferner gemäß der Erfindung ist auf der Zeichnung an einer Kartoffelerntemaschine mit Schleuderrad veranschaulicht, und zwar ist

Fig. ι eine Seitenansicht der Kartoffelerntemaschine,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Maschine, und

Fig. 3 eine Endansicht der Maschine.

In Fig. 4 ist der Krautentferner schematisch dargestellt, und

Fig. 5 zeigt eine Vorderansicht des Abstreifers.

Die Kartoffelerntemaschine hat die Bauart der bekannten Graf Münster sehen Maschinen. An dem Hauptrahmen 1 ist das Schar 2 befestigt, hinter welchem das Schleuderrad 3 liegt, das durch ein Kegelrädergetriebe 4, 5 von der Achse 6 in Drehung gesetzt wird. Von dem Hauptrahmen 1 wird vermittels Stützen 7 in bekannter Weise ein Elevator 8 getragen, welcher die von dem Schleuderrad fortgeschleuderten Kartoffeln auffängt, sie von Sand, Steinen usw. befreit und seitlich der Fahrbahn der Maschine ablegt bzw. in einen Begleitwagen 9 befördert. Der Krautentferner besteht, wie bekannt, aus zwei endlosen Rie-

men öder Bändern ίο, ii (vgl. Fig. 4), welche gemäß der Erfindung hochkantig zum Erdboden gestellt sind und in wagerechter Richtung bewegt werden. Das Band 10 ist über Rollen 12, 13 geführt und wird durch eine federnde Rolle 14 gespannt, während das Band 11 über Rollen 15, 16 läuft und durch eine federnde Rolle 17 gespannt wird. Die Anordnung der Bänder ist so, daß sie in der Nähe der Rolle 15 einen Winkel miteinander bilden, in welchen bei der Vorwärtsbewegung der Maschine das Kraut in Richtung der in Fig. 4 gezeigten Pfeile α eintritt. Die Rollen 12 bis 17 werden von einem gemeinsamen, wenn erforderlich, in der Höhe verstellbaren Hilfsrahmen 18 getragen, der von dem Hauptrahmen 1 herabhängt. Die Rollen 13 und 16 tragen auf ihren Achsen Antriebsscheiben 19, 20, die durch Riemen 21, 22 von einer gemeinsamen Trommel 23 in Drehung gesetzt werden. Letztere sitzt auf Wurfradachse 24. Dadurch, daß die Bänder des Krautentferners hochkantig zum Erdboden gestellt sind und in wagerechter Richtung bewegt werden, wird das von ihnen erfaßte Kraut nach der Seite der Maschine befördert und hier abgelegt.

Damit die an dem Kraut festsitzenden Kartoffeln nicht mit dem Kraut abgelegt werden, ist ein Abstreifer 25 angeordnet. Dieser Abstreifer 25 besteht, wie Fig. 5 erkennen läßt, aus einem U-förmigen Bügel, der von dem Hilfsrahmen 18 herabhängt und der ein bewegliches, unter Wirkung einer Feder 26 stehendes Glied 27 trägt, dessen Ausschlag zweckmäßig durch Anschläge begrenzt wird. Der Abstreifer liegt zu den Riemen ίο und ii so, daß das von den Riemen erfaßte Kraut zwischen den U-förmigen Schenkeln des Abstreifers bzw. zwischen diesen Schenkeln und dem beweglichen Gliede 27 hindurchgezogen wird, wobei die etwa an dem Kraut sitzenden Kartoffeln abgerissen werden und auf das Schar 2 bzw. auf die auf dem Schar befindliche Erde zurückfallen. Durch die gemeinsame Tätigkeit der Riemen und des Abstreifers 25 wird daher das Kraut beseitigt und der Verlust an Kartoffeln verhindert. Die abgestreiften Kartoffeln kommen mit den anderen Kartoffeln in den Bereich des Schleuderrades 3 und werden durch dieses auf den Elevator 8 befördert. Die Einstellbarkeit des Gliedes 27 an dem Abstreifer 25 hat den Zweck, diesen den jeweiligen örtlichen Verhältnissen, z. B. der Größe und Eigenart des Krautes bzw. der Kartoffeln anzupassen.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:

1. Aus zwei endlosen Bändern bestehender Krautentferner für Kartoffelerntemaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die endlosen Bänder hochkantig zum Erdboden gestellt sind und in wagerechter Richtung bewegt werden, so daß sie das zwischen sie gelangte Kraut ohne weitere Hilfsmittel seitlich von der Fahrbahn der Maschine ablegen.

2. Krautentferner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter den endlosen Bändern ein Abstreifer angeordnet ist, durch den die an dem Kraut festsitzenden Kartoffeln vom Kraut abgerissen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.