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DURCHSCHREIBEFORMULARSATZ
Die Erfindung betrifft einen
Durchschreibesatz, wie er beispielsweise für Reise- und Flugtickets Verwendung findet.
Derartige Durchschreibesätze bestehen aus mehreren übereinanderliegenden Blättern
von denen mindestens ein Blatt abtrennbar und zur Aufbewahrung bei der den Satz
beschriftenden Dienststelle bestimmt ist.
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Es ist ein Ziel dieser Erfindung, Fälschungen, d h, nach der Beschriftung
durch die die Reisetickets aus stellende Dienststelle vorgenommene Änderungen auf
den dem Reisenden ausgehandigten Blättern hintanzuhalten oder wenigstens die Möglichkeit
solcher Fälschungen stark einzuschränken. Bei Reise- und Flugtickets finden Durchschreibe-Formularsätze
zunehmendes Interesse, die ohne Verwendung zwischengelegter Kohlepapiere aufgebaut
sind. Durch geeignete Kombinationen derartiger karbonpapierfreier Durchschreibesysteme
lassen sich verschiedene Vereinfachungen im Formularwesen erzielen, die bis vor
wenigen Jahren noch undenkbar waren.
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Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, bei einem Durchschreibesatz
der vorstehend beschriebenen Art die zur Aufbewahrung bei der beschriftenden Dienststelle
bestimmten Blätter mit einer Farbübertragungsschicht
zu versehen,
die eine zur Farbe der Übertragungsschicht der übrigen Blätter kontrastierende Farbe
enthält.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die zur Abtrennung
durch die beschriftende Dienststelle bestimmten und mit der kontrastierenden Ubertragungssehieht
versehenen Blätter vom Endblatt des jeweiligen Durchschreibesatzes verschieden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eines der mit der kontra stierenden
Übertragungsschicht versehenen Blätter unmittelbar über dem Endblatt angeordnet,
wobei das Endblatt als Kontroliblatt am Durchsclireibesatz bis zum völligen Verbrauch
aller Einzelblätter des Satzes , doh. im Falle von Reise-Tickets bis zur Konsumatnon
aller Reise-Teilstrecken verbleibt.
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Unter kontrastierender Farbe ist zu verstehen, daß die betreffende
Übertragungsschicht auf dem beim Beschriften danuiterliegenden Blatt eine Durchschrift
mit einer Färbung ergibt, die sich deutlich erkennbar von der Farbe der Durchschriften
unterscheidet, die von jenen Blättern herrühren, welche nach der Ausstellung des
Ticketheftes beim Kunden verbleiben. Hiezu ist es nicht unbedingt
notwendig,
daß die Ubertragungsschicht selbst eine Eigenfärbung aufweisen muß. Es genügt vielmehr,
wenn die Zusammensetzung der verschiedenen Arten von Farbschichten so gestaltet
ist, daß sie auf ein und demselben Empfangsblatt deutlich erkennbar verschiedene
Markierungen hervorrufen.
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Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung naher erläutert, in der
beispielsweise ein Satz aus fünf furchschreibeblättern dargestellt ist. In der Zeichnung
sind fünf übereinanderliegende Blätter eines Durchschreibesatzes z.B. eines Ticketheftes
für eine Reise mit drei Teilstrecken mit den Bezugsziffern ibs 5 bezeichnet. Die
Blätter 1 bis 4 sind jeweils an ihrer Rückseite mit einer Farbübertragungsschicht
versehen, die unter Schreibdruck selektiv auf eine besonders präparierte Empfangsschicht
des jeweils darunterliegenden Blattes übertragbar ist. Die Farbschicht der Blätter
1 bis 3 ist hiebei mit 11 bezeichnet, die Farbschicht des Blattes 4 mit 12 und die
Empfangsschicht, die sich nur auf der Oberseite der Blätter 2 bis 5 befindet, mit
dem Bezugszeichen 13.
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Wenn beispielsweise die Farbschichten 11 der Blätter 1 bis 3 rot
pigmentiert sind, so kann man beispielsweise die Farbschicht des Blattes 4 blau
oder
grün pigmentieren. Das Blatt 4 wird nach der Beschriftung, d.h. nach der Ausstellung
des Reisetickets herausgerissen und verbleibt bei der die Beschriftung vornehmenden
Dienststelle, z B. dem Reisebüro. Der Kunde erhält das restliche Ticketheft, d.h.
die Blätter 1, 2, 3 und 5. Wenn er nun versuchen wollte, nachträglich Änderungen
vorzunehmen, z.B. an Stelle des ursprtiiiglichen Zielortes einen weiter entfernten
einzusetzen, so wäre eine derartige Veränderung bei Betrachten des Kontrollblattes-5
sofort erkennbar, da die Durchschrift auf diesem Blatt nun nicht wie ursprünglich
von Blatt 4 hervorgerufen in blauen Schriftzeichen, sondern nunmehr in roten Schriftzeichen
erscheint. Wollte der Toter aber, z.B. durch Zwischenlegen eines neutralen Blattes
die Entstehung der roten Markierungen auf dem Xöntrollblatt überhaupt vBrhindern,
so wäre die Fälschung dennoch erkennbar, da sich nunmehr die Eintragungen in den
Blättern 1 bis 3 von jenen des Blattes 5 unterscheiden.
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Eine weitere Schutzmöglichkeit gegen Fälschungen, insbesondere gegen
Radierungen, besteht darin, daß. wie in bezug auf Blatt 5 angedeutet, über der Farbempfangsschicht
13 ein Überzug 13a ähnlicher
chemischer Zusammensetzung wie jene
der Empfangsschicht 13 angebracht ist, der jedoch in einer Farbe eingefärbt ist,
die mit jeder der beiden Farben kontrastiert, welche durch die Farbübertragungsschichten
11 oder 12 hervorgerufen werden könnten. Dieser Überzug 13a kann auf das Kontrollblatt
5 beschränkt sein oder aber auch auf den anderen Blättern angebracht sein.
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Radierungen werden dadurch erkennbar, daß die Schicht 13a mit abgetragen
wird und die Eigenfärbung des Trägerpapiers zum Vorschein kommt.
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Wenn vorstehend im Zusammenhang mit der Ubertragungsschicht von Farbe
die Rede ist, so sind darunter nicht nur Farbpigmente und intensiv gefärbte lösliche
Farbstoffe zu verstehen, sondern es kann sich auch um an sich hellfarbige bis farblose
Farbstoff-Vorprodukte handeln, die erst durch eine chemische Farbreaktion mit einer
in der Empfangsschicht 13 enthaltenen zweiten Reaktionskomponente zustande kommt.
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So ist es beispielsweise möglich, wie an sich bekannt, in die Schichten
1 bis 3 Tröpfchen von Rhodamin B -- Vakton und in die Ubertragungsschicht 12 des
Blattes 4 Malachitgrtin-Lakton einzulagern. Diese beiden Farbstoff-Vorprodukte geben
mit sauren Reaktionskomponenten, die in die Schicht 13 eingelagert sind, rote bzw
griine Markierungen.
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Es ist natürlich im Rahmen der Erfindung auch möglich, pigmentierte
Farbschichten und b+bertragungsschichten mit farblosen Farbstoff-Vorprodukten in
geeigneter Weise zu kombinieren.