DE2214121B2 - Verfahren zur Herstellung rieselfähiger, pulverförmiger, füllstoffhaltiger Kautschuk-Mischungen aus Kautschuk-Lösungen und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung rieselfähiger, pulverförmiger, füllstoffhaltiger Kautschuk-Mischungen aus Kautschuk-Lösungen und deren VerwendungInfo
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Description
(R, — O)1H
R1-N
(R1O)1H
in der Ri Alkyl- und Alkenyl-Gruppen mit 1 bis 20
C-Atomen, R2 und R3 Äthylen- oder Propylengruppen
und X und Y ganze Zahlen zwischen 1 und 80 darstellen, mit Wasser in stabile, wäßrige Emulsionen
überführt, diese stabilen, wäßrigen Emulsionen mit gegebenenfalls Emulgatoren enthaltenden wäßrigen
Suspensionen fester Füllstoffe zu homogenen, stabilen Mischungen vereinigt, diese Mischungen in
heißes, gegebenenfalls Alkalisilikat enthaltendes Wasser kontinuierlich einführt, wobei der pH-Wert
während des gesamten Fällungsvorganges zwischen 0,1 und 7 liegt, gleichzeitig das Kautschuk-Lösungsmittel
kontinuierlich abdestilliert und die dabei feinteilig anfallende, nichtverklebende, füllstoffhaltige,
gegebenenfalls Mineralölweichmacher enthaltende Kautschuk-Mischung vom Wasser trennt und
trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel für den
Kautschuk gesättigte aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 8 C-Atomen
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Fällung der Kautschuk-Mischung
eingesetzte Alkali-Silikat-Lösung 1 bis 20 Mol S1O2 pro Mol des Alkylamin-oxalkylates enthält.
4. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Mineralölweichmachers
zu den ölfreien, füllstoffhaltigen, pulverförmigen Kautschuk-Mischungen unter Verwendung
eines Pulvermischers erfolgt.
5. Verendung der nach den Ansprüchen I bis 4 hergestellten Kautschukmischungen, gegebenenfalls
mit üblichen Zusätzen, zur Herstellung von Formkörpern.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung rieselfähigcr, pulverförmiger, gegebenenfalls füllstoffhaliger, insbesondere rußhalti·
ger, Kautschuk-Mischungen durch Emulgieren voi gegebenenfalls Mineralölweichmachern enthaltendei
Kautschuk-Lösungen in Emulgatoren enthaltenden Wasser und Vermischen der erhaltenen Emulsion mit ii
Wasser ggf. in Gegenwart von Emulgatoren suspendier ten Füllstoffen, insbesondere Rußen.
Die übliche Verarbeitung von Kautschuk zu Gum miartikeln erfordert in der Regel einen mehrstufiger
Verfahrensablauf. Gegenüber der Fertigung von Form teilen aus thermoplastischen Kunststoffen sind dabe
vor der endgültigen Formgebung neben der zui Fixierung notwendigen Vernetzungsreaktion aufwendi
ge Mischprozesse zur homogenen Einarbeitung de diversen Zusatzstoffe unumgänglich. Diese Arbeitsgän
π ge erfordern infolge der relativ hohen Viskosität dei Rohstoffe schwere Maschinen wie Walzwerke odei
Innenmischer, die zwangläufig einen hohen Energiever brauch bedingen. Daraus resultieren erhebliche Kosten
faktoren, die die Ökonomie der Herstellung i'astomerei
Werkstoffe stark beeinträchtigen.
Die erforderliche homogene Einarbeitung der Mi schungsbestandteile, d. h. deren ausreichende statisti
sehe Verteilung in den Kautschuk-Mischungen, error dert neben den hohen Investitionskosten einen be
trächtlichen Zeit- und Energieaufwand. Bei der Homo genisierung im festen Zustand werden Kautschuk- unc
Füllstoff-Teilchen gegen einen starken Widerstanc gegeneinander verschoben. Bereits ausreichend ver
mengte Teilbereiche müssen dabei so lange mil umgewälzt werden, bis eine befriedigende Dispersior
der gesamten Mischung erreicht ist. Die entstehende Friktionswärme erfordert eine diskontinuierliche Arbeitsweise.
Um der Gefahr der Anvulkanisatior auszuweichen, erfolgt die Zugabe der Vulkanisations
mittel oder eines Teiles davon in einem zweiter Arbeitsgang. Jedoch selbst die Zwischenlagerung
erfordert z.T. aufwendige Maßnahmen und erfolgt ir modernen Großanlagen durch Pelletisierung und
Aufbewahrung in rotierenden Behältern. Im Zuge d^r
weiteren Verarbeitung schließen sich je nach Art des Fertigartikels eine weite Rohlingsvorbereitung aul
Kalandern bzw. Extrudern an. Die darauffolgende Vulkanisation in Pressen oder Autoklaven beendet der
herkömmlichen Produktionsprozeß.
Den vielfältigen Bestrebungen, die genannten kostenbildenden Faktoren durch rationellere und möglichst
automatisierte Fertigungsmethoden zu verringern, sind durch die Eigenart des Rohstoffes Kautschuk bislang
Grenzen gesetzt. Zur Vereinfachung der genannten Arbeitsgänge sind bereits die bekannten Copräzipitate
aus wäßrigen Kautschuklatices (Emuhionspolymerisate)
und Ruß (Masterbatchcs) eingeführt worden, mit denen auch andere Mischungsbestandteile eingebracht
werden könnter. Infolge der starken Eigenklcbrigkeit besteht die Handclsform solcher Rohkautschuk-Mischungen
— analog den füllstofffreien Polymerisaten — aus Ballen von harter, fester Konsistenz. Demzufolge
konnte trotz. Einsparung der Aufwendungen für die Herstellung der Grundmischung auf die traditionellen
maschinellen Einrichtungen bei der Weiterverarbeitung nicht verzichtet werden.
Eine weitere wesentliche Vereinfachung der Mischungsherstellung
erzielte man mit der Entwicklung einer speziellen Fälltechnik zur Herstellung von
Copräzipitaten aus Synthesekautschuk-Latices (SBR; Emulsionspolymerisate) und hochaktiver Kieselsäure.
Sie besteht darin, daß anionaktivc F.mulgatoren enthaltende Latices mit Alkali-Silikat-Lösung eemischt
und in Gegenwart von Elektrolyt-Lösungen mit Säure gefällt werden (DE-PS 11 48 067; 12 04 404; 12 97 858;
12 04 405; 12 15 918; 12 45 093).
Die Kautschuk-Mischungen fallen dabei als sehr feine Pulver an. Im Verlauf der anwendungstechnischen
Entwicklung gelang es, in diese Kautschuk-Mischungen in ihrer neuartigen Zustandsform mittels einfacher
Rührsysteme weitere Zuschläge ohne wesentliche Piastizier- und Mischvorgänge einzubringen und nach
bekannten Verfahren einer direkten Verarbeitung zu Gummiartikeln zuzuführen (DE-PS 11 48 067, DE-PS
11 96 367). Derartige Copräzipitate fanden bisher
jedoch keine breite Anwendung, da es bisher nicht gelang, in gleicher Weise pulverförmige, rußhaltige
Kautschuk-Mischungen herzustellen.
Es sind zwar Verfahren bekanntgeworden, rußhaltige Kautschuk-Mischungen auch aus Kautschuk-Lösungen
herzustellen. So werden nach dem sogenannten »Hydro-Solution-Masterbatch-Verfahren« (US-PS
27 69 795, BE-PS 6 19 992, BE-PS 6 20 801, FR-PS 1440470, FR-PS 1443 769, FR-PS 13 71 688) jedoch
keine rieselfähiget. Kautschuk-Mischungen in Form von Pulvern oder Granulaten erhalten.
Angesichts der aufgezeigten Herstellungs- und Verarbeitungsschwierigkeiten bisher bekannter Kautschuk-Mischungen
besteht daher nach wie vor ein echter Bedarf an wirtschaftlichen Verfahren zur
Herstellung rieselfähiger, pulverförmiger, füllstoffhaltiger, insbesondere rußhaltiger, Kautschuk-Mischungen.
Im Hinblick auf diese Situation wurde kürzlich ein Verfahren vorgeschlagen, nach dem in einfacher und
wirtschaftlicher Weise riesellähige, pulverförmige, gegebenenfalls
füllst* Thaltige, insbesondere rußhaltige Kautschuk-Mischungen durch Emulgieren von gegebenenfalls
Mineralolweichmacher enthaltenden Kautschuk-Lösungen
in Emulgatoren enthaltendem Wasser und Vermischen der erhaltenen Emulsion mit in Wasser
gegebenenfalls in Gegenwart von Emulgatoren suspendierten Füllstoffen, insbesondere Rußen, herstellen
kann, wenn man die Kautschuk-Lösungen oder die gegebenenfalls Mineralolweichmacher enthaltenden
Kautschuk-Lösungen in Gegenwart spezieller quaternärer Ammoniumsalze in Wasser emulgiert, in diese
Emulsionen Suspensionen oder Dispersionen fester Füllstoffe, insbesondere Ruße, einführt, die füllstoffhaltigen,
wäßrigen Emulsionen der Kautschuk-Lösungen bei pH-Werten zwischen 7 und 14 in eine heiße, wäßrige
Alkali-Silikat-Lösung kontinuierlich einführt, gleichzeitig das Kautschuk-Lösungsmittel kontinuierlich abdestilliert
und die dabei feinteilig anfallende, füllstoffhaltige, gegebenenfalls Mineralolweichmacher enthaltende
Kautschuk-Mischung vom Wasser trennt und trocknet (DE-OS 21 35 266).
Auf dem Wege zu einer vereinfachten Verarbeitungstechnik führen die nach diesem Verfahren erhaltenen
Kautschuk-Mischungen dank ihrer speziellen Zustandsform bereits zu einem erheblichen Fortschritt in dem
angestrebten und eingangs dargelegten Sinne.
Es wurde nun gefunden, daß in besonders wirtschaftlicher Weise rieselfähige, pulverförmige, füllstoffhaltige
Kautschuk-Mischungen durch Emulgieren von gegebenenfalls Mineralolweichmacher enthaltenden Kautschuk-Lösungen
in Emulgatoren enthaltendem Wasser und Vermischen der erhaltenen Emulsionen mit in
Wasser gegebenenfalls in Gegenwart von Emulgatoren suspendierten Füllstoffen herstellen kann, wenn man die
Kautschuk-Lösungen in Gegenwart von 0,05 bis 2%, bezogen auf die Kautschuk-Lösung, Alkylamin-oxalkylaten
der Formel
R1 -N
in der Ri Alkyl- und Alkenyl-Gruppen mit 1 bis 20
C-Atomen, K2 und R3 Äthylen- oder Propylengnippen
und .Yund Vganze Zahlen zwischen 1 und 80 darstellen,
mit Wasser in stabile, wäßrige Emulsionen überführt, diese stabilen, wäßrigen Emulsionen mit gegebenenfalls
Emulgatoren enthaltenden, wäßrigen Suspensionen fester Füllstoffe zu homogenen, stabilen Mischungen
vereinigt, diese Mischungen in heißes, gegebenenfalls All.alisilikat enthaltendes Wasser kontinuierlich einführt,
wobei der pH-Wert während des gesamten Fällungsvorganges zwischen 0,1 und 7 liegt, gleichzeitig
das Kautschuk-Lösungsmittel kontinuierlich abdestilliert und die dabei feinteilig anfallende, nichtverklebende,
füllstoffhaltige, gegebenenfalls Mineralölweichmacher enthaltende Kautschuk-Mischung vom Wasser
trennt und trocknet.
Durch gleichzeitige Verwendung von Alkalisilikat-Lösungen kann die zur Fällung erforderliche optimale
Säuremenge erheblich verringert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt sich also als eine Kombination verfahrenskritischer Maßnahmen
dar, mit der es ansgesichts der nachfolgend näher erläuterten Verfahren des Standes der Technik möglich
ist, rieselfähige, pulverförmige, füllstoffhaltige Kautschuk-Mischungen herzustellen.
So wird nach dem Verfahren der DE-AS 11 48 067 Wasserglas in einen alkalischen, wäßrigen Latex
eingerührt und mit Hilfe langwieriger und komplizierter Verfahrensprozesse in Kieselsäure überführt, die in
unlösliches S1O2 (Kieselsäureanhydrid) übergeht und als
Füllstoff im Kautschuk verbleibt.
Demgegenüber wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Wasserglas gegebenenfalls nur in sehr
kleinen Mengen in ein angesäuertes, wäßriges Fällbad eingerührt, wobei das Alkalisilikat in gelöste Kieselsäure
übergeht. Diese Kieselsäure wird aber nicht — wie bei dem Verfahren der DE-AS 11 48 067 - in
unlösliches SiO2, also Kieselsäureanhydrid, überführt,
sondern dient in löslicher Form als Fällungskatalysator. Die Kieselsäure verbleibt also überraschenderweise
nicht im Produkt, sondern wird mit dem Abwasser beim Filtrationsprozeß ausgetragen.
Gegenstand der BE-PS 6 19 992 ist ein Verfahren zur Herstellung von rußhaltigen Kautschuk-Krümeln. Danach
werden Kautschuk-Lösungen mit wäßrigen Ruß-Aufs"hlämmungen unter sehr starkem Rühren in eine
Pseudo-Emulsion überführt, wobei während des Rührens der Ruß in die Kautschuk-Lösung übergeht. Nach
Übertreten des Rußes in die Lösung wird das Rühren unterbrochen, wonach die Pseudo-Emulsion unter
Bildung einer wäßrigen und einer organischen Lösungsphase bricht. Die wäßrige Phase, die keinen Ruß mehr
enthält, wird abgetrennt, während die rußhaltige Lösungsphase konventionell im Sinne einer Wasserdampfdestillation
aufgearbeitet wird. Dabei erhält man rußhaltige Kautschuk-Krümel von klebriger Konsistenz,
die zwecks Lagerung und Weiterverarbeitung zu Ballen verpreßt werden.
Schließlich beschreibt auch die FR-PS 13 71 688 ein Verfahren zur Herstellung von Kautschuk-Ruß-Mi-
schungen, ausgehend von Kautschuk-Lösungen, die unter starkem Rühren mit wäßrigen Ruß-Aufschlämmungen
derart verrührt werden, daß der Ruß in die Lösungsphase übertritt. Die Mischung ist so instabil, daß
sich während des Mischens rußfreies Wasser abscheidet, das abgetrennt wird. Die rußhaltige Kautschuk-Lösung
wird dann einer Wasserdampfdestillation unterworfen, wobei rußhaltige Kautschuk-Krümel anfallen, die — da
sie klebrig sind — einen hohen Restwassergehalt besitzen und erst nach einer Vorentwässerung in einer κ
Schneckenpresse getrocknet werden können.
Gegenüber den beiden letztgenannten Verfahren werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
■überraschenderwsise rieselfähige, pulverförmige, füllstoffhaliige
Kautschuk-Mischungen aus Kautschuk-Lö- ι sungen erhalten, wobei die pulverförmige Kautschuk-Mischung
als solche gelagert, transportiert und verarbeitet werden kann; eine Ballenbildung ist nicht
notwendig und gemäß der Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung auch nicht erwünscht. jm
Als Emulgatoren im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich Alkylamin-oxalkylate der
allgemeinen Forme!
R1 -N
(R2
(R., — OI, H
in der Ri Alkyl- und Alkenylgruppen mit 1 bis 20
C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, R2 und R3
Äthylen- oder Propylengruppen und X und Y ganze Zahlen zwischen I und 80, vorzugsweise 6 bis 20,
darstellen.
Geeignete Verbindungen sind beispielsweise Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-, Stearyl- und Oleyl-amin-oxäthylate
sowie beispielsweise Laurylamin-oxpropylat.
Für das vorliegende Verfahren eignen sich viele in organischen Lösungsmitteln lösliche, bekannte Kautschuk-Typen.
Mit Vorteil sind Polymerisate zu verwe-den, die hinsichtlich ihrer Molekulargewichte
einen sehr weiten Bereich überdecken. Produkte mit der Lösungsviskosität [η] zwischen 0,1 dl/g und 10 dl/g
lassen sich ohne Schwierigkeiten einsetzen. Die Kautschuk-Lösungen werden in an sich bekannter
Weise durch Lösungspolymerisation in Gegenwart von z. B. Ziegler-Katalysatoren od, r Li-Katalysatoren unter
Verwendung von Lösungsmitteln wie Pentan, Hexan. Heptan hergestellt. Bevorzugt sind solche Polymerisate,
die in einem aliphatischen Lösungsmittel hergestellt und sogleich in der bo; der Polymerisation nach entsprechender
Aufarbeitung anfallenden Form verwendet werden können.
Weiterhin können die Kautschuk-Lösungen durch Wiederauflösen fertiger Polymerer hergestellt werden,
wodurch auch Emulsionspolymerisate dem erfindungsgemäßen Verfahren zugänglich werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich als besonders vorteilhaft im Hinblick auf den Einsatz
neuartiger, für spezielle Anforderungen eingestellte Spezialkautschuke, wie z. B. Polybutadien mit speziellem
1,2-Gehalt, Polyalkenamere, EPM- bzw. EPDM-Typen
und in Lösung hergestellte Copolymerisate aus Butadien und Styrol. Während beispielsweise die
konventionelle bekannte Mischtechnik bei Einsatz sehr hochmolekularer oder auch extrem niedrig molekularer
Rohstoffe versagt, wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unabhängig vom Molekulargewicht eine
optimale Füllstoff- bzw. HilfsStoffverteilung erreicht, welche die übliche durch mechanische Mischprczesse
erreichbare Homogenität erheblich übertrifft
Als Füllstoffe kommen vorzugsweise die in der Kautschukindustrie gebräuchlichen Ruße infrage. Die
Palette der Möglichkeiten reicht von Rußen sämtlicher Aktivitätsstufen wie z. B. SAF-, ISAF-, HAF-. FEF-, bis
zu MT-Rußen. Es können aber auch helle Füllstoffe wie beispielsweise hochaktive Kieselsäure eingearbeitet
werden. Alle Füllstoffe werden als emulgatorfreie, wäßrige Suspensionen oder emulgatorhaltige, wäßrige
Dispersionen mit der wäßrigen Kautschuk-Emulsion z. B. durch einfaches Rühren vermischt Bei den zur
Herstellung der emulgatorhaltigen wäßrigen Dispersionen zu verwendenden Emulgatoren handelt es sich
vorzugsweise um die gleichen Alkylamin-oxalkylate, die bei der Herstellung der Emulsionen aus Kautschuk-Lösungen
und Wasser Verwendung finden. Die einzusetzende Menge an Ruß beträgt zwischen 1 und 500%,
vorzugsweise zwischen 40 und 150%, bezogen auf Kautschuk. Die Menge an h'ilen Füllstoffen beträgt
zwischen ! und 500%, vorzugsweise 25 und 150%,
bezogen auf Kautschuk. Kombinationen von Rußen mit hellen Füllstoffen sind ebenfalls möglich.
Als Mineralölweichmacher dienen die datür üblicherweise
verwendeten Raffinerie-Produkte, die je nach Verwendungszweck bevorzugt aus aromatischen, naphthenischen
bzw. paraffinischen Kohlenwasserstoffen bestehen.
Nach dem vorliegenden Verfahren können nicht nur Füllstoffe wie Ruß oder Kieselsäure in optimaler
Dispersion und in fast beliebiger Menge in die Kautschukphase eingebracht werden, sondern auch
sämtliche zur Vulkanisation erforderlichen Hilfsmittel.
Zur Herstellung einer Ruß-Öl-Kautschuk-Mischung ist es erforderlich, das öl vor dem Emulgieren in die
Kautschuk-Lösung einzurühren. Auch diese Kautschuk-Mischungen lassen sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren in Pulverform ausfällen, trocknen und gegebenenfalls auch vermählen.
Eine Verfahrensvariante besteht darin, das Öl und die Füllstoffe gemeinsam vor dem Emulgieren in die
Kautschuk-Lösung einzurühren. Man geht dann beispielsweise so vor, daß man den Ruß mit einer
Kolloidmühle in Hexan oder dem Miiieralölweichmacher
suspendiert bzw. dispergiert und dies,e Suspension bzw. Dispersion in die Kautschuk-Lösung einrührt.
Danach wird die sämtliche Füllstoffe enthaltende Lösung erfindungsgemäß in Wasser emulgiert. Die
weiteren Verfahrensschritte sind mit den bereits beschriebenen identisch.
Eine spezielle, insbesondere auf erhöhte Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Ausführungsform zur Herstellung
einer rieselfähigen Kautschuk-Ruß-Öi-Mischung besteht
in der Zugabe des Mineralölweichmachers zu der erfindüngsgemäßen pulverförmigen, ölfreien Kautschuk-Ruß-Mischung
in einem handelsüblichen Pnlvermischer. Überraschenderweise bleibt dabei die trockene,
die Rieselfähigkeit bedingende Konsistenz des Materials ehalten. Durch diesen Befund wird die
Variabilität im Bereich der Kautschukverarbeitung erhöht. Die Kosten für den Weichmacher, der
andernfalls die Produktionsstraße;) ;ur Herstellung von Pulverbatches mit durchläuft, werden auf diese Weise
erniedrigt.
Das erfindu.'gsgemäße Verfahren besteht damit in seinem Ablauf aus folgenden Maßnahmen: Die gegebe-
nenfalls Mineralölweichmaehcr enthaltenden Kautschuk-Lösungen,
vorzugsweise in einem aliphatischen Kohlenwasserstoff, werden mit Hilfe von Dispergiervorrichtungen,
beispielsweise Rühreinrichtungen, Mühlen, Ultraschallgeräten, Mischdüren in Gegenwart der
erfinclungsgemäßen Alkylamin-Oxalkylate in Wasser emulgiert. Der Emiilgierprozeß erfolgt /.umeist bei
Raumtemperatur, gegebenenfalls kann es aber förderlich sein, bei Temperaturen bis 200"C und oberhalb
Atmosphiircndruck zu arbeiten. Das empfiehlt sich besonders bei Verwendung hochviskoser Lösungen.
tauch der Emulgierung wird in die Emulsion die
Suspension oder cmulgatorhaltigc Dispersion der Füllstoffe, vorzugsweise Ruß sowie gegebenenfalls aller
weiteren festen, für die Vulkanisation benötigten Milfsstoffe wie beispielsweise Alterungsschutzmittel,
Zinkoxid, Stearinsäure, Schwefel und Vulkanisationsbeschleunigcr
eingebracht. Die auf diesem Wege erhaltene, alle Milfsstoffe enthaltende wäßrige F.mulsion der
Kautschuk-Lösungen wird kontinuierlich in heißes, gef.
Alkali-Silikat-Lösung enthaltendes Wasser gegeben, dessen pH-Wert zwischen 0,1 und 7, vorzugsweise
/wischen 1,0 und 3,5 liegt.
Der Fällprozeß und das Abdestillieren des Lösungsmittels
erfolgt in einem Arbeitsgang ohne lästige Schaumbildung zweckmäßig unter Rühren bei Drücken,
die unter oder über Atmosphärendruck liegen, wobei die Temperatur so gewählt wird, daß sie oberhalb des
Azcotropsiedepunktcs des Kautschuk-Lösungsmittels und Wassers liegt. Dabei fällt die füllstoffhaltige,
gegebenenfalls Mineralölweichmacher enthaltende, Kautschuk-Mischung in ungewöhnlich feinteiliger, nicht
verklebender Form an. Diese nach der Fällung und nach der Entfernung des Kautschuk-Lösungsmittels fcinteilig
anfallende Kautschuk-Mischung wird von der Hauptmenge des Wassers z. B. durch Filtration oder
Dekantation nach an sich bekannten Verfahren z. B. auf Sieben. Drehzellenfiltern, Nutschen, Zentrifugen befreit
und nach bekannten Verfahren, wie beispielsweise in Bandtrocknern. Trommeltrocknern, Wirbelbett- oder
Sprühtrocknungsanlagen, vorzugsweise unter ständiger Bewegung, getrocknet. Die so erhaltene Kautschuk-Mischung
ist rieselfähig und kann, falls noch erforderlich, z. B. in geeigneten Mühlen zu Pulvern beliebiger
Korngrößen vermählen werden.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung der erfindungsgemäß
hergestellten rieselfähigen Kautschuk-Mischungen, gegebenenfalls unter Mitverwendung weiterer Hilfsstoffe
mit oder ohne Anwendung weiterer Plastizierarbeit zur Herstellung von Kautschuk-Formkörpern. Die
Vulkanisatdaten der erfindungsgemäßen Produkte lassen in jedem Falle ein stark verbessertes Wertebild
gegenüber den unter üblichen mechanischen Bedingungen gemischten Vergleichsproben erkennen. Sofern
beim Kautschukverarbeiter bestimmte Hilfsmittel den Kautschuk-Mischungen später zugefügt werden sollen,
ist eine Beimischung mittels einfachster handelsüblicher Rührsysteme möglich. Zur endgültigen Formgebung
kommt dabei die direkte Einspeisung der Pulvermischung in Extruder, auf Kalander sowie in Transfermoulding
sowie Spritzgußautomaten in Betracht Bei der Aufgabe der erfindungsgemäßen Kautschuk-Mi
schung auf ein Walzwerk entsteht bereits beim ersten Umlauf ein glattes Fell. Die Überführung vom pulvrigen
in den plastischen Zustand setzt somit nur einen minimalen Aufwand voraus. Der direkte Einsatz in der
Endstufe der üblichen Kautschuk-Verarbeitung unter
Ausschaltung schwerer maschineller Einrichtungen ist somit in überraschend einfacher Weise möglich. Auf
diese Weise gelingt es, bei verminderter Anzahl von Produktionsstufen nach rationellen und automatisierten
Verarbeitungsverfahren bei verringerten Investitionskosten direkt einwandfreie und für die technische
Anwendung geeignete Gummiartikel herzustellen.
Die Erfindung wird an den nachfolgenden Beispielen näher erläutert.
30 kg einer durch Lösungspolymerisation vm Butadien
mit Hilfe von Li-Butyl unter Zus.it/. von
1,2-Dimethoxyäthan in Hexan erhaltenen lüprozentigen
Lösung eines Polybutadiene mit einem Vinylgruppenanteil von 35% und einer Mooney-Viskosität von 93
werden mit Hilfe eines handelsüblichen Emulgiergerätes in Gegenwart von 180 g Laurylamin-oxäthylat
(Summe x + y= 12 in der allgemeinen Formel) in 14,82 I Wasser einemulgiert. In die erhaltene Emulsion werden
bei einem pH-Wert von 9,2 51 kg einer 5prozentigen wäßrigen Suspension von ISAF-Ruß eingerührt. Die
erhaltene rußhaltige Emulsion ist über mehrere Tage stabil und zeigt keinerlei Ausscheidungen. Diese
Emulsion läßt man unter Rühren in einem Kessel mit 250 I Rauminhalt einfließen, der zuvor mit einer auf 90
bis 95"C erwärmten Mischung aus 103.6 I Wasser, 243 g 26prozentiger wäßriger Natron-Wasserglas-Lösung
und 1,02 kg 'Oprozentiger Schwefelsäure vom pH-Wert 1,8 beschickt wurde. Die Kautschuk-Mischung fällt
dabei als feinteiliges Pulver aus. während gleichzeitig das Lösungsmittel Hexan ohne Schaumbildung abdestilliert.
Der pH-Wert des Fällbades steift dabei von 1,8 auf 2,3 an. Nach restloser Ausgasung des Hexans wird das
ausgefällte Pulver abgenutscht. Die filtrierte Kautschuk-Ruß-Mischung zerfällt leicht zu einem lockeren
Feuchtgut. Nach der Trocknung unter Vakuum bei 75°C resultiert ein rieselfähiges, nicht verklebendes Pulver.
In 15 kg einer durch Lösungspolymerisation von
Butadien in Hexan mit Hilfe von Li-Butyl unter Zusatz von 1,2-Dimethoxyäthan erhaltenen lOprozentigen
Lösung eines Polybutadiens mit einem Vinylgruppenanteil
von 35% und einer Mooney-Viskosität von 90 werden 600 g Weichmacheröl mit hohem Aromatengehalt
eingerührt. Die ölhaltige Kautschuk-Lösung wird mit Hilfe eines Emulgiergerätes in Gegenwart von
93,5g Laurylamin-oxäthylat (Summe x+y=\2 in der
allgemeinen Formel) in 1,5 I Wasser einemulgiert.
In die erhaltene Emulsion werden bei einem pH-Wert
von 8,9 253 kg einer 5prozentigen wäßrigen Suspension
von ISAF-Ruß eingerührt. Die stabile rußhaltige Emulsion der ölhaltigen Kautschuk-Lösung läßt man
unter Rühren in eine auf 90 bis 95° C vorgewärmte Mischung aus 40,51 Wasser, 543 g lCprozentiger
Schwefelsäure und 192 g einer 26prozentigen wäßrigen Natron-Wasserglas-Lösung vom pH-Wert 2,0 einfließen. Während das Lösungsmittel ohne Schaumbildung
abdestilliert, fällt die ruß- und ölhaltige Kautschuk-Mischung in sehr feinteiliger Form aus. Nach restloser
Ausgasung des Hexans wird auf einer Nutsche die wäßrige Phase (pH-Wert 2,5) abgetrennt und der
verbleibende Batch bei 75° C im Vakuum getrocknet Das Trockengut läßt sich in einer mühle zu einem
rieselfähigen Pulver beliebiger Korngröße vermählen.
1 kg des nach Beispiel 1 erhaltenen Kautschuk-Pulvers werden in einem handelsüblichen Pulvermischer
(10 1 Rauminhalt) bei einer Drehzahl von 1800UpM in einem Zeitraum von 4 min mit 5 Gewichtsteilen ZnO, 2
Gewichtsteilen Stearinsäure, 2,2 Gewichtsteilen Sch we
fei und 1,2 Gewichtsteilen N-Cyclohexyl-2-benzothiazolsulfenamid,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des im Ka/ schuk-Pulver enthaltenen Kautschuks, vermischt.
Anschließend läßt man im Verlauf von 60 Sekunden 50 Gewichtsteile Weichmacheröl, wiederum bezogen auf
den Kautschukanteil des Pulvers, ei:.fließen. Nach
weiteren 3 min Mischzeit ist eine ausreichende Homogenität erreicht. Das resultierende Gemisch ist weiterhin
rieselfähig und wird mittels eines Extruders (Schnecke 15 d; 05 cm; Drehzahl 30 UpM; Manteltemperatur
700C, Kopftemperatur 90°C) zu einem Profil
10
von 10 mm Durchmesser extrudiert. Das erhaltene
Extrudat weist eine glatte Oberfläche auf und läßt im Querschnitt keinerlei Inhomogenität erkennen. Hin Teil
davon wird zu 4 mm starken Platten verpreßt und bei 143"C vulkanisiert. Zur Prüfung der Vulkanisationscharakteristik
wird eine weitere Probe dem Rheometertest (Bauart Monsanto) unterworfen.
Parallel dazu wird auf einem Walzwerk (400 χ 250 mm) bei einer Temperatur von 50° C in einem
Zeilraum von 10 Minuten aus Festkautschuk, welcher der in Beispiel I zugrunde gelegten Hlastomerkomponente
entspricht, sowie den übrigen vorgenannten Zuschlagstoffen eine Mischung hergestellt, die der
beschriebenen Pulvermischling in ihrer Zusammensetzung identisch ist.
Die erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
-r„u-~n« ι
Mischung | Monsanto- | Vulkani | Festig | Deh | Modul | Blei | Härte | Flasli/itäl | 75 C | compr |
Rheometer*) | sation | keit | nung | 3(Xl % | bende | "Shore | 45 | SCt | ||
143 C | bei | Deh | 45 | |||||||
143 ( | nung | 43 | ||||||||
'ill 'Ml | kg/cm' | 7„ | 20 C | 20 C | 44 | |||||
Kautschuk- | 30' | 135 | 322 | 121 | 10 | 66 | 33 | 44 | ||
Pulver | 8,0 13,8 | 60' | 135 | 336 | 120 | 9 | 66 | 34 | 44 | 21 |
nach Bespiel I |
90' | 136 | 328 | 120 | 10 | 67 | 34 | |||
Vergleichs- | 30' | 115 | 380 | 94 | 15 | 62 | 37 | |||
mischung | 8,9 16,8 | 60' | 124 | 356 | 95 | 13 | 64 | 38 | 22 | |
auf Walzwerk |
90' | 122 | 368 | 95 | 13 | 64 | 38 | |||
hergestellt | ||||||||||
*) i|„ und /,κ, = Zeit (Minuten) bis /um Flrreichen von 10% b/w. 90% des Vernetzungsendwertes.
1 kg des nach Beispiel 2 erhaltenen Kautschuk-Pulvers werden analog Beispiel 3 in einem handelsüblichen
Pulvermischer bei einer Drehzahl von 1800UpM in einem Zeitraum von 4 Minuten mit 5 Gewichtsteilen
ZnO1 2 Gewichtsteilen Stearinsäure, 2,2 Gewichtsteilen Schwefel und 1,2 Gewichtsteilen N-Cyclohexyl-2-benzothiazol-sulfenamid,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des im Kautschuk-Pulver enthaltenen Kautschuks, vermischt. Das erhaltene rieselfähige Gemisch wird
mittels eines Spritzgußautomaten (Typ Stübbe S 150/235/Schnecke 12 d; 05Omm/Kompr. I : 1,8/Vulkanisation
120 sek bei 190°C) in tellerförmige Formkörper von 1 mm Dicke und 130 mm Durchmesser überführt
Deren Oberfläche und Querschnitt lassen keinerlei Inhomogenität erkennen. Aus diesen Formkörpern
werden Prüfkörper nach DIN 53 502 (Normstab II] ausgestanzt. Die daran ermittelten Daten lauten wie
folgt:
Mischung
300% °Shore
kg/cm2 % % 20"C 20 C 75 C
Pulverbatch nach
'Beispiel 2
'Beispiel 2
129
324
10
38 48
Damit ist die Eignung der erfindungsgemäß hergestellten
Pulvermischungen als Ausgangsmaterial für das Spritzgießen klar erwiesen.
25 kg einer durch Lösungspolymerisation von Cycloocten in Hexan mit Hilfe eines sogenannten
»Mctathesew-Katalysaiors erhaltenen 10,4pro/.entigen
Lösung eines Polyoctenamers mit einem trans-Gehalt
von 65 bis 75% und einem RSV-Wert von 1,0 werden mit Hilfe eines handelsüblichen Emulgiergerätes in
Gegenwart von 150 g Laurylamin-oxäthylat (Summe x + y=\2 in der allgemeinen Formel) und 50 g
lOprozentiger Natronlauge in 24,8 1 Wasser einemulgiert. In die erhaltene Emulsion werden bei einem
pH-Wert von 12,1 26,0 kg einer 5prozentigen Suspension von ISAF-Ruß eingerührt. Die stabile rußhaltige
Emulsion, die auch bei längerem Stehen keine Ausscheidungen zeigt, läßt man unter Rühren in einen
250-l-Kessel einfließen, der zuvor mit einer auf 55°C
erwärmten Mischung aus 83,6 I Wasser, 2,14 kg lOprozentiger Schwefelsäure und 252 g 26prozentiger Natron-Wasserglas-Lösung
vom pH-Wert 0,8 beschickt und auf 15 Torr evakuiert wurde. Der Batch aus Polyoctenamer und Ruß fällt feinteilig aus. Das
Lösungsmittel Hexan destilliert uniter Vakuum ohne störende Schaumbildung ab. Die Trennung des Batches
vom Wasser geschieht durch Filtration. Der pH-Wert des Filtrats beträgt 1:1. Die feuchte Mischung aus
Polyoctenamer iinrt Ruß wird bei 35"C im Vakuum
getrocknet. Nach der Trocknung wird das Produkt gemahlen, wobei die Temperatur 300C nicht überschritten
werden darf. Man erhält ein rieselfähiges, nicht verklebendes Pulver.
Bei der Aufgabe auf ein 700C heißes Walzwerk
entsteht unmittelbar ein glatt umlaufendes Fell. Innerhalb von 5 min werden anschließend 3 Gewichtsteile ZnO, 2 Gewichtsteile Stearinsäure, 0,5 Gewichtsteile Schwefel, 1,0 Gewichtsteile N-Cyclohexyl-2-benzoihia/ol-sulfenamid
und 0.1 Gewichtsteile Tetrameihylthiuramidisulfid, bezogen auf 100 Gewichtsteile des
im Kautschuk-Pulver enthaltenen Kautschuks, eingemischt. Die Vulkanisation der Prüfkörper erfolgte bei
1500C. Als Vergleich diente eine Mischung gleicher Zusammensetzung, wobei der Ruß- und Ölanteil auf
einem Walzwerk beigemischt wurden. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse enthält Tabelle 3.
Mischung | Vulkanisa | Festigkeit | Dehnung | Modul | Bleibende | Harte | lilusti/.ität | 75 |
tion bei | .100 % | Dehnung | "Shore | 38 | ||||
150 C | kg/cnv | ■'.;, | kg/cnr | "',I | 20 C" | 20° | 38 | |
Kautschukpulver | 50° | 149 | 476 | 75 | 14 | 61 | 34 | 37 |
70° | 160 | 456 | 78 | 13 | 61 | 35 | 40 | |
100° | 140 | 414 | 80 | 10 | 61 | 36 | 40 | |
Vcrgleichs- | 50° | 123 | 422 | 73 | 15 | 60 | 34 | 37 |
mischung | 70° | 120 | 414 | 70 | 13 | 60 | 34 | |
100° | 129 | 376 | 74 | 11 | 61 | 33 | ||
Die Festigkeitseigenschaften der Vulkariisate aus dem erllndungsgemäU hergestellten Kautschukpulver liegen deutlich höher.
25 kg einer durch Lösungspolymerisation von Butadien mit Hilfe von Li-Butyl unter Zusatz von
1,2-Dimethoxyäthan in Hexan erhaltenen lOprozentigen Lösung eines Polybutadien mit einem Vinylgruppenanteil
von 35% und einer Mooney-Viskosität von 91 werden mit Hilfe eines handelsüblichen Emulgiergerätes
in Gegenwart von 1,5 kg Laurylamin-oxäthylat (Summe x+y= 12 in der allgemeinen Formel) in 23,5 kg
Wasser einemulgiert. In die erhaltene Emulsion werden bei einem pH-Wert von 10,3 37,5 kg einer 5prozentigen
wäßrigen Suspension von ISAF-Ruß eingerührt. Die stabile Mischung aus Emulsion und Suspension läßt man
unter Rühren in einen Kessel mit 2501 Rauminhalt einfließen, der zuvor mit einer auf 90 bis 95°C
erwärmten Mischung aus 1001 Wasser und 3,15 kg lOprozentiger Schwefelsäure vom pH-Wert 1,1 beschickt
wurde. Die Kautschuk-Mischung fällt dabei äußerst feinteilig an, während gleichzeitig das Lösungsmittel
Hexan ohne störendes Schäumen abdrstilliert. Nach restloser Ausgasung des Hexans wird das Produkt
abgenutscht. Die filtrierende, feuchte Kautschuk-Ruß-Mischung zerfällt leicht zu einem lockeren, pulvrigen
Feuchtgut. Nach der Trocknung unter Vakuum bei 75°C resultiert ein rieselfähiges, nicht verklebendes Pulver.
Die Herstellung der Vulkanisationsmischung erfolgte analog Beispiel 3 mittels eines Pulvermischers. Das
fertige Gemisch wurde zu einem Fell ausgezogen, zu Prüfkörpern verpreßt und gleichzeitig bei 143° C
vulkanisiert. Die Daten des Vulkanisats enthält Tabelle 4.
Vulkanisation bei
143'C
143'C
Festigkeil
kg/cm2
kg/cm2
Dehnung
Modul 300%
kg/cm2
kg/cm2
Bleibende
Dehnung
Dehnung
Härte
°Shore
20C
Elastizität
20'C 75 C
20'C 75 C
141 | 345 | 116 | 10 | 62 | 36 | 45 |
138 | 332 | 112 | 9 | 64 | 36 | 45 |
136 | 340 | 112 | 10 | 64 | 32 | 43 |
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung rieselfäiniger, pulverförmiger,
füllstoffhaltiger Kautschuk-Mischungen durch Emulgieren von gegebenenfalls Mineralölweichmacher
enthaltenden Kautschuk-Lösungen in Emulgatoren enthaltendem Wasser und Vermischen
der erhaltenen Emulsionen mit in Wasser gegebenenfalls in Gegenwart von Emulgatoren suspendierten
Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kautschuk-Lösungen in Gegenwart von
0,05 bis 2%, bezogen auf die Kautschuk-Lösung, Alkylamin-oxalkylaten der Formel
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