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Beschreibung zur Patentanmeldung Titel: Vollautomatische Sicherungs-Seilbremse
für handelsübliche Perlonbergseile Anwendungsgebiet: Die Erfindung betrifft eine
vollautomatisch, also auch ohne Zutun des Sichernden wirksame Sicherungs-Seilbremse
für Bergsteiger und andere Personen, die bei Ausübung ihres Spornes oder Berufes
in Sturzgefahr sind.
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Zweck: Der Sturz wird mit definierten Bremskräften und bestimmtem
Seildurchlauf dynamisch gebremst. Dadurch werden gefährlich hohe Fangstöße vermieden.
Die Verletzungsgefahr durch den zu hohen Fangstoß für den Gesicherten wird sehr
stark herabgesetzt.
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Außerdem wird hierdurch eine Überbeanspruchung der Sicherungsmittel
des Sichernden weitUehend vermieden. Bedienungsfehler des Sichernden sind nicht
möglich, da die Sicherungs-Seilbremse vollautomatisch arbeitet.
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Stand der Technik mit Fundstellen: Es ist bekannt, daß zur Herabsetzung
der gefährlich hohen Fangstöße dynamisch, d.h.
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mit Seildurchlauf gebremst wird. Alle nachstehend genannten bekannten
Methoden werden manuell vom Sichernden angewandt: Sticht-Sicherngsplatten, Herrschel-Ringe,
Karabiner-Kreuzsi cherung, auch als sog. Neue Sachsensicherung, bseilachter und
Bremsbügel Modell Munter.
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Als Bremsautomat ist der sog. Autobelayer von Mountain Safety Research
bekannt.
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Fundstellen: Zeitschrift Alpinismus 1970 und 1971, 59-11, 60-11,
59-12, 60-12, 57-2, 58-2, 59-2 und 60-2.
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Kritik des Standes der Technik Alle vorgenannten Methoden zur dynamischen
Sicherung mit Auanahme des Autobelayers funktionieren nur dann sicher, wenn der
Sichernde im richtigen Augenblick richtig handelt. Außerdem setzt die Anwendung
der manual lein Methoden einige Erfahrung voraus.
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Beim Autobelayer wird zwar in Abhängigkeit vom Andruck einer Preßschraube
automatisch gebremst, Jedoch dürfte es schwierig sein, den jeweils richtigen Andruck
einzustellen.
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Auch hier ist letztlich die sichere Funktion von der Erfahrung des
Sichernden abhängig.Alle bekannten Methoden überlassen die Einstellung des definierten
Seildurchlaufes und damit die Bemessung der Höhe des Fangstoßes mehr oder weniger
dem (TefiShl des Sichernden.
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Aufgabe: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, a) vollautomatisch
dynamisch, also mit der dem jeweiligen Sturzzug entsprechenden Verzögerung ZU bremsen,
und zwar auch dann noch, wenn der Sichernde selbst dazu nicht mehr in der Lage ist
(Wettereinbrtiche, Erschöpfung, mangelnde Frfabrung), b) dem jeweiligen Gelände
und den gegebene Festigkeitsverhaltnissen der Selbstsicherungsmittel entsprechend
verschieden hohe Fangstöße und damit Seildurchlaüfe vorher autcmatisch einstellen
zu können (z.B. für Firn, Eis oder Fels), c) trotz der zeforderten sofortigen automatischen
Bremsung bei Sturz die übrige Seilarbeit (Seil ausgeben und einholen, Zug gehen
usw.) einfach und beguem zu
zu machen, -d) auch dem Alleinkletterer
s1er möglichen Selbstsicherung an Extremstellen einen Vallautomaten als "Partner"
zu schaffen und e) den gleichen Vollautomaten u. U. auch als Abseilgerät für eine
oder mehrere Personen zugleich verwenden zu können.
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Lösung: Diese Aufgaben werden dadurch gelöst, daß vollautomatisch
definierte Bremskräfte durch Anwendung einer Hebelübersetzung in Abhängigkeit vom
jeweiligen Sturzzug erzeugt werden. Der wirksame Hebelarm ist durch verschiedene
Einhängemöglichkeiten des ganzen Gerätes verstellbar.
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Weitere Ausgestaltung der Erfindlang: Das Seil kann mit jeder beliebigen
Stelle in den geöffneten Vollautomaten eingelegt und muß nicht durchgesteckt und
dwohgezogen werden. Der Vollautomat wird anschließend geschlossen und verklinkt.
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erzielbare Vorteile: Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen
darin, daß a) unabhängig vom körperlichen und seelischen Zustand und der Erfahrung
des Sichernden vollautomatisch mit der einstellbaren Verzögerung dynamisch gebremst
wird, b) sogar bei Alleinkletterern wie auch bei UTnfullen eine vollautomatische
dynamische Sicherung ohne Partner vorhanden ist und c) die Sicherungs-Seilbremse
als Abseilgerät, u. U. bei Rettungseinsätzen, auch das Abseilen mehrerer Personen
gleichzeitig gestattet, da die Bremskräfte manuell gesteuert werden können.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels: Bin Ausführungsbetsniel der
Brfindrlng ist in den Ausführungszeichnungen Figur 1 bis Figur 9 dargestellt und
wird nachfolgend beschrieben.
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Es zeigen Figur 1 die Funktion des Gerätes, Figur 2 die stufenweise
Verstellung- der Bremsdynamik und Figur 3 einige konstruktive Einzelheiten.
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Die vollautomatische Sicherungs-Seilbremse, im folgenden kurz Bremsautomat
genannt, besteht im wesentlichen aus folgenden Teilen (siehe hierzu Figur 1): Teil
1, dem drehbar gelagerten Bremshebel, Teil 2, dem fest angebrachten Bremskörper
und Teil 3, dem Gehäuse.
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Der Bremsautomat wird mittels Schraubksrabin er im Klettergürtel
oder Brusthund des Sichernden eingehängt (Rinhangelöcher E 1 bis E 4). Das Seil
wird in den geöffneten Bremsautomaten eingelegt und dieser geschlossen und verklinkt.
Das Seilende vom Sichernden lauft bei B in den Bremsautomaten ein. Das Seilende
zum Gesicherten tritt bei A aus dem Bremsautomaten aus.
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Bei unbelastetem Bremshebel 1 läßt sich sehr leicht Seil einholen
oder ausgeben. Seilhilfe, z. B. Seilzug, wird gegeben, indem man das einlaufende
Seilende mit der Hand festhält. Der Bremsautomat hält das auslaufende Seil sofort
fest.
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Tritt Sturz zug am Seilende A zum Gesicherten auf, so entsteht infolge
Reibung und Kantenarbeit an den Punkten 1.1 und 1.2 des Brenis-
Bremshebels
1 eine Anfangskraft, die den Bremsautomaten in die Zugrichtung zieht.
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Schraubkarabiner, Einhängeloch und die Achse des bei A auslaufenden
Seiles bilden eine Gerade. Siehe hierzu auch Figur-2.
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Diese Anfangskraft erzeugt über die Hebelübersetzung b :.a des Bremshebels
1 eine Gndruckkraft D (Punkt 1.3 des Bremshebels 1).
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Das Seil wird am Punkt 1.3 abgebremst und spannt sich im weiteren
Verlauf des Bremsvorganges über die Bremskurve (Punkt 2.1 bis Punkt 2.2 des Bremskörpers
2). Dadurch wird der auf den Bremshebel wirksame Teil des Sturzzuges F vergrößert,
was wiederum zur Verstärkung der Andruckkraft D führt. Der Sturz wird dynamisch
gebremst, bis der fallende Körper zum Stillstand kommt.
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Der ganze Bremsvorgang dauert umso länger, je kleiner der wirksame
Hebelarm b ist.
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Siehe hierzu Figur 2. In Figur 2 a) ist der volle Hebelarm b wirksam,
weil der Bremsautomat mit der Rinhängeöffnung B 4 eingehangt ist. Figur 2 b) zeigt
die Anwendung des kleinsten wirksamen Hebelarmes b bei Befestigung des Bremsautomaten
in Rinhängeloch E 1.
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Der Fangstoß und der eildurchlauf haben also je nach Verwendung der
verschiedenen Einhängelöcher versehgedene Größe.
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Figur 3 zeigt einige Konstruktionseinzelheiten des Ausführunmsbeispiels.
Verschluß und Verriegelung des Gehäuses sind der Einfachheit halber hier nicht darfflestelit.