DE2210684A1 - Tuscheradierer - Google Patents

Description

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Hannover, den 2. März 1972 Pat-Ht/Ru 72/2

Tuscheradierer

Die Erfindung betrifft einen Kunststoffradierer für Tusche. Ziel und Aufgabe der Erfindung ist es, einen Radierer für Tusche zu schaffen, der auf allen gebräuchlichen Zeichengründen wie auf den üblichen transparenten Zeichenpapieren sowie auf den gebräuchlichen Folien Tusche sauber radiert, ohne den Zeichengrund zu verletzen.

Die bei der Herstellung von Tuschezeichnungen unvermeidbaren Änderungen bzw. Korrekturen konnten bisher nur sehr umständlich und zeitraubend durchgeführt werden. In vielen Fällen blieben sichtbare Spuren zurück, die nicht nur den wirtschaftlichen oder technischen Wert einer Originalzeichnung minderten sondern auch davon erstellte Pausen undeutlich machen konnten.

Bisher korrigierte man Tuschezeichnungen entweder mit mechanischen Radierern wie Messer, Hobel oder Schleifmittel oder man weichte den Tuschefilm mit Hilfe eines Netz- oder Lösungsmittels auf und konnte dann die Tuschespuren abwischen oder mit Hilfe eines Radiergummis abreiben.

Es wurde nun gefunden, daß man Tuschelinien auf ähnlich einfache und schnelle Weise wie Bleistiftlinien beseitigen kann, wenn man einen microporösen Radierer verwendet, in dessen Poren ein schnell wirkendes Tuschelösungsmxttel untergebracht worden ist. Die Erfindung geht von den bekannten Kunststoffradierern aus PVC-PVA-Mischpolymerisaten aus, die einen gelierenden Weichmacher enthalten und sie besteht darin, daß ihm ein nicht flüchtiges Tuschelösungsmxttel wie Lösungen von Benzolsulfon- oder Aminosulfonsäure und Äthylenglykol oder Gemischen davon mit Di- und Triglykol oder Mischungen dieser Diole mit tertiären Aminen und quarternären Amoniumbasen beigegeben ist.

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Bevorzugt werden zu 45 - 55 % eines PVC-PVA-Gemisches und 30 - 45 % eines gelierenden Weichmachers, 10 - 15 % eines sauren oder schwach alkalischen, nicht flüchtigen Tuschelösungsmittels aus der vorstehend genannten Stoffgruppe beigegeben. Als gelierender Weichmacher wird vorteilhaft Dibutylphthalat verwendet.

Ein Kunststoffradierer für Tusche dieser Art wird hergestellt , indem man in 30 - 45 Gewichtsteilen eines gelierenden Weichmachers wie Fhihalsäureester 10 - 15 Gewichtsteile eines sauren, nicht flüchtigen Tuschelösers emulgiert und in dieser Emulsion 45 - 55 Gewichtsteile eines PVC-PVA-Mischpolymerisats dispergiert. Dabei wird der Tuschelöser mit dem Weichmacher im Schnellrührer emulgiert. In dieser Emulsion wird das aufs feinste gepulverte Polymerisat durch intensives Rühren gleichmäßig verteilt. Beim Gelieren bleibt die Flüssigkeit in mikroskopisch kleinen Kavernen in dem weich-elastischen Material erhalten. Erst beim Radieren tritt sie aus, löst den Strich und wird sofort als Tuschelösung von dem abribbelnden Weichkunstsfoff wieder aufgenommen.

Die nachfolgenden Beispiele zeigen Möglichkeiten der Rezepturen für Tuscheradierer nach der vorliegenden Erfindung:

Beispiel 1:

38 Gew. T Palatinol AH (Phthalsäure-äthyl-hexyl-ester) werden mit 4 Gew. T Triglykol, 4,8 Gew. T Äthylenglykol, 0,8 Gew. T Benzolsulfonsäure und 0,4 Gew. T PVC-Stabilisator verrührt. Der Emulsion werden unter weiterem kräftigen Rühren 52 Gew. T feingepulvertes Hostalit PVP hinzugefügt.

Die zügige fließfähige Paste wird durch kurzes Aufbewahren im luftverdünnten Raum von eingeschlossenen Luftblasen befreit, in Formen gegossen und je nach Schichtdicke 8 -

ORfGINAL INSPECTED

12 min auf 135 °C erhitzt

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Beispiel 2;

36 Gew. T Palatinol C (Dibutylphthalat) werden mit 4,2 Gew. T Triglykol, 4,8 Gew. T Äthylenglykol, 0,6 Gew. T Benzolsulfonsäure und 0,4 Gew. T PVP-Stabilisator verrührt. Der Emulsion werden unter ständigem Rühren 54 Gew. T feingepulvertes Vinnol P 70 hinzugefügt. Die leicht fließende Paste wird wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet.

Beispiel 3:

36 Gew. T Palatinol C werden mit 4 Gew. T Triethanolamin, 5,6 Gew. T Äthylenglykol und 0,4 Gew. T PVP-Stabilisator verrührt. Der Emulsion werden unter Rühren 54 Gew. T feingepulvertes Vinnol P 70 hinzugefügt. Weitere Verarbeitung der leicht fließenden Paste wie im Beispiel 1.

Beispiel 4:

38,5 TIe. Palatinol AH werden mit 5,1 Tlen. Äthylenglykol, 0,6 Tlen. Peregal OK (Quarternäre Ammoniumverbindung), 0,4 Tlen. Emulgator W (nichtionogen), 3 Tlen. Triähanolamin und 0,4 Tlen. PVP-Stabilisator verrührt. In die Emulsion werden unter schnellem Rühren 52 Tie. feingepulvertes Vinnol P 70 eingetragen, bis eine zügige, aber noch fließende Paste entstanden ist. Aus dieser wird wie im Beispiel 1 eingeschlossene Luft entfernt. Nachdem die Gieß-Formen 10 mm tief gefüllt sind, wird zur vollständigen Gelierung 12 min auf 135 C gehalten.

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Claims (4)

Patentansprüche

1. Kunststoffradierer für Tusche aus einem PVC-PVA-Mischpolymerisat und einem gelierenden Weichmacher,

gekennzeichnet durch

die Beigabe von nicht flüchtigen Tuschelösungsmxtteln wie Lösungen von Benzolsulfonsäure oder Aminosulfonsäure in Äthylenglykol oder Gemischen davon mit Dioder Triglykol oder Mischungen dieser Diole mit tertiären Aminen und quarterinären Amoniumbasen.

2. Kunststoffradierer für Tusche nach Anspruch 1

dadurch gekennzeichnet,

daß er neben 45 - 55 % eines PVC-PVA-Gemisches und 30 - 45 % eines gelierenden Weichmachers 10 - 45 % eines sauren, nicht flüchtigen Tuschelösungsmittels enthält.

3. Kunststoffradierer für Tusche nach Anspruch 1

dadurch gekennzeichnet, daß der gelierende Weichmacher Dibutylphthalat ist.

4. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffradierers für Tusche nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

daß in 30 - 45 Gew. T eines gelierenden Weichmachers wie Phtahlsäureester, 10 - 15 Gew. T eines nicht flüchtigen Tuschelösers, wie Lösungen von Benzolsulfonsäure oder Aminosulfonsäure in Äthylenglykol oder Gemischen davon mit Di- oder Tryglykol oder Mischungen dieser Diole mit tertiären Aminen und quarterinären Amoniumbasen emulgiert und in dieser Emulsion 45 - 55 Gew. T eines PVC-PVA-Mischpolymerisates dispergiert werden.

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