DE2209692B2 - Verfahren zur Herstellung von 5-Methylperi-acenaphtindenon-7 - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 5-Methylperi-acenaphtindenon-7Info
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Description
Peri-Acenaphthindenone der Formel I
H2C-CH2
R = H CH3
sind nach verschiedenen Methoden erhältlich. So entstehen sie als Nebenprodukt (R=H) bei der
Behandlung von 5-Acenaphthylpropionsäure mit PzOs/85% H3PO4 (H. Dannenberg und D. Dannenbergv. Dresler, Liebigs Ann. Chem. 585,1 [1954]) oder AlCl3
(Buu Ηοϊ und P. Cagniant, C. R. hebd. Seances Acad. Sei.
214, 493 [1942]; CA. 37, 2370 [1943]) oder durch Ringschluß von 5-Cinnamoyl-acenaphthen mit AlCl3
(Buu Hol s.o.), wobei das Ausgangsprodukt aus Acenaphthen und Zimtsäurechlorid/AlCl3 (Buu Ηοϊ s. o.)
bzw. aus 5-Bromacenaphthen (Buu Ηοϊ s.o.) oder 5-Acetylacenaphthen dargestellt werden kann.
Verbindungen der Formel I mit R=CH3 erhält man
durch Umsetzung von Acetessigester und Acenaphthen in wasserfreier Flußsäure bei 900C (DE-PS 7 53 210),
doch beträgt die Ausbeute nur 23%.
Allen bisher bekannten Verfahren ist gemeinsam, daß die Ausbeuten an peri-Acenaphthindenon, bezogen auf
Acenaphthen, schlecht sind. Zudem werden durchweg Temperaturen von mindestens 800C benötigt, was bei
Verwendung von HF den Einsatz von Autoklaven verlangt. Der größte Teil der Verfahren ist mehrstufig;
als Kondensationsmittel eingesetztes Aluminiumchlorid geht bei der Aufarbeitung verloren.
Es wurde nun gefunden, daß man 5-Methyl-peri-ace
naphthindenon-7 aus Acenaphthen und einem Acetoessigsäurederivat bei erhöhter Temperatur in Gegenwart
von mindestens 90%iger Flußsäure herstellen kann, indem man Acetoacetyllluorid verwendet und bei
Temperaturen von - lObis + 120"C arbeitet.
Im Gegensatz zu der weiter obengenannten bekannten Umsetzung von Acenaphthen mit Acetessigester ist
die erfindungsgemäße Reaktion, wie ersichtlich, bereits bei Temperaturen ab -10° C durchführbar. Obwohl sie
auch bei weit höheren Temperaturen bis zu +1200C noch befriedigend verläuft, sind Temperaturen von
+ 100C bis +400C bevorzugt, insbesondere von +100C
bis +2O0C, nicht zuletzt mit Rücksicht auf den Eieendruck der Flußsäure, der es bei diesen Temperaturen erlaubt, ohne spezielle Druckgefäße auszukommen.
Bevorzugt als Gefäßmaterialien sind neben Kunststoffen wie Polyäthylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid Metalle, insbesondere Stahl Höhere Temperaturen
als 1200C sind möglich, bringen jedoch im allgemeinen
keinen Vorteil.
Die Reaktionsdrucke entsprechen im wesentlichen dem Eigendruck der verwendeten Flußsäure. Diese soll
einen Mindestgehalt an Fluorwasserstoff von 90%
ίο haben, bezogen auf das anwesende Wasser, bevorzugt
ist 95—100%ige, insbesondere 98— 100%ige Fhißsäure.
Die Reaktionszeit beträgt je nach Reaktionstemperatur und Konzentration der Flußsäure zwischen einigen
Minuten bis zu einem Tag, beispielsweise bei Raumtem
s peratur und wasserfreier Flußsäure etwa 5—8 Stunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß man bei Temperaturen
zweckmäßig unterhalb von 00C, vorzugsweise bis
-2O0C, Acenaphthen und Acetoacetylfluorid in etwa
molaren Verhältnissen in der Flußsäure löst und das Reaktionsgemisch, zweckmäßig unter Rühren, auf die
gewünschte Reaktionstemperatur, beispielsweise Raumtemperatur, erwärmt Vorzugsweise verwendet
man jedoch einen Oberschuß an Acetoacetylfluorid von
5—30 Mol-%, bezogen auf Acenaphthen. Die Menge
der verwendeten Flußsäure beträgt 1 bis 20 Teile (die Angabe »Teile« bedeutet hier wie im folgenden
»Gewichtsteile«) auf 1 Teil Acenaphthen, vorzugsweise 3—10 Teile. Natürlich ist die Reihenfolge der Zugabe
der Reaktionspartner beliebig, insbesondere kann einer oder beide kontinuierlich zugefügt werden. Auch kann
das ganze Verfahren in einfacher Weise kontinuierlich durchgeführt werden, indem man alle drei Komponenten gleichmäßig einem Reaktionsgefäß bzw. Reaktions-
rohr zuführt Statt Acetoacetylfluorid selbst kann man natürlich auch das analoge Chlorid, das sich mit
Flußsäure zum Fluorid umsetzt, verwenden.
Bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem das Acetoacetylfluorid in situ durch Zugabe von Diketen zu
überschüssiger Flußsäure (Houben—Weyl, Meth. d. org.
Chemie, 4. Aufl., Bd. 7/4, S. 251) in Anwesenheit oder Abwesenheit des Acenaphthen, vorzugsweise bei -20
bis O0C, erzeugt und dann bei den obengenannten Reaktionstemperaturen mit Acenaphthen umgesetzt
wird.
Der Überschuß an Flußsäure bei dieser Herstellung des Acetoacetylfluorids wird zweckmäßig so gewählt,
daß unter Abzug des Verbrauches bei seiner Bildung die oben für die Umsetzung mit dem Acenaphthen
genannten Mengen an Flußsäure erreicht werden.
Nach Beendigung der Reaktion wird zweckmäßig so verfahren, daß man die Flußsäure zusammen mit etwa
überschüssigem Acetoacetylfluorid abdestilliert Sie kann, wenn nötig nach Aufkonzentrierung, für weitere
Ansätze verwendet werden. Das anfallende 5-Methylperi-acenaphthindenon-7 läßt sich nach an sich bekannten Methoden weiter reinigen. Es hat nach Reinigung
einen Schmelzpunkt von 152° C.
Die erfindungsgemäß hergestellte Verbindung ist für
bo die Küpenfarbstoff-Herstellung sowie als Zwischenprodukt für Pigmentfarbstoffe geeignet.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren erläutern.
30,8 Teile Acenaphthen werden bei - 100C im
Stahlkessel mit 100 Teilen wasserfreier Flußsäure unter
Rühren versetzt. Hei - IU0C werden anschließend unter
Rühren 20 Teile Diketen portionsweise eingetragen.
Man läßt die Temperatur auf Raumtemperatur ansteigen und rührt noch 7 Stunden weiter. Nach Abdestillieren
der FluBsäure wird der Rückstand mit Wasser versetzt, wobei nach Filtrieren und Trocknen 44 Teile
gelbgrüner Kristalle anfallen. Das Rohprodukt enthält das gewünschte Indenon nach UV-spektroskopischer
Analyse in einer Reinheit von 80%, was einer Ausbeute an Indenon yon 80% d. Th, bezogen auf das eingesetzte
Acenaphthen, entspricht Dieses Produkt wird nach Auskochen der Verunreinigungen mit Tetrachlorkoh
lenstoff und gegebenenfaUs nach Umkristallisatioo in
Methanol rein in einer Ausbeute von 32—34 Gewichtsteilen mit einem Schmelzpunkt von 152° C erhalten.
15,4 g Acenaphthsn werden in einem Schüttcl-Autuklaven
aus Stahl (250 ml) bei 00C mit 100 Teilen
wasserfreier FluBsäure versetzt Es werden bei weiterer Kühlung 10 ml Diketen portionsweise eingetragen und
nach Verschließen unter Schütteln für 30 Minuten auf 1200C geheizt, wobei der Druck 17 atü erreicht Nach
Erkalten erfolgt Aufarbeitung wie oben.
Ausbeute: 22 g Substanz, enthaltend 17,6 g Reinsubstanz = 80%d.Th.
Aus ihr werden, wie oben angegeben, 15 g Reinsubstanz mit einem Schmelzpunkt von 152° C erhalten.
303 g (C.2 Mol) Acenaphthen werden bei - 100C in
einem Polyäthylengefäß mit 100 ml wasserfreier FluBsäure
versetzt Anschließend läßt man bei — 100C unter
Rühren 243 g (0,24 Mol) Acetoacetylfluorid (Kp.: 62—65°C/35 mm Hg) zutropfen. (Das eingesetzte Acetoacetylfluorid
wurde nach G. A. Olah und S. J. Kuhn, J.
Org. Chem. 26,225 [1961] aus Diketen und wasserfreier FluBsäure hergestellt und anschließend durch Destillation
gereinigt) Dann läßt man die Temperatur auf Raumtemperatur ansteigen und rührt noch 7 Stunden
is weiten Nach Abdestillieren der Flußsäure wird der
Rückstand mit Wasser versetzt, der ausgefallene Niederschlag abfiltriert und getrocknet Man erhält
423 g gelbgrüne Kristalle.
Das Rohprodukt enthält das gewünschte Indenon in einer Reinheit von 85% nach UV-spektroskopischer
Analyse. Nach Umkristallisieren aus Methanol erhält man 33,5 g S-Methyl-peri-acenaphthindenoiW vom
Schmelzpunkt 5520C, was einer Ausbeute von 76% der
Theorie, bezogen auf das eingesetzte Acenaphthen, entspricht
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von 5-Methyl-periacenaphthindenon-7 aus Acenaphthen und einem
Acetoessigsäurederivat bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von mindestens 90%iger Fluflsäure,
dadurch gekennzeichnet, daß man Acetoacetylfluorid verwendet und bei Temperaturen
von -10bis + 1200C arbeitet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Acetoacetylfluorid einsetzt,
das durch Umsetzung von Diketen mit überschüssiger Flußsäure hergestellt und nicht isoliert worden
ist
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1972
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