DE2208837B2 - Verfahren zur Herstellung von 13-Dichlorpropen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 13-DichlorpropenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/25—Preparation of halogenated hydrocarbons by splitting-off hydrogen halides from halogenated hydrocarbons
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Description
1,3-Dichlorpropen, die Hauptkomponente von D-D (D-D ist ein Handelsnamen für ein Gemisch, das auch
1,2-Dichlorpropan enthält) ist eine aktive Verbindung
zur Bekämpfung von Insekten, Pilzen und besonders von Fadenwürmern. Es kann als Räuchermittel für
Erdboden geeignet sein. D-D verbindet einen hohen Grad von Toxizität gegenüber schädlichen Organismen
mit einer geringen schädlichen Wirkung gegenüber Pflanzen.
1,2,3-Trichlorpropan wird als Nebenprodukt bei der
Herstellung von Glycerin-dichlorhydrin aus Allylchlorid, Chlor und Wasser erhalten. Da 1.2,3-Trichlorpropan
eine Verbindung ist, die wesentlich weniger günstige Eigenschaften besitzt als 1,3-Dichlorpropen, wurden
Versuche unternommen, Verfahren zur Umwandlung der zuerst genannten in die zuletzt genannte Verbindung zu entwickeln.
Ein Verfahren zur Herstellung von 1,3-Dichlorpropen durch thermische Dehydrochlorierung von 1,2,3-Trichlorpropan ist aus der DE-AS 10 77 656 bekannt. Die
besonders im Hinblick auf die Umsetzung von 1,2,3-Trichlorpropan und die Selektivität gegenüber
1,3-Dichlorpropen erzielten Ergebnisse sind jedoch unbefriedigend. Unter Selektivität gegenüber einer
bestimmten Verbindung ist die Menge in Mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge des umgesetzten
1,2,3-Trichlorpropans zu verstehen, die in die bestimmte
Verbindung umgewandelt worden ist. So ist die Ausbeute an einer bestimmten Verbindung in Mol-%,
bezogen auf die Menge an eingesetztem 1,2,3-Trichlorpropan, der hundertste Teil des Produktes aus der
prozentualen Menge an 1,2,3-Trichlorpropan das
umgesetzt worden ist und der Selektivität gegenüber dieser Verbindung. Obwohl es möglich ist, die
Selektivität gegenüber 1,3-Dichlorpropen bei diesem bekannten Verfahren zu verbessern, indem man es unter
vermindertem Druck durchführt, bleibt die Umsetzung von 1,2,3-Trichlorpropan noch unbefriedigend. Außerdem ist die Anwendung von vermindertem Druck
technisch nicht günstig. Ferner hat es sich gezeigt, daß
jo
sich kohlenstoffhaltige Abscheidungen an den Innenwänden des Reaktionsraumes (normalerweise ein Rohr)
bilden, die zum Verstopfen führen können. Es wäre daher sehr günstig, ein Verfahren zu entwickeln, um die
schon bekannten Ergebnisse auf einfache Weise zu verbessern. Die vorliegende Erfindung betrifft ein
derartiges Verfahren.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 1,3-Dichlorpropen durch thermische Dehydrochlorierung von 1,2,3-Trichlorpropan in der Gasphase bei
dem die thermische Dehydrochlorierung in Gegenwart von freiem Sauerstoff durchgeführt wird.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß freier Sauerstoff sowohl die Umsetzung von 1,2,3-Trichlorpropan als auch die Selektivität gegenüber 1,3-Dichlorpropen erhöht. Es hat sich auch gezeigt, daß in O^enwart
von freiem Sauerstoff weniger kohlenstoffhaltige Abscheidungen an den Innenwänden des Reaktionsraumes gebildet werden als bei Abwesenheit von freiem
Sauerstoff.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden sowohl eis- als auch trans-Dichlorpropen gebildet In
dieser Beschreibung und den Ansprüchen ist unter dem Ausdruck »1,3-Dichlorpropen« sowohl eis- als auch
trans- 1,3-Dichlorpropen zu verstehen.
Die Menge an freiem Sauerstoff der zugegen ist kann in einem weiten Bereich variieren wobei zu beachten ist,
daß das Ausgangsgemisch nicht explosiv sein darf. Geeignete Mengen liegen normalerweise über 1 Mol-%
und betragen vorzugsweise 5 bis 55 Mol-% besonders 10 bis 30 Mol-%, bezogen auf das als Ausgangsmaterial
verwendete 1,2,3-Trichlorpropan. Der erforderliche Sauerstoff kann z. B. als reiner Sauerstoff oder im
Gemisch mit Stickstoff z. B. als Luft, die gegebenenfalls mit Sauerstoff anger ichert ist, zugeführt werden.
Das erfindungsg^mäße Verfahren kann bei jeder
beliebigen Temperatur durchgeführt werden bei der eine Dehydrochlorierung eintritt, d. h. bei der aus I Mol
1,2,3-Trichlorpropan I Mol Chlorwasserstoff abgespalten wird. Vorzugsweise wird bei Temperaturen von 475
bis 575"C besonders bei Temperaturen von 510 bis 550° C gearbeitet.
Es ist im allgemeinen günstig die Dehydrochlorierung bei Atmosphärendruck durchzuführen. Erhöhter oder
verminderter Druck können gegebenenfalls jedoch ebenfalls angewandt werden.
Die Dehydrochlorierung kann z. B. durchgeführt werden, indem man ein Gemisch vor. gasförmigem
1,2,3-Trichlorpropan und freiem Sauerstoff durch einen Reak'ionsraum hindurchleitet, der auf der gewünschten
Temperatur gehalten wird. Die Größe des Reaktionsraumes und die Temperatur sollten berücksichtigt
werden, wenn die Verweilzeit in dem Reaktionsgefäß festgelegt wird. Geeignete Verweilzeiten betragen im
allgemeinen 0,1 bis 60 see, besonders 10 bis 30 see. Sehr
günstige Ergebnisse werden z. B. mit Verweilzeiten von 15 bis 25 see erhalten. Die Verweilzeiten wurden
berechnet, indem man die Anzahl der Liter von 1,2,3-Trichlorpropan bei 500°C, die in den Reaktionsraum eintreten, teilt durch das Volumen (in Litern) des
Reaktionsraumes. Geeignete Raumgeschwindigkeiten liegen im allgemeinen zwischen 100 und 250, besonders
zwischen 140 und 200 cm3,1,2,3-Trichlorpropan (gemessen als Flüssigkeit) pro Liter des Reaktionsraumes und
Stunde. Der Reaktionsraum ist normalerweise ein Rohr, das gegebenenfalls mit einer inneren Packung und/oder
Elementen versehen ist, die eine Mischung des Gases beschleunigen.
Gegebenenfalls kann das nicht umgesetzte 1,2,3-Trichlorpropan
wieder in den Reaktionsraum geleitet werden. Als NeDenprodukt wird z. B. 1,1,3-Trichlorpropan
gebildet, das zusammen mit nicht umgesetztem 1,2,3-Trichlorpropan wieder in den Reaktionsraum
geleitet werden kann, wo es zu 1,3-Dichlorpropen
dehydrochloriert wird.
Ein gasförmiges Gemisch von 1,2,3-Trichlorpropan (TCP) und Sauerstoff wurde von oben nach unten durch
ein senkrechtes Vigreux-Rohr aus hitzebeständigem Glas mit einem Durchmesser von 25 mm geleitet, das
sich in einem Ofen befand. Das Rohr wurd; auf der gewählten Temperatur gehalten und der Produktstrom
in einen eisgekühlten Sammelbehälter gleitet. Die Zusammensetzung des entstehenden Kondensats wurde
durch Gas-Flüssigkeits-Chromatographie bestimmt. Die Tabelle zeigt die unter verschiedenen Bedingungen
erhaltenen Ergebnisse. Zum Vergleich wurde der
in Versuch 1 in Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt
Die Verweilzeit betrug bei jedem Versuch 20 see.
■k | Versuch Nr. | Mol-% Sauer | Temperatur | Raumgeschwin | TCP Umsetzung | Selektivität | trans-l^-Dichlor- |
ί'ϊί | stoff bezogen | digkeit | gegenüber | propen | |||
11 | aufTCP | 1,3-Dichlor | |||||
P* | propen | ||||||
( C) | (Mol-%) | (%) | (Mol-%) |
1 | 0 | 525 | 172,5 |
2 | 10 | 525 | 172,5 |
3 | 20 | 500 | 172,5 |
4 | 20 | 525 | 153 |
5 | 20 | 525 | 172,5 |
6 | 20 | 550 | 153 |
7 | 30 | 525 | 153 |
8 | 50 | 525 | 153 |
9 | 50 | 525 | 172,5 |
28,9
30,5
12,2
25,5
33,4
54,4
25,8
32,7
33,9
30,5
12,2
25,5
33,4
54,4
25,8
32,7
33,9
68,5
70,2
82,6
73,2
73,4
62,4
7/J0
76,7
72,5
70,2
82,6
73,2
73,4
62,4
7/J0
76,7
72,5
55,4 55,6 55,2 56,0 55,1 54,9 55,8 58,3 59,0
Es zeigte sich, daß bei den Versuchen 2 bis 9 wesentlich weniger kohlenstoffhaltiges Material an den
Innenwänden des Rohres während der gleichen Zeit abgeschieden wurde als bei Versuch 1. Die Versuche 1
bis 4 und 6 bis 9 wurden 6 Stunden lang, der Versuch 5 50 Stunden lang durchgeführt.
Die geringe Menge an 1,1,3-Trichlorpropan (4 bis 5
Mol-%), die während der Dehydrochlorierung gebildet wurde, wurde wieder in die TCP Umsetzung eingeführt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,3-Dichlorpropen durch Dehydrochlorierung von 1,2,3-Trichlor-
propan in der Gasphase bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Dehydrochlorierung in Gegenwart von freiem Sauerstoff durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- in zeichnet, daß man die Dehydrochlorierung in
Gegenwart von 5 bis 55 Mol-%, vorzugsweise 10 bis 30 Mol-%, freien Sauerstoff bezogen auf das
1,2,3-Trichlorpropan durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ii
gekennzeichnet, daß man die Dehydrochlorierung bei einer Temperatur von 475 bis 575°C, vorzugsweise zwischen 510 und 550° C, durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man gasförmiges 1,2,3-Tri- 2η
chlorpropan durch den Reaktionsraum mit einer Raumgeschwindigkeit von 100 bis 250 cm3, vorzugsweise 140 bis 200 cm3, flüssigen 1,2,3-Trichlorpropan
pro Liter Reaktionsraum und Stunde hindurchleiteL
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---|---|---|---|
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Publications (3)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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