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Einseitig verschlossene, geraffte Wursthülle, Verfahren zu ihrer Herstellung
und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens-Die Erfindung betrifft eine einseitig
verschlossene, geraffte Wursthülle, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens Solche einseitig verschlossenen, gerafften Wursthüllen
aus eßbarem Material, wie Collagenfasern oder ec aus thermoplastischen Kunststoffen
wie Polyamiden, auch Raupen genannt, werden vor allem für vollautomatische Wurstfüllmaschinen
benötigt. Der Endverschluß der Raupe ist notwendig, damit durch den Druck des Wurstguts
die Wurethülle ausgezogen wird und natürlich auch dazu, um ein Austreten des Wurstguts
beim Füllvorgang am offenen Ende der Raupe zu verhindern. Die Funktionsweise von
vollautomatischen Wurstfüllmaschinen bedingt, daß jeweils der Kopf eines neuen Wurststranges
in der Regel nicht vollständig gefüllt ist, weil beim Einfahren eines neuen Stranges
das umlaufende Abteilkettenpaar nicht sofort in dem für eine vollständige Füllung
notwendigen Ausmaß mit dem Wurststrang koordiniert ist. Der Kopf des' Strangs wird
daher in; allgemeinen durch einen mehr oder weniger schwach gefüllten Abschnitt
gebildet, der abgetrennt und zur Wiederverwendung der Füllung ausgestreift wird.
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Wegen der Wiedergewinnung der Füllung aus dem nicht vollständig gefüllten
Anfang des Stranges sollte der Endenverschluß zwar einerseits fest genug sein. um
sich beim Füllvorgang unter dem Druck des Füllguts nicht zu öffnen, er sollte aber
andererseits wiederum nicht so fest sein. daß er außer durch
Aufschneiden
oder Aufreißen überhaupt nicht geöffnet werden kann. Hierdurch würde die Wiedergewinnung
der Füllung aus dem vorderen, nicht vollständig gefüllten Abschnitt erschwert, die
durch Ausstreifen der Füllung durch das Kopfende erfolgt.
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Vielmehr wäre ein Endenverschluß erwünscht, der zwar dem Fülldruck
standhält, sich jedoch unter Anwendung von höherem Druck zwecks Ausstreifen öffnet.
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Es ist bereits bekannt, geraffte Wursthüllen aus Kunststoffen oder
Hautfasermasse einseitig durch einen Metallclip oder einer Fadenabbindung zu verschließen.
Um zu vermeiden, daß solche Endverschlüsse aus Metall oder Bindfaden bei der Wiedergewinnung
des Füllguts aus dem Strangende in die daraus hergestellte Würste gelangen, hat
man bereits das Ende der Raupe mit einem Knoten verschlossen. Bei einem weiteren
bekannten Endenverschluß wird das geraffte Ende unter Festhalten des übrigen Teils
der Raupe von einem drehbaren Verschließteil zusammengedreht. Weiter ist es bekannt,
das Ende mittels eines im Inneren der Wursthülle liegenden stopfenartigen Verschluß
aus dem Material des Endabschnitts der Hülle zu bilden. Dabei wird entweder das
Ende der iiillle nach innen umgewendet und dann zusammengedreht oder das Hüllenende
wird über die Öffnung der Raupe gezogen und mit einem Stempel in einen Verschlußpfropfen
zusammengedrückt. Während die geschilderten Endverschlüsse vollkommen dicht sind,
erhält man einen mindestens gasdurchlässigen Endenverschluß, in dem man das Ende
einer gerafften Wursthülle krmpft und unter Bildung eines Verschlusses in die Bohrung
der Raupe hineinstößt.
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Bei den vorstehend beschriebenen bekannten Endverschlüssen wird relativ
viel Wursthüllenmaterial zur Ausbildung des Verschlusses benötigt. Um mit weniger
Material auszukommen, ist es bereits bekannt, den Endenverschluß dadurch auszubilden,
daß man die geraffte }Xrsthülle am zu verschließenden Ende einen kleinen Teil bis
zur Entfaltung der Querfalten auszieht, den entfalteten Teil in Längsfalten plissiert,
die
Plissierfalten zusammenpreßt und die zusammengepreßten Plissierfalten
mit Klebeband festlegt. Der Klebestreifen wird dabei um die Plissierfalten gewickelt
oder die Plissierfalten kommen beim Zusammenpressen zwischen zwei Klebestreifen
7U liegen, deren klebende Oberflächen einander zugekehrt sind.
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Die mit dem Klebeband festgelegten Plissierfalten können anschließend
in den Innenraum der Raupe hineingestopft werden.
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Bei der Mehrzahl der bekannten Endenverschlüsse wird zu viel HUlenmaterial
für die Ausbildung des Verschlusses benötigt.
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Außerdem sind komplizierte Vorrichtungen und Verfahrensweisen erforderlich,
um das Ende der gerafften Hülle zu erfassen, um den im Inneren der Raupe liegenden
Verschluß durch Umwenden und Verdrillen bzw. durch Krimpfen und Hineinstoßen in
das Innere der Hülle zu bilden. Bei dem bekannten Endverschluß mit geringerem Bedarf
an Hüllenmaterial zur Ausbildung des Ausbildung des Verschlusses, bei dem ein kleiner
Teil des gerafften Endes ausgezogen, plissiert und in plissiertem Zustand mit Klebeband
umwickelt wird, besteht die Gefahr, daß beim Ausstreifen zwecks Wiedergewinnung
des Wurstbräts aus dem gefüllten Hüllenabschnitt diese Klebestreifen in die wieder
zu verwendende Wurstmasse geiangen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines materialsparenden
Endenverschlusses, der ohne störende Fremdmaterialien, wie Klebestreifen, Drahtclips
und Bindfäden, auskommt, der ausreichend fest ist, daß er dem Fülldruck im Augenblick
des Füllens standhält und der auf einfache Weise hergestellt werden kann. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Verschluß durch das zusammengepreßte, geraffte
und in diesem Zustand wenigsten teilweise verklebte Ende der Wursthülle gebildet
wird, Gegenstalld der Erfindung ist demnach eine einseitig verschlossene geraffte
Wursthülle aus eßbarem Material, Cellulose (oder tilermoplastischen
Kunststoffen,
die dadurch ge nnzeichnet ist, daß der Verschluß durch das zusammengepreßte, geraffte
und im zusammengepreßten, gerafften Zustand wenigstens teilweise verklebte Ende
gebildet wird.
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Es ist nicht notwendig, daß der Endverschluß wasserdicht und wasserfest
ist. Es genügt, wenn das zusammengepreßte, geraffte Ende nur an einigen Punkten
verklebt ist. Der Verschluß muß nur so fest sein, daß er dem Fülldruck im Augenblick
des Fü1-lens standhält, da das erste Würstchen des gefüllten Stranges ohnehin wieder
ausgestreift wird.
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Für den erfindungsgemäßen Endenverschluß werden etwa zwei bis drei
Querfalten benötigt, was einer Htillenlänge von etwa 4 bis 6 cm entspricht. Bekannte
Endenverschlsse, bis auf den Endenverschluß, bei dem das plissierte Ende mit einem
Klebstreifen umwickelt wird, benötigen zur Bildung des Verschlusses etwa 10 bis
15 cm Hüllenmaterial.
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Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verschlusses werden anhand
des Herstellungsverfahrens erläutert.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum einseitigen
Verschließen von gerafften Wursthüllen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das
zu verschließende geraffte Ende zusammengepreßt und mittels Klebstoff wenigstens
teilweise verklebt wird.
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Das Zusammenpressen des zu verschließenden gerafften Endes kann auf
beliebige Weise erfolgen. So kann die HUileum ihren gesamten Umfang herum mittels
eines runden Greifwerkzeuges erfaßt und zusammengedrückt werden. Zweckmäßig wird
jedoch zum Ergreifen des Endes eine pinzettenförmige Zange verwendet, die die Wursthülle
nur an zwei gegenüberliegenden Seiten ergreift und zusammendrückt.
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Der Klebstoff zum Verkleben des zusammengepreßten Endes kann auf beliebige
Weise in das Ende der Wursthülle eingebracht werden. Eine geeignete Zugabe für einen
flüssigen Klebstoff stellt ein Zuführungsröhrchen dar, das in der Längsachse der
Wursthülle angeordnet ist und gegebenenfalls mittels geeigneter Dosiervorrichtungen
die zum Verkleben eines Endes notwendige Menge Klebstoff freisetzt. An sich kann
das Einbringen des Klebstoffs vor, während und nach dem Zusammenpressen des Endes
erfolgen. Bringt man den Klebstoff vor der während des Zusammenpressens ein, so
muß man ihn einseitig auftragen.
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Beim Zusammenpressen wird der Klebstoff dan auch auf die bisher klebstofffreien
Stellen verteilt, Bringt man den Klebstoff nach dem Zusammenpressen el, so darf
man, en die Klebstoffzufuhr durch das zu verschließende Ende erfolgt, nicht völlig
zusammenpressen, damit der Klebstoff eindringen kann.
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Bei einer besonders einfachen Ausführungsform werden das Zusammendrücken
des Endes und die Klebstoffzufuhr koordiniert, indem man gleichzeitig mit dem Zusammend»0eken
einige Tropfen Leim zwischen die zusammengepreßten Falzen gIb> der nach dem Erhärten
die Klebverbindung liefert.
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Als Klebstoffe kommen naturgemäß nur physiologisch unbedenklich zulässige
Produkte, wie Gelatine, Starke, Gummi arabicum oder Collagen in Frage. Da der Endenverschluß
nicht zu fest sein soll, um das Anstreifen der in Kcpfabschnitt enthaltenen Füllung
zwecks Wiedergewinnung zu erleichtern, ist ein Leim günstig, der durch die Wurstemulsion
aufgeweicht wird.
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Bevorzugt werden daher wasserlösliche oder quellbare Klebstoff fe
verwendet.
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Für Transportzwecke, bei denen das vorstehenden verklebten Enden manchmal
stören, und um die Aushärtung des Klebstoffs zu vervollständigen, wird das mit @l@bst@ff
@ersehene, zusammengedrückte Ende gegebenenfalls in das Innere der Wursthülle verlagert.
Dies geschieht auf einfache Weise dadurch, daß im Fall des Zusammenpressens des
Endes mit einer zange und der
Klebstoffzufuhr durch ein Röhrchen
die Zange oder Zange urid Röhrchen etwas in die Raupenöffnung hineingestoßen werden.
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Die zusammengepreßten und mit Leim benetzten Darmfalten bleiben in
der Raupenöffnung stecken, wodurch ein Aufgehen der Leimstelle wegen mangelnder
Härtung des Klebstoffs vermieden wird.
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Um möglichst rasch einen Klebverschluß zu erhalten, verwendet man'bevorzugt
schnell härtende Klebstoffe.
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Gegenstand der Erfindung ist schließlich eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zum einseitigen Verschließen von gerafften Wursthüllen. Diese Vorrichtung,
die im einzelnen im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis Q beschrieben wird, ist gekennzeichnet
durch ein vorzugsweise in Form einer Zange ausgebildetes Werkzeug 3 zum Ergreifen
und Zusammenpressen des zu verschließenden Darmendes und eine vorzugsweise röhtchenförmige
Klebstoffzufuhr 2.
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Zangenförmiges Werkzeug zum Ergreifen des Hüllenendes und Klebstoffzufuhr
sind in ihren Bewegungen in Richtung auf den Darm zu und davon weg synchronisiert.
Die Zange 2 überragt etwas das Röhrchen für die Klebstoffzufuhr.
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Die folgenden Figuren erläutern das Verfahren und zeigen zugleich
die Funktion der Vorrichtung. In den folgenden Fig. 1 bis 6 bedeutet 1 die geraffte
Darmraupe, 2 ein Metallröhrchen zur Leimangabe, 3 die pinzettenartige Zange zum
Ergreifen und Zusammenpressen des Endes der gerafften Hülle, 4 Leimtropfen.
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Fig. 1: Die geöffnete Zange 3 und am vorderen Ende verjüngtes Röhrchen
2 werden aus der Ruhelage (in Fig. 4 gezeichnet) in Richtung Darmraupe so weit nach
links bewegt, daß die Zange 3 beim späteren Schließen 2 bis 3 Falten erfassen kann.
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Fig. 2: Die Zange wird geschlossen. 2 bis 3 Falten der gerafften Raupe
werden zusammengedrückt. Durch das Röhrchen 2 werden
einige Tropfen
Leim zwischen die zusammengepreßten Darmfalten gegeben.
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Fig. 3: Zange 5 und Röhrchen 2 werden gemeinsam nach links bewegt
und stoßen dabei die zusammengedrückten im Leim benetzten Darmfalten 8 bis 12 mm
tief in die Raupenöffnung hinein.
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Fig. 4: Röhrchen 2 und sich öffnende Zange 7 werden nach rechts in
die Ausgangslage zurückbewegt. Die zusammengepreßten und mit Leim benetzten Darmlalten
bleiben in der Raupenöffnung stecken. Die diese Leimstelle umschließende Darmraupe
verhindert ein Aufgehen der Leimstelle. Die auf diese Weise verschlossene Raupe
kann so verpackt werden. Der Leim trocknet in der Verpackung vollends.
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Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Endenverschluß nach
der Verklebung nicht nach innen verlagert ist. Das Röhrchen 2 für die Klebstoffzufuhr
ist von vornherein entsprechend dünn, so daß eine Verjüngung nicht notwendig ist.
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Fig. 6 stellt eine Draufsicht auf das zusammengepreßte Ende der Fig.
2 und 3 dar.
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Nach einer weiteren Ausführl,lngsform wird weiter zusammengepreßt,
nachdem das Ylebstoffröhrchen zurückgezogen worden ist.
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FUr die erfindungsgemäße Wursthülle sind alle für diese Zwecke bekannten
Materialien, wie Cellulose, Alginat oder Kunststoffe, wie Polyamid, Polyvinylalkohol
und Polyester, geeignet Besonders bevorzugt wird jedoch die Erfindung auf Wursthüllen
aus eßbarem Material (Collagen) angewendet.