DE2207001B2 - Heizvorrichtung fuer einen angusskanal einer kunststoff-spritzgiessform - Google Patents
Heizvorrichtung fuer einen angusskanal einer kunststoff-spritzgiessformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs I.
Es ist bereits eine Heizvorrichtung der erwähnten Art nach der US-PS 35 20 026 bekannt, bei welcher die dem
Heizkörper zuzuführende Heizleistung im wesentlichen konstant gehalten wird. Der Heizkörper weist einen sich
zu der Einmündung hin konisch verjüngenden Mantel auf, wobei die Spitze der konischen Verjüngung die
Einmündung in voller Länge durchsetzt. Durch die im wesentlichen konstant gehaltene Heizleistung wird der
in der Einmündung enthaltene Kunststoff stets flüssig gehalten, jedoch führt dies beim Entformen zwangsläufig
zu einem unerwünschten Herauslaufen von Kunststoff aus der Einmündung, welcher erstarrt und beim
Herstellen eines folgenden Werkstückes störend in Erscheinung tritt. Diese Erscheinung wird dadurch noch
verstärkt, daß die Einmündung einen verhältnismäßig großen Durchmesser aufweisen muß, weil der Mantel
des Heizkörpers aus Gründen der räumlichen Abmessungen und der mechanischen Stabilität nicht mit einem
beliebig geringen Konuswinkel hergestellt werden kann.
Es ist auch eine ähnliche Heizvorrichtung nach der OE-PS 2 86 607 bekannt, bei welcher der Heizkörper
durch einen U-förmig gebogenen Heizdraht gebildet ist, wobei der Abstand der Schenkel des U nicht wesentlich
geringer als der Innendurchmesser des Angußkanals ist. infolgedessen reicht die Rundung des ü lediglich bis
kurz vor die Einmündung, nicht jedoch in dieselbe hinein. Der Heizdraht wird ebenfalls mit im wesentlichen
konstanter Heizleistung beaufschlagt. Wird der Durchmesser der Einmündung groß gehalten, so bleibt
der in der Einmündung befindliche Kunststoff flüssig, wobei sich ein schädliches Herauslaufen nach dem
Entformen ergibt, wie dies bereits in Verbindung mit der vorangehend abgehandelten US-PS J5 20 026 erwähnt
wurde. Wird indessen der Durchmesser der Einmündung gering gehalten, so kann beim Entformen der
Kunststoff dort erstarren, was ebenfalls ungünstig ist, weil bei einem folgenden Spritzgießvorgang der in der
Einmündung gebildete Pfropfen erst ausgestoßen werden muß, was insbesondere bei Parallelanordnung
mehrerer Angußkanäle zu Schwierigkeiten führen kann. Außerdem wird das herzustellende Werkstück durch
den ausgestoßenen Pfropfen beeinträchtigt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer gegenüber dem Stand der Technik verbesserten
Heizvorrichtung, welche einerseits ein Herauslaufen von flüssigem Kunststoff aus der Einmündung nach dem
Entformen vermeidet, andererseits aber bei der Durchführung eines Spritzgießvorganges das Vorliegen
von in flüssigem Zustand befindlichem Kunststoff auch innerhalb der Einmündung gewährleistet. Erreicht wird
dies gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
Durch die dem Heizkörper zugeführte zeitlich veränderbare Heizleistung kann erreicht werden, daß
durch Einstellung einer geringen Heizleistung beim Entformen in der Einmündung ein Pfropfen aus
verfestigtem Kunststoff gebildet wird, der indessen unmittelbar vor der Durchführung eines Spritzgießvorganges
durch entsprechende Steigerung der Heizleistung verflüssigt und damit aufgelöst werden kann. Der
in der Einmündung enthaltene Kunststoff wird durch die kurz vor dem Spritzgießvorgang eingestellte Heizleistung
vollständig aufgelöst und vermischt sich beim Spritzgießvorgang homogen mit nachfolgendem flüssigen
Kunststoff, so daß das Werkstück eine einwandfreie Oberfläche und Struktur aufweist.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 2 wird erreicht, daß der Heizkörper im Bereich seiner
Spitze eine sehr geringe Wärmekapazität aufweist, so daß die Einstellung der zeitlich veränderbaren Heizleistung
mit einer sehr geringen Zeitkonstante erfolgen kann. Dies ist wesentlich, weil in dem Zeitraum nach
durchgeführter Entformung sowie vor Durchführung eines neuen Spritzgießvorganges die grundsätzlich zum
Aufschmelzen des in der Einmündung gebildeten Kunststoffstopfens erforderliche Zeit sehr gering
gehalten werden kann. Analoges gilt auch für das Erstarren des Kunststoffes in der Einmündung vor dem
Entformen. Insgesamt lassen sich dadurch wesentlich verminderte Totzeiten erreichen. Durch den geringen
Querschnitt des die Spitze bildenden Heizdrahtes läßt sich weiterhin der Querschnitt der Einmündung
vermindern, wodurch wegen der geringeren Masse des in der Einmündung enthaltenen Kunststoffes und damit
einer entsprechend verringerten Wärmekapazität desselben die Aufschmelz- bzw. Erstarrungsvorgänge
schneller ablaufen können.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 3 wird erreicht, daß auch in dem eigentlichen Angußkanal
bis in den Bereich benachbart der Einmündung der aufgenommene Kunststoff dauernd flüssig gehalten
wird, ohne daß sich Erstarrungen in einem der Einmündung benachbarten Bereich bilden können, die
der Wärmeeinwirkung der Spitze des Heizkörpers nicht mehr unterworfen sind.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 4 läßt sich erreichen, daß dem Angußkanal wegen dessen
gegenüber der Einmündung wesentlich größeren Querschnittes auch eine gegenüber der Einmündung
.vesentlich erhöhte Heizleistung zugeführt werden kann.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Kunststoff-Spritzgießform mit einem einzigen Angulikanal sowie
einer darin aufgenommenen Heizvorrichtung in einer Bereitschaftsstellung zur Durchführung eines Spritzgießvorganges,
im Axialschnitt,
Fig.2a einen Ausschnitt aus Fig. 1, wobei ein einen
Bestandteil der Heizvorrichtung von Fig. 1 bildender Heizkörper in vergrößerter Axialschnittdarstellung
veranschaulicht ist,
F i g. 2b ein gegenüber F i g. 2a abgewandeltes Ausführungsbeispiel
eines Heizkörpers in einer Darstellung entsprechend F i g. 2a.
Die in Fig. 1 lediglich teilweise veranschaulichte Kunststoff-Spritzgießform umfaßt eine intermittierend
von einer Kunststoff-Ausstoßvorrichtung mit einer jeweils vorgegebenen Kunststoffmenge zu beschickende
Zuführdüse 9, welche in einen Verteilerkanal 8 mündet. Dem Verteilerkanal 8 sind mehrere Angußkanäle
10 zugeordnet, von denen lediglich einer dargestellt ist. Über eine Einmündung 18 mündet der Angußkanal
10 in einen Formhohlraum 7, welcher durch zwei Formhälften 5,6 gebildet ist, wobei im vorliegenden Fall
die Formhälfte 6 einen Bestandteil des Angußkanals 10 bildet. Zur Durchführung eines Spritzgießvorganges
kann die Formhälfte 5 mit der Formhälfte 6 durch bekannte (nicht veranschaulichte) Bauelemente fest
verspannt, zum Entformen hingegen von der Formhälfte 6 wegbewegt werden. Beide Formhälften 5, 6 sind
durch Kühlkanäle 16 in üblicher Weise gekühlt. Der an die Formhälfte 6 anschließende Teil des Angußkanals 10
ist gegenüber der Formhälfte 6 durch einen konischen Einsatz 17 isoliert, welcher mit der Fonnhälfte 6 eine
ringförmige konische Luftschicht bildet. Auf diese Weise wird verhindert, daß der in dem Angußkanal 10
enthaltene flüssige Kunststoff durch die gekühlte Formhälfte 6 zum Erstarren gebracht wird.
In dem Angußkanal 10 ist in koaxialer Ausrichtung hierzu ein Heizkörper 11 angeordnet, welcher einen sich
zu der Einmündung 18 hin konisch verjüngenden Mantel 21 (Fig. 2a) aufweist. Der Mantel 21 ist von einer
ίο temperaturbeständigen, elektrisch Isolierenden Masse
(22), beispielsweise Ton, ausgefüllt, in welche der Heizdraht 13 fluiddicht eingebettet ist. Der Heizdraht 13
weist innerhalb der Einmündung 18 eine einen geringen Querschnitt aufweisende Spitze auf.
Gemäß F i g. 2b ist in die elektrisch isolierende Masse 28 zusätzlich ein den Heizdraht 13 umgebender und sich
über einen wesentlichen Teil der Axiallänge des Mantels 21 erstreckender Zusatzheizwiderstand 26 in Form
einer den Heizdraht 13 konzentrisch umgebenden Heizwendel vorgesehen. Die Heizwendel wird von
einem hohlzylindrischen Glaskörper 24 gehalten. An dem von der Einmündung 18 abgewendeten Ende des
Heizkörpers 11 sind Zuleitungen 28 für den Zusatzwiderstand 26 und Zuleitungen 27 für den Heizdraht 13
getrennt herausgeführt.
Die Beaufschlagung des Heizkörpers 11 mit zeitlich veränderbaren Heizleistungen kann mit der mechanischen
Bewegung der Formhälften 5, 6 über eine (nicht veranschaulichte) elektrische Schaltungsanordnung ge-
koppelt sein, so daß unmittelbar vor einer Beaufschlagung der Zufuhrdüse 9 der in der Einmündung 18
enthaltende Pfropfen durch die Spitze des Heizdrahtes 13 aufgeschmolzen wird, während unmittelbar vor dem
Entformen bzw. vor der Wegbewegung der Formhälfte 5 von der Formhälfte 6 die Heizleistung der Spitze des
Heizdrahtes 13 so weit reduziert wird, daß die Kühlwirkung der Formhälfte 6 überwiegt und den in der
Einmündung 18 noch vorhandenen Kunststoff erstarren läßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Heizvorrichtung für einen in einer Kunststoff Spritzgießform
enthaltenen Angußkanal, welcher über eine Einmündung in einen Formhohlraum mündet, mit einem sich im Angußkanal vor der
Einmündung bis in die Einmündung hinein erstrekkenden, eine Spitze bildenden elektrischen Heizkörper,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Heizkörper (11) zuzuführende Heizleistung vor
jedem Einspritzvorgang auf einen zum Aufschmelzen der Kunststoffmasse in der Einmündung (18)
ausreichenden Wert und nach Beendigung des Einspritzvorganges auf einen ein Verfestigen der
Kunststoffmasse in der Einmündung bewirkenden Wert steuerbar ist.
2. Heizvorrichtung nach Patentanspruch J, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze des Heizkörpers
(11) aus einem spitz zulaufenden, wärmeerzeu- jo genden Draht (13) besteht.
3. Heizvorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, mit einem sich zu der Einmündung hin konisch
verjüngenden Mantel des Heizkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (21) mit einer
temperaturbeständigen, elektrisch isolierenden Masse (22) ausgefüllt ist, in welche der die Spitze
bildende Heizdraht (13) fluiddicht eingebettet ist.
4. Heizvorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der elektrisch isolierenden
Masse (22) ein den Heizdraht (13) umgebender und sich über einen wesentlichen Teil der
Axiallänge des Mantels (21) erstreckender Zusatzheizwiderstand (26) vorgesehen ist.
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