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Vorrichtung und Verfahren zum Spritzgießen unter
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Verwendung eines Heißkanalwerkzeugs (Heißläufer)
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Spritzgießen unter Verwendung
eines Heißkanalwerkzeugs (Heißläufers) der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
genannten Gattung sowie auf ein Verfahren zum Erregen von Heizelementen solcher
Heißläufer.
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Eine derartige Vorrichtung und ein derartiges Verfahren sind bereits
bekannt (DE-OS 22 07 001). Bei der vorbekannten Vorrichtung sind in dem lanzenförmigen,
auch Spear genannten Heißläufer elektrische Heizelemente untergebracht, von denen
ein als Heizdraht ausgebildetes Heizelement an der Spitze der Lanze hindurchtritt,
während ein anderes Heizelement als Drahtwendel innerhalb des Heißläufers angeordnet
ist. Die elektrischen Zuleitungen zu den Heizelementen treten an der der Spitze
abgewandten Seite aus dem Heißläufer aus und sind an eine Steuereinrichtung angeschlossen,
die dafür sorgt, daß Stromimpulse die Heizelemente erwärmen. Die Steuereinrichtung
der bekannten Vorrichtung weist Potentiometer sowie Schaltelemente auf, die zwischen
die Spannunsquelle und die Heizelemente eingeschaltet sind. Dabei sorgt das Potentiometer
dafür, daß die Amplitude der Stromimpulse verändert werden kann, während die Schaltelemente
dafür sorgen, daß die Stromimpulse zum richtigen Zeitpunkt zu den Heizelementen
gelangen, um diese zu erhitzen.
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Bei derartigen Vorrichtungen geht es nämlich darum, thermoplastischen
Kunststoff, der durch ein Kanalsystem zu einer Spritzgießform im fließfähigen Zustand
gespritzt bzw. gefördert wird, auf der geeignetsten Spritztemperatur zu
halten
und dafür zu sorgen, daß keine unerwünschte Abkühlung vom eigentlichen Heizzylinder
der Spritzpreßvorrichtung auf dem Wege zum Formhohlraum bzw. zur Spritzform erfolgt.
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Dabei stellt die im wesentlichen zylinderförmige Wandung des Heißläufers
aufgrund der Beheizung durch das innen angeordnete, insbesondere als Drahtwendel
ausgebildete Heizelement eine Wärmequelle für das an der Wandung entlangströmende
Spritzgut dar, während die aus dem einen Ende des Heißläufers vorstehende Spitze
des anderen Heizelementes bis in den Bereich des Einspritzkanals bzw. Spritzdüse
der Spritzform reicht, so daß das Spritzgut dort unmittelbar an dem Heizelement
vorbeistreichen und kurze Zeit auf die gewünschte Temperatur "nachgeheizt" werden
kann.
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Vorrichtungen dieser Art haben zu einer erheblich verbesserten Technik
bei der Herstellung von Spritzartikeln geführt, da eine praktisch abfallfreie Fertigung
möglich ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Steuerung der Heizelemente zu wünschen
übrig ließ, insbesondere wenn von einer Spritzmasse zu einer anderen Spritzmasse
übergegangen wird, oder wenn andere Parameter des Spritzens, beispielsweise die
Fördergeschwindigkeit der Spritzmasse oder die Formgestalt und das Volumen der Formnester
bzw.
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Formhohlräume geändert wurden. In solchen Fällen war es bisher erforderlich,
erst durch vielfach umfangreiche und zeitraubende Versuche festzustellen, durch
welche Einstellung der als Einstellorgane dienenden Potentiometer und Schalter einigermaßen
optimale Spritzbedingungen ermöglicht werden. Diese Versuche verlangen jedoch
in
der Regel hochqualifizierte Experten, so daß der Einführung derartiger Heißkanalsysteme
dann Schwierigkeiten entgegenstanden, wenn der Aufwand einschließlich die Kosten
dieser "Einstellmaßnahmen" größer sind als der durch Einführung dieses Systems eingesparte
Abfall an Spritzmasse.
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Darüber hinaus sind bei der Anwendung des bisher bekannten Verfahrens
zum Erregen der Heizelemente Nachteile festgestellt worden, die sich oft erst nach
dem Verkauf und Einbau der Spritzlinge bzw. Spritzgießteile herausstellten. Eine
nicht optimierte Temperatursteuerung der Spritzmasse vor dem Einspritzen führte
nämlich oft zu Fehlern in den Spritzgießteilen selbst, beispielsweise zur Lunker-
oder Rissebildung, die vor allem bei Kunststoffartikeln hoher Güte nicht in Kauf
genommen werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung bzw.
das Verfahren der eingangs genannten Gattung dahingehend zu verbessern, daß durch
eine optimiertere Steuerung der Erregung der Heizelemente eine den praktischen Bedürfnissen
angemessenere Anwendung des Heißkanalsystems möglich ist, ohne daß jeweils umständliche
Testversuche bei jeder Umstellung durch erfahrene Experten erforderlich sind. Im
Rahmen dieser Aufgabe wird auch angestrebt, solche Spritzmassen, insbesondere thermoplastische
Kunststoffe, gut verarbeiten zu können, welche einen sehr kleinen Toleranzbereich
der Verformbarkeit aufweisen, wie dies vor allem bei Spezialartikeln und Spritzlingen
mit komplizierter Gestalt und hoher Maßgenauigkeit vorkommt.
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Die Erfindung ist hinsichtlich der Vorrichtung im Anspruch 1 und hinsichtlich
des Verfahrens im Anspruch 19 gekennzeichnet. In Unteransprüchen sind weitere Ausbildungen
und Verbesserungen der Erfindung beansprucht.
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Durch Anwendung der Digitaltechnik anstelle der bisher auf diesem
Spezialgebiet angewendeten Analogtechnik gelingt die Lösung der oben genannten und
schon seit vielen Jahren bekannten Aufgabe auf sehr einfache Weise. Dabei empfiehlt
es sich, im Unterschied zu einem bisher bereits gemachten Vorschlag, bei dem die
Impulsform durch Anwendung einer Anschnittschaltung geändert wurde, die Energie
als formgleiche Impulse zuzuführen und die Steuerung dadurch zu besorgen, daß die
Anzahl der Impulse pro Zeiteinheit geändert wird. Während bei einer solchen Phasenanschnittsteuerung
in der Anschaltphase starke Stromspitzen und Störstrahlungen auftreten, können diese
beim erfindungsgemäßen Verfahren vermieden werden und ist auch eine einfachere Kopplung
der elektrischen Energie in dem Heißläufer möglich, so daß sogar der Ein- und Ausbau
und die Bedienung der Heißläufer vereinfacht sind.
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Zur Steuerung der Heizenergie wird beispielsweise der Anteil von Impulsen
pro Zeiteinheit verändert und diese "Impulsfolgefrequenz2' in Form einer Art ~Pulspaketsteuerung"
wird digital gesteuert.
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Es versteht sich, daß nicht nur die Heißläufer selbst, sondern auch
andere Heizaggregate, beispielsweise Heizplatten des eigentlichen Heizzylinders,
in die erfindungsgemäße Steuervorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Steuerverfahren
integriert werden können.
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Die Anwendung der Digitaltechnik bietet darüber hinaus eine Fülle
weiterer Vorteile, von denen im folgenden einige genannt werden: Es ist ein einfacherer
Aufbau und eine einfachere Handhabung der Steuereinrichtung möglich und es können
mehrere Heißläufer und sogar mehrere Spritzgießmaschinen gleichzeitig gesteuert
werden.
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Es ist der Einbau einer integrierten Selbstdiagnose möglich und darüber
hinaus können#auch Ferndiaqnosesysteme angeschlossen werden und sind soqar externe,
darunter öffentliche Netze, das Telefonnetz oder andere Datenübertragungsnetze anschließbar,
so daß auch die Steuerung von einer räumlich sehr weit von der eigentlichen Spritzgießmaschine
entfernten Zentrale aus möglich ist.
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Die Zuordnung der Einstellorgane zu einer Bediener-Elektronik auf
Digitalbasis ermöglicht die Integrierung von Wählschaltern für bestimmte Verfahrensschritte
sowie von Einstellorganen zum Einstellen bestimmter Werte und die Sichtbarmachung
eingestellter Systeme und Werte durch einen Monitor bzw. Bildschirm, so daß auch
Laien die Bedienung des komplizierten Spritzgießsystems durchführen und überwachen
können, da es genügt, diesen ein vorgezeichnetes Schema in die Hand zu geben, während
die übrige Koordinierung innerhalb der Steuereinrichtung und/oder der Bediener-Elektronik
erfolgt, die zu diesem Zweck vorzugsweise mit Mikroprozessoren ausgerüstet sind.
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Hierdurch ist auch ein modularer Aufbau möglich, wodurch die Einzelaggregate
problemlos gegeneinander austauschbar sind, ohne die Gesamtfunktion zu beeinträchtigen.
Dabei
sind auch Parallelaggregate für Parallelsysteme anschließbar
und teilweise eigenständig oder unter Einbeziehung in das System betreibbar.
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Nach einer besonderen Ausbildung der Erfindung ist in den Heißläufer
ein Temperaturfühler integriert. Da dieser die abgefühlte Temperatur als Analoguiert
erfaßt, ist dafür zu sorgen, daß dieser Ausgangswert von einem Analog-Digital-Wandler
in einen Digitalwert umgewandelt wird, um in der Digitalsteuereinrichtung verarbeitet
werden zu können.
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Da es bei der Erfindung auf höchste Genauigkeit ankommt und oft schon
sehr kurze Zeiträume von nur wenigen Sekunden und darunter wichtig sind, empfiehlt
es sich, wenn dem Temperaturfühler ein Präzisionsmeßverstärker nachgeschaltet wird,
welcher die "Thermospannung", die sich im Minivoltbereich befindet, verstärkt. Dabei
empfiehlt es sich, wenn der Verstärkungsfaktor des Präzisionsmeßverstärkers möglichst
unabhängig von der Umgebungstemperatur bleibt, damit sich die Temperatureichung
nicht verändert.
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Darüber hinaus wurde überraschenderweise festgestellt, daß als Spannungsquelle
nicht ein üblicher Transformator, sondern ein mit einem oder mehreren Ringkernen
ausgebildeter Ringkerntransformator verwendet werden sollte. Dabei empfiehlt sich
eine Primärspannung von 380 V, um den Primärstrom zu senken, während die Sekundärwicklungen
die Primärspannung auf Spannungen von insbesondere 8 V und 28 V transformierein.
Derartige Ringkerntransformatoren für insbesondere eine Frequenz von 50 Hz haben
auch eine große Leistungsreserve, so daß zahlreiche Einzelheißläufer von ein und
demselben Ringkerntransformator gesteuert werden können.
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Die Erfindung hat sich im praktischen Betrieb bereits hervorragend
bewährt. Aufgrund der wesentlich genaueren und schnelleren Steuerung können auch
Thermoplasten mit einem sehr engen Verarbeitungsbereich bei so niedrigen Temperaturen
wie zwischen 100 und 1050C sicher verarbeitet werden.
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Diese Art Kunststoffe sind vor allem für Sonderprobleme auf dem medizinischen
Gebiet wichtig. In Sekundenschnelle kann der eingegebene Sollwert mit dem tatsächlichen
Ist-Wert verglichen werden und ist ein rascher und sogar automatischer Eingriff
möglich.
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Die automatische Anpassung an den betreffenden Kunststoff bzw. die
betreffende Spritzform erfolgt insbesondere dadurch, daß der Mikroprozessor das
betreffende und durch Versuche ermittelte Optimalprogramm eingeschrieben erhält,
so daß dann - im praktischen Betrieb - nicht nur ausgesprochene Experten vermeidbar
sind, sondern die Steuerung selbst im wesentlichen automatisch erfolgen kann. Dadurch
ist es möglich, auch Kunststoffe, die bisher im Heizkanal nur unter großen Schwierigkeiten
verarbeitbar waren, problemlos zu verarbeiten, darunter beispielsweise auch PVC
hart.
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Die umgehende Sichtbarmachung der ermittelten - und eingestellten
- Temperaturwerte auf dem Monitor erlaubt aber auch eine einfachere und rationellere
Durchführung von Spritzversuchen mit Materialien, die bisher noch gar nicht derartigen
Verfahrensgängen zugeführt wurden. Die Erfindung bietet daher auch der Materialgrundlagenforschung
erhebliche Vorteile.
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Der Bediener-Elektronik kann auch ein Drucker zugeordnet werden, so
daß nicht nur der Monitor, sondern auch ein derartiges Aufzeichnungsaggregat zur
Daueraufzeichnung verfügbar ist.
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Anhand der Zeichnung wird im folgenden ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert.
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Dabei zeigen: Figuren 1 - 3 schematische Teilschnitte durch eine Spritzvorrichtung
in drei zeitlich verschobenen Verfahrensstufen; Fig. 4 schematisch einen Heißläufer
im Querschnitt sowie dessen schaltungstechnische Beheizung und Temperaturermittlung;
Fig. 5 eine prinzipielle Darstellung der Pulspaketsteuerung; Fig. 6 einen Schaltplan
eines Gesamtsystems unter Verwendung der Erfindung; Fig. 7 ein Blockschaltbild einer
Anpassungsschaltung; Fig. 8 ein Schaltbild einer Steuerschaltung für einen Heißläufer
und Fig. 9 eine Aufzeichnung der Impulsverteilung der zum Beheizen der Heizelemente
verwendeten Impulse in Abhängigkeit von der Zeit, und zwar zunehmend von fehlender
Beheizung (OZ) bis zur Hälfte (50so) einer Dauerheizung (im Falle von Gleichstrom).
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Gemäß Fig. 1 ist ein lanzenartiger bzw. torpedoartiger Heißläufer
1 in den Oberteil 30 einer Spritzpreßvorrichtung
eingebaut. Am
unteren freien Ende des Heißläufers 1 ragt als Spitze ein Heizelement 2 heraus,
während am anderen Ende des Heißläufers 1 die hier nicht gezeigten Anschlußleitungen
zu den Heizelementen entlanggeführt sind. Das innerhalb des Heißläufers 1 angeordnete
zweite Heizelement ist hier nicht dargestellt. Das Kanalsystem 3 dient zum Zuführen
der Spritzmasse 6, welche gemäß Fig. 2 den Heißläufer 1 umströmt und am Heizelement
2 vorbei durch den düsenartigen Einspritzkanal 5 in den Hohlraum 4 zwischen der
Platte 8 des Unterteils 31a und dem Sockel 7 des zweiten Unterteils 31b hineinströmt.
Während in der in Fig. 1 dargestellten Position die beiden Unterteile 31a, 31b zu
dem Gesamtunterteil 31 vereint sind, der das Formnest bzw.
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den Formhohlraum 4 umgibt, ist in der in Fig. 3 dargestellten Position
der eine Unterteil 31a abgehoben, um den gebildeten Spritzling 6a entformen zu können.
In der in Fig.2 gezeigten Position findet das Einspritzen statt und sorgt der Heißläufer
1 dafür, daß die Spritzmasse 6 auf ihrem Wege vom nicht gezeigten Spritzzylinder
zum Einspritzkanal 5 bzw. Formhohlraum 4 auf der optimalen Temperatur gehalten wird.
Dabei kann sogar ein Aufheizen erst kurz vor dem Einspritzen erfolgen, d.h. daß
die Spritzmasse 6 erst kurz vor dem Einspritzen in den Formhohlraum 4 auf die optimale
Temperatur gebracht werden kann, die noch nicht im Spritzzylinder erreicht wird.
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Gemäß Fig. 4 ist in grober Vereinfachung die Anordnung der beiden
Heizelemente gezeigt, von denen das Heizelement 2 eine Spitze bildet und beispielsweise
aus Nickel-Chrom-Draht besteht, während das andere Heizelement 32 im Bereich des
zylinderförmigen Schaftes, an dessen Außenseite oder im inneren beherbergt angeordnet
sein kann. Darüber hinaus weist der Heißläufer 1 neben den Heizelementen 2, 32 auch
einen
Temperaturfühler 33 auf, dessen räumliche Anordnung auch anders als in Fig. 4 dargestellt
erfolgen kann. Der Temperaturfühler 33 ist über Verbindungsleitungen 35 mit Anschlußklemmen
12, 13 verbunden. Die metallische Masse des Heißläufers 1 kann an §'Masse" 34 gelegt
sein, ebenso wie die einen Enden der Sekundärwicklungen 37b, 37c des Ringkerntransformators
37, dessen Ringkern 37 d nur schematisch dargestellt ist und dessen Primärwicklung
37a über die Klemmen 16, 17 an eine Spannung von 380 V gelegt ist. Bei diesem Beispiel
wird die Primärspannung an der Sekundärwicklung 37b auf 28 V und an der Sekundärwicklung
37c auf 8 V transformiert, so daß das Heizelement 2 an eine Spannung von 8 V und
das Heizelement 32 auf eine Spannung von 28 V über die Klemmen 18, 19 anlegbar ist.
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Zwischen die Sekundärwicklungen 37b, 37c und die Klemmen 18, 19 sind
die Stromrichter 38 gelegt, welche zweckmäßigerweise als Triacs ausgebildet sind.
Diese weisen Steuerklemmen 10, 11 auf. Im Bedarfsfall kann dem Stromrichter 38 eine
Reihenschaltung, bestehend aus einem Widerstand R1 und einer Kapazität C1 über die
Klemmen 14, 15 parallelgeschaltet sein.
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In dem Prinzipschaltbild von Fig. 5 ist gezeigt, wie eine Phasenanschnittssteuerung
durch den Nullspannungsdetektor 40 vermieden werden kann, dessen Ausgang den Stromrichter
38 steuert, der über den als Widerstand R L versinnbildlichten Ringkerntransformator
an eine Drehstromquelle Mp/R angeschlossen ist. Diese im Detail in Fig. 8 gezeigte
Steuerschaltung sorgt dafür, daß immer im Nulldurchgang geschaltet wird, so daß
im Unterschied zur Anschnittsteuerung Impulse immer gleicher Form erzeugt werden
bzw.
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die Wechselspannungen/Wechselströme nicht verzerrt werden.
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Die Steuerung erfolgt lediglich dadurch, daß die Impulse bzw. Halbwelle
durchgelassen oder nicht durchgelassen werden.
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Gemäß Fig. 6 ist diese Pulspaket-Steuerschaltung 59 in die Steuereinrichtung
66 integriert, so daß an den Klemmen 10, 11 die Stromrichter 38 gemäß Fig. 4 anschließbar
sind. Die analoge Meßgröße des Temperaturfühlers 33 geht über die Klemmen 12, 13
in die Anpassungsschaltung 60 von Fig. 7 ein, welche aus einem Präzisionsverstärker
62 und einem nachgeschalteten Analog-Digital-Wandler 63 besteht, dessen Ausgang
20 den Eingang einer Schaltung mit einem Mikroprozessor 58 bildet, welcher über
eine V 24-Schnittstelle 22 mit einer Bediener-Elektronik 53 in Verbindung steht.
Diese ist mit einem Monitor 54 und Einstellorganen 57 versehen. Die Tastatur weist
auch Wählschalter 56 zur Auswahl des betreffenden Programms oder Systemteils auf.
Über die Anschlußklemme 23 ist ein Drucker 61 anschließbar. Die V 24-Schnittstelle
22 kann auch zum Anschluß von fremden Netzen dienen. Auch die Bediener-Elektronik
53 ist zweckmäßigerweise mit einem Mikroprozessor insbesondere des Typs 6802 ausgerüstet,
während der Mikroprozessor 58 der Steuereinrichtung 66 zweckmäßigerweise ein solcher
des Typs Z 80 sein sollte.
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Innerhalb der Steuereinrichtung 66 bzw. auf dem Weg von dieser zum
Heißläufer 1 können anstelle galvanischer Kopplungen auch optische Kopplungen, beispielsweise
über Glasfaserkabel erfolgen, wodurch Störungen noch besser vermeidbar sind.
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Das Arbeiten mit der Vorrichtung gem. Fig. 6 erfolgt beispielsweise
dadurch, daß über die Wählschalter 56 die entsprechenden Funktionen eingegeben bzw.
abgefragt werden.
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Die Dateneingabe erfolgt über die Einstellorgane 57 der Tastatur 55
und der Monitor 54 macht die über die Tastatur 55 eingegebenen Daten sichtbar. Diese
werden dann nach geeigneter Verarbeitung über die V 24-Schnittstelle 22 von der
Bediener-Elektronik 53 auf die Steuereinrichtung 66 übertragen. Diese setzt diese
Daten digital, beispielsweise als Prozentwerte in auf die Zeit verteilte "Zündimpulse"
für die als Triacs ausgebildeten Stromrichter 38 auf nicht gezeigte Steuerplatinen
um, die den betreffenden Heizelementen 1, 32 des Heißläufers 1 oder anderer Heizaggregate
zugeordnet sind. Solche anderen Heizaggregate können auch mit einer Spannung von
220 V betrieben werden. Die Stromrichter 38 sorgen dafür, daß die Heizung entsprechend
den Digitalwerten ein- bzw. ausgeschaltet wird, und zwar in Einheiten von zweckmäßigerweise
mindestens 1/50-stel Sekunden.
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Die vom Temperaturfühler 33 ermittelten Temperaturwerte werden über
die Anpassungsschaltung 60 in Digitalwerte umgewandelt und dem Mikrocomputer 58
zugeführt. Zu Kontrollzuiecken können diese Digitalwerte auch zur Bediener-Elektronik
53 übertragen werden. Der "Endschalter" für den Impuls für das Heizelement 2 des
Heißläufers 1 wird im Zeitraster 1/50-stel Sekunde, d.h. mit einer Impulsfolgefrequenz
von 50 Hz - oder darüber - abgefragt, so daß der Ablauf der Temperatursteuerung
beeinflußbar ist, wenn die entsprechende Funktionstaste 56 gedrückt und diese Betriebsart
ausgewählt wurde.
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Die Energieversorgung beider Mikrocomputer und der übrigen Aggregate
in der Bediener-Elektronik 53 und in der Steuereinrichtung 66 erfolgt durch nicht
dargestellte Netzteile.
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Bei Spritzgießwerkzeugen mit mehr als 8 Heißläufern 1 werden entsprechend
mehrere Steuereinrichtungen 66 oder Steuerteile parallel geschaltet. Auch die Bediener-Elektronik
53 kann mehrere Steuerteile für verschiedene Maschinen aufweisen. Durch wiederholtes
Abfragen der Steuereinrichtung 66 überwacht die Bediener-Elektronik 53 automatisch
die Funktion der Steueraggregate. Über zusätzliche V 24-Schnittstellen kann auch
eine engere Kopplung an mikrocomputergesteuerte Spritzgießmaschinen erfolgen. Über
sichtbar gemachte Hilfstexte kann der Bediener auf die Gefahr einer Fehlbedienung
hingewiesen werden. Da auch der Anschluß an öffentliche Netze möglich ist, kann
eine Verbindung zu einem Service-Zentrum hergestellt werden, so daß sich in den
meisten Fällen die kostspielige Anreise eines Experten zum Einsatzort erübrigt.
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Bei der praktischen Ausbildung und Anordnung empfiehlt es sich, dem
als Einzel-Baustein ausgebildeten Mikroprozessor 58 jeweils 8 Heißläufergruppen
mit thermostatischer Reglung zuzuordnen und diesem Baustein das Leistungsteil nachzuschalten,
welches unmittelbar am Maschinenbett oder einer anderen günstigen Stelle der Spritzgießmaschine
installierbar ist. Ein Mehrpolstecker stellt dann die Verbindungsstelle zur Spritzgießvorrichtung
dar und ist an der Rückseite des Leistungsteils montiert.
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Gemäß Fig. 8 ist gezeigt, wie die Steuerschaltung 59 für die Stromrichter
38 aufgebaut sein kann. Der Nullspannungsdetektor 40 ist am Eingang über einen Widerstand
46 an einen Qtokppler 67 angeschlossen, während der Ausgang des Nullspannungsdetektors
40 einen Ausgangszweig mit einem Widerstand 49 und einen anderen Ausgangszweig mit
einem Widerstand
50 und einem Gleichrichter 51 aufweist. Darüber
hinaus sind Anschlüsse des Nullspannungsdetektors 40 über einen Widerstand 48 und
andere Anschlüsse mit diesen Anschlüssen über eine Kapazität 47 verbunden. Der Optokoppler
67 steuert Steuerdioden 43, deren Eingänge an die Anschlußklemmen 21a, 21b gelegt
sind, die zum Mikroprozessor 58 führen, mit dem die Steuerschaltung 59 auch über
die Anschlußklemmen 24, 25 in Verbindung steht, von deren die Klemme 24 über einen
Widerstand 52 an die Steuerseite der Steuerdioden 43 gelegt ist und über den Gleichrichter
42 und Widerstände R2 an die LED des Qptokoppleis 67 herangeführt wird. Deren Ausgänge
sind einerseits mit den Anschlußklemmen 18, 19 und andererseits über Widerstände
44 und Widerstände 45 mit den Steuerklemmen 10, 11 des Stromrichters 38 verbunden.
Über Anschlussklemmen 21c und 21d mit Widerständen R3 und R4 wird Steuerspannung
zur Abnahme an den Steuerklemmen 10, 11 des Stromrichters 38 herangeführt. Der Nullspannungsdetektor
40 schaltet für jede Entkoppelung des Mikroprozessors in seinem Nulldurchgang die
beiden einen Eingangsverstärker bildenden Steuerdioden 43 über den Optokoppler 67
durch, wobei an diesem Schaltvorgang die Schaltungselemente 46 bis 51 mitwirken.
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In Fig 9 ist gezeigt, wie gemäß der oberen Zeile dafür gesorgt wird,
daß gar kein Impuls 64 zugeführt wird, so daß keine Heizung der Heizelemente 2,
32 des Heißläufers 1 stattfindet. Findet im Zeitraum von beispielsweise 100 möglichen
Impulsstellen nur ein Impuls Zutritt, so wird gemäß der zweiten Zeile eine Heizung
von nur 1 ,°Ó der Optimalheizung erzielt. Durch zunehmende Impulsfolgefrequenz kann
die Heizleistung gemäß Fig. 9 bis zur unteren Zeile, d.h. bis auf 50 °Ó - und natürlich
auch noch darüber hinaus bis zur Gleichstrom entsprechenden Dauerheizung von 100
°,0 -erhöht werden. Dabei bleibt die Form der Impulse 64 jeweils gleich und ändert
sich nur der Zwischenraum zwischen diesen, nämlich ändern sich die Impulspausen
65 in Abhängigkeit von der Zeit t.