DE220645C - - Google Patents

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DE220645C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/10Bleaching ; Apparatus therefor
    • D21C9/1063Bleaching ; Apparatus therefor with compounds not otherwise provided for, e.g. activated gases

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 220645-KLASSE 55 b. GRUPPE
Dr. CARL G. SCHWALBE in DARMSTADT
Verfahren zur Veredelung von Zellstoffen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Juni 1908 ab.
Bei den üblichen sauren und alkalischen Aufschließverfahren für pflanzliche, verholzte Faser erhält man Zellstoffe, die sich in ihren chemischen, und physikalischen Eigenschaften von der Baumwollzellulose unrterscheiden. Es ist nicht mit Sicherheit bekannt, worauf diese Unterschiede beruhen; man weiß nicht, ob die Zellstoffe Zellulose darstellen, die von der Baumwollzellulose wesentlich verschieden sind,
ίο oder ob ein Gehalt an Pentosanen, an Oxyzellulosen, an Hydratzellulosen die Verschiedenheit bedingt. Wie dem auch sein mag, die Zellstoffe aus Hölzern, aus Stroh, Esparto, Ramie, Flachs, Hanf, Jute, Manila, Sisal, Pite, Aloe, Ananas, Mais, Torf, Bambus, Schilf, Kapok usw. vermögen die Baumwollzellulose bei einer ganzen Reihe von Verwendungszwecken nicht zu ersetzen. So ist man z. B. in den Sprengstoff- und Kunstseideindustrien, in der Zelluloidindustrie noch vielfach auf Baumwollzellulose angewiesen. Aber nicht nur bei Industrien, in denen eine chemische Verarbeitung der Zellulose durchgeführt wird, auch in denjenigen Industrien, in denen mehr oder weniger nur mechanische, physikalische Eigenschaften der Zellulose in Frage kommen, ist die Baumwollzellulose durch Zellstoff nicht oder nur unvollkommen zu ersetzen, so z. B. bei der Fabrikation von Schreib-, Druck-, Lösch-, Seiden-, Filtrier-, Kopierpapier, absorbing paper, Filtermasse usw.
Es wurde nun gefunden, daß man Zellstoffe der Baumwolle äußerst ähnlich sowohl in chemischen als auch physikalischen Eigenschaften machen kann, wenn man die Zellstoffe einem Veredelungsprozeß unterwirft. Dieser Veredelungsprozeß besteht in einer Behandlung der Zellstoffe mit gasförmigen Stickoxyden oder mit Lösungen von Salpetersäure oder salpetriger Säure oder Gemengen beider. Läßt man der Behandlung der Zellstoffe mit den genannten sauren Gasen oder Flüssigkeiten eine Behandlung mit verdünnten Alkalien, alkalischen Erden, alkalisch reagierenden Salzen folgen, so zeigen die Zellstoffe nach gehöriger Auswaschung ein völlig verändertes chemisches und physikalisches Verhalten. Offenbar wird durch die Stickoxydgase ein Oxydationsprozeß eingeleitet, der entweder Verunreinigungen der im Zellstoff enthaltenen Zellulosen oder diese selbst betrifft. So zeigt sich z. B. bei Holzzellstoffen der von T oll ens angenommene Gehalt an Pentosanen bis auf geringfügige Reste verschwunden, der ursprünglich glasige Charakter dieser Zellstoffarten ist verschwunden, man hat ein Material von baumwollartigem Griff, Schwammigkeit, Völligkeit, hohem Saugvermögen, großer Verfilzungsfähigkeit erhalten. Selbst beim Strohzellstoff z. B. schwindet der glasige Charakter. Beim Flachs werden offenbar die letzten Reste von Pektinsubstanzen leichter und vollständiger entfernt, als es durch Anwendung der üblichen, langwierigen Bleichverfahren möglich ist. Die auf die angedeutete Art gereinigten Zellstoffe zeichnen sich vor den Ausgangsmaterialien durch die fast völlige Aschenfreiheit aus, eine Eigenschaft, die für die Zwecke verschiedener Fabrikationen von unschätzbarem Werte ist. So ist ein aschearmes und holzgummiarm.es Ausgangsmaterial für die Zwecke der Schießbaumwollfabrikation erforderlich; in den veredelten Holzzellstoffen liegt ein Material vor, dem bei wesentlich billigerem Preise die geforderten Eigen-
(2. Auflage, ausgegeben am /5. Oktober igio.J
schäften neben einer enormen Saugfähigkeit in weitgehendstem Maße zukommen. Von ebenfalls hervorragender Bedeutung ist die Aschefreiheit für die Glühstrumpffabrikation, die geradezu auf Verwendung aschefreier Zellstoffe basiert. Die veredelte Ramiefaser ist nun fast völlig aschefrei, sie hat außerdem hohes Saugvermögen, so daß es in vollkommenerem Maße als bisher gelingt, ein Ramiegewebe im Beschwerungsvorgang mit »Cer«, »Thor« und anderen Leuchtsalzen zu durchtränken, und zwar stärker und gleichmäßiger, als es bisher möglich gewesen ist.
Man verfährt wie folgt:
Beispiel i.
Feuchter, jedoch nicht nasser Zellstoff, z. B. Holz- oder Strohzellstoff, wird in Pappenform der Einwirkung gasförmiger Stickoxyde ausgesetzt, bis solche nicht mehr aufgenommen werden. Nach ein- bis mehrstündigem Stehen werden die Pappen zerkleinert, mit verdünnter alkalischer Lauge digeriert und die Lauge ausgewaschen.
Beispiel 2.
Ramie, Tlachs o. dgl. wird in eine Y2 bis ι prozentige Lösung von salpetriger Säure, wie man solche z. B. durch Auflösen von Natriumnitrit in Wasser und nachfolgendem Ansäuern erhalten kann, getaucht. Nach Y2 bis 1 stündiger Einwirkung werden die Fasern herausgenommen, gewaschen, mit verdünntem Alkali behandelt und wieder gewaschen.
Das im Beispiel 2 skizzierte Verfahren kann man auch für Holzzellstoffe anwenden, umgekehrt auch Flachs, Ramie u. dgl. mit gasförmigen Stickoxyden behandeln. Es kommt lediglich darauf an, den Prozeß so zu leiten, daß eine zu weitgehende Oxydation der Faser vermieden wird. Alle bekannten Reinigungsmethoden, wie z. B. die Behandlung von Ramie mit Oxalsäure usw., können ebenfalls bei Ausführung des Verfahrens Anwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Veredelung von Zellstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach einem beliebigen Aufschließverfahren aus den Rohstoffen erzeugten Zellstoffe zunächst mit Stickoxydgasen oder mit Salpetersäure oder salpetriger Säure oder Gemengen beider behandelt und darauf ein Digerieren mit Alkalien bzw. alkalisch wirkenden Flüssigkeiten folgen läßt.
DENDAT220645D 1909-12-22 Active DE220645C (de)

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DE (1) DE220645C (de)
GB (1) GB190929991A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969601C (de) * 1942-11-18 1958-06-19 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung eines aschearmen, fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes aus Einjahrespflanzen
FR2513280A1 (fr) * 1981-09-21 1983-03-25 Mo Och Domsjoe Ab Procede de blanchiment de pate de cellulose par delignification

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969601C (de) * 1942-11-18 1958-06-19 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung eines aschearmen, fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes aus Einjahrespflanzen
FR2513280A1 (fr) * 1981-09-21 1983-03-25 Mo Och Domsjoe Ab Procede de blanchiment de pate de cellulose par delignification

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GB190929991A (en) 1911-02-22

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