DE2206300B2 - Verfahren zum Stabilisieren von Benzylchlorid und stabilisiertes Benzylchlorid als solches - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von Benzylchlorid und stabilisiertes Benzylchlorid als solchesInfo
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Description
vermieden, daß die gewünschte zersetzungshemmende
Wirkung während der Destillation zu einer uner-
30 wünschten reaktionshemmenden Wirkung bei der
Weiterverwendung des Benzylchlorids wird, z. B. bei
Friedel-Crafts-Alkylierungen. Jedoch ist auch das so
Bekanntlich spaltrl Benzylchlorid verhältnismäßig destillierte Benzylchlorid ebenso zersetzungsgefährdet,
leicht Chlorwasserstoff ab unter Bildung wertloser, wie nicht unter Zusatz von Zersetzungsinhibitoren
meist tief gefärbter Kondensationsprodukte. Diese 35 destilliertes.
Zersetzung wird bereits durch Spuren von Metallen Es wurde nun gefunden, daß man die Zersetzung
und ihren Verbindungen, insbesondere Eisenoxiden des Benzylchlorids und die damit verbundenen
und -salzen, die in der Technik ohne großen Aufwand Nachteile beim Lagern und Transport durch einen
nie ganz vermieden werden können, stark gefördert Zusatz eines Lactams in einer Menge von ü,üü5 bis
fvel. Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 40 etwa 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf Benzylchlorid,
Bd 5 S. 459, München, Berlin 1954). Daher kann weitgehend vermeiden kann. Em überraschender
Benzylchlorid nicht in normalen Eisenfässern, Kessel- Vorteil der erfindungsgemäßen Stabilisierung ist es,
bzw. Tankwagen gelagert bzw. befördert werden. daß entgegen der Erwartung ein so stabilisiertes
Statt dessen benötigt man Glasbasions, Fässer aus Benzylch'orid ohne weiteres z. B. in Friedel-Craftsreinem
Nickel und innen verbleite Tank- bzw. Kessel- 45 Alkylierungen verwendet werden kann,
wagen. Inzwischen verwendet man auch Fässer mit Geeignete Lactame sind z. B. Pyrrolidon-2, ε-Capro-
wagen. Inzwischen verwendet man auch Fässer mit Geeignete Lactame sind z. B. Pyrrolidon-2, ε-Capro-
einer Innenhülle aus Polyäthylen oder für kürzere lactam, Capryllactam und ω-Laurinlactam, bevorzugt
Transport- oder Lagerzeiten auch sogenannte Gold- wird ε-Caprolactam verwendet. Der Zusatz des als
lackfässer, d. h. Fässer aus Eisenblech, die im Innern Zersetzungsinhibitor verwendeten Lactams betragt
mit einem Kunststofflacküberzug versehen sind. Jedoch 50 vorzugsweise 0,025 bis etwa 0,75 und insbesondere
kommt es vor, daß der Lacküberzug porös ist, so daß etwa 0,05 Gewichtsprozent, bezogen auf Benzylder
Inhalt mit dem Eisenblech in Berührung kommt. chlorid.
Ebenso kann der Bleiüberzug verbleiter Kesse! Es ist auch möglich, das Lactam in einem inerten
schadhaft werden. Es ist daher von außerordentlichem Lösungsmittel gelöst zuzusetzen, wenn dies zweckmäßig
Interesse, die Zersetzung des Benzylchlorids, die 55 erscheint, z.B. zwecks leichterer Dosierung oder
andererseits auch bei intakter innerer Oberfläche leichterer Durchmischung, jedoch ist dies im allgedurch
sonstwie in den Inhalt gelangte Teilchen von meinen nicht notwendig. Ein geeignetes inertes
Metallen und ihren Verbindungen, insbesondere Lösungsmittel ist z.B. Wasser. Die Menge des
Eisenoxiden und-salzen, z. B. Rost von äußeren Lösungsmittels wird zweckmäßig so gewählt, daß seine
Kesselteilen (Flanschverschraubungen und ähnliches) 60 Löslichkeit im Benzylchlorid nicht überschritten wird,
katalysiert werden kann, zu vermeiden. Noch größeren Die Konzentration der Lösung des Lactams im Lö-Vorteil
bietet die Stabilisierung des Benzylchlorids gegen sungsmittel wird zweckmäßigerweise so konzentriert
Zersetzung dadurch, daß man aufwendige Behälter mit gewählt, daß sie an der oberen Grenze der Löslichkeit
spezieller Behandlung der inneren Oberfläche (z. B. des Lactams liegt, um die sich ergebende Konzen-Verbleien)
bzw. spezieller Innenhülle (Kunststoff) 6S tration des Lösungsmittels im Benzylchlorid so niedrig
durch handelsübliche Behälter ersetzen kann. wie möglich zu halten. Zum Beispiel wird für Wasser
Da mit der Zersetzung des Benzylchlorids unter ein Gewichtsverhältnis von einem Teil Wasser zu
Abspaltung von Chlorwasserstoff, die eine exotherme 3 Teilen Lactam bevorzugt.
Gegenstand der Erfindung sind ferner die in der vorstehenden Weise stabilisierten Benzylchloride als
solche.
Die vorzügliche zersetzungsinhibierende Wirkung der erfindungsgemäßen Lactame zeigen nachstehende
Beispielt.
Beispiele 1 bis 4
und Vergleichsbeispiele I bis V
und Vergleichsbeispiele I bis V
In einem Schnelltest wurden in eine Pulverflasche mit 500 ml Inhalt 0,5 g Eiser(III)-chlorid sublimiert
eingewogen, die durch einen Gummistopfen verschlossen wurde, durch den gasdicht der Hals eines Tropftrichters
(a), ein Gaseinlaßrohr (b), ein Gasaustrittsrohr (c) und die Durchführung eines Rührers gefülirt
waren. Der Gaseinlaß (b) war zu Anfang verschlossen. An dem Gasauslaß (c) waren nacheinander eine leere
Pulverflasche (d) und zwei mit destilliertem Wasser gefüllte Absorptionsgefäße angeschlossen. Zu Beginn
des Versuches wurde das gegebenenfalls mit der geprüften Substanz versetzte Benzylchlorid in die
Pulverflasche, die das Eisenchlorid enthielt, eingetropft und der Tropf trichter anschl ießend wieder verschlossen.
Während des Versuches wurde kräftig gerührt; der abgespaltene Chlorwasserstoff verließ die Pulverflasche
durch den Gasauslaß (c), passierte -die leere Pulverflasche (d), in der sich eventuell mitgerissene
Teile Benzylchlorid absetzten, und wurde in den Absorptionsgefäßen absorbiert. Nach Beendigung der
xo Reaktionszeit von 90 Minuten wurde durch den
geöffneten Gaseinlaß (b) die Apparatur mit Stickstoff durchspült und damit der restliche abgespaltene
Chlorwasserstoff in die Absorptionsgefäße überführt. Anschließend wurde in bekannter Weise der in den
Absorptionsgef äßen absorbierte Chlorwasserstoff quantitativ bestimmt. Aus der Menge des abgespaltenen
Chlorwasserstoffs wurde der Zersetzungsgrad in Molprozent des eingesetzten Benzylchlorids berechnet,
wobei eventuell mitgerissenes und in der Pulverflasche
ao (d) gesammeltes Benzylchlorid von der ursprünglichen
Einwaage in Abzug gebracht wurde.
Dieser Test wurde bei Raumtemperatur (etwa 180C),
bei 50 und 950C durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
Beispiel | Zusatz | ohne | Gewichts prozent |
Zersetzungsgra Raumtemperatur | |
d des Benzylchlorids i 500C |
α Molprozent 95°C |
I | Pyrrolidon-2 | 96 | — | — | ||
1 | ε-Caprolactam | 0,1 0,5 1,0 |
10 8 10 |
91 15 12 |
96 66 13 |
|
2 | Capryllactam | 0,1 0,5 1,0 |
94 13 13 |
35 21 |
88 16 |
|
3 | Laurinlactam | 0,1 0,5 1,0 |
87 8 8 |
95 70 14 |
75 17 |
|
4 | Hexamethylendiamin | 0,1 0,5 1,0 |
72 22 10 |
94 94 17 |
30 | |
II | Pyridin | 0,1 0,5 1,0 |
96 22 |
29 | 29 31 |
|
III | Tetramethylenpentamin | 0,1 0,5 1,0 |
96 16 |
94 11 |
13 | |
IV | Ν,Ν'-Diphenylharnstoff | 0,1 0,5 1,0 |
94 80 |
— | — | |
V | 0,1 0,5 1,0 |
95 14 |
92 27 |
70 |
Anmerkung: — bedeutet: Zersetzungsgrad nicht bestimmt, H-V: Vergleich.
Beispiele 5 und 6,
Vergleichsbeispiel VI
Vergleichsbeispiel VI
Blechstreifen von etwa 6 cm Länge, 1 cm Breite
und 0,3 cm Dicke wurden in 500 cnl Probeflaschen mit 300 ml Benzylchlorid, das gegebenenfalls mii der
entsprechenden stabilisierenden Substanz versetzt war, Übergossen und die Probeflaschen 22 Tage bei 20
bzw. 5O0C aufbewahrt. Nach dieser Zeit wurde der abgespaltene Chlorwasserstoff, der im Benzylchlorid
gelöst hJieb, durch wasserfreie Titration quantitativ
bestimmt; ebenso war zu Beginn der Lagerung der freie Chlorwasserstoff im verwendeten Benzylchlorid
bestimmt worden.
Die Blechstreifen bestanden a) aus Kesselblech und b) aus Edelstahl.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
Die bei 50° C gelagerten Proben der Beispiele 5 und 6 sowie des Beispiels VI wurden anschließend
nach dem Verfahren der deutschen Öffenlegungsschrift 2 003 932 destilliert. Während das stabilisierte Benzylchlorid
nur einen Destillationsrückstand von etwa
2% hinterließ, verblieb bei dem nicht stabilisierten Benzylchlorid des Vergleichsversuches Vl ein nicht
destillierbarer Rückstand von 52%.
Benzylchlorid | 22 Tage | 22 Tage | |
Lagerung | Lagerung | ||
Beispiel | bei 20° C | bei 501C | |
ohne Zusatz | freie HCl | freie HCl | |
(g/l) | (g/l) | ||
VI | mit 0,05 Gewichts | a) 0,79 | 1,64 |
prozent | b) 0,49 | 1,11 | |
5 | 6-CaproIactam | a) 0,04 | 0,24 |
mit ε-Caprolac- | b) 0,04 | 0,10 | |
tam-Wasser | |||
6 | (3:1) = 0,05 | a) 0,03 | 0,28 |
Gewichtspro | b) 0,03 | 0,04 | |
zent Caprolac- | |||
tam; 0,017 Ge | |||
wichtsprozent | |||
Wasser | |||
2- Anmerkung: Das verwendete Benzylchlorid enthielt zu Beginn
der Lagerung < 0,01 (g/l) freie HCl.
Claims (6)
- Reaktion ist und mit steigender Temperatur immer Patentansprüche:!.VerfahrenzurStabiHsienmgvonBenzylchlodd ^^nÄnÄäsÄ 5 rreÄenhi n.cht gefehlt doch «hjt eineines Lactams, bezogen auf Benzylchlorid, zusetzt. Zusatz von Alfa***"*»* £*^^bona
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Emuls.on m.t 10%iger ^"^.^u^°°^· zeichnet, daß man 0,025 bis 0,75 Gewichtsprozent lösung dazu, daß das B6^10;10"^^?"^^ des Lac ams zusetzt " dung erneut gereinigt werden muß. Die Zahl der
- .VeSren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch weiterhin vorgeschlagenen -^«^J«*^ gekennzeichnet, daß man etwa 0,05 Gewichts- Zusätze, z. B. Cyclohexanol, N,N -^substituierteThioprozent des Lactams zusetzt. harnstoffe, organische Amme, zeigt dab das Problem
- 4. Stabilisiertes Benzylchlorid, dadurch gekenn- noch nicht gelöst ist Zum Beispiel faU.bei der Vmzeichnet, daß es 0,005 bis etwa 1,0 Gewichtsprozent x5 Wendung organischer Amme als stabimi^nd wirkende eines Lactams enthält. Zusätze das be, der Abspaltung von HCl ach bildende
- 5. Stabilisiertes Benzylchlorid nach Anspruch 4, Amin-hydrochlond aus und muß en fern werden, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,025 bis 0,75 Ge- Nach einer eigenen £^^enu«^deutwichtsprozent eines Lactams enthält. sehe Offenlegungsschnft 2 003 932 offengelegt am
- 6. Stabilisiertes Benzylcblorid nach Ansprüchen 20 12. August 1971) werden die Zersetzung des Benzyl-4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa chlorids und damit verbundene Nachteile beim 0,05 Gewichtsprozent eines Lactams enthält. Destillieren durch einen Zusatz eines Lactams weit-gehend vermieden. Da jedoch die Siedepunkte der verwendeten Lactame viel höher liegen als die des 25 Benzylchlorids und der anderen Toluolchlorierungsprodukte, ist es praktisch ausgeschlossen, daß Lactamanteile mit überdestillieren. Auf diese Weise wird
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