DE1155097B - Verfahren zum Abtrennen von elementarem Chlor aus Phosgen - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von elementarem Chlor aus PhosgenInfo
- Publication number
- DE1155097B DE1155097B DEF35446A DEF0035446A DE1155097B DE 1155097 B DE1155097 B DE 1155097B DE F35446 A DEF35446 A DE F35446A DE F0035446 A DEF0035446 A DE F0035446A DE 1155097 B DE1155097 B DE 1155097B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- phosgene
- chlorine
- liquid
- separation
- elemental chlorine
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/70—Compounds containing carbon and sulfur, e.g. thiophosgene
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/80—Phosgene
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen von elementarem Chlor aus Phosgen. Bekanntlich
enthält Phosgen, das durch Vereinigung von Kohlenoxyd und Chlor hergestellt wird, noch geringe
Mengen freies Chlor. Dieser Chlorgehalt ist dadurch bedingt, daß es sich bei der genannten Umsetzung
um eine Gleichgewichtsreaktion handelt.
Für die Verwendung des Phosgens für chemische Umsetzungen erweist sich dieser Gehalt an freiem
Chlor oft als nachteilig. Durch die Einwirkung des letzteren (im Sinne von Oxydation oder Chlorierung)
kann die Qualität der herzustellenden Produkte beeinträchtigt werden.
Schon seit langem sind einige Methoden bekannt, nach denen sich elementares Chlor aus Phosgen entfernen
läßt. So läßt sich Phosgen beispielsweise durch Berührung mit Quecksilber bzw. Amalgamen
(Cathala, J. chim. phys., 24, S. 663 u. f. [1927]) oder Antimon (A. F. O. Germann, J. phys. Chem.,
28, S. 884 [1924]) von Chlor befreien. Dabei ist zur vollständigen Beseitigung des Chlors eine gewisse
Verweilzeit des Phosgens am Chlorabsorbens notwendig, so daß der Durchsatz nicht beliebig erhöht
werden kann. Auch das Reinigen von Phosgen durch sorgfältiges fraktioniertes Destillieren ist beschrieben.
Diese Verfahren lassen sich jedoch nur zum Reinigen kleiner Mengen Phosgen im Laboratorium anwenden.
Es wurde nun gefunden, daß man elementares Chlor aus Phosgen außerordentlich schnell und quantitativ
schon bei niedrigen Temperaturen, beispielsweise bei der Siedetemperatur des Phosgens, dadurch
abtrennen kann, daß man dem chlorhaltigen flüssigen Phosgen mono- oder polyfunktionelle Phenole,
Naphthole oder Hydroxyverbindungen mehrkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe, deren Kerne nicht
aneliert sind, zusetzt. Dabei reagieren die in dem flüssigen Phosgen gelösten bzw. suspendierten Phenole
unter Bildung chlorierter Phenole, während sie sich mit Phosgen unter diesen Bedingungen nicht umsetzen.
Das Entfernen elementaren Chlors aus Phosgen erfolgt erfindungsgemäß demnach durch Behandeln des
chlorhaltigen flüssigen Phosgens mit einem Phenol. Am einfachsten ist es, dem chlorhaltigen Phosgen im
Vorratsbehälter ein Phenol zuzusetzen und die jeweils benötigte Menge Phosgen abzudestillieren. Auch
kann man das flüssige Phosgen aus dem Vorratsbehälter in ein Zwischengefäß bringen, in dem sich
das Phenol befindet, dann das Phosgen mit dem Phenol verrühren und anschließend abdestillieren.
Als Chlorabsorber werden erfindungsgemäß verwendet: mono- und polyfunktionelle Phenole, Naph-
Verfahren zum Abtrennen von elementarem Chlor aus Phosgen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Dr. Ludwig Bottenbruch, Krefeld-Bockum,
Dr. Karl-Heinz Rullmann, Krefeld,
und Dr. Hermann Schnell, Krefeld-Uerdingen,
sind als Erfinder genannt worden
thole sowie Hydroxyverbindungen mehrkerniger aromatischer
Kohlenwasserstoffe, deren Kerne nicht aneliert sind, wie Diphenyl- und Diphenylmethanderivate.
Besonders geeignet sind solche Phenole, die bei der Siedetemperatur des Phosgens einen nur geringen
Dampfdruck haben, wie beispielsweise 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-alkane,
Resorcin, Phloroglucin und 2,7-Dihydroxynaphthalin.
Die zum Reinigen des Phosgens benötigten Mengen
Phenol liegen, je nach dem Chlorgehalt des Phosgens, im allgemeinen etwa zwischen 0,1 und 5%, vorzugsweise
bei etwa 1%. Man arbeitet zweckmäßig bei Temperaturen zwischen —10 und +40° C, jedoch
ist auch die Wahl höherer oder tieferer Temperaturen möglich.
Versuch mit 4,4'-Dihydroxydiphenyl
In einem von außen mit Eis gekühlten 100-ml-Erlenmeyerkolben
werden 18,6 g 4,4'-Dihydroxydiphenyl gegeben und dazu etwa 100 g flüssiges Phosgen
kondensiert. Zu dem Phosgen wurde auf folgende Weise eine definierte Menge Chlor gegeben:
In ein graduiertes Meßrohr werden bei —78° C (Kühlung mit Methanol—Trockeneis) 0,90 ml flüssiges
Chlor (bei —78° C = 1,494 g) einkondensiert, dazu zum Verdünnen einige Milliliter flüssiges Phosgen
eingeführt. Dieses Gemisch wird vollständig in den Reaktionskolben überdestilliert und das so erhaltene
Gemisch unter Kühlen mit Eis—Kochsalz 4 Minuten mit Hilfe eines Magnetrührers gerührt.
Anschließend wird das flüssige Phosgen-Chlor-Gemisch abdestilliert und die Dämpfe durch ein Ge-
309 690/235
faß mit etwa 1,8 1 l%iger Natriumjodidlösung geleitet,
dabei wird das Gefäß durch Außenkühlung mit Wasser auf etwa 25° C gehalten. Durch anschließendes
Ausblasen des Reaktionsgefäßes und der Zuleitung mit Stickstoff werden die letzten Reste des Gemisches
in das Absorptionsgefäß geleitet. Nach Beendigung des Versuches wird die Natriumjodidlösung
mit destilliertem Wasser auf 2000 ml aufgefüllt. Dann werden je 50 ml mit n/lO-Natriumthiosulfatlösung
bis zum Verschwinden der Jodfärbung titriert. Dabei werden gefunden: 0,0144 g Chlor = 0,96% der eingesetzten
Menge.
In der gleichen Weise wird eine Blindprobe ohne Zusatz eines Phenols durchgeführt; dabei wird, wie
oben beschrieben, verfahren. Eingesetzt werden: etwa 100 ml flüssiges Phosgen, 0,90 ml flüssiges Chlor (bei
—780C = 1,494 g). Beim Titrieren von 50 ml der
auf 2000 ml aufgefüllten Natriumjodidlösung mit n/10-Natriumthiosulfatlösung werden gefunden:
1,475 g Chlor = 98,6% der eingesetzten Menge. ao
Versuch mit Phloroglucin
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Eingesetzt werden: 12,61 g Phloroglucin, etwa 100 g flüssiges Phosgen und 0,95 ml flüssiges Chlor (bei —780C= 1,577 g). Beim Titrieren mit n/10-Natriumthiosuffatlösung werden gefunden: 0,0217 g Chlor = 1,37% der eingesetzten Menge.
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Eingesetzt werden: 12,61 g Phloroglucin, etwa 100 g flüssiges Phosgen und 0,95 ml flüssiges Chlor (bei —780C= 1,577 g). Beim Titrieren mit n/10-Natriumthiosuffatlösung werden gefunden: 0,0217 g Chlor = 1,37% der eingesetzten Menge.
Versuch mit Resorcin
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Eingesetzt werden: 11,01 g Resorcin, etwa 100 g flüssiges Phosgen und 0,85 ml flüssiges Chlor (bei —78° C = 1,412 g). Nach Beendigung des Versuches enthält die Natriumjodidlösung kein freies Jod, d. h., es ist kein freies Chlor mehr vorhanden.
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Eingesetzt werden: 11,01 g Resorcin, etwa 100 g flüssiges Phosgen und 0,85 ml flüssiges Chlor (bei —78° C = 1,412 g). Nach Beendigung des Versuches enthält die Natriumjodidlösung kein freies Jod, d. h., es ist kein freies Chlor mehr vorhanden.
Beispiel 4
Versuch mit 2,7-DihydroxynaphthaIin
Versuch mit 2,7-DihydroxynaphthaIin
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Eingesetzt werden: 16,02 g 2,7-Dihydroxynaphthalin,
etwa 100 g flüssiges Phosgen und 0,90 ml flüssiges Chlor (bei -780C = 1,494 g). Nach Beendigung
des Versuches enthält die Natriumjodidlösung kein freies Jod, d. h., es ist kein freies Chlor mehr
vorhanden.
Beispiel 5
Versuch mit 4-Hydroxydiphenylmethan
Versuch mit 4-Hydroxydiphenylmethan
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Eingesetzt werden: 18,42 g 4-Hydroxydiphenylmethan, etwa 100 g flüssiges Phosgen und 0,90 ml
flüssiges Chlor (bei -78° C = 1,494 g). Beim Titrieren mit n/10-Natriumthiosulfatlösung werden gefunden:
0,0216 g Chlor = 1,44% der eingesetzten Menge.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zum Abtrennen von elementarem Chlor aus Phosgen durch Zusetzen eines chlorbindenden Stoffes, dadurch gekennzeichnet, daß man chlorhaltigem flüssigem Phosgen mono- oder polyfunktionelle Phenole, Naphthole oder Hydroxyverbindungen mehrkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe, deren Kerne nicht aneliert sind, zusetzt.© 309 690/235 9.63
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF35446A DE1155097B (de) | 1961-11-30 | 1961-11-30 | Verfahren zum Abtrennen von elementarem Chlor aus Phosgen |
US240721A US3230253A (en) | 1961-11-30 | 1962-11-28 | Process for removing elemental chlorine from crude phosgene with a phenol |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF35446A DE1155097B (de) | 1961-11-30 | 1961-11-30 | Verfahren zum Abtrennen von elementarem Chlor aus Phosgen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1155097B true DE1155097B (de) | 1963-10-03 |
Family
ID=7096004
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF35446A Pending DE1155097B (de) | 1961-11-30 | 1961-11-30 | Verfahren zum Abtrennen von elementarem Chlor aus Phosgen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3230253A (de) |
DE (1) | DE1155097B (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3331873A (en) * | 1965-04-23 | 1967-07-18 | Allied Chem | Removal of chlorine from liquid phosgene with activated carbon |
KR101457240B1 (ko) * | 2007-01-17 | 2014-10-31 | 바스프 에스이 | 이소시아네이트의 제조 방법 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2211467A (en) * | 1938-09-24 | 1940-08-13 | Hooker Electrochemical Co | Halo-phenylbenzoates and process for producing the same |
-
1961
- 1961-11-30 DE DEF35446A patent/DE1155097B/de active Pending
-
1962
- 1962-11-28 US US240721A patent/US3230253A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3230253A (en) | 1966-01-18 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2404613B2 (de) | Verfahren zur Reinigung eines zur Nitrierung aromatischer Verbindungen verwendeten Stroms verbrauchter Säure | |
DE2162859A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von beta, beta-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl> propan | |
DE2360706C3 (de) | Verfahren zur Regeneration von Schwefelsäure | |
DE1292639B (de) | Verfahren zur Wiedergewinnung von Brom aus Bromwasserstoff durch Oxydation mit Sauerstoff | |
DE1155097B (de) | Verfahren zum Abtrennen von elementarem Chlor aus Phosgen | |
DE2845019A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von epsilon -caprolactam durch beckmann'sche umlagerung | |
DE2843479B2 (de) | Verfahren zur Elektrolyse von Natriumchlorid in einer eine Ionenaustauschermembran enthaltenden Zelle | |
DE3422673A1 (de) | Verfahren zur herstellung hochbromierter aromatischer verbindungen | |
DE1902843B2 (de) | ||
DE1568345A1 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung waessriger,bromhaltiger Essigsaeure | |
DE1543020B2 (de) | Verfahren zur herstellung von mischungen von monochlortoluolen mit hohem gehalt an p-chlortoluol durch chlorierung von toluol | |
DE1244149B (de) | Verfahren zur Herstellung von Fluoracetonen durch Zersetzen von Halogenwasserstoff-Fluoraceton-Komplexen | |
DE2713345C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von reinem Brom | |
EP0310827A1 (de) | Verfahren zum Entfernen von Metallhalogeniden aus flüssigen, mit Wasser nicht mischbaren organischen Stoffen | |
DE1543401C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von ringhalogeniertenToluylendiisocyanaten | |
DE2162861C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan | |
DE816695C (de) | Verfahren zur Herstellung chlorierter Dibenzyle | |
DE659434C (de) | Verfahren zur Herstellung von Dichloraethylen neben Tetrachloraethan | |
DE2656236A1 (de) | Verfahren zum regenerieren von abfallschwefelsaeure | |
DE2653088C2 (de) | Verfahren zur Regeneration von Abfallschwefelsäure | |
DE287799C (de) | ||
DE906096C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hexamethylentetramin | |
Hellmann et al. | On the optimum determination of the heavy-metal content of water by X-ray fluorescence | |
DE2206300B2 (de) | Verfahren zum Stabilisieren von Benzylchlorid und stabilisiertes Benzylchlorid als solches | |
DE668476C (de) | Verfahren zur Darstellung von stabilem Chlorkautschuk |