DE2206285A1 - Transparentes zahnpflege- und zahnreinigungsmittel - Google Patents
Transparentes zahnpflege- und zahnreinigungsmittelInfo
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Description
DEUTSCHE GOLD-UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER
Frankfurt/Main, Weissfrauenstr. 9
Transparentes Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel.
Die Erfindung betrifft ein transparentes Zahnpflege- und
Zahnreinigungsmittel in Form einer' Suspension oder Paste in überwiegend Glycerin oder dessen Austauschstoffen auf
Basis feinteiliger synthetischer Kieselsäureprodukte als
Schleif-, Polier- und Verdickungsmittel und üblicher Bindemitteln,
Schaum- und/oder Netzmittcln, Geschraackskorregentien,
Farbstoffen sowie speziellen mundkosmetischen Zusatzstoffen und gegebenenfalls Sekundärverdickungsmitteln, welche neben
ausreichender Atarasions\iirkung eine optimale Formbeständigkeit
im Strang aufweisen.
Bei Pasten mit hoher Abrasionswirkung (2o - 4o mg Cu-Abrxeb),
wie sie beispielsweise auch heute noch in den U.S.A· bevorzugt werden, treten häufig Verletzungen des Zahnschmelzes
auf. Die moderne Zahnpflegemittelherstellung zielt deshalb darauf ab, bei grosser Reinigungskraft möglichst „jegliche
Schädigungen des Zahnschmelzes und des Zahnfleisches zu verhindern. Man geht daher zunehmend auf die Verwendung
milder Schleifmittel in Zahnpasten über, welche Abrasionswerte unter 2o mg Cu aufweisen, wie sie z.B. Kreide oder
Dicalciumdihydrogenphosphat zeigen. Andere ¥ege zur Lösung
dieser Aufgabe wurden durch zahlreiche Behandlungsverfahren und Mittel beschritten, welche entweder generell die Schleifstoffe
durch Seifen oder Salze ersetzten oder durch erhöhte Zusätze von Quellmitteln, die abrasive Wirkung der Schleifstoffe
zu vermindern trachteten, wie z.B. durch Zugabe von Colloid-Kaolin, Silicagel und auf pyrogenem Wege hergestellter
— 2 —
3G9834/108S
hochdisperser Kieselsäure.
Gegenüber alkalischreagierenden Ersatz-Schleifstoffen haben
die bereits in bekannter Weise verwendeten zuvorgenannten als Polier-, Quell- und/oder Verdickungsmittel wirkenden
Kieselsäuren zwar den Vorteil, dass sie infolge ihrer schwachen Acicität adstringierend auf erschlaffte Mundschleimhäute ■
wirken, jedoch die erforderliche ausreichende Abrasionswirkung
nicht erreichen, so dass die Zugabe abrasiv wirkender Schleifstoffe nicht zu vermeiden ist.
Bekanntlich werden Polierstoffe und Schleifstoffe unter dem
Begriff "Poliermittel" geführt, wobei je nach der Teilchengrösse und Beschaffenheit entweder eine Polierwirkung oder
eine Schleif wirkung erzeugt wird. CaPPpO79 CaJ[PO. , CaCO,,,
Al (OH) o s CaHPO^ . 2 H 0 sind auf Grund ihrer Struktur und
Teilcli9ngrösse als mehr oder weniger starke Schleifmittel
au werten, da diese in Zahnpasten Abriebwerte bis zu
ko mg Cu ergeben können. Diese Abrasivität liegt jedoch
zxx hoch, da die in der Praxis als zweckmässig erwiesenen Werte bsi 2 bis 25 mg Cu liegen« Pyrogene SiOp und gefällte
feinteilige SiOp haben amorphe, kugelige Gestalt und besitzen
im allgemeinen keine bsw. eine geringe Abrasivität,
sind also als Poliermittel im eigentlichen Sinn zu bezeichnen.
Es wurde nun gefunden, dass man bei Anwendung eines speziellen
synthetischem Kieselsäureproduktes als mildes Schleif- und
Poliermittel auf die Mitverwendung sowohl von starken Schleifmitteln als auch anorganischen Polier- und Verdickungsmittel
ganz oder weitgehend verzichten kann.
Das Kennzeichen der Erfindung ist darin zu sehen, dass 3 - 3© Gew. %, bezogen auf die Gesamtniischuiig, einer feinteiligen,
nassgefällten, agglomerierten Kieselsäure mit einer
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BET-Oberflache im Bereich von 1oo bis 3oo, vorzugsweise 17o
bis 23o m /g, einer mittleren Sekundärteilchengrösse im
Bereich von 2-5 fim und einem vorwiegend auf Makroporen
(^> 3oo A ) zurückgehenden Gesamtporenvolumen nach der
Wasserporenvolumen-Methode nach INNES oberhalb von 1,4 ml/g
verwendet wird.
Überraschenderweise ermöglicht die Verwendung der erfindungsgemässen
gefällten, agglomerierten Kieselsäuren die Herstellung transparenter Zahnpflegemittel mit relativ milder
i.
Abrasivität, aber guter Polierwirkung. Diese Mittel lassen sich infolge der speziellen Eigenschaften der gewählten Kieselsäure zu formbeständigen, klar durchsichtigen Pasten verarbeiten, welche ausserdem die \ireiteren Ingredienzien in optimaler Mischung halten. Eine Absonderung flüssiger Komponenten der Mischung tritt nicht auf.
Abrasivität, aber guter Polierwirkung. Diese Mittel lassen sich infolge der speziellen Eigenschaften der gewählten Kieselsäure zu formbeständigen, klar durchsichtigen Pasten verarbeiten, welche ausserdem die \ireiteren Ingredienzien in optimaler Mischung halten. Eine Absonderung flüssiger Komponenten der Mischung tritt nicht auf.
Die Verwendung pyrogener hochdisperser Kieselsäure ist bei der Herstellung von Zahnpasten bekannt und hat sich neben .
ihrer Polierwirkung als Verdickungsmittel vorteilhaft bewährt. Aufgrund der ausserordentlichen Teilchenfeinheit und
der grossen Oberfläche zeigt die pyr. Kieselsäure in Zahnpasten darüberhinaus auch ein grosses Bindevermögen. Sie
kann daher neben Carboxy-Methyl-Cellulose, anderen wasserlöslichen
Cellulosederivaten oder Tragenth als zweites Bindemittel verwendet werden. Als besonders geeignet hat
sich hierfür eine feinteilige pyrogen gewonnene Kieselsäure mit einer BET-Oberflache im Bereich von 15o bis 38o + 25 m /g
und einer Primärteilchengrösse im Bereich von 7 bis 16 nm
erwiesen.
Zur Erzielung einer hohen Transparenz der Paste werden der Mischung organische Lösungsmittel mit einem Brechungsindex
im Bereich von 1,4 bis 1,6, insbesondere Polyäthylenglykol
oder Propylenglykol, Chloroform, Bromoform oder Benzoesäure-
309834/1086
ester, in einer Menge bis zu 5»o Gew. %, bezogen auf die
Gesamtmischung, zugesetzt.
Zur Einstellung der Abrasivität kann ein Aluminiumsilikat mit A1_O = 8,6 % und SiO = 71,1 $, mit einer BET-Oberflache
von 3oo + 25 m /g, mit einer Primärteilchengrösse im Bereich
von 5 - 15 ntn, einer Sekundärt eil ch engrö sse im Bereich
von 1o - 3o μm in einer Menge bis zu o,5 Gew. % zugesetzt
werden,
Zur Herstellung der gemäss der Erfindung zu verwendenden
speziellen Fällungskieselsäure kann gemäss Beispiel der
DP-Schrift 1 467 0I9 verfahren werden, indem die nach der
Fällung erhaltene Suspension in üblicher Weise in einer Filterpresse abfiltriert und gewaschen wird. Der Filterteig wird
dann im Turbinentrockner auf einen Restwassergehalt von etwa 5o $ (Gewichtsverlust nach zweistündigem Erhitzen
auf 1o5 C) getrocknet. Die erhaltenen Stücke werden auf
einer Pendelvollmühle (s. Ulimann, Bd. I, Seite 625» Abb. 93o)
feinvermahlen. Die Mahlfeinheit ist bei diesem Mühlentyp u.a. von der Aufgabemenge abhängig. Mit steigender Leistung
der Mühle (kg/h) nimmt die Mahlfeinheit ab. Zur Herstellung der erfindungsgemäss benutzten kieselsäure wird die Mühle
nur mit i/4 bis 1/5 der maximalen Mahlgutmenge beaufschlagt.
Dadurch wird hohe Feinheit und besondere Korngrössenverteilung
erreicht. Das Wasserporen-Volumen nach INNES ergab 1,5 ml/g.
In den folgenden Beispielen werden einige geeignete Zusammensetzungen
des erfindungsgeraässen Mittels angegeben:
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o,5 % Carboxymethylcellulose 9,3 $>
Wasser 59,o $ Glycerin 3,3 $> Polyäthylenglykol 4oo
19,5 $ Fällungskieselsäure
Lebensmittelblau Nr.
o,1 # Al-Silikat o,2 io Saccharin
o,1 $ Oxybenzoesäuremethylester o,5 i° Chloroform
1,o $ Aromaöl ' 1,3 $ Natriumlaurylsulfat )
pH-Wert: 4,6
Abrieb: 9 mg/Cu
5,2
Wasser
Lösung
Beispiel | 2: |
0,7 1° | Carboxymethylcellulose |
10, 0 $ | Wasser |
56,O ia | Glycerin |
5.O # | Propylenglykol |
3,O $ | pyrogene Kieselsäure |
17,O # | Fällungskieselsäure Lebensmittelblau Nr. 3 |
O,2 $ | Saccharin |
O,1 $ | Oxybenzoesäuremethylester |
O,5 $ | Chloroform |
1,O $ | Aromaöl |
1,3 $> 5,2 # |
Natriumlaurylsulfat) als 2o Wasser > Lösung |
Viskosität:
80.000 - I00.000 cp
pH-Wert: 4,4
Abrieb: 4,5 mg/Cu
ige
Viskosität:
80.000 - 100.000 cp
"1
(Schergefälle: 2,72 see"1)
309834/1Q85
Die "Fällungskieselsäure" in der Rezeptur 1 ist wie folgt gekennz ei chne t:
Physikalisch-chemische Daten
BET-Oberflaehe
Mittlere Grosse der Sekundärteilchen
Glühverlust 2 h/iooo° C
pH-Wert in 5foi.geT wässriger
Dispersion nach DIN 53 2oo
Brechungsindex
Stampfvolumen nach DIN 53 1°4
Öladsorption SiO_ im Glührückstand
Die "pyrogene Kieselsäure" in der Rezeptur 2 ist wie folgt gekennzeichnet:
m2/G | 21o |
Mikron | 4 |
5 | |
6,3 | |
1,45 | |
ml/loo g | 6oo |
ml/ioo g | 23o |
98, ο | |
* | o,o5 |
309834/108^
Schüttgewicht bei Absackung verdichtete Ware (v)
g/i
ca. 60 ca. I2o
Stampfvolumen nach DIN 53194 ml/loo g ca. I700
verdichtete Ware (v) ml/ioo g ca. I00
Trocknungsverlust bei Verlassen des Werkes
1 h bei 1o5° C # S 1 ,5
1 h bei 1o5° C # S 1 ,5
pH-Wert in k $iger wässriger Dispersion
3,6 -
mittlere Grosse der Primärteilchen (Millimikron)
Oberfläche nach BET
/g
ca. 2öo +
SiO„-Gehalt, bezogen auf wasserfreie
Substanz
> 99,
A12O„ bezogen auf
Trockensubstanz <
o,o5
20„ bezogen auf
Trockensubstanz
0,003
TiO bezogen auf Trockensubstanz
< o,o3
HCI bezogen auf Trockensubstanz
Grit (nach Mocker - ο,08 mm -Sieb)
O»o25 O,o5
309834/1085
Die Herstellung des erfindungsgemässen Mittels nach den
Rezepturen 1 und 2 kann vorteilhaft in nachstehend beschriebener Weise vorgenommen werden:
Das Bindemittel (bevorzugt Carboxymethylcellulose) wird mit der berechneten Menge Wasser zum Quellen gebracht. Zu diesem
Schleim wird gegebenenfalls ein Antiseptikum, z.B. Oxybenzoesäure-Methyl
(oder Aethyl-)-ester gegeben. Nachdem der Quellprozess beendet ist, lässt man unter Umrühren das
Feuchthaltetnittel (Glycerin oder Sorbit oder Propylenglykol oder Polyäthylenglykol) einfliessen. Anschliessend fügt man
die Kieselsäure hinzu und verrührt, bis die Masse ein glattes, einheitliches Aussehen hat. Unter sehr schwachem Umrühren
erfolgt zum Schluss die Zugabe des Schaumstoffes und des
Aromaöls. Zur weiteren Homogenisierung kann man die noch flüssige Zahnpasten-Masse über einen Dreiwalzenstuhl laufen
lassen, was jedoch nicht unbedingt erforderlich ist.
Die Bestimmung der Abrasivität der Zahnpasten erfolgt ndt
einem Ansatz aus 1oo g Zahnpasta und 75 g Glycerin DAB 7 (£ s 1,26) wasserfrei wie folgt;
Das Gemisch aus Zahnpasta und Glycerin wird durch viermaliges Passieren des Dreiwalzenstuhles homogenisiert.
Die Bestimmung erfolgt in einem Abriebtestgerät mit 50.000 Doppelhuben-Untersuchung. Dazu werden die 6 Tröge des
Testgerätes mit je 2o ml der homogenen Dispersion aus loo g Zahnpasta und 75 g Glycerin beschickt. Der Abrieb, den
6 plangeschliffene Nylon-Bürsten an 6 plangeschliffenen
Cu-Blechen (Elektrolyt-Kupfer) in 5 Stunden bewirken, wird durch Differenzwägung bestimmt. Bei der Berechnung der
Abrasivität werden eventuelle Ausreisser nach oben oder unten
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eliminiert und von den restlichen Werten der Mittelwert
gebildet. Die Abrasivität wird in mg/Cu angegeben.
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Claims (4)
1.) Transparentes Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel in Form einer Suspension oder Paste in überwiegend Glycerin
oder dessen Austauschstoffen auf Basis feinteiliger
synthetischer Kieselsäureprodukte als Schleif-, Polier- und Verdickungsmittel und üblicher Bindemitteln, Schaum-
und/oder Netzmitteln, Geschmackskorregentien, Farbstoffen
sowie speziellen mundkosmetischen Zusatzstoffen und
gegebenenfalls Sekundärverdickungsmitteln, dadurch gekennzeichnet,
dass es 3 - 3o Gew. % einer feinteiligen, nassgefällten,
agglomerierten Kieselsäure mit einer BET-Oberfläche im Bereich von 1oo bis 3oo, vorzugsweise .17ο bis
23o m /g, einer mittleren Sekundärteilchengrösse im Bereich von 2 - 5 μπι und einem vorwiegend auf Makroporen
{y 3oo A ) zurückgehenden Gesamtporen-Volumen nach der
Vasserporenvolumen-Methode nach INNES oberhalb von 1,4 ml/g enthält.
2.) Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es
als Sekundärverdickungsmittel eine feinteilige pyrogen gewonnene Kieselsäure mit einer BET-Oberflache im
Bereich von 1^o bis 38o und einer Primärteilchengrösse
im Bereich von 7 bis 16 nm enthält.
3·) Mittel nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es organische Lösungsmittel mit einem Brechungsindex
im Bereich von 1,4 bis 1,6 zur Erhöhung der Transparenz, insbesondere Polyäthylenglykol, Propylenglykol,
Chloroform, Bromoform oder Benzoesäureester, in einer Menge bis zu 5t ο Gew. <fo enthält.
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4.) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
dass es zur Einstellung der Abrasivität ein Aluminiumsilikat mit AloO„ = 8,6 <$>
und SiO = 71,1 %, mit einer
BET-Oberfläche von 3oo + 25 "i /g, mit einer Primärteilchengrösse
im Bereich von 5-15 nra, einer Sekundärteilchengrösse
im Bereich von 1 ο - 3o μπι in einer Menge bis zu
o,5 Gew. $ enthält.
Go/Dr.Kr/Spi
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30983 W1Q85
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