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Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel. Die Erfindung-betrifft ein Mittel
zur Pflege und Reinigung der Zähne, welches aus Polierstoffen, Verdickungsmitteln,
insbe-9Gndere feinteiliger pyrogener Kieselsäure, Bindemitteln, Schaum- und Netzmitteln
und speziellen mundkosmetischen Behtandteilen in wässriger bzw. Glycerln oder deren
Frsatzstoffe enthaltenden Suspension besteht, jedoch im Gegensatz zu den konventionellen
Zahnpasten von äusserst milder und nicht abrasiver Wirkung ist, eine grosse Reinigungskraft
aufweist und keine schädigenden Einwirkungen auf die Mundechleimhaut aufweist.
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Die moderne Zahnpflegemittelherstellung zielt darauf' ab, bei i7,"."#sser
Reinigungskraft möglichst jegliche Schädigungen des Zahrischmelzes und des Zahnfleisches
zu,verhindern. Zur Lösung dieser Aufgabe wurden zahlreiche Behandlungsverfahren
und -,i-.cel entwickelt, welche entweder die Schleifstoffe'durch Seifen oder Salze
ersetzten oder durch erhöhte Zusätze von ##uellmitteln, deren abrasive Wirkung zu
vermindern trachteten, wie z.B. durch Zugabe von Colloid-Kaolin, Silicagel und pyrogener
hochdisperser Kieselsäure, welche unter der geschützten Bezeichnung AEROSIL bekannt
und im Handel ist.
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Die Verwendung pyrogener hochdisperser Kieselsäure (-Lin t'olgenden
kurz pyr. Kieselsäure genannt) ist bei der Herstellung von Zahnpasten bekannt und
hat sich als Verdickungsmittel vorteilhai't bewährt. Aufgrund der ausserordentlichen
Teilchc-,-#.'einhe:it und der grossen Oberfläche zeigt die pyr. Kieselsäure in Zahnpasten
ein grossesWasserbindevermögen. Sie kann daher neben Carboxy-Methyl-Cellulose, anderen
wasserlöslichen Cellulosederivaten oder Tragenth als zweiten Bindemittel verwendet
worden.
Die du-.>-ch Ersatz der Schleifmittel durch andere
Stoffe erreichten Vorteile einer praktisch nicht mehr auftretenden Abrasivwirkung
werden jedoch oftmals durch die verstärkten Einwirkungen dieser Stoffe, wie z.B.
Seifen und Fettalkoholsulfonaten, auf das Zahnfleisch ungünstig beeinfluset, oder
sogar aufgehoben, da auch die Zugabemenge von Quellmitteln, insbesondere von pyr.
Kieselsäure, welche in grösseren Mengen die ungünstigen Eigenächaften nicht abrasiv
aber reinigend wirkender Stoffe abzufangen vermag, infolge ihrer verdickenden Wirkung
beschränkt ist.
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-Vorliegender Anmeldung lag daher die Aufgabenstellung zugrunde, ein
Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel In Form einer Suspension in Wasser und/oder
Glycerin oder' dessen Austauschstoffen und gegebenenfalls Aethylalkolic.1, bestehend
aus Polierstoffen, Verdickungsmit'teln, insbesonlie-,e feinte-iliger pyrogen gewo
nnener Kieselsäure, Bindemitteln, Schaum- und Netzmitteln, Geschmackskorrigentien,
Gleitmi#'.-i--eln-und speziellen mundkosmetischen Zusatzs'toffen, anzugeben, welches
bei gleichzeitiger hoher Reinigungskraft keine Abrasivwirkung sowie eine günstige
Beeinflussung des Zahrifleisches aufweist.
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Da& Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, dass das
Mittel pyrogen gewonnene hydrophobe feinteilige Nieselsäure und Praffinöl und/oder
ein vegetabilisches Öl oder Fett, vorzugsweise in Kombination mit feinteillger
pyragen gewonnener reiner hydrophiler Kieselsäure oder reiner bzw. organisch modifizierter
fein- bis feinstteiliger gefällter Kieselsäure als Verdickungestoff und/oder Polierstoff
enthält.
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Es wurde nämlich überraschenderweise gefunden, dass sich eine
Paste, bestehend aus einer Öl- und/oder fetthaltigen Emulsion und einer feinteiligen
hydrophoben pyrogen gewonnenen Kieselsäure, insbesondere fettlösliche oder in Gegenwart
von Fetten
emulgierbare, zwischen Zähnen und Zahnfleisch haftende
Speisereste, welche durch die Umsetzung mit dem Mundspeichel Geruchsstoffe bilden,
völlig entfernen lassen. Dies gelang mit den üblichen Zahnputzmitteln nur unvollständig,
so daso auch die Zähne und Zahnfleisch schädigende Wirkung dieser Umsetzungsprodukte
nicht beseitigt werden konnte.
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Durch Zugabe von solchen öl- bzw. fettartigen Zusätzen, welche
noch mit fettlöslichen Vitaminen angereichert sind oder einen Gehalt an essentiellen
Fettsäuren aufweisen, lässt sich gleichzeitig eine pflegende Wirkung äuf das Zahnfleisch
erreichen.
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Durch die Zugabe von Fetten oder fettartigen Substanzen in Kombination
mit hydrophober SiO 2 werden die pastösen Eigenschaften der Pasta ausserdem wesentlich
verbessert. Ein derartiges . Mittel zeigt aufgrund der Schmierwirkung der
Emulsion keine abrasive Wirkung bei gleichzeitiger hoher Reinigungswirkung.
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Als pyrogen gewonnene hochdisperse hydrophobe Kieselsäure wird vorzugsweise
ein reines SIO 2 verwendet, welches durch chemisch verankerte Methylgruppen ihre
hydrophobe Eigenschaft erhält, welches eine mittlere Primärteilchengrösse von etwa
10 - 30 mg-, eine spezifisch nach der BET-Methode gemessene Oberfläche von
5o - 2oo m 2/g, einen Kohlenstoffgehalt von 1,1 f o,2 % und
einen pH-Wert (4 % in 11 2 0) von 3,6 - 4,o aufweist.
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Durch Verwendung dieser hydrophoben Kieselsäure wird die Entfernung
der fetthaltigen Speisereste bzw. Geruchsatoffe aufgrund der in der SiO 2 chemisch
verankerten Methylgruppen durch Adeorption an die hydrophobe SiO 2 über die Wirkung
des zugesetzten
Ölen hinausgehend verstärkt.
Für die als
Verdickungsstoff verwendete feinteilige pyrogen gewonnene Kieselsäure wird zweckmässigerweise
ein Produkt mit einer Prlmärtellchengrösse von
3- 5o mg, vorzugsweise 4
- 2o mg, einer spezifischen Oberfläche nach BET von 15o -bis 5oo m 2/g, vorzugsweise
15o bis 2oo m2/g, und einem pH-Wert von 4,6 verwendet.
Als gefällte Kieselsäure, welche auch orgE#nIsch modifiziert |
/von |
sein kann, z.B. durch Fällung in Gegenwart wasserlöslIchen |
org. Polymeren, hat sich als vorteilhaft ein Produkt mit einer Prlmärteilchengrösse
von lo bis 3o mg, einer spezifl-2/g schen Oberfläche nach BET von loo bis 2oo m
und einem p11-Wert von ca.
6 bis
7 erwiesen.
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Durch die neuartige Zusammensetzung ergeben sich Zahnpflege-und Reinigungsmittel
mit wesentlich verbesserten Eigenschaften. Die gerüstbildende Kettenstruktur.,insbenondere
der pyr. Kieselsäure bewirkt, daso trotz hohen Schaumstoffgehaltes die fertige Paste
die richtige Konsistenz aufweist, während im allgemeinen hohe Schaumstoffmengen
leicht zu einer Verflüssigung der Paste führen. Durch Zusatz von pyr. hydrophober
Kieselsäure ist es möglich, grössere Mengen Öl- bzw. Fettstoffe einzuarbeiten,
wobei sich Glycerin oder andere Feuchthaltemittel, wie z.B. Sorbit, einsparen lässte
Trotz der Einsparung an Feuchthaltemitteln behalten die Pasten auch nach langer
Lagerzeit ein gutes glänzendes Aussehen. Infolge der grossen Chemikalienverträglichkeit
der pyro Kieselsäuren können im allgemeinen saure, medizinische oder mundkosmetische
Zusätze der Paste zugegeben werden, ohne dase Reaktionen zu befürchten sind.
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Ein weiterer Vorteil der Anwendung hydrophobierter pyr. Kieselsäure
in Kombination mit Fettstoffen ist darin zu
sehen, dann das adetringierende.a bjektive Gefühl an der |
/wircy |
Mundschleimhaut zwar Uberdeckt, jedoch der adetringierende |
Effekt der pyre Kieselsäure voll zur WIrkung kommt* Ferner
werden
durch Anwesenheit der hydrophilen SIO 2 infolge ihrer hohen Adsorptionsfähigkeit
wasserlösliche, zwischen den Zähnen haftende Stoffe, leichter und schneller aufgenommen
und entfernt.
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In den folgenden Beispielen werden einige geeignete Zusammensetzungen
des erfindungsgemässen Mittels angegeben, ohne dass die Erfindung jedoch hierauf
beschränkt-ist.
1.) 1,o % Carboxymethylcollulose |
71,3 % Wasser |
0,15 % Oxybenzoesäuremethylester |
0,05 % Saecharin |
15,o % Paraffinöl |
9,5 % pyr. hydrophobe SIO 2 |
1,0 % Aromaöl |
2,o' % Schaumstoff aus 85 bis 88 % Na-Laurylaulfat |
PH m 5,1 Abrieb = 0,75 mg |
2.) 1,o % Carboxymethyleellulose |
70,8 % Wasser |
0,15 % Oxybenzoesäuremethylenter |
0,05 % Saecharin |
1,0 % pyr. SiO 2 |
15,o % Paraffinöl |
9,o % pyr. hydrophobe SiO 2 |
1,0 % Aromaöl - |
2,o % Schaumstoff aus 85 bis 88 % Na-Laurylaulfat |
pH m 4,8 Abrieb m o,85 mg |
3.) 1,o % Carboxymothylcellulose |
70,0 % Wasser |
0,15 % Oxybenzoesäuremethylenter |
0,05 % Saecharin |
2#o % pyr. sio 2 |
'15,8 % Paraffinöl |
8,o % pyr. hydrophobe Si02 |
1,0 % Aromadl |
2,0 % Schaumstoff aus 85 bis 88 % Na-Laurylsulfat |
pil = 4,85 Abrieb = o,22 mg |
4.) 1,o % Carboxymethyleellulose |
71,8 % Wasser |
0,15 % Oxybenzoesäuremethylester |
o,o5 % Saccharin |
3,0 % pyr. SiO 2 |
15,o % Olivenöl |
6,e % pyr. hydrophobe Si02 |
1,0 % Aromaöl |
2,o % Schaumstoff (s.o.) |
pH = 4,85 Abrieb m 0,75 mg |
5.) i,o % Garboxymethycellulose |
69,3 % Wasser |
o,15 % Oxybenzoesäuremethylester |
0,05 % Saccharin |
15,0 % Paraffindl |
6,o % pyr. hydrophobe Si02 2/g) |
5,5 % gefällte si02 (pH - 6; BET-Oberfläche 24o
m |
1,0 % Aromaöl |
290 % Schaumstoff |
PH = 5,0 Abrieb = 1,25 mg |
Die Herstellung des erfindungsgemässen Mittels nach den Rezepturen
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kann vorteilhaft In nachstehend beschriebener Weise vorgenommen werden% Das Bindemittel
(bevorzugt Carboxymethylcellulose) wird mit der berechneten Menge Wasser zum Quellen
gebracht. Zu
diesem Schleim wird ein Antiseptikum und Siissstoff
gegeben. Nachdem der Quellprozess beendet ist, lässt man das Paraffinöl oder Olivenöl
einfliessen und,riihrt dabei intensiv, bis eine glatte Emulsion (ölw) vorliegt.
Anschliessend filgt man die hydrophobe bzw. zusätzlich die übrigen in den Beispielen
genannten Kieselsäuren hinzu und verrührt, bis die Ma'sse ein glattes einheitliches
Au-,sehen aufweist. Unter sehr schwachem Umrühren erfolgt zum Schluss die Zugabe
des Aromaöls und des Schaumstoffes. Bei der Dosierung des Wassers zum Quellen der
CMC muse das Wasser der Schaumstoff-Lösung berücksichtigt werden. Zur weiteren Ilomogenisierung
kann man die noch flüssige Zah-resten-Masse über einen Dreiwalzenstuhl laufen lassen,
was jedoch nicht unbedingt erforderlich ist.