DE2522486A1 - Gefaellte kieselsaeure und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Gefaellte kieselsaeure und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
25, Quai Paul-Doumer, 92408 Courbevoie
Frankreich
betreffend: Gefällte Kieselsäure und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft gefällte Kieselsäurepigmente mit einer einzigartigen Kombination von physikalischen und
chemischen Eigenschaften sowie ein Verfahren zu deren Herstellung. Die Pigmente werden dadurch erhalten, daß
man eine Lösung eines Alkalimetallsilicats mit einer Säure unter sorgfältig gesteuerten Fällungsbedingungen
ansäuert. In Übereinstimmung mit dieser Methode wird ein Teil der für die Reaktion mit der Säure theoretisch
erforderlichen Menge Alkalimetallsilicat zunächst im Reaktionsbehälter vorgelegt; darauf werden die verbleibende
Silicatlösung und die Säure gleichzeitig so zugegeben, daß der Alkaligehalt des Reaktionsmediums gesteuert wird.
Durch Regeln des Prozentanteils Silicatlösung, der zu nächst vorgelegt wird, werden Pigmente mit vorbestimmten
Eigenschaften erhalten.
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Zu diesen Eigenschaften gehören geringer Wassergehalt *
des feuchten Filterkuohens, niedrige Struktur, niedrige Ölaufnähme, hohe Scheuer- bzw. Polierwirkung und geringes
Poren- bzw. Hohlraumvolumen. Die Erzeugnisse finden Verwendung als Polier- und Scheuermittel in Zahnpasten und
dgl. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform wird ein Adduktmaterial, beispielsweise eine Aluminiumverbindung
zugegeben, um den Brechungsindex des fertigen Produktes zu regeln.
Die erfindungsgemäßhergestellten amorphen gefällten
Kieselsäuren mit niederer Struktur sind neue Produkte, die sich durch bestimmte einzigartige Eigenschaften hinsichtlich
der Strukturzahl, der Ölaufnähme und des Porenvolumens
und andere physikalische Eigenschaften auszeichnet. Als Struktur wird in diesem Zusammenhang die Fähigkeit
des kieselsauren Materials bezeichnet, in Form eines feuchten Filterkuchens Wasser zurückhalten zu können.
Gefällte Kieselsäuren, die sehr viel Wasser, beispielsweise 75 bis 85 % Wasser zurückhalten, werden Kieselsäuren
mit hoher Struktur genannt, Produkte, die weniger' als 75 #» vorzugsweise etwa 50 bis 70 $>
Wasser im feuchten Filterkuchen zurückhalten, werden Kieselsäuren mit niederer Struktur genannt. Die neuen Kieselsäuren mit
niederer Struktur eignen sich besonders als Scheuer- und Poliermittel in Zahnpasten und ähnlichen Zahnpflegemitteln
und zeichnen sich durch überlegene Reinigungs- und Poliereigensohaften
gegenüber den üblichen Poliermitteln auf Phosphat-Basis und anderen bisher bekannten Kieselsäuregelen,
Tonerden u.a. Stoffen aus.
Es ist an sich bekannt, fein verteilte Kieselsäure oder Kieselsäurepigmente durch Ansäuern einer wäßrigen Silicatlösung
mit beispielsweise Sehwefelsäureneraustellen. Derartige
Produkte sind im Handel erhältlich und allgemein durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:
*bzw. Wasser-Zurückhaltevermögen
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Hohe Struktur, hoher Vassergehalt des feuchten Filterkuchens,
hohe Ölaufnähme, geringe Schleifwirkung oder
Abriebzahl "Valley" (valley abrasion), hohe spezifische Oberfläche und geringe Schüttdichte· Auf Grund dieser
Eigenschaften und vor allem der hohen Ölauf nähme werden
derartige Pigmente in großem Umfang als Füllstoffe für Kautschuke und Papier verwendet. Der hohe Wassergehalt
ist aber unvorteilhaft, da damit die Filtrier- und Trockengeschwindigkeiten und damit die Gestehungskosten des
Fertigproduktes ansteigen. Außerdem sind die bekannten Produkte zwar als Füllstoffe für Kautschuk geeignet, jedoch
nicht als Reinigungs- und Poliermittel in Zahnpasten
und ähnlichen Erzeugnissen (DT-PS 974 958, FR-PS 1 130 627,
GB-PS 995 351, CH-PS 280 671 und US-PS 3 250 680).
Wie bereits oben erwähntj gibt es eine Reihe von bekannten
Verfahren zur Herstellung von Kieselsäurepigmenten, die auf dem Ansäuern von wäßrigen Silicatlösungen beruhen.
So wird eine gefällte Kieselsäure mit einer mittleren Einzel -Teilchengröße von 0,015 bis 0,04 /um und einer
spezifischen Oberfläche von 25 bis 200 m /g durch gesteuerte Zugabe der Säure zu einer Alkalimetallsilicate)sung
bei konstant gehaltenem pH-Wert der entstehenden Aufsohlämmung erhalten. Dieses Produkt wird als Füllstoff
für Kautschuke empfohlen (US-PS 2 940 830).
Ein anderes Verfahren, das zu Verstärkungsmitteln (Füllstoffen) für Kautschuk führt, besteht darin, daß eine
wäü-igc Alkalimetallsilicatlösung und eine Säure gleichzeitig
in einen Reaktionsbehälter eingespeist werden. Diese gleichzeitige Zugabe wird so lange fortgesetzt, bis die
Viskosität des Gemisches ein Maximum durchläuft und auf einen wesentlich geringeren Wert abfällt· Die Mengen an
ansäuerndem Mittel und Alkalimetallsilicat werden so aufeinander abgestellt, daß der pH-Wert der entstehenden
Aufschlämmung praktisch konstant gehalten wird während
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des größten Teils der Reaktion and zwar im Bereich, von
10 "bis 12. Das Verfahren wird allgemein bei Temperaturen
von 80 bis 9O0C geführt und das getrocknete Endprodukt
ist eine gefällte Kieselsäure mit einer spezifischen Oberfläche von etwa 26Q m /g. Auf die besondere Eignung
als Füllstoff für Kautschuk-Rezepturen wird besonders hingewiesen (US-PS 3 235 331).
Bei einem weiteren Verfahren läßt man gleichzeitig wäßrige Lösungen eines Alkalisilicates und einer starken Mineralsäure
in Wasser von 70 bis 900C einlaufen und hält den
pH-Wert während der Umsetzung bei 7 bis 9 (US-PS 3 445 189). Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Reaktionsprodukt eine fein verteilte nicht gelatinöse Kieselsäure
ist, die sich besonders als Füllstoff für natürlichen und synthetischen Kautschuk und für andere Elastomere eignet.
Weiter wird betont, daß für Kieselsäuren, die als Füllstoff für natürlichen und synthetischen Kautschuk und andere
Elastomeren gut brauchbar sind, die spezifische Oberfläche und die Ölaufnahme besonders wichtige und charakteristische
Eigenschaften sind. Damit der Füllstoff eine gute' verstärkende Wirkung im Kautschuk ausübt, soll die spezifische
Oberfläche 100 bis 250 m2/g und die Ölaufnahme mehr als 2 ml/g oder 200 ml/100 g betragen.
In einer anderen Druckschrift (US-PS 3 730 749) wird darauf hingewiesen, daß der Viskositätsanstieg, der beim Ansäuern
oder Neutralisieren von wäßrigem Alkalimetallsilicat auftritt, im wesentlichen zurückgedrängt wird durch Zugabe
einer gesteuerten Menge eines Alkalimetallsilicates. In den Beispielen I, II und III dieser Patentschrift wird
der Feststoffgehalt des Kieselsäure-Filterkuchens mit
18,5 %, 24,9 % und 25,1 % angegeben. Dies bedeutet, daß
der prozentuale Wassergehalt des feuchten Filterkuchens 100 minus dem Feststoffgehalt ausmacht. Mit anderen Worten,
der prozentuale Wassergehalt des Filterkuchens (% WCM), der in den Beispielen I, II und III beschriebenen Kieselsäuren
beträgt 81,5 %, 75,1 % und 74,9 %. Die spezifische
Oberfläche, die mittleren Einzel- Teilchengrößen und die Kautschukdaten der auf diese Weise hergestellten gefällten
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Kieselsäuren sind in Tabelle 3 aufgeführt, aus der ebenfalls hervorgeht, daß die Kautschukmassen, denen die
Kieselsäuren der Beispiele II und III (dieser Druckschrift) zugesetzt wurden, wünschenswerte Kautschukeigenschaften
besitzen. Aus der Druckschrift geht weiter hervor, daß die Kautschukeigenschaften der gefällten
Kieselsäuren mit dem Wassergehalt des feuchten Filterkuchens in Zusammenhang stehen. Eine gefällte Kieselsäure
mit einem hohen Prozentsatz Wassergehalt des Filterkuchens und geeigneter Teilchengröße und spezifischer
Oberfläche besitzt bessere Kautschukeigenschaften als das entsprechende Produkt mit geringerem Wassergehalt
im Filterkuchen. Die hier beschriebenen Kieselsäuren besitzen somit eine höhere Strukturzahl und eignen sich
infolgedessen als Kautschuk-Füllstoffe.
Aus dem Stand der Technik geht somit hervor, daß die Strukturzahl einer Kieselsäure in Beziehung steht mit
ihren Kautschukeigenschaften, wobei eine Kieselsäure mit höherer Strukturzahl bessere Kautschukeigenschaften
aufweist als eine Kieselsäure mit niedrigerer Strukturzahl. In diesem Zusammenhang soll kurz auf die verschiedenen
Arten von synthetischen Kieselsäuren sowie auf die Begriffe Struktur und Strukturzahl eingegangen werden.
Die handelsüblichen synthetischen Kieselsäuren werden bekanntlich entweder durch ein Flüssigphasen- oder durch
ein Dampfphasen-Verfahren erhalten. Die aus der Dampfphase
niedergeschlagenen Kieselsäuren werden allgemein pyrogene Kieselsäuren genannt, die in Flüssigphasen-Verfahren
erhaltenen Produkte werden als Silicagele und gefällte Kieselsäuren eingestuft. Es gibt somit drei deutlich
voneinander unterschiedene Arten von synthetischen Kieselsäuren auf dem Markt.
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1. Pyrogene Kieselsäuren
Sie werden durch Umsetzen von dampfförmigem Siliciumtetrachlorid mit Sauerstoff und Wasserstoffgas bei hohen Temperaturen
erhalten. Sie besitzen extrenhohe spezifische Oberflächen
und unterscheiden sich hierdurch von anderen Kieselsäuren (beispielsweise Gelen und gefällten Kieselsäuren)
die auf nassem Wege erhalten werden.
2. Silicagele
Bei den Silicagelen unterscheidet man zwei Arten - Hydrogele und Aerogele. Hydrogele entstehen durch Reaktion zwischen
einem löslichen Silicat wie Natriumsilicat und starker Schwefelsäure.
Das Gel wird salzfrei gewaschen, getrocknet, dampfbehandelt und schließlich klassiert. Aerogele werden aus rohen
Hydrogelen durch Verdrängen des enthaltenen Wassers durch einen Alkohol erhalten. Der Alkohol wird dann durch Erhitzen
des Gels in einem Autoklaven zurückgewonnen.
Aerogele sind leichtere und lockere und voluminös e^Produkte
als Hydrogele, weil das Schrumpfen der Gelstruktur während des Trocknüngsprozesses vermieden wird. Gele besitzen sehr
große spezifische Oberflächen, die allgemein im Bereich von 300 bis 1000 m /g liegen, sowie hohe Porositätswerte.
3. Gefällte Kieselsäuren
Gefällte Kieselsäuren werden durch Entstabilisieren und Ausfällen der Kieselsäuren aus löslichen Silicaten durch Zugabe
einer Mineralsäure und/oder saurer Gase erhalten. Die Reaktionspartner sind somit eine Alkalisilicat und eine Mineralsäure
wie Schwefelsäure oder ein ansäuerndes Gas wie
Wird das Alkalisilicat angesäuert, so beginnt die Kieselsäure an einem bestimmten Punkt des Verfahrens auszufallen. Die Zugabe
der Säure bzw. des ansäuernden Gases wird fortgesetzt, bis das gesamte M2O des Alkalisilicates (M = Alkalimetall)
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der als n •pr<kieselsäure weniger als etwa 1 Gew.-% ausmacht.
Als allgemeine Regel läßt sich sagen, daß das ansäuernde Mittel zu dem Alkalisilicat gegeben wird, um den an das
Silicatanion gebundenen Alkaliteil zu neutralisieren. Das Reaktionsgemisch wird filtriert und frei von dem Umsetzungsnebenprodukt, dem Alkalisalz der Säure, gewaschen. Der Filterküchen
wird getrocknet und auf die angestrebte Feinheit der Kieselsäure vermählen.
Vor dem Trocknen enthält der Kieselsäure-Filterkuchen allgemein einen überraschend hohen Anteil Wasser. Beispielsweise
beträgt der Wassergehalt im Filterkuchen von Kieselsäure, die als Füllstoff für Kautschuk und andere Elastomere
empfohlen wird, allgemein 80 bis 85 % (z.B. 81,5 % im Beispiel
I der US-PS 3 730 749). Der im Filterkuchen enthaltene prozentuale Wasseranteil wird nachfolgend mit "% WCM" bezeichnet.
100 minus % WCM ergibt den Feststoffgehalt des
Filterkuchens, d.h. den Anteil Kieselsäure, der in fester Form nach dem Trocknen des Filterkuchens anfällt. Der prozentuale
Feststoffgehalt des Filterkuchens wird nachfolgend mit "% FCS" abgekürzt. Es stehen somit % WCM und % FCS in '
folgender Beziehung:
% WCM = 100 - % FCS % FCS = 100 - % WCM
Wenn der Zahlenwert für j6 WCM bekannt ist, läßt sich daraus
% FCS errechnen und umgekehrt.
Ein Kieselsäure-Filterkuchen mit 85 % WCM besitzt somit 100 oder
15 % FCS (Feststoff). Dies bedeutet, daß aus 100 kg nassem Filterkuchen durch Verdampfen von 85 kg Wasser 15 kg Kieselsäure
als Trockenprodukt gewonnen werden. Das Gesamtgewicht des Filterkuchens setzt sich zusammen aus dem Gewicht des
Wassers und der Feststoff-Kieselsäure. In dem Beispiel, in welchem % WCM = 85, lassen sich lediglich 15 kg feste Kieselsäure
gewinnen, wie nachfolgende gezeigt:
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100 kg Filterkuchen = 85 kg Wasser + 15 kg trockne Kieselsäure
= 85 % WCM + 15 % FCS.
Es sind somit 85 kg Wasser korn' κ dert mit 15 kg trockener
Kieselsäure oder 85 χ 100 = 567 kg Wasser mit 100 kg trocke-
ner Kieselsäure (Feststoff).
Das im Kieselsäure-Filterkuchen enthaltene Wasser ist strukturell gebundenes Wasser, das den verfügbaren Lehrraum zwischen
den Kieselsäure-Aggregaten und auch innerhalb der Kiesfclsäu-e-Aggregate
einnimmt. Wie bereits oben angegeben, bedeutet "Struktur" in diesem Zusammenhang die Fähigkeit der
Kieselsäure Wasser im leuchten Filterkuchen zurückzuhalten. Halten Kieselsäuren, wie die oben beschriebenen bekannten
Kieselsäuren einen hohen Prozentsatz Wasser zurück, d.h. etwa 70 bis 85 %, so nennt man sie Kieselsäuren mit hoher Struktur.
Produkte, die weniger als 70 % oder von 50 bis 70 % Wasser zurückhalten, nennt man Kieselsäuren mit niederer
Struktur. Der gesamte strukturelle Wassergehalt ist eine außerordentlich wichtige Eigenschaft der Kieselsäure und
steht in unmittelbarer Beziehung mit den fimktionellen und ·
Endgebrauchs-Eiger ;'ten der Kieselsäure. Die Gesamtmenge
strukturelles Wasser, die mit 100 kg fester Kieselsäure (Feststoff) im Filterkuchen gebunden ist, wird "Strukturzahl
genannt und mit S.I. abgekürzt.
Rechnerisch läßt sic.x die Strukturzahl (S. I.) der Kieselsäure
ermitteln, wenn entweder der prozentuale Wassergehalt ( % WCM) oder der prozentuale Feststoffgehalt (% FCS) des Filterkuchens
zahlenmäßig bekannt ist:
* WCM) 100 _ % WCM
100-% WCM) x Ίϋϋ - % FCS x
Strukturzahlen von Kieselsäuren mit einem Wassergehalt des Filterkuchens von 80 bis 85 % sind in der nachfolgenden Tabelle
1 aufgeführt:
- 9 5098Λ8/1000
- 9 - | lie 1 | - % WCM | 1A-46 415 | |
a b e | Kieselsäuren mit 85 | 15 | 2522486 | |
T | 100 | 16 | ||
Strukturzahlen von | 17 | - 80 % WCM | ||
% WCM | 18 | S.I. | ||
85 | 19 | 567 | ||
84 | 20 | 525 | ||
83 | 488 | |||
82 | 455 | |||
81 | 426 | |||
80 | 400 | |||
Die üblichen, aus den oben genannten Druckschriften (US-PS 2 940 830, 3 235 331, 3 445 189 und 3 730 749) bekannten
Kieselsäuren sind Kieselsäuren mit hoher Struktur und hohen S.I.-Werten. Wie bereits gesagt, sind diese Kieselsäuren
besonders brauchbar als verstärkende Füllstoffe für Elastomere und Kautschuk.
Im Gegensatz hierzu sind die erfindungsgemäß vorgesehenen Kieselsäuren Kieselsäuren mit niederer Struktur, d.h. mit
niederen S,I.(Strukturzahl)-Werten. Im Gegensatz zu den bekannten
Kieselsäuren, eignen sich die erfindungsgemäß hergestellten
Kieselsäuren aufgrund ihrer niedrigen S.I.Werte nicht als verstärkende Füllstoffe. Die erfindungsgemäßen
Kieselsäuren mit niederer Struktur sind einzigartig und gehören zu einer neuen Klasse von Kieselsäureverbindungen.
Sie eignen sich hervorragend als Reinigungs- und Poliermittel in Zahnpasten. Bekannte Kieselsäuren, die sich als Füllstoffe
(z.B. für Kautschuk) eignen, sind als Reinigungs- und Poliermittel in Zahnpasten unbrauchbar. In diesem Zusammenhang wird
in US -PS 3 538 230 darauf hingewiesen, daß die bekannten amorphen Kieselsäuren, beispielsweise gefällte Kieselsäuren,
pyrogene Kieselsäuren und Aerogele für Zahnpasten ungeeignet sind aufgrund ihrer geringen Korngröße und der Leichtigkeit,
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mit welcher sie in noch kleinere Teilchen zerfallen, wodurch
sie eine nur geringe Reinigungswirkung erzielen. Die als verstärkende Füllstoffe geeigneten Kieselsäuren besitzen
eine hohe Struktur und gute Dickungseigenschaften, aber eine unbefriedigende Schleifwirkung sowie unbefriedigende
Reinigungs- und Poliereigenschaften. Im Gegensatz hierzu sind die erfindungsgemäßen Kieselsäuren außerordentlich wirksame
Schleifmittel in Zahnpasten und besitzen bessere Reinigungs- und Poliereigenschaften als die gebräuchlichen Mittel
Phosphate, Calciumcarbonat und Tonerdezusätze für Zahnpasten.
Allgemein gesagt, beruht das erfindungsgemäße Verfahren auf
der überraschenden Peststellung, daß Kieselsäurepigmente die oben genannte einzigartige Kombination von Eigenschaften aufweisen,
wenn die Zugabe der Säure zu einer Silicatlösung sorgfältig gesteuert wird. Es kommt vor allem darauf an,
daß die Alkalinität des Reaktionsmediums während der Zugabe der Säure zu der Silicatlösung sorgfältigst gesteuert und
auf einen höheren Wert gehalten wird, als die Alkalinität der ursprünglichen Silicatlösung ausmacht. Unter diesen Bedingungen
entstehen die neuen erfindungsgemäßen Kieselsäuren.
Im Sinne der vorliegenden Beschreibung bedeutet Alkalinität
Alkalxdie Menge, angegeben in g oder Mol (an NapO, wenn mit Natriumsilicat
gearbeitet wird), die an das Silicatanion gebunden oder mit diesem kombiniert istt Es wird ausdrücklich darauf
hingewiesen, daß in diesem Falle ein Unterschied besteht zu dem pH-Wert der Reaktionsmasse bzw. des Reaktionsgemisches.
Beispielsweise wird bei mehreren der oben aufgezählten bekannten Verfahren der pH-Wert der Reaktionsmasse konstant
gehalten. Erfindungsgemäß hingegen nimmt der pH-Wert ab. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ganz
allgemein zunächst ein Teil}, der Gesamtmenge Silicat, die
theoretisch benötigt wird, um mit der Säure zu reagieren, in einem Reaktionsbehälter vorgelegt. Darauf wird die Säure
oder das andere ansäuernde Mittel und der übrig gebliebene Teil Alkalimetallsilicatlösung gleichzeitig zugegeben zu
der im Reaktor vorgelegten Teilmenge Silicatlösung.
*d.h. den Alkaligehalt . - 11 -
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Wie nachfolgend noch näher gezeigt wird, werden die Zulaufgeschwindigkeiten
von Silicat- und Säurelösung so gesteuert oder geregelt, daß zu jeder Zeit während der gleichzeitigen Zugabe von Säure- und Silicatlösung
die Gesamtalkalinität höher ist als der Alkaligehalt
der Silicatlösung, die ursprünglich im Reaktionsbehälter vorgelegt wurde, d.h. die im Reaktionsmedium im Zeitpunkt 0
vorherrschte. Nachdem die gesamte Silicatlösung zugegeben worden ist, wird die Zugabe der Säure fortgesetzt, um die
Ausfällung der neuen erfindungsgemäßen Kieselsäuren zu Ende zu führen. Gemäß einer weiteren Ausbildungsform des Verfahrens
wird die Säure bzw. das ansäuernde Mittel, beispielsweise Schwefelsäure vor der Zugabe zu der Alkalisilicatlösung
mit einem Addukt wie Aluminium (vorzugsweise in Form der wasserlöslichen Salze, beispielsweise Aluminiumsulfat) gemischt.
Es hat sich gezeigt, daß die Zugabe von Addukt kombiniert mit der erfindungsgemäßen Ausfällungstechnik, den
Brechungsindex des erhaltenen Produktes (Pigmentes) steuert.
Wie oben dargelegt besitzen die erfindungsgemäß ausgefällten Kieselsäure-Pigmente eine einzigartige Kombination von physikalischen
und chemischen Eigenschaften im Vergleich mit den in üblicher Weise ausgefällten bekannten Kieselsäuren.
Dementsprechend ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von
gefällten Kieselsäuren mit neuen physikalischen und chemischen E igens chaften.
Ein weiteres und besonderes Ziel ist die Bereitstellung eines einzigartigen Verfahrens zum Herstellen von amorphen gefällten
Kieselsäure-Pigmenten, die sich in besonderer Weise als Scheuer- und Poliermittel in Zahnpasten und dergleichen eignen.
Ein weiteres Ziel ist die Bereitstellung eines hochwirksamen und verbesserten Verfahrens zur Herstellung eines Kieselsäure-
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Pigmentes, das ein geringeres ZurUckhaltevermogen für Wasser
im Filterkuchen und entsprechend einen höheren Prozentsatz Feststoff im Filterkuchen besitzt und das sich durch hohe
Schleifwerte und niedere Ölaufnähme auszeichnet.
Ein weiteres Ziel ist die Bereitstellung von neuen synthetischen amorphen gefällten Kieselsäurepigmenten, die als
Schleif- und Reinigungsmittel in klaren Zahnpasten brauchbar sind.
Ein letztes Ziel ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Herstellen von gefällten Kieselsäurepigmenten mit niederer
Struktur, geringem Wassergehalt im Filterkuchen, gesteuerter spezifischer Oberfläche, niedriger Ölaufnahme, hohen Schleifwerten
und hoher Schüttdichte.
Die Erfindung wird nachfolgend-und im Zusammenhang mit der
beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine charakteristische Hohlraum- bzw. Porendurchmesser-(Struktur)-verteilung
der erfindungsgemäßen Kieselsäuren mit niederer Struktur;
Fig. 2 die prozentuale kumulative Alkalinität in Abhängigkeit von der Zeit bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
Wie oben bereits kurz angegeben, befaßt sich die vorliegende Erfindung mit der Herstellung einer neuen Klasse von Kieselsäuren,
benannt als Kieselsäuren niederer Struktur, die sich deutlich von den bisher bekannten üblichen Kieselsäuren unterscheiden.
Die nach dem Stand der Technik bekannten Kieselsäuren sind aufgrund ihrer Eigenschaften besonders geeignet als verstärkende
Füllstoffe, beispielsweise Kautschuk und Papier. Die erfindungsgemäßen Kieselsäuren hingegen sind als verstärkende
Füllstoffe ungeeignet, wegen ihrer niederen Strukturzahl-Werte. Die Erfindung bringt ein neues Verfahren zur
Herstellung von Kieselsäuren mit niederer Struktur. Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Kieselsäuren wurde
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gesagt, daß während des Ausfällungsvorganges das Reaktionsmedium ein Viskositätsmaximum durchläuft. Offensichtlich
ist diese Viskositätszunahme wesentlich dafür daß als verstärkende Füllstoffe geeignete Kieselsäuren mit hohen Strukturzahl-Werten
entstehen. Die erfindungsgemäßen Kieselsäuren mit niederer Struktur werden durch Ansäuern von Alkalisilicat
unter sorgfältig gesteuerten Bedingungen hergestellt. Es findet keine wesentliche Viskositätszunahme während des
gesamten Herstellungsverfahrens statt. Die Alkalinität der Reaktionsmasse wird während des gesamten Herstellungsvorganges
so gesteuert, daß die Endalkalinität höher oder größer ist als der ursprüngliche Wert zu Beginn der Reaktion und
zwar um einen Betrag von 20 bis 500 % oder noch mehr.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich wie folgt zusammenfassen:
a) gleichzeitige Zugabe einer Alkalisilicatlösung und einer wäßrigen Mineralsäure unter Rühren zu einem Reaktionsmedium,
das der benötigten Alkalinität entsprechend Alkalisilicat enthält.
b) Die * Alkalisilicat und an Mineralsäure wird so aufeinander abgestimmt, daß ein geregeltes allmähliches Ansteigen
der wirksamen Alkalinität während des Verfahrens stattfindet und
c)Das gleichzeitige Einspeisen von Silicat wird fortgesetzt bis die Endalkalinität wesentlich höher ist als die im
Reaktionsmedium im Zeitpunkt 0 vorhandene Alkalinität.
d) Die Reaktionstemperatur wird während des gesamten Verfahrens in einem Bereich von 50 bis 90°C gehalten und die
Zugabe von Säure oder ansäuerndem Mittel wird fortgesetzt nachdem die Zugabe von Silicat unterbrochen wird, um im
Reaktionsgemisch einen pH-Wert «■= 6,0 aufrecht zu halten.
*Einspeisungsgeschwindigkeit von - 14 -
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e) Die Menge an verbrauchtem Silicat und verbrauchter Säure
ist vorzugsweise so, daß die erhaltene Aufschlämmung nach Beendigung aller Zugaben etwa 3 bis weniger als 12 Gew.-?6
enthält, vorzugsweise etwa 4 bis etwa 8 Gew.-96
f) Das Reaktionsgemisch (Aufschlämmung) wird filtriert und
der Filterkuchen frei von bei der Umsetzung entstehenden Nebenprodukt gewaschen, getrocknet und dem angestrebten
Feinheitsgrad entsprechend vermählen.
Das eingesetzte Alkalisilicat soll üblicherweise der Formel M9O (SiO9) entsprechen, in der M für ein Alkaliatom steht
und χ den Wert 2 oder darüber bedeutet, üblicherweise 2 bis 4 einschließlich der gebrochenen Zahl?? Natrium- oder Kaliumsilicate
und andere Alkalisilicate können Verwendung finden; Natriumsilicat wird bevorzugt, weil es das wirtschaftlichste
Ausgangsmaterial ist. Verschiedene Mineralsäuren und andere schwache Ansäuerungsmittel wie CO2 und organische Säuren
können erfindungsgemäß eingesetzt werden. Beispiele für Mineralsäuren, die sich als besonders geeignet erwiesen
haben, sind Phosphorsäure, Salpetersäure, Salzsäure und Schwefelsäure. Bevorzugt werden unter diesen Salzsäure und
Schwefelsäure, insbesondere Schwefelsäure, weil es das wirtschaftlichste
Reagens ist. Wird eine zweibasische Mineralsäure verwendet, beispielsweise Schwefelsäure, so soll die
Konzentration der Säurelösung 8 bis 22 Gew.-% betragen, vorzugsweise
10 bis 15 Gew.-96. Die Konzentration anderer Säuren wie einbasischer oder dreibasischer Säuren wird der den zweibasischen
Säuren entsprechenden bzw. äquivalenten Normalität entsprechend eingestellt. Es wird angenommen, daß die niedere
Mineralsäurekonzentration dazu beiträgt, örtliche Reaktionen bei hoher Konzentration der Alkalisilicatlösung nach Möglichkeit
auszuschalten; sie wird bevorzugt, um Kieselsäuren mit niederer Struktur herzustellen. Um weiterhin nach Möglichkeit
die Wirkung von örtlichen hohen oder starken Säurekon- zentrationen auszuschalten werden vorzugsweise die Alkalisilicatlösung
und die Mineralsäurelösung aneinander ent-
- 15 509848/1000
1A-46 ^5 2 2 48 6
gegengesetzten Stellen in die wäßrige Aufschiämmung eingespeist;
hierdurch werden die Reaktionspartner schnell mit dem Reaktionsgemisch verdünnt, bevor örtliche Reaktionen
zwischen Bereichen hoher Säurekonzentration und hoher SiIicatkonzentration
eintreten können. Mit anderen Worten gesagt, werden Silicatlösung und Säurelösung vorzugsweise
an verschiedenen Stellen der Reaktionsaufschlärmnung zugefügt,
um Reaktionen zwischen örtlichen hohen Konzentrationen an Silicat und an Säure zu vermeiden.
Die Alkalisilicatlösung und die wäßrige Mineralsäurelösung werden gleichzeitig mit geregelter Geschwindigkeit während
einer längeren Zeitspanne zu dem Reaktionsmedium gegeben, das eine gewünschte Menge Alkalisilicat enthält, um die
benötigte Alkalinität zu Beginn der Reaktion sicherzustellen. Die Geschwindigkeit der Zunahme an Alkalinität, d.h. des
Na20-Gehaltes des Reaktionsmediums wird je Zeiteinheit geregelt
oder gesteuert, so daß, wenn die Silicatzugabe unterbrochen wird, die Gesamtalkalinität zu diesem Zeitpunkt erheblich
höher liegt als die im Reaktionsmedium zum Zeitpunkt 0 vorhandene Alkalinität. Die Silicatzugabe erfolgt zusammen
mit der Zugabe des Ansäuerungsmittels während einer Zeitspanne, die etwa 55 bis 90 % (tffi) der gesamten Reaktionszeit
(t^) ausmacht, wobei die letztere (Gesamtreaktionszeit) etwa
20 min bis zu 4 h beträgt.
Zunächst wird ein vorgegebener Anteil der Gesamtmenge Alkalisilicat,
die für die Reaktion benötigt wird (das heißt der für die Umsetzung mit der Säure theoretisch benötigte Menge)
im Reaktionsbehälter als Lösung vorgelegt; die Lösung wird auf eine Temperatur im Bereich von 50 bis 900C, vorzugsweise
im Bereich von 70 bis 900C unter ständigem Rühren oder bewegen
erhitzt. Die ursprüngliche Alkalinität der Silicatlösung, das heißt die Anzahl Mole M2O (M = Alkaliatom), die an das
Silicatanion gebunden sind, soll mindestens 8,0 Mol-# ausmachen, bezogen auf das Gesamtgewicht Alkalisilicat, das
- 16 509848/1000 OR191NALlNSPECTiD
r 1A-46 415
2522488
theoretisch benötigt wird, um mit der Säure zu reagieren. Werden beispielsweise 100 Mol Alkalisilicat benötigt für
die Reaktion mit der Säure, so müssen zunächst 8 Mol SiIicat im Reaktionsbehälter vorgelegt werden. Die Konzentration
der Alkalisilicatlösung kann im Bereich von etwa 8 Ms 25 Gew.-% Silicat liegen, vorzugsweise im Bereich von 8 bis
15 Gew.-%. Der vorbestimmte Molprozentsatz der vorbestimmten kumulativen Gesamtmenge Alkalisilicat, d.h. diejenige Menge,
die am Anfang im Reaktionsbehälter vorgelegt wird, soll mindestens 8 Mol-% (wie oben angegeben) und nicht mehr als
50 Mol-% ausmachen.
Das Ansäuerungsmittel oder die Säure, beispielsweise Schwefelsäure
und der verbliebene Teil der Alkalisilicatlösung werden dann gleichzeitig in den Reaktionsbehälter eingespeist in
einer Weise und mit einer Geschwindigkeit, daß die Alkalinität
der Reaktionsmasse zunimmt. Hierzu werden die Lösungen von Silicat und Säure mit einer Geschwindigkeit zugegeben,
daß eine gesteuerte oder geregelte Zunahme der Alkalinität stattfindet derart, daß das bei beendeter Zugabe der Gesamtmenge
Alkalisilicat bewirkte Alkalinitätsm ximum im Zeitpunkt des Alkalinitätsmaximums, definiert als tm, um 20
bis 500 % mehr ausmacht als die ursprüngliche Alkalinität des vorgelegten und vorgegebenen Molprozentsatzes der kumulativen
Gesamtmenge Alkalisilicat ausmachte. Produkte mit besonders einzigartigen Eigenschaften werden erhalten, wenn
die Alkalinität so erhöht wird, daß die maximale Alkalinität um 250 bis 500 % höher ist als die ursprüngliche Alkalinität.
Nachdem die Gesamtmenge Alkalisilicat in den Reaktor eingespeist worden ist, d.h. die Menge, die theoretisch benötigt
wird, um mit der Säure zu reagieren, wird die Sgurezugabe
fortgesetzt, um die Ausfällung zu beenden und den pH-Wert der wäßrigen Reaktionsmasse auf unter 6,0 zu bringen, GegeT
benenfalls kann mit Säureüberschuß gearbeitet werden. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat sich
dies aber nicht als notwendig erwiesen. Nach Zugabe der Reaktionspartner soll die Reaktionsmasse 3 bis 12 Gew.-%
509848/1000 - 17 -
ΊΑ-46 415
p enthalten. Während der gesamten Reaktion und Ausfällung von SiO2 wird die Reaktionsmasse bei einer Temperatur von
50 bis 900C, vorzugsweise von 70 bis 900C gehalten. Nach
beendeter Reaktion wird die Reaktionsmasse filtriert; der feuchte Filterkuchen enthält das erzeugte SiO2. Der Filterkuchen
wird gründlich gewaschen, um lösliche Salze wie Natriumsulfat zu entfernen, getrocknet und zerkleirert oder
vermählen.
Ein wesentlicher erfinderischer Grundgedanke ist darin zu sehen, daß durch Ändern bzw. Variieren der vorgelegten Menge
Silicatlösung eine neue Klasse von Kieselsäuren mit niederer Struktur und innerhalb eines weiten Bereiches vorbestimmten
Eigenschaften hergestellt werden können. Beträgt beispielsweise der vorgelegte Molprozentsatz der vorgesehenen kumulativen
Gesamtmenge Alkalisilicat etwa 8 bis 14 %, so wird ein Reaktionsprodukt erhalten, das einen Wassergehalt im
feuchten Filterkuchen von weniger als 66 %, eine Strukturzahl
von weniger als 200, eine Ölaufnähme von weniger als
125 ml/100 g, ein Porenvolumen von 1 bis 2,55 ml Hg/g SiO2
und eine BET-spezifische Oberfläche von 65 bis 375 m2/g
besitzt. Werden hingegen ursprünglich 14 bis 35 Mol-% der
vorgesehenen Gesamtmenge Silicat vorgelegt, so enthält das Reaktionsprodukt 66 bis 76 % Wasser im feuchten Filterkuchen
und besitzt eine Strukturzahl von 200 bis 354, eine Ölaufnähme
von 125 bis 175 ml/100 g, ein Porenvolumen von 2,55 bis 4,0 ml Hg/g SiO2 und eine BET-spezifische Oberfläche
von 80 bis 200 m2/g.
Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren zu einer neuen Klasse von Produkten mit einzigartiger
Kombination von physikalischen und chemischen Eigenschaften führt. Hierzu gehören beispielsweise eine Ölaufnahme
im Bereich von 75 bis 180 ml/100 g, eine Strukturzahl s 354, und im Bereich von 125 bis 354; eine BET-spezifische
Oberfläche im Bereich von 65 bis 375 m /g, ein Wassergehalt
- 18 509848/ 1000
1A-46 415 — 18 -
des feuchten Filterkuchens im Bereich von 55 "bis 76 % und
Porenvolumina (Porosität) von 1 bis 4,1 (ml Hg/g SiO2).
Wie bereits angegeben, kann gemäß einer Ausführungsform der Brechungsindex der ausgefällten Kieselsäure durch Zugabe
eines Adduktelementes gesteuert bzw. anders eingestellt
werden, beispielsweise durch Zugabe von Aluminium, Magnesium (verbindung) und ähr'lichem, so daß man ein Scheueroder
Poliermittel für klare durchscheinende oder durchsichtige Zahnpasten erhält. Gemäß dieser Ausführungsform wird
die Säure zunächst mit einer Lösung des Adduktmaterials, beispielsweise Aluminium (vorzugsweise in Form eines wasserlöslichen
Salzes wie Aluminiumsulfat usw.) vermischt und das Säure-Metallsalzgemisch dann zum Ansäuern der wäßrigen
Alkalimetallsilicatlösung eingesetzt. Es hat sich gezeigt, daß durch Zugabe des Adduktes die spezifische Oberfläche
des ausgefällten Produktes vergrößert werden kann, die übrigen Eigenschaften hiervon jedoch nicht berührt werden.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben
sich wichtige Verbesserungen. So kann das Erzeugnis beispielsweise leicht einem bestimmten Verwendungszweck
angepaßt werden. Auch wird - und dies ist ein von Fachleuten sehr geschätzter Vorteil - keine besondere oder Spezialausrüstung
benötigt, um das beschriebene Verfahren durchzuführen. Der Reaktor bzw. der Reaktionsbehälter sollte
mit Heizvorrichtungen, beispielsweise einem Dampfmantel versehen sein, um die gewünschte Reaktionstempe ratur einstellen
zu können. Weiterhin sollen geeignete Rührvorrichtungen vorgesehen sein, um einen starken Rückfluß in der
Hauptmasse der Flüssigkeit sicherzustellen und Zonen hoher Konzentration der feinspeisenden Reaktionsteilnehmer zu vermeiden.
Vorratsbehälter für die Reaktionspartner, die mit dem Reaktionsbehälter über Leitungen mit Durchflußreglern
verbunden sind, vervollständigen die Anlage. Eine Austragleitung führt von dem Reaktionsbehälter zu einem Filter
üblicher Bauart. Für das Waschen und Trocknen des Filterkuchens können ebenfalls die gebräuchlichen bekannten Vorrichtungen
verwendet werden.
- 19 509848/1000
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
In einem 151 Mter Reaktor aus rostfreiem Stahl mit Dampfmantel
wurden 6,8 1 Natriumsilicatlösung (3,78 % Na2O, 9,52 %
SiO2) vom spezifischen Gewicht 1,121, enthaltend 42 g Na20/l
vorgelegt. Die ursprüngliche Alkalinität des Reaktionsmediums im Zeitpunkt 0 betrug 285,6 g Na2O. Das Reaktionsmedium wurde
unter ständigem Rühren auf 880C erhitzt. Darauf wurden
gleichzeitig 10 %Lge Schwefelsäure (spezifisches Gewicht 1,066) und Natriumsilicatlösung zugespeist mit einer Rate
von 550 ml/min Säure und 1330 ml/min Natriumsilicatlösung; während der Zugabe .wurde die Temperatur bei 88 + 10C gehalten.
Wie in der nachfolgenden Tabelle 2 gezeigt, wurde die Zugabe längere Zeit fortgesetzt. Sobald die Gesamtalkalinität
(Na20-Anteil des Silicats) im Reaktionsmedium mindestens
doppelt so hoch war wie der ursprüngliche Wert im Reaktionsmedium, wurde die Zugabe der Silicatlösung unterbrochen
(siehe Tabelle2), die Säurezugabe jedoch fortgesetzt, bis der pH-Wert der Aufschlämmung unter 6,0 lag. Die erhaltene ·
Aufschlämmung wurde 20 min lang bei 1000C gekocht und der
Reaktions-pH-Wert erneut auf unter 6,0 eingestellt. Diese Aufschlämmung enthielt 6 % SiO2 und wurde filtriert; der
Filterkuchen wurde frei von Reaktions-Nebenprodukten (Natriumsulfat) gewaschen und isoliert. Ein Teil des Filterkuchens
wurde bei 1050C zur Gewichtskonstanz getrocknet, um den prozentualen
Wassergehalt, des feuchten Filterkuchens und den Feststoffanteil des Filterkuchens aus Kieselsäure niederer
Struktur zu bestimmten. Der übrige Teil Kieselsäure wurde im Ofen getrocknet und das trockne-Produkt zur gewünschten
Feinheit vermählen. Das trockene fein vermahlene Produkt wurde dann den verschiedenen physikalisch chemischen Untersuchungen
unterworfen. Folgende Kennzeichen wurden erhalten:
- 20 -
509848/ 1 000
1A-'+5 4 - 20 -
WCM = 65,1 %
Strukturzahl =186,5
Ölaufnähme = 96 ml/100 g
Porenvolumen = 1,67 ml Hg/g SiOp
spezifische Oberfläche nach
BET = 230 m2/g
Die Strukturzahl (S.I.) wurde nach folgender Gleichung berechnet:
SeI. =
χ 100
(100-96 WCM)
Die spezifische Oberfläche des Endproduktes wurde entsprechend der Stickstoff-Absorptionsmethode von Brunauer, Emett
und Teller (BET) "Journal of the American Chemical Society", Bd. 60, S. 309 (1938) bestimmt.
Die Ölaufnahme des Endproduktes wurde in folgender Weise bestimmt:
Leinsamenöl wurde mit Kieselsäure mit einer Spachtel auf einer glatten Fläche so lange verrieben, bis eine steife,
kittartige Paste entstand. Gemessen wurde diejenige Menge,Öl, die benötigt wurde, um ein Pastengemisch zu erhalten, das beim
Aufstreichen wellig wurde; hieraus ließ sich die Ölaufnahme-Zahl
der Kieselsäure errechnen - die Zahl gibt das benötigte Volumen Öl je Gewichtseinheit Kieselsäure an, das benötigt
wird, um die Sorptions-(Aufnahme-)kapazität der Kieselsäure zu sättigen. Die Ölaufnahme-Zahl wurde wie folgt berechnet:
Ölaufnahme = ml Ö1 absorbiert χ 100
Gewicht der Probe, g
= ml 01/100 g SiO2
Das Porenvolumen (Porosität) der Kieselsäure wurde mit Hilfe
des Aminco-Winslow Porosimeters bestimmt. Dieses Gerät ist eine vollständig hydraulische Maschine, die benutzt wird, um
das Porenvolumen von unterschiedlichen Stoffen zu bestimmen.
- 21 — 509848/1000
1A-46 415
Quecksilber wird in die Leer- oder Hohlräume gedrückt in Abhängigkeit von dem ausgeübten Druck und das durch Quecksilber
verdrängte Volumen je Gramm Probe wird für verschieden eingestellte Drucke berechnet. Die Zunahme des Volumens
(ml/g) bei jeder neuen Druckeinstellung wurde gegen die Zunahme des Porendurchmessers entsprechend der Druckzunahme
aufgetragen. Erhalten wurden die in der nachfolgenden Tabelle 2a aufgeführten Daten.
Alle in Tabelle 2 angegebenen Werte sind kumulativ, ebenso in den Tabellen 3, 4 und 5.
Tabellen 2 und 2a:
- 22 -
609848/1000
TABELIE
cn ο co
■ | 6r8o | • | H0SO ι, zugegeben | Mole. Na | • | I | I^ | |
13,45 | 1 | 4,62 | 20 fo Alkalinität | ι (V) |
I P* CTv |
|||
Zeit, min. ma-öiiicaT zugegeben -, |
■ 20,10 | 0 | 6r15 | icoro | IV) | cn ^ | ||
O | 26r75 | 2,75 | .7,67 | ' ■ 133,1 | N) ^n fs;« |
|||
'. 5 | 3374O | 5r5O | 9,20 | 166,0 | ' 4?- CX) |
|||
10 | 40,05 | '8,25 . | . 1O772 | . 199,1 | CD | |||
15 | 46,70 | r5 . ■· . | llr00 | 12,24 | 232,0 | |||
20 | 53T35·. | 13775 ' | 13r77 | . 264,9 | ||||
25 | 6o,oo | 16,50. · | 1573O | 298,0 | ||||
■ 30 | • . 66,65* | 19f25 | 16^82 | 331;2 | ||||
35 | 227OO ' · | 18?34 | • '."364,1 | |||||
40 | 24.75 | 15,34 | . . 397,0' | |||||
45 | 27r50 | 12T35 | 3327O ■ | |||||
50 | 30,25 | 267?3 | ||||||
55 | " 33TOO ; · | . ' 6,35 | ■ 202r4 · | |||||
60 | . 35r75 '.' | 3r35. | .137y4 | |||||
65 | ' 38f5O. | 0,35 | • ' 72,5 | |||||
70 | 41,25' | 0r05 | ·, ' 7,6· | |||||
: 75 | ' 4lT53 ■· | 1,1 . | ||||||
75 | ||||||||
Silica t-Zuga be- wurde, unterbrochen. Die Alkalinitäfbetrug 397 $ des | ||||||||
ursprünglichen Wertea""" ^ | ||||||||
T A BElIJl 2 a
Druck atü (psig)
O | 0,5 | ( 6,6 |
CO | 1,7 | (24) |
CO | • 3,2 | (46) |
00 | 11,4 | (163) |
V | 16,7 | ( 238) |
O | 24,0 | ( 3^1) |
O
O |
40,1 | ( 572) |
122,7 | (1746 ) | |
333,4 | (3^88 ) | |
1765 | (7000 ) | |
IV) | ||
I | ||
Poren-0 AtYn |
verdrängtes · •Volumen (oumula- |
verdrängtes Volumen |
/UAU | tiv) ml/g | ml/g : |
. 100 · · | ρ,οο. : | • orco |
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10 . | 0f24 | 0,14 |
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i | 0r73 | .0,29 |
0,7 | 0,87 ' . '; " | • · 0,14 |
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1A-46 415 - 24 -
Die Zahlenangaben in Tabelle 2a zeigen, daß das Endprodukt aus Beispiel 1 Poren mit Durchmesser von 0,025 /um bis 30 /um
enthält. Das Gesamt-Porenvolumen beträgt 1,67 ml Hg/g SiO2.
Für den vorgesehenen Verwendungszweck in Zahnpasten soll das Porenvolumen des Endproduktes so klein wie möglich sein.
Handelsübliche verstärkende Kieselsäure-Füllstoffe, wie sie nach den eingangs beschriebenen Verfahren erhalten werden·,'
besitzen ein Gesamtporenvolumen über 4,5 ml Hg/ g SiO2.
Die Verteilung der Porenweiten oder -größen bei der erfindungsgemäß hergestellten Kieselsäure wird in Fig. 1 der
beigefügten Zeichnung gezeigt. Das Gesamtporenvolumen ist klar erkennbar um mehrere Faktoren kleiner als bei handelsüblichen
Kieselsäuren.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit folgenden Abwandlungen: Eine Silicatlösung vom spezifischen Gewicht 1,30 und der Zusammensetzung
8,9 % Na2O und 28,7 % SiO2 wurde mit ausreichend
Wasser verdünnt, um eine verdünnte Silicatlösung mit spezifischem Gewicht 1,101 (und der Zusammensetzung 2,98 % Na2O ·
und 9,62 % SiO2) zu erhalten. Diese Silicatlösung enthielt
32,8 g Na2O/1 und wurde als Reaktionsmedium vorgelegt. Weiterhin
wurde mit 11,4 %iger Schwefelsäure vom spezifischen Gewicht 1,076 bei 200C gearbeitet. In diesem Beispiel wurden
100 Volumina Schwefelsäure mit 7 Volumina einer 15,4 %igen Aluminiumsulfatlösung mit spezifischen Gewicht 1,092 vermischt.
Dieses Misch-Reagens wurde gleichzeitig mit der Silicatlösung zu dem vorgelegten Reaktionsmedium, nämlich 7,57 1 Natriumsilicatlösung
mit spezifischem Gewicht 1,101 gegeben. Die Einspeisungsgeschwindigkeit betrug 313 ml/min für das Säure-Aluminiumsulfatgemisch
und 1480 ml/min für die Silicatlösung. Die Silicatlösung wurde so bemessen, daß die Alkalinität
bei beendeter Zugabe mindestens 120 % der ursprünglichen Alkalinität im Reaktionsmedium betrug. Die Reaktionstemperatur
und die anderen Verfahrensparamter waren die gleichen wie in Beispiel 1. Die Zulaufgeschwindigkeit der beiden Lösungen
09848/1000
1A-46 415
zum Reaktionsmedium und die Änderung der Alkalinität'in Abhängigkeit
von der Zeit sind in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellt :
Es wurden für das Endprodukt wie in Beispiel 1 beschrieben
die charakteristischen Eigenschaften bestimmt. Diese lauten wie folgt:
die charakteristischen Eigenschaften bestimmt. Diese lauten wie folgt:
WCM = 66,6 % r Strukturzahl =199,4
Ölaufnähme =118 ml/100 g
Porenvolumen = 2,55 ml Hg/g spezifische Oberfläche nach BET = 175 m2/g
- 26 09848/10 0 0
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50984871000
- 27 -
1A-46 415
Ein weiteres Beispiel wurde wie in Beispiel 2 geführt, ausgehend von 7,57 1 Natriumsilicatlösung mit spezifischem
Gewicht 1,138 und Zusammensetzung 3,69 % Na2O und 11,89 %
. Das Reaktionsmedium wurde unter ständigem Rühren auf
800C erhitzt. Die ursprüngliche Konzentration an Gesamtalkalinität
im Reaktionsmedium betrug 41,9 g Na20/l. Die Silicatlösung und die Säurelösung wurden mit einer Zulaufgeschwindigkeit
von 1480 ml/min bzw. 613 ml/min eingespeist. Die Silicatzugabe wurde unterbrochen, sobald die Alkalinität
im Verlauf dieses Verfahrens auf 308 % des ursprünglichen Wertes im Reaktionsmedium angestiegen war. Das ansäuernde
Mittel wurde weiter zugegeben, bis die Alkalinität im Reaktionsgemisch auf weniger als 4 % der im ursprünglichen
Reaktionsmedium vorhandenen Alkalinität abgesunken war. Das Endprodukt dieses Beispiels besaß folgende charakteristischen
Eigenschaften:
WCM = 61,4 %
. Strukturzahl =159
Ölaufnähme = 90 ml/100 g
Porenvolumen = 2,16 ml Hg/g SiO2
spezifische Oberfläche
nach BET = 373 m2/g
Die Versuchsdaten sind in der folgenden Tabelle 4 zusammengefaßt.
- 28 509848/1000
αϊ
CD OO
OD
O O O
17a-SiIi cat : | |
Zeit,min . | zugegeben |
1 | |
•0 | * · 7,57 |
5 | I4r97 |
10 | 22,37 |
15 | 29f77 |
20 | • , 37?17 . |
25 | 44.57 |
30 | 51.97 |
■ 35 | 59.37 |
40 | 66.77 |
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50 | |
55 | |
60 ' | |
65 |
MoIe-
% Alkalinität
3,07
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12.28
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39,91 ■4o.,22
5fl5 | 100rÖ |
6,34 | 123,1 |
7,53 | 1*6,2 |
8,73 | I69.5 |
9793 | 192,8 '". |
11?12 | ••215,9 |
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13,51 | 262,3 |
1477O | 285,4 |
I5.9O · | 3O8T7 |
12.06 .' | 234,2 , |
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- 29 Beispiel 4
1Λ-ί«6 415
Dieses Beispiel wurde wie Beispiel 3 durchgeführt mit der Abwandlung, daß 7,57 1 Natriumsilicatlösung mit einem spezifischen
Gewicht von 1,120 undder Zusammensetzung 4,52 % Na2O
und 8,74 % SiO2 als Reaktionsmedium vorgelegt wurden. Die
O Konzentration in g/l betrug 50,6. Die Lösung wurde
unter ständigem Rühren auf 800C erwärmt. Silicatlösung und
Säurelösung wurden gleichzeitig eingespeist; die Schwefelsäurelösung war zuvor mit einer 15,4 %igen Aluminiumsulfatlösung
vermischt worden und zwar in einem Volumenverhältnis von 100:7. Die Silicatzugabe wurde unterbrochen, sobald die
Endalkalinität unmittelbar vor Abbruch der Silicatzugabe mindestens 400 % der ursprünglich im Reaktionsmedium vorhandenen
Alkalinität ausmachte. Das Endprodukt aus diesem Beispiel besaß folgende charakteristischen Eigenschaften:
WCM = 56,2 %
Strukturzahl = 128,3 Ölaufnähme = 80 ml/100 g
Porenvolumen = 1,63 ml Hg/g SiO2
spezifische Oberfläche nach BET = 303 m2/g
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Alkalinität im Abstand von jeweils 5 min während des gesamten Verfahrens änderte ist
in Tabelle 5 aufgeführt.
- 30 5098A8/1000
1Δ-46 415
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509848/1000 . .
ORIGINAL INSPECTED
Die Beispiele 1 bis 4 zeigen, daß die erfindungsgemaße Kieselsäure
hergestellt werden kann durch Steuern bzw. Regeln des Verhältnisses von Endalkalinität zu ursprünglicher Alkalinität
im Reaktionsmedium. Wie diese Alkalinität sich verändert in Abhängigkeit der Reaktionszeit wird in Fig. 2 der beigefügten
Zeichnung gezeigt, in der die Werte aus den Beispielen 1-4 aufgetragen sind. Fig. 2 ist zu entnehmen, daß ein Produkt
mit höherer Strukturzahl erhalten wird, wenn das Verhältnis von Endalkalinität zu ursprünglicher Alkalinität im Reaktionsmedium verhältnismäßig klein ist. Anders gesagt: ein Produkt
mit niederer Strukturzahl läßt sich entsprechend der erfindungsgemäß gegebenen Lehre leicht herstellen, wenn das Verhältnis
von Endalkalinität zu ursprünglicher Alkalinität relativ sehr hoch gehalten wird. Im Beispiel 4 beträgt beispielsweise
die maximale Endalkalinität 423,2 % gegenüber ursprünglich 100 % im Reaktionsmedium. Dieses Verhältnis,
wie es in Beispiel 4 erreicht wurde, wird als sehr hoch angesehen und führt zu einem Endprodukt mit im Vergleich niederer
Strukturzahl, wie weiterhin im Beispiel 4 angegeben wird,
nämlich zu einer Strukturzahl von 128,3. Im Beispiel 2 ist ■ das Verhältnis von Endalkalinität zu ursprünglicher Alkalinität
im Reaktionsmedium sehr viel kleiner, da das Maximum der Endalkalinität lediglich 120,2 % des ursprünglichen Wertes
ausmacht. Das Produkt aus diesem Beispiel 2 besitzt daher auch eine höhere Strukturzahl als das Produkt aus Beispiel 4,
nämlich 199,4·
Strukturzahl als Funktion der Silicatkonzentration im Reaktionsmedium
In einer Reihe weiterer Versuche wurden die allgemeinen Verfahren der Beispiele 1 bis 4 wiederholt mit der Abwandlung,
daß jeweils der vorgelegte Prozentsatz der Gesamtsilicatlösung verändert wurde. Es zeigte sich dabei, daß die Strukturzahl
der Kieselsäure verändert werden kann durch Verändern des
- 32 -
509 84 8/1 000
1A-46 415
prozentualen Silicatgehaltes im Reaktionsmedium zum Zeitpunkt 0. In diesen Beispielen wurden eine Silicatlösung mit
'spezifischem Gewicht 1,16 und der Zusammensetzung 4,98 %
Na2O und 13,02 % SiO2 verwendet; die Silicatlösung enthielt
57,8 g/l Na2O. Angesäuert wurde mit einer 14 %igen Schwefelsäure
mit spezifischem Gewicht 1,106. Die Zugabe von Silicatlösung und Säure zum Reaktionsmedium wurde so aufeinander
abgestellt, daß die Änderung der Alkalinität je Zeiteinheit
innerhalb der angestrebten Grenzen lag. Die weiteren Verfahrensparameter waren die gleichen wie in den Beispielen
1 bis 4. Die Ergebnisse dieser neuen Versuche sind in der folgenden Tabelle 6 zusammengefaßt:
509848/1000 - 33 -
ο co co
ι
VJl |
Jb Silicat · | % WCM | • | «-, | Poren- | BET-Ober- | . 200 | - | ro τ | |
Beispiel ' | 6 | im RXN- | βΐ,Ι ν |
S. I. | 01- | Volumen | fläche' ■■ - | N) ^ | ||
Nr. | 7 | Medium | 6812 | 157,1 | Auxnanme | ml/100 g. | .K/ß ^ | J>· VT | ||
8 | 10 | 70,4. | 2l4,5 | • -95 | '65 | OO | ||||
9 | 15 | . 72,3 | 237,8 | • lkk | 2r65 | ■ 191' - . ' | CO | |||
10 . | 20 | 75,2 | 261 ;ο | 151 | 2787 | "138 . | ||||
11 | • 30 | 65,8 | 303Τ2 . | Ιβθ | 3TH | 126 | ||||
■ V12 | .-■■".35 | 55t7 | 192,4 | 175 ■ | • I4l | |||||
13 ' "' | 78,0 | 125,7 | 109 · | •2.01 | 364 ' · | |||||
9 | 354,0 | 57 . | 1T53 | • | ||||||
50 · | 180 ;.·■ | 4f10 | ||||||||
.,. . ■ | . ■ . | |||||||||
■ | ||||||||||
1ju46 415
Die Messungen zur Bestimmung der Teilchengröße wurden unter Anwendung der MSA-Arbeitsweise und Ausrüstung durchgeführt.
Es handelt sich hierbei um ein Sedimentationsverfahren, das auf dem Stoke'sehen Gesetz beruht. Danach stehen Sedimentationsgeschwindigkeit
(Sinkgeschwindigkeit) und Teilchengröße durch folgende Gleichung miteinander in Beziehung:
t = 18.57 x lpe U Qh
0 2
(P-P0)g d2
t = Zeit in s, die zum Sedimentieren über eine Entfernung h in cm benötigt wird
U0= absolute Viskosität (Poise) der sedimentierenden Flüssigkeit
ρ = Dichte der Teilchen in g/ml P0= Dichte der sedimentierenden Flüssigkeit in g/ml
d = Teilchengröße, /um g = Gravitationskonstante 980 cm/s
Diese Gleichung zeigt, daß die Zeit, welche benötigt wird, um über eine gegebenen Entfernung zu sedimentieren, umgekehrt
proportional ist dem Quadrat der Teilchengröße und daß sie weiterhin abhängt von der Viskosität der Flüssigkeit
und den Dichten der Teilchen und der flüssigen Phase. Das MSA-Verfahren arbeitet mit sowohl Schwerkraft als auch Zentrifugleren,
um die Teilchen zum Sedimentieren zu bringen. Mit der Zentrifuge wird bei feinen Teilchen gearbeitet, um
vernünftige Arbeitszeiten zu gewinnen. Beispielsweise benötigt ein 1 /um großes Teilchen mit Dichte 2,7 24 h, um im
Wasser 10 cm weit zu sedimentieren.
Zur Bestimmung der Teilchengröße wird gemäß MSA eine Kombination aus Zeit und einer von vier Zentrifugen mit bestimmter
konstanter Geschwindigkeit (300, 600-1200, 1800 und 3600 UpM) verwendet. Es werden spezielle Zentrifugenröhrchen mit
509848/1000 - 35 -
1A-46 415
engen Kapillaren am Boden verwendet. Die Höhe des Sediments in der Kapillare wird gemessen unter Anwendung eines Spezial-Protektors.
Die Teilchengrößenverteilung wird berechnet aus dem Verhältnis der Sedimenthöhe zu Zeitpunkten entsprechend
bestimmten Teilchengrößen zu der Sedimenthöhe, nachdem alle Teilchen sich abgesetzt haben.
oder Einzel-Diese Angaben geben nicht die letzte Teilchengröße der Stoffe
an. Sie zeigen vielmehr die Größenverteilung des Aggregates und/oder Agglomerate. Beim MSA-Verfahren werden 0,2 g Material
in 100 ml eines Gemisches aus 30 Volumina Aceton und 70 Volumina Wasser dispergiert unter Verwendung von gegenläufigen,
ohne Scherwirkung arbeitenden Rührwerken. Ein kleines Volumen dieser Dispersion wird dann in das Sedimentationsröhrchen
verbracht, das destilliertes Wasser enthält.
Die MSA-Teilchengrößenverteilung für die in den Beispielen 1
bis 8 erhaltenen Kieselsäuren sind in der nachfolgenden Tabelle 7 zusammengefaßt. Diese Tabelle zeigt, daß die Teilchengröße
der erfindungsgemäßen Kieselsäuren mit niederer Struktur dadurch gesteuert werden kann, daß man die Parameter beim Herstellungsverfahren
wie oben beschrieben steuert und regelt.
- 36 6098A8/1000
σι σ co co
Tabelle MSA-Siebanalyse (Gew. % )
98 . | 2 | 3 | Beispiel | 5 | 6 | .7 |
•co,
ι |
|
yum | 95 | 98 | 98 | 4 ! -' | •94 | 100 | • · 99 | 100 |
£30 | 88 | 93 | 90 | 99 | 86 | • 99 | 95 | 100 |
ά 20 | 70 Ζ | 83 | • 80 | 9β | 75 | SS | 90 | 99 |
^15 | 43 . | βι | • βο | 89 | 58 | 91 | 74 | • 94 |
I ίο | 29 | 34 | ••30 | 6ο | 39 | ■ 67 | 48 | 70 |
8 | 20 | ■ 24 | ■ 38 . | 25 | 54 | 30 | ■ 54 | |
I 3* . | 2 | 7 | 8 | 24 | 8 | 13 | 7 | • 13 |
• ^ ι | / ■·: -"'.0 | 0 | 1 | 7 | 1 | ■.* | ■'.'· 2 | • 4 |
0 | 0 | 2 . | 0 | 0 | Ό | • ο | ||
£ 0;3 | 0 | |||||||
CO ι / 0.3 : -·" 0 0 0 O 0 0 Ό . 0 . CO
_ 37 - 1Α"'4β /+15
Die erfindungsgemäß hergestellten Kieselsäuren werden mit
großem Vorteil als Schleifmittel- oder Poliermittel in Zahnpasten verwendet. Dies ist vor allem deshalb bemerkenswert,
weil die bekannten gefällten Kieselsäuren nach den eingangs diskutierten Verfahren nicht in dieser Weise verwendet
werden können. Die Zahnpasten enthalten neben den erfindungsgemäßen Kieselsäuren noch in an sich bekannter
Weise Feuchthaltemittel und Bindemittel, die der Zahnpaste eine glatte Struktur und ein gutes Fließvermögen verleihen.
Derartige Stoffe sowie spezielle Rezepturen für Zahnpasten sind bekannt und werden beispielsweise in den US-PSen 2 994
642 und 3 538 230 und zahlreichen anderen Veröffentlichungen beschrieben. Eine weitere detaillierte Aufzählung von Zahnpasta-Rezepturen
findet sich in US-PS 3 726 961.
Zahnpflegemittel gibt es in Form von Flüssigkeiten und Pulvern und vor allem in Form der sehr beliebten und weit verbreiteten
Zahnpasten oder Zahncremes. Zahncremes sind sehr schwierig zusammenzustellen, weil die verschiedenen Komponenten,
nämlich Poliermittel, Feuchthaltemittel bzw. Feuchtigkeit spendendes Mittel, Wasser, Bindemittel, Konservierungsmittel,
Detergentien, Geschmackskomponenten, Süßstoffe und therapeutische Mittel sehr sorgfältig aufeinander abgestimmt
werden müssen, um eine glatte homogene Paste zu erhalten.
Die meisten modernen Zahnpasten oder Zahncremes verwenden als Poliermittel ein Phosphat. Beispiele für derartige Phosphat-Poliermittel
sind Dicalciumphosphat, wasserfreies Dicalciumphosphat, thermisch umgewandeltes Dicalciumphosphat und unlösliches
Natriummetaphosphat. Der Mengenanteil der Phosphat-Poliermittel in Zahnpasten macht allgemein 5 bis 60 Gew.-%
aus.
Die gebräuchlichsten Feuchthaltemittel bzw. Feuchtigkeit spendenden
Mittel sind Glycerin und Sorbit. Propylenglykol wird
- 38 509848/1000
_ 38 - 1^6 415
ebenfalls in kleinen Mengen verwendet und in sehr begrenztem Ausmaß. Die wichtigste Funktion der Feuchthaltemittel als
Teil der flüssigen Phase ist, Feuchtigkeit zurückzuhalten, um damit ein gutes Gefüge und ein ansprechendes glänzendes
Aussehen zu erreichen, wenn die Padbe mit Luft in Berührung
kommt.
Bindemittel werden verwendet, um eine Trennung zwischen flüssiger Phase und fester Phase zu verhindern. Die gebräuchlichsten
Bindemittel sind Sevang-Kolloide und synthetische
Cellulosederivate, beispielsweise Carragheen und Natriumcarboxymethylcellulose.
Verwendung finden weiterhin Pflanzengummen und Kombinationen dieser verschiedenen Bindemittel.
Da die natürlichen und synthetischen Wasserdispersionen von organischen Bindemitteln der Einwirkung von Mikroben oder
Schimmelpilzen unterliegen, wird den Zahnpasten oder Zahncremes eine kleine Menge Konservierungsmittel zugesetzt;
Beispiele für gebräuchliche Konservierungsmittel sind die Ester von Parahydroxybenzoaten.
Die Detergentien in den Zahnpflegemitteln haben die Aufgabe, eine größere Reinigungswirkung herbeizuführen infolge der
Herabsetzung der Oberflächenspannung und der Schaumwirkung im Mund. Zu den gebräuchlichen Detergentien gehören Natrium-N-laurylsarcosinat,
Natriumlaurylsulfat, Sulfocolaurat,
Natriumalkylsulfoacetat und Natriumdioctylsulfosuccinat.
Der Geschmack der Zahnpasten und allgemein Zahnpflegemittel spielt eine sehr große Rolle für die Annahme des Produktes
durch den Verbraucher. Es wurde deshalb bereits große Sorgfalt auf die Zusammenstellung von ätherischen Ölen und die
Auswahl der geeigneten Gemische gerichtet. Die ätherischen Öle werden kaum alleine verwendet. Kombinationen der hauptsächlichen
Geschmacksrichtungen sind Immergrün, Pfefferminz und Sassafras, die zusammen mit sekundären Ölen wie Piment,
Nelken und Anis Verwendung finden.
- 39 509848/1000
14-46 415
Saccharin und Natriumcyclamat werden allgemein eingesetzt,
um den Geschmack und die Geschmackseigenschaften der Zahnpasten
zu verbessern. Die synthetischen Süßstoffe können kombiniert miteinander Verwendung finden, um optimale Süße
ohne irgendeinen Nachgeschmack zu erreichen. Die angestrebten Eigenschaften oder Wirkungen werden bei äußerst niederer
Konzentration erreicht und infolgedessen üben diese Mittel praktisch keinerlei Einfluß auf die Konsistenz der
Zahnpasten aus. Die Zahnpasten enthalten einen gewissen Wasseranteil. Zur Verwendung hierfür kommt selbstverständlich
im wesentlichen reines Wasser, das üblicherweise entsalzt worden ist.
Die the rap eut jachen .Mittel in den Zahncremes oder Zahnpasten
sollen vorzeitige Zahnschäden verhindern; üblicherweise werden Stannofluoride und Natriumfluorid hierfür eingesetzt.
Bei der Zusammenstellung der modernen Zahnpflegemittel traten manchmal Schwierigkeiten auf. Vor allem hat sich gezeigt,
daß die Fluoridionen in Phosphat- und Calcium-enthaltenden Poliermitteln abgefangen wird. Bei der Zusammenstellung des
Zahnpflegemittels muß deshalb besondere Sorgfalt auf die Auswahl des Polier- oder Scheuermittels gelegt werden, das
sehr gute Poliereigenschaften mit ausgezeichneter Verträglichkeit mit dem Fluoridsystem kombinieren soll und vor
allem nicht das Fluoridion abfangen oder unwirksam machen soll.
Die erfindungsgemäß hergestellten Kieselsäuren enthalten kein Calcium und besitzen ein hohes Ausmaß der Verträglichkeit
mit Fluorid-haltigen Massen, wie sie in Zahnpasten zur Anwendung kommen. Die Scheuerwirkung der erfindungsgemäßen
Poliermittel kann gesteuert werden durch Steuern der Strukturzahl der Kieselsäuren und ihrer Teilchengröße.
- 40 -
509848/ 1000
.;, , ΊΑ-46 415
Die erfindungsgemäß hergestellten neuen Kieselsäuren eignen
sich deshalb in ganz ausgezeichneter Weise als Reinigungsund Poliermittel in Zahnpflegemitteln.
In einer Reihe von Versuchen wurden die gemäß den Beispielen 1 bis 4 hergestellten Kieselsäuren in Zahnpasta-Rezepturen
der folgenden allgemeinen Zusammensetzung eingearbeitet:
Glycerin | 25 |
Sorbit (70 %±g) | 15 |
Wasser | 20 |
Poliermittel | 35 |
handelsübliche Pflanzen- | |
gumme | 1 |
handelsübliches Detergens | 1 |
Pfefferminzöl | 1 |
Konservierungsmittel | 0,1 |
Zinn-II-fluorid | 0,4 |
Saccharin | 0,4 |
andere Bestandteile | 1,1 |
Die Schleif- oder Scheuereigenschaften der erfindungsgemäßen Poliermittel wurden untersucht und mit den Schleif- und
Scheuerwirkungen von handelsüblichen Poliermitteln verglichen. Als Bezugsständard wurde Calciumpyrophosphat verwendet,
dem eine Scheuerfähigkeitszahl von 500 zuerteilt wurde. Die Scheuerfähigkeitszahlen der erfindungsgemäßen Poliermittel
sind, bezogen auf diesen Standard, nachfolgende in Tabelle aufgeführt:
509848/1000
- 41 - ^6 415
Poliermittel aus Scheuerfähigkeitszahl
Beispiel 1 300
Beispiel 2 310
Beispiel 3 280
Beispiel 4 420
Wie man sieht, ist die Scheuerfähigkeitszahl der erfindungsgemäßen
Poliermittel niedriger als der entsprechende Wert für den Bezugsstandard Calciumpyrophosphat (500). Poliermittel
mit einer solchen niederen Scheuerfähigkeitszahl
sind vorteilhaft, weil sie das Zahnemail nicht angreifen und infolgedessen ohne Bedenken in Zahnpasten eingearbeitet
werden können.
Patentansprüche:
509848/1000
Claims (9)
- PatentansprücheGefällte amorphe Kieselsäure mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von 60 bis 375 m2/g, einem Porenvolumen von 1,25 bis 4,0 ml Hg/g SiO2, einem Wasserzurückhaltevermögen des Filterkuchens von 50 bis 76 %, einer Strukturzahl von 100 bis 354 und einer Ölaufnähme von 75 bis 188 ml/100 g.
- 2. Gefällte amorp.he Kieselsäure nach Anspruch 1 mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von 200 bis 300 m2/g, einem Porenvolumen von 1,5 bis 1,8 ml Hg/g SiO2, einem Wasserzurückhaltevermögen des Filterkuchens von 55 bis 65 %, einer Strukturzahl von125 bis 186 und einer ölaufnähme von 85 bis 100 ml/1OO g.
- 3. Verfahren zur Herstellung der Kieselsäure nach Anspruch 1, durch Ansäuern einer Lösung eines Alkalisilicates der allgemeinen Formel M2O(SiO2) tin der M Natrium oder Kalium und χeine beliebige Zahl von 2 bis 4 ist, mit Schwefelsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäure Abfiltrieren, Trocknen und Vermählen der ausgefällten Kieselsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man 8 bis 50 Mol-% der Gesamtmenge Alkalisilicat unter ständigem Rühren gleichzeitig mit der restlichen Alkalisilicatlösung und der Säurelösung versetzt, deren Konzentration und Einspeisungsgeschwindigkeit einer Zunahme des Alkaligehaltes des Reaktionsgemisches bis zu einem Maximum bei beendeter Alkalisilicatzugabe von 20 bis 500 % über dem ursprünglichen Alkaligehalt der vorgelegten Silicatlösung entsprechend einstellt, die Säurezugabe bis zu einem pH-Wert <6 des Reaktionsgemisches fortsetzt und insgesamt eineχ Salzsäure509848/1000Reaktionszeit von 20 Minuten bis zu 4 Stunden und für die Alkalizugabe eine Zeit von 55 bis 90 % der Gesamtreaktionszeit einhält.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß man zur Herstellung einer Kieselsäure mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von 80 bis 375 m /g, einem Porenvolumen von 1 bis 2,55 ml Hg/g SiO,,, einem Wasserzurückhaltevermögen des Filterkuchens von weniger als 66 %t einer Strukturzahl von weniger als 200 und einer ölaufnahme von weniger als 125 ml/100 g 8 bis 35 Mol-96, insbesondere 8 bis 14 Mol-96 der Gesamtmenge Alkalisilicat vorlegt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung einer Kieselsäure, mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von 80 bis 375 m2/g, einem Porenvolumen von 2,55 bis 4 ml Hg/g SIO2, einem Wasserzurückhaltevermögen des Filterkuchens von 66 bis 76 %, einer Strukturzahl von 200 bis 354 und einer Ölaufnahme von 125 bis 180 ml/100 g 14 bis 50, insbesondere 14 bis 35 Mol-# der Gesamtmenge Alkalisilicat vorlegt.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß man als Alkalimetallsilicat Natriumsilicat mit einem SiOp/NapO Molverhältnis im Bereich von 2,0 bis 2,8 zu 1 und eine 8 bis 22 gew.-%ige Schwefel-.säurelösung verwendet.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennz eich.net, daß man einen maximalen Alkaligehalt des Reaktionsgemisches einstellt, der 200 bis 500 % höher als der ursprüngliche Alkaligehalt liegt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man der Lösung der Mineralsäure ein . wasserlösliches Aluminium- oder Erdalkalisalz zusetzt.— 3 — 509848/1000, '1A-4S £
- 9. Verwendung der Kieselsäure nach Anspruch 1 oder 2 als Scheuer- und Poliermittel in Zahnpflegemitteln.509848/1000■its-Leerseite
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