DE2204171B2 - Galvanisches nickelbad zur abscheidung seidenmatter nickelueberzuege - Google Patents
Galvanisches nickelbad zur abscheidung seidenmatter nickelueberzuegeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein galvanisches Nickelbad zur Abscheidung seidenmatter Nickelüberzüge mit einem
Gehalt an Grundglanzmitteln und Polyalkylenoxidaddukten. Die Erzeugung von Produkten, deren Oberfläche
durch galvanische Abscheidung seidenmatter Nickelüberzüge blendfrei ist, wird in immer stärkerem
Maße von Abnehmern in verschiedensten technischen Bereichen gefordert. Ein seidenmatter Nickelüberzug
zeichnet sich durch einen samtartigen Glanz und verminderter Reflektivität im Vergleich zu hochglänzenden,
stark reflektierenden Nickelüberzügen aus.
Es ist bekannt, solche seidenmatten Überzüge durch mechanische Behandlung der Produktoberfläche entweder
vor dem Aufbringen des Überzuges oder nach der Abscheidung eines glänzenden, stark reflektierenden
Überzuges durch Mattierung herzustellen. Den verschiedenen bekannten Nachteilen dieser Herstellungsverfahren
ist dadurch begegnet worden, daß galvanische Nickelbäder entwickelt worden sind, welche direkt
aus dem Bad heraus die Abscheidung seidenmatter Überzüge ermöglichen. Hierbei unterscheidet man
solche Nickelbäder, denen badunlösliche Pulverpartikein zugesetzt sind, welche in den sonst glatten
Nickelüberzug eingeschlossen werden und dadurch eine rauhe, samtartige Oberfläche erzeugen, von solchen
Nickelbädern, welche organische Zusätze enthalten, die zu einer mattglänzenden Abscheidung von Nickel mit
verminderter Reflektivität führen.
Bei den zuletzt beschriebenen galvanischen Nickelbädern
ist die Zugabe von nichtionogenen Alkylenoxidaddukten zu galvanischen Nickelbädern üblicher Zusammensetzung
mit einem Gehalt an Grundglanzmitteln bekannt. Hierbei enthält das Bad solche substituierte
oder unsubstituierte Äthylenoxid- oder Propylenoxid- bzw. Äthylenoxid- Propylenoxid-Addukte in einer
Konzentration von 5 — 100 mg/1, welche bei einer Temperatur von 40 — 75° C eine feindisperse Emulsion
im Badelektrolyten bilden. Zu diesen Anlagerungsverbindungen zählen z. B. die hochmolekularen Polyäthylenoxide,
Polypropylenoxide, Mischaddukte aus Äthyienoxid und Propylenoxid, Anlagerungsprodukte von
Äthylenoxid, Propylenoxid bzw. Äthylenoxid und Propylenoxid in beliebiger Reihenfolge an ein- und
mehrwertige, gesättigte und ungesättigte, geradkettige und verzweigtkettige, aliphatische, zykloaliphatische,
aromatische und heterozyklische Alkohole. Mercaptane, Aldehyde, Ketone, Acetale, Amine, Karbonsäuren,
Karbonsäureamide und Phenole.
Weiter ist die Zusammensetzung der üblichen Nickelbäder bekannt, welche aus Nickelsalzen, wie
Nickel-Chlorid, -Sulfat, -Fluorborat oder -Sulfamat
bestehen und üblicherweise einen Puffer, wie Borsäure enthalten. Ein vielfach verwendetes Bad ist das
sogenannte Wattsche Bad mit Nickelchlorid, Nickelsulfat und Borsäure.
Als nachteilig hat sich bei den bekannten galvanischen Nickelbädern zur direkten Abscheidung seidenmatter Überzüge der beschriebenen Art herausgestellt,
daß einmal die Gefahr besteht, daß der Satinbiidner beim Betrieb mit Luft aufschwimmt und daß darüber
hinaus bei profilierten und stark konturierten Werkstükken in bestimmten Stromdichtebereichen keine gleich
mäßigen Abscheidungen erhältlich sind. Da die mit dem Nickelüberzug zu versehenden Teile meist profiliert
sind und aus diesem Grund auch extrem niedrige Stromdichten während des Galvanisierens auftreten,
stellt die dann erhaltene Ungleichmäßigkeit der Abscheidung einen schwerwiegenden Nachteil dar. Vor
allem werden bei niedrigen Stromdichten mit den bekannten Bädern dunkle bis schwarze Niederschläge
abgeschieden, die manchmal nur als Punkte erscheinen, manchmal auch ganze Bereiche überdecken. Es handelt
sich hier insbesondere um den Stromdichtebereich unter 1 A/dm2.
Aus der DT-AS 16 21058 ist ein Zusatz von
Polyalkylenoxiden zu Nickelbädern zur Abscheidung satinglänzender Nickelüberzüge bekannt. Ferner ist der
Zusatz von Phosphorsäureestern zu Nickelbädern aus der US-PS 3084 111 bekannt. Nachteilig ist bei den
bekannten Bädern, daß ein feiner, gleichmäßiger Seidenglanzeffekt über einen großen Stromdichtebereich
nicht erzielbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein galvanisches Nickelbad zur Abscheidung seidenmatter
Nickelüberzüge zu schaffen, das auch bei niedrigen Stromdichten die Erzeugung einwandfreier gleichmäßiger
Überzüge gewährleistet und mit dem die Abscheidung dunkler Niederschläge auf den zu galvanisierenden
Teilen vermieden wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das galvanische Nickelbad als Polyalkylenoxidaddukte
anionaktive primäre und/oder sekundäre Phosphorsäureester von aus Äthylenoxid und/oder Propylenoxid
und/oder Butylenoxid herstellbaren Polyalkylenoxidaddukten oder deren Salze enthält. Mit der Erfindung wird
gelehrt, daß anionaktive primäre und sekundäre Phosphorsäureester von Polyalkylenoxidaddukten, die
auf bekanntem Reaktionsweg aus Polyalkylenoxidaddukten und P2O5 herstellbar sind, bei der Zugabe von
Grundglanzmittel enthaltenden Nickelbädern, insbesondere vom Watt-Typ, bei der Galvanisierung zu
seidenmatten Nickelniederschlägen führen. Unter Polyalkylenoxidaddukten, die zur Umsetzung mit P2O5
gemeint sind, verstehen sich Anlagerungsverbindungen von Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid und/oder
Mischungen dieser Alkylenoxide in beliebiger Reihenfolge an im Hinblick auf reaktionsfähigen Wasserstoff
bi- bzw. polyfunktionelle niedermolekulare organische
Verbindungen, wie Äthylenglykol, Propylenglykol, Äthylendiamin u. a. m.
Vorzugsweise enthält das galvanische Nickelbad der Erfindung die Phosphorsäureester in einer Konzentration
von 20 bis 80 mg/L Mit dem erfindungsgemäßen galvanischen Nickeibad ist die Erzeugung von Seidenglanz
auf Teilen in Form eines gleichmäßigen Überzugs auch in niedrigen und niedrigsten Stromdichtebereichen
ermöglicht Schwarze Abscheidungen treten nicht auf, so daß vor allem bei stark profilierten und konturieaen
Stücken, die mit einem Oberzug zu versehen sind, Vorteile gegenüber dem Stand der Technik erreicht
sind.
Aus der Vielfältigkeit der für die Erzeugung von Seidenglanz im Nickelbad einsetzbaren Phosphorsäureester
sei das nachfolgende Beispiel gewählt:
Einem Nickelbad vom Watt-Typ, welches als Grundglanzmittel 1 g/l Saccharin enthält, werden
40 rog/1 eines Gemisches aus primären und sekundären
Phosphorsäureestern zugesetzt, welches durch Umsetzung
des Adduktes aus 30 Mol Propylenoxid und 30 Mol Äthylenoxid an Propylenglykol mit P2O5 im molaren
Verhältnis (Mittel zu P2O5) von 24:1 als hochviskose,
höhermolekulare Flüssigkeit erhalten wurde. Bei Galvanisierungen im Bereich von 0,5 — 5 A/dm2 bei 6O0C
Badtemperatur wurden auf poliertem Messing seidenmatte Nickelabscheidungen höchster Gleichmäßigkeit
erhalten. Bei Schichtdicken von 10 μιη betrug die Rauhtiefe des Nickels 0,25 μπι.
Die Bäder der Erfindung können zur Abscheidung von seidenmatten Nickelüberzügen auf verschiedenen
Grundmaterialien verwendet werden.
Claims (3)
1. Galvanisches Nickelbad zur Abscheidung seidenmatter Nickelüberzüge mit einem Gehalt an
Grundglanzmitteln und Polyalkylenoxidaddukten, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Polyalkylenoxidaddukte anionaktive primäre und/ oder sekundäre Phosphorsäureester von aus Äthylenoxid
und/oder Propylenoxid und/oder Butyleno- !O
xid herstellbaren Polyalkylenoxidaddukten oder deren Salze enthält.
2. Galvanisches Nickelbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphorsäureester
im Bad in einer Konzentration von 20 — 80 mg/1 enthalten sind.
3. Galvanisches Nickelbad nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad 40 mg/1 eines
Gemisches aus primären und sekundären Phosphorsäureestern enthält, welches durch Umsetzung des
Adduktes aus 30 Mol Propylenoxid und 30 Mol Äthylenoxid an Propylenglykol mit P2O5 im molaren
Verhältnis von 2,5:1 als hochviskose, höher
molekulare Flüssigkeit erhalten wird.
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