DE220182C

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Publication number: DE220182C
Application number: DENDAT220182D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 33 c. GRUPPE

CARL STAB in DRESDEN.

Haartrockenvorrichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Mal 1909 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haartrockenvorrichtung, die mit einer beheizten Auflagcmulde für das aufgelöste und lang ausgestrichene Haar und mit Warmluftzuleitung zum Haar verseilen ist. Die Vorrichtung soll vornehmlich für die Selbstbedienung nach der häuslichen Kopfwäsche dienen.

Wenn der Friseur die Vorrichtungen bekannter Art bedient, so kann er mit der einen Hand ίο die Ausströmungsdüse der beweglichen Warmluft zuleitung führen, während er mit der anderen Hand die Haare zerteilt und lockert, damit sie schnell und gleichmäßig getrocknet werden. Wenn aber Selbstbedienung Platz greift, so ist zwar die Führung einer beweglichen Ausströmungsdüse durch die Hand der Dame selbst nicht geradezu ausgeschlossen,' aber sie wäre recht unbequem und ermüdend, und es würde auch schwierig sein, den Warmao luftstrom über dem eigenen Kopfe in entsprechender Weise zu leiten, während die andere Hand das Haar — wiederum über dem eigenen Kopfe — zerteilen und lockern müßte. Deshalb ist bei der vorliegenden, zur Selbstbcclicnung bestimmten Vorrichtung die Warm-' luftzuleitung fest angebracht, so daß die unbequeme Führung der Ausströmungsdüse entfällt und beide Hände für das Zerteilen und Lockern des Haares frei bleiben, was nun auch, da beide Hände abwechselnd eingreifen können, viel weniger ermüdend ist. Fällt aber die Beweglichkeit der Ausströmungsdüse fort, so muß anderweit dafür gesorgt werden, daß die Warmluft in der geeigneten Weise zugeführt und verteilt wird. Es sind deshalb an der vorliegenden Vorrichtung zwei Warmluftzuführungsröhren angeordnet, und zwar in ihrer räumlichen Beziehung zur Auflagemulde derart, daß sie die Warmluft von beiden Seiten her in der Gegend des Nackens bzw. Hinterkopfes auf das Haar leiten. Die ausströmende Luft streicht am ·'■■; Hinterkopf entlang nach oben und bespült auf diese Weise das Haar da, wo es wegen der Nähe der Kopfhaut am dichtesten und wo überdies auch die nasse Kopfhaut selbst zu trocknen ist, in zweckentsprechender Weise, während das Haar im übrigen, wo es locker und aufgelöst ist, durch die Einwirkung der beheizten Auflagemulde getrocknet wird. .

Wegen der gleichmäßigen Bespülung des Kopfes mit Warmluft entfällt auch der bei der ■ Anwendung der älteren Vorrichtungen mit beweglicher Warmluftleitung oft empfundene Übelstand, daß durch den Empfindungskontrast zwischen der augenblicklich vom Warmluftstrahl berührten Hautstelle und der übrigen durch die Verdunstung gekühlten Kopfhaut ein unangenehmes Frösteln hervorgerufen wird. Ein weiterer Vorzug der neuen Vorrichtung besteht darin, daß man durch die beständige Einwirkung der Warmluft schon von selbst gezwungen wird, mit milder Wärme zu trocknen, während die Anwendung eines ortsveränderlichen Warmluftstrahles bei den älteren Vorrichtungen leicht dazu verleitet, mit allzu stark erhitzter Luft zu arbeiten und dadurch das Haar zu schädigen.

Die feststehende Anordnung der Warmluftzuleitungsröhren ist so zu verstehen, daß sie beim Gebrauch in der ihnen gegebenen Stellung verharren und nicht der Leitung bedürfen. Das schließt natürlich nicht aus, daß die Röhren

Claims

: .; verstellbar und für den Gebrauch in geeigneter ;, Weise feststellbar sind. Ein solcher Haartrockner ist durch Fig. ι und 2 in zwei Seitenansichten dargestellt, während Fig. 3 den oberen Teil in der Vorderansicht und Fig. 4 einen Grundriß des Gerätes zeigt, α ist der Ofen, auf welchem zunächst die blecherne Mulde b fest angebracht ist. Auf dieser wiederum ist die siebartig durchbrochene ίο Mulde c verschiebbar, welche das Haar unmittelbar aufnimmt. Beide Mulden werden durch den Ofen milde, aber genügend erwärmt. An seitliche Rohrstutzen d des Ofens schließen sich die Warmluftröhren e mit gegeneinander gerichteten Mündungen /"an. Zur Veränderung der Höhenlage ruhen die um d drehbaren Röhren auf Auflagern g, welche auf den Stäben h verschiebbar und feststellbar sind. Die Röhren werden so eingestellt, daß sie die Warmao luft von beiden Seilen in der Nackengegend gegen eins Haar leiten, wenn der Kopf in die durch die Auflagcmtildc c gegebene Höhenlage gebracht wird. Wie die Fig. 1 und 2 lehren, kann das Gerät as in zweierlei Weise benutzt werden; entweder so, daß die Dame dem Ofen den Rücken oder so, daß sie ihm das Gesicht zukehrt. Mit Rücksicht auf diese zwei Benutzungsweisen ist die Auflagemulde c verschiebbar. Die bereits erwähnten Stäbe h tragen die gewölbte blecherne Schutzkappe i, welche das schnelle Entweichen der von den Röhren e aus-, strömenden Warmluft aus dem Bereich des Haares verhindern soll. Ρλτκ NT-A ν SPiui c he:

1. Haartrockenvorrichtung mit beheizter ■'·· , Haarauflagemulde und mit Warmluftzuleitung zum Haar, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in der Gebrauchsstellung festliegende Röhren zur Warmluftzuleitung auf beiden Seiten der Vorrichtung derart angebracht sind, daß sie die Warmluft in der Nackengegend von beiden Seiten her auf das im übrigen auf der Auflagemulde ruhende und dadurch erwärmte Haar leiten.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Warmluftzulcitungsröhren zur Veränderung der Höhenlage der Mündungen beweglich angeordnet, sind und durch einstellbare Auflager für den Gebrauch festgestellt werden können.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch

.■- gekennzeichnet, daß oberhalb der Mimdüngen der Warmluftzuleitungsröhren eine das schnelle Entweichen der Warmluft aus dem Bereiche des Haares verhindernde Schutzkappe angebracht ist. . ;

4. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Haarauflagemulde längsverschiebbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.