DE220057C

DE220057C -

Info

Publication number: DE220057C
Application number: DE1907220057D
Authority: DE
Priority date: 1907-09-17
Filing date: 1907-09-17
Publication date: 1910-03-12

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37d. GRUPPE

RICHARD BIEL in ITZEHOE.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. September 1907 ab.

Es ist bereits bekannt, umlegbare Schiebefenster mit Vorrichtungen zum Festhalten der umlegbaren Flügel gegen den Zug der Gegengewichtsseile zu versehen. Bei den bekannten Einrichtungen muß aber einerseits erst vorsichtig herausgefühlt werden, bei welcher Stellung des Fensterflügels die sperrenden Glieder des Flügels und die Führung ineinandergreifen, weil diese Glieder beim Umlegen ίο des Fensters in unrichtiger Stellung beschädigt werden würden, andererseits tritt die Sperrung erst bei einer erheblichen Schrägstellung des Flügels ein. Dagegen erfolgt der Eingriff der Sperrglieder beim Erfindungsgegenstände mit Sicherheit und schon bei einer geringen Neigung des Flügels zwangläufig, wenn dieser in seine tiefste Stellung gebracht wird.

Dies wird dadurch erreicht, daß sich an das untere Ende jeder Führungsnut eine Quernut ao anschließt, in welche der am Flügel angebrachte Führungsstift bei tiefster Stellung des Flügels dadurch zwangsweise hineingleitet, daß der Rahmen des Flügels beim Umlegen einen Widerstand an der Wetterleiste am Unterstück des Futterrahmens findet.

Auf der Zeichnung ist die neue Vorrichtung beispielsweise veranschaulicht, und zwar ist

Fig. ι ein lotrechter Schnitt durch ein entsprechend eingerichtetes Schiebefenster.

Fig. 2 zeigt den unteren Teil der Fig. 1 in vergrößertem Maßstabe.

Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, sind die Innenflächen der Seiten wände des Fensterrahmens α mit Nuten b, c ausgestattet. Indessen kann natürlich der Trennungsteil zwischen den beiden Nuten auch gänzlich fortfallen. Am unteren Ende der Vereinigungsstelle beider Nuten ist eine quergerichtete, im wesentlichen wagerecht verlaufende Ausbuchtung d zur Aufnahme des unteren Führungsstiftes e des Fensterflügels f vorgesehen. Im Innern der Ausbuchtung oder Nut d trifft der Führungsstift auf das freie Ende einer Feder g, die dem Umlegen des Flügels entgegenwirkt. Die Ausbuchtung wird zweckmäßig durch eine mit entsprechender Ausnehmung versehenen Metallplatte h geschützt, die einer zu schnellen Abnutzung in wirksamer Weise vorbeugt. Um nun ein Umlegen des Fensterflügels f bewirken' zu können, ist derselbe lediglich in der Nut b bzw. c bis in die tiefste Stellung niederzulassen und umzukippen, worauf er unter Einwirkung seines Eigengewichts allein sich umlegt. Es wird aber nur eines ganz kleinen Winkels bedürfen, damit ohne weiteres eine selbsttätige Sicherung gegen den Zug der Gegengewichtsseile eintritt. Es wird nämlich der Führungsstift e bereits bei einer geringen Neigung unter die Kante i an der Vereinigungsstelle der Nuten b und d gedrückt werden, da an der Unterseite des Flügelrahmens eine besondere Leiste k vorgesehen ist, die sich gegen die Wetterleiste m am Unterstück des Futterrahmens α legt und zufolge der hierdurch bedingten Verlegung der Drehachse des Flügels eine seitliche Verschiebung des Führstiftes e in die Quernut d ver-

(z. Auflage, atisgegeben am 16, April 1912J

ursacht. Andererseits unterstützt die zusammengedrückte Feder ein Aufrichten des Flügels, da sie den Führstift aus der Quernut herauszudrücken sucht und so verhindert, daß die Falze des Wasserschenkels sich auf diejenigen der Sohlbank aufsetzen. Da die Kante i sehr weit vortritt und nur eben dem Führstift e Durchgang läßt, so ist auch beim Umlegen des Flügels ein unerwünschtes selbst tätiges Umkippen und Hochschnellen seiner Unterkante unter Einwirkung der Gegengewichte völlig ausgeschlossen, und die Fenster können auch von weniger geschickten Personen ohne weiteres bedient werden.

Um bei Fenstern, bei denen der Unterflügel aus irgendeinem Grunde, wie z. B. bei Rundbogenfenstern, nicht genügend hochgeschoben werden kann, zu ermöglichen, den oberen Flügel unter den nach oben geschobenen Unterfiügel herunterzuklappen, kann diese Ausbuchtung auch bei der vorderen Nut c (s. Fig. 2) wiederholt werden, d. h. an geeigneter Stelle eine weitere Quernut d geschaffen und diese durch ein entsprechend ausgespartes Seitenblech 0 gesichert werden. Letzteres muß in diesem Falle natürlich die Nut c nach unten zu absperren, so daß der Oberflügel p parallel zum Unterflügel f umgelegt werden kann. Diese Vorrichtung zum Umklappen des Oberflügels gehört jedoch nicht zu vorliegender Erfindung.

Claims

Patent-A N SPR υ ch:

Vorrichtung an umlegbaren Schiebefenstern zum Festhalten der umgelegten Flügel gegen den Zug der Gegengewichtsseile, dadurch gekennzeichnet, daß sich an das untere Ende jeder Führungsnut (b, c) eine Querausnehmung (d) anschließt, in welche der am Flügel angebrachte Führungsstift bei tiefster Stellung des Flügels dadurch zwangsweise hineingleitet, daß der Rahmen des Flügels beim Umlegen einen Widerstand an der Wetterleiste am Unterstück des Fütterrahmens findet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.