DE2193C - Gras- und Getreide-Handmähemaschine mit rotirenden Messerscheiben - Google Patents

Gras- und Getreide-Handmähemaschine mit rotirenden Messerscheiben

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DE2193C
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krauss & kreyczik in Wien
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Description

1878.
Klasse 45..
KRAUSS & KREYCZIK in WIEN. Gras- und Getreide -Handmähemaschine mit rotirenden Messerscheiben.
Patentirt im Deutschen Reiche vom io. Januar 1878 ab.
Die Maschine ist, wie Fig. 1 und 2 zeigen, in Art eines Schubkarrens mit einem oder zwei Rädern gebaut, für weniger oder mehr ebene Felder. Die Maschine ist auf einem harten Holzgestell r aufgestellt. An der Welle a, auf welche das Karrenrad b festgekeilt ist, befindet sich ein 48 cm grofses schmiedeisernes Zahnrad c, welches in einen ι ο cm grofsen, ebenfalls schmiedeisernen Trieb d eingreift. An der Welle e des Triebes d ist ein zweites schmiedeisernes, 48 cm grofses Zahnrad / angebracht, welches in ein zweites Triebrad g von 10 cm Gröfse eingreift; auf der Welle h des Getriebes g sitzt eine 40 cm grofse schmiedeiserne Riemscheibe /. Von dieser werden die beiden vorn an der Maschine sich befindenden und nebeneinanderstehenden Sensenköpfe k und kl angetrieben, welche von einem schmiedeisernen Quereisen / getragen werden. Diese beiden Sensenköpfe haben jeder eine 10 cm grofse Riemscheibe m und «z,.
An dem Sensenkopfe ist eine 5 mm starke Eisenplatte η angeschraubt, auf welcher die Sensenmesser ο mit je einer Schraube befestigt sind. Diese Messer sind alle gleich grofs und werden in die Eisenplatte η in prismenartige Nuthen eingeschoben und mit der Schraube befestigt. Da jedes Messer in eine jede Nuth pafst, so dauert die Umwechslung der scharfen Messer kaum 15 Minuten.
Beide Messerköpfe k und ^1 werden durch einen 4 cm breiten Riemen getrieben und in schnellen Lauf versetzt. Der Riemen p läuft über die beiden Sensenköpfe und wird in gleicher Richtung und Kreuzung durch die Rolle q geführt. Damit der Riemen sicher zieht, sind in der Riemscheibe i und in den beiden an den Messerköpfen befindlichen kleinenRiemscheiben;» und M1 15 mm lange und 5 mm starke Stahlstifte j eingesetzt. Im Riemen sind entsprechend grofse Löcher, die mit Metallhülsen ausgefüttert sind.
Den Antrieb der Messerköpfe kann man auch durch eine Gliederkette, konische Räder und Spindeln bewirken.
Die Sensenmesser ο laufen in den vor denselben angebrachten Schutzspitzen x, welche erstens das Getreide den Messern zuführen, und zweitens verhindern, dafs die Messer an einen Stein oder sonst irgend einen harten Gegenstand kommen und sich vorzeitig abstumpfen.
Der untere geschärfte Theil (aus Stahl) bildet mit den durchlaufenden Messern gewissermaafsen eine Scheere, infolge dessen die zwischen den Schutzspitzen stehenden Halme durchgeschnitten werden.
Die Sensenköpfe k und ki machen bei einer einmaligen Umdrehung des Karrenrades b 64 Touren. Da nun in einem Sensenkopf 18 Messer eingespannt sind, so schneiden bei der einmaligen Umdrehung des Karrenrades nacheinander 1152 Messer. Es hat daher ein jedes Messer kaum einen 1 mm tiefen Einschnitt in das Getreide zu machen. Daraus ist zu ersehen, dafs die Kraft für den Betrieb der Maschine keine bedeutende ist, indem der Widerstand des Schnittes durch die grofse Geschwindigkeit und Schärfe der Messer und Schutzspitzen sehr leicht überwunden wird.
Das Gewicht der ganzen completen Maschine beträgt nicht ganz 50 kg.
Die Sensenmesser sind aus dem besten Stahl hergestellt, sind mit langen Fasen versehen, um leicht schneiden zu können, und sehr gut gehärtet. Dieselben werden in zweierlei Formen fabricirt, wie Fig. 3 und 4 zeigt.
Es können die Messer aber auch aus ganzen Scheiben von 48 cm Durchmesser gefertigt werden, welche Messerscheibe dann auf die Eisenplatte η aufgeschraubt wird. Diese Messer leisten dieselben Dienste wie die anderen, nur sind sie bedeutend schwerer zu schärfen.
Die Schutzspitzen χ sind am Rahmen / festgeschraubt, welcher nach demselben Durchmesser wie die Eisenplatte η gebogen ist. Die Spitzen sind nur 8 cm lang, wodurch ein Zittern derselben vermieden wird.
Um wenig Reibungsfläche zu bieten, ist die Welle nur auf einer Kante des Metalllagers a gelagert, Fig. 5.
Die Sensenköpfe laufen, wie Fig. 6 zeigt, in Metallhülsen «, a2 a3 ait zwischen welchen ein leerer Raum um den Bolzen herum bleibt, wodurch die Reibung bedeutend vermindert wird.
Die einrädrige Maschine ist auf beiden Seiten vollkommen ausbalancirt.
Die Maschine hat aber nach rückwärts ein gröfseres Gewicht als nach vorn; der Arbeiter trägt dieselbe daher an einem Tragbande, was für ihn von grofsem Vortheile ist, denn er behält die Hände vollkommen frei. Die Regulirung
der Stoppellänge hat man somit durch Höheroder Tieferhalten der Maschine' in der Hand. Um die Stoppellänge nach Belieben zu variiren, ist an dem Tragholze an jeder Seite eine eiserne Handhabe ν angebracht, an welcher das Tragband befestigt wird. Diese Handhaben sind mit einem Gewinde versehen und gehen durch zwei eiserne Muttern, die an den Traghölzern befestigt sind.
Beim Mähen fährt der Arbeiter mit der Maschine um das zu mähende Feld herum. Das abgeschnittene Getreide fällt auf die Ablegeplatte z. Diese ist aus schwachem Eisenblech und wird durch vier schwache Säulchen u, welche am Karrenholze befestigt sind, getragen. Rechts an der Ablegeplatte ist eine 20 cm hohe Seitenwand. An dieser steht ein leichter Holzrechen w, welcher zur Hand des Arbeiters reicht. Mittelst desselben geschieht die Ablagerung des geschnittenen Getreides. Um das geschnittene Getreide zu entfernen, hat man nur mit dem Hefte des Rechens einen schnellen Ruck nach rechts zu machen und das Getreide fällt links von der Maschine nieder. Man kann daher das Getreide in beliebigen Lagen ablegen. Es liefse sich diese Ablagerung auch durch einen Mechanismus bewerkstelligen, doch wird dadurch die Maschine bedeutend complicirter, geht viel schwerer und wird auch theurer. Da der Arbeiter beide Hände frei hat, ist die einfachste und sicherste Vorrichtung zur Ablagerung verwendet.
Um zum Schmieren der Sensenköpfe oder Umwechseln der Messer leicht zukommen zu können, hat die Ablegeplatte eine Klappe A über dem Schneideapparat.
Beim Eisenwechseln wird das Quereisen / durch die Klappe A umgelegt, wodurch die Messer nach oben kommen und leicht umgewechselt werden können.
Das Umlegen des Schneideapparates geschieht auch beim Fahren zum oder vom Felde, wobei auch das ganze Vorgelege durch den Hebel y ausgerückt wird.
Beim Ueberlegen des Schneideapparates wird der Riemen / durch die Führungsrolle q soviel gelockert, dafs er von der Scheibe i leicht heruntergenommen werden kann, um das Umlegen nicht zu hindern.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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