DE217653C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVI 217653 -KLASSE 77g. GRUPPE

WILLIAM WAUER in CHARLOTTENBURG.

Bühneneinrichtung. Patentiert Im Deutschen Reiche vom 4. April 1908 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine neue Einrichtung an Schauspielbühnen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß in die Bühnenöffnung zwischen Zuschauerraum und Bühne eine aus verstellbaren Rahmen und Pfosten bestehende und daher in ihren öffnungen veränderliche und mit beliebigen Dekorationen zu versehende Wand eingebaut wird, zum Zweck, diese Wand zur Kennzeichnung des darzustellenden, auf

ίο der Bühne liegenden Schauplatzes zu benutzen. In der Zeichnung stellt
Fig. ι die Wand im Aufriß,
Fig. 2 im Grundriß dar.
Fig. 3 bis 5 sind mehrere Anwendungen.

Die neue Wand, die ein ständiger, zwischen Zuschauerraum und Bühne eingebauter Bestandteil der Bühnenkonstruktion ist, besteht aus Rahmen und Pfosten α und b, die nach allen Richtungen verstellbar sind, sich über- und ineinander verschieben lassen, auf Rollen laufen oder in Scharnieren drehbar sind und so die verschiedensten Lagen gegeneinander einnehmen können, in denen sie sich in entsprechender Weise feststellen lassen.

Mit dieser neuen Wand und infolge der allseitigen Verstellbarkeit ihrer Bestandteile können hinsichtlich der Szenerie, der Spielmöglichkeiten und einer der Wirklichkeit entsprechenden Darstellungsweise gänzlich neue Bühnenwirkungen, besonders in stilistischer Beziehung, erzielt werden, indem diese Wand zur Kennzeichnung des darzustellenden, auf der Bühne liegenden Schauplatzes benutzt wird. So läßt sich durch Verschiebung der Pfosten nach der Seite und durch Verlängerung und Verkürzung nach der Höhe, im ganzen oder einzelnen, das Format, die Größe und die Zahl der öffnungen und Bühnenausschnitte in jeder beliebigen Weise gestalten und durch entsprechende Verkleidung und Dekoration jede Situationsänderung hervorbringen und dem Schauplatz des Spieles jede Stilart ohne weiteres in charakteristischer und einheitlicher Form aufprägen.

Die Ausführung der Rahmen und Pfosten kann natürlich verschieden sein, ebenso ihre Befestigung untereinander; in der Zeichnung, in der A die Bühne, B den Zuschauerraum bedeutet, ist die Ausführung in Fig. 1 und 2 schematisch dargestellt. Von den angegebenen Beispielen zeigt Fig. 3 eine Hausfront mit einem Dach und Vorbau, der bei anderer Verkleidung ein Balkon sein kann. Fig. 4 veranschaulicht einen Säulengang, bei dem durch entsprechende Dekorationen jede gewünschte Stilart darzustellen ist. Fig. 5 zeigt ein Haus mit seitlichen Straßen. Es sind dies nur einige Beispiele, die sich ohne weiteres in beliebiger Zahl vermehren lassen. Straßen, Wälder, Tore mit Türmen, Zimmer, Garten usw. lassen sich in jeder Form und Gestalt durch die neue Wand andeuten und charakteristisch gestalten, wie es der Schauplatz des Spieles auf der Bühne erfordert. Die Verkleidungen und Dekorationen können aus den verschiedensten Materialien bestehen und in irgendeiner zweckentsprechenden Weise hergestellt sein; es können Blechstücke sein, oder Modellierungen auf Drahtnetzen, Rabitzwände, Holzverkleidungen, Pappepressungen

u.dgl., jedenfalls körperliche Darstellungen/ die den Eindruck der Wirklichkeit hervorrufen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bühneneinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß in die Bühnenöffnung zwischen Zuschauerraum und Bühne eine aus verstellbaren Rahmen und Pfosten bestehende und daher in ihren öffnungen veränderliche und mit beliebigen Dekorationen zu versehende Wand eingebaut wird, zum Zweck, diese Wand zur Kennzeichnung des darzustellenden, auf der Bühne liegenden Schauplatzes zu benutzen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.