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Erdölharzlack-Zusammensetzungen Die Erfindung betrifft verbesserte
Erdölharz-Zusammensetzungen und insbesondere stark verbesserte Erdölharzlack-Zusammensetzungen,
die als Hauptbestandteil der filmbildenden Materialien eine Mischung aus 20 bis
40 Gewichts-% eines flüssigen Polybutadiens, das eine derartige Struktur aufweist,
daß mindestens 70 % der ungesättigten Doppelbindungen in der cis-1,4-Struktur vorliegen,
und dessen numerisches mittleres Molekulargewicht 1000 bis 5000 beträgt, und 80
bis 60 Gewichts-% eines Erdölharzes mit einem Erweichungspunkt von 80 bis 1300C
enthalten.
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Eine Zusammensetzung, die als filmbildendes Material bzw. Element
eine Mischung aus Erdölharzen und chinesischem Tungöl oder Leinsamenöl enthält,
ist als Erdölharzlack bekannt. Jedoch ist diese bekannte Lackzusammensetzung für
praktische Anwendungszwecke wegen der nicht zufriedenstellenden physikalischen Eigenschaften
des sich ergebenden Lackfilms, die durch Biegeuntersuchungen, Schlagfestigkeitsuntersuchungen,
Erichsen-Tests, Ritztests etc. ersichtlich sind, nicht geeignet. Dieser Lack ist
im Vergleich zu bislang in breitem Maße verwendeten Mittelölalkydharzlacken nicht
nur hinsichtlich der physikalischen, sondern auch der chemischen Eigenschaften,
wie der Wasn
serbeständigkeit und der Chemikalienfestigkeit, unterlegen.
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Weiterhin stellt das als ein Bestandteil dieser bekannten Lackzusammensetzung
verwendete natürliche Öl wegen der Ungleichförmigkeit der Qualität und der Preisinstabilität
kein industriell vorteilhaftes Material dar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, verbesserte Erdölharzlack-Zusammensetzungen
zur Verfügung zu stellen, insbesondere Erdölharzlack-Zusammensetzungen mit hervorragenden
Eigenschaften, die sich beiFlexibilitätsuntersuchungen, Schlagfestigkeitsuntersuchungen,
Erichsen-Tests, Ritz-Tests, Adhäsionsuntersuchungen, Wasserbeständigkeits-Untersuchungen
und Untersuchungen der chemischen Beständigkeit zeigen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann erreicht erreicht werden,
indem man flüssiges cis-1,4-Polybutadien und Erdölharze, die man durch Polymerisation
industriell leicht herstellbarer Erdölchemikalien erhält, in bestimmten Mengen in
Mischung verwendet. Erfindungsgemäß werden insbesondere Lackzusammensetzungen geschaffen,
die eine Mischung von 20 bis 40 Gewichts-% eines flüssigen Polybutadiens, von dessen
ungesättigten Doppelbindungen mindestens 70 % in der cis-1,4-Konfiguration vorliegen
und dessen zahlenmittleres Molekulargewicht 1000 bis 5000 beträgt,und 80 bis 60
Gewichts-% eines Erdölharzes mit einem Erweichungspunkt von 80 bis 130°C enthalten.
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Das erfindungsgemäß verwendete flüssige Polybutadien enthält mindestens
70 % der Unsättigungen in der cis-1,4-Konfiguration und wird im allgemeinen dadurch
erhalten, daß man Butadien unter Verwendung eines Ziegler-Katalysators, der im wesentlichen
aus einem Organoaluminiumhalogenid und einer Nickelverbindung besteht, polymerisiert,
wobei die Herstellung dieses Materials jedoch nicht auf dieses Verfahren beschränkt
ist.
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Das durch Emulsionspolymerisation, durch anionische Polymerisation
unter Verwendung eines Alkalimetall-initi-ators, wie eines Natriumkatalysators oder
eines Butyllithiumkatalysators, oder durch kationische Polymerisation unter Verwendung
eines
Friedel-Crafts-Katalysators erhaltene flüssige Polybutadien
enthält weniger als 70 % der ungesättigten Doppelbindungen in der cis-1,4-Konfiguration,
wodurch die Verwendung eines derartigen flüssigen Polybutadiens als Bestandteil
des Erdölharzlacks nicht zu den überlegenen physikalischen Eigenschaften des oben
erwähnten Lackfilms führen.
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Wenn man andererseits ein flüssiges Polybutadien verwendet, das 70
% oder mehr der ungesättigten Doppelbindungen in der cis-1, 4-Konfiguration aufweist,
das jedoch ein zahlenmittleres Molekulargewicht von weniger als 1000 aufweist, mit
dem Erdölharz vermischt, bildet der sich ergebende Erdölharzlack einen Film, der
dazu neigt, in praktisch nicht zu verhindernder Weise einerOberflächenschrumpfung
zu unterliegen. Wenn das zahlenmittlere Molekulargewicht des flüssigen Polybutadiens
oberhalb 5000 liegt, trocknet der Lack, der eine Mischung eines derartigen flüssigen
Polybutadiens und ein Erdölharz enthält, nicht mit einer für die Praxis erforderlichen
Geschwindigkeit aus, da die Verdampfungsgeschwindigkeit des Lösungsmittels für das
Erdölharz zu gering ist. Weiterhin geliert das flüssige Polybutadien, das ein zahlenmittleres
Molekulargewicht oberhalb 5000 aufweist, leicht während des Erhitzens, das häufig
bei der Herstellung von Lacken durchgeführt wird, wodurch es erforderlich ist, bei
der Herstellung eines derartigen Lacks eine besondere Vorsicht walten zu lassen.
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Das als anderer Bestandteil der erfindungsgemäßen Lackzusammensetzung
verwendete Erdölharz ist ein Material mit einem Erweichungspunkt von 80 bis 1300C.
Derartige Erdölharze können durch Polymerisieren hochsiedender Olefin-Fraktionen
mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen, die man normalerweise nach der Entnahme wertvoller
Materialien, wie Äthylen, Propylen, Butadien, Isopren etc., aus Erdöl-Fraktionen
durch Naphtha-Cracken entfernt hat, erhalten werden.
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Das erfindungsgemäß zu verwendende Erdölharz ist jedoch hinsichtlich
seiner Herstellungsweise nicht beschränkt. Z.B.
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fällt ein harzartiges Polymerisat, das durch Mischpolymerisation von
1,3-Pentadien mit einem Olefin, wie 2-Methylbuten-2 erhalten wird, auch in den Rahmen
der Definition der erfindungsgemäß zu verwendenden Erdölharze. Ein bevorzugtes erfindungsgemäß
zu verwendendes Erdölharz weist insbesondere noch die folgenden Eigenschaften auf:
Erweichungspunkt 80 bis 1300 C Säur ewer t 1 oder weniger Jodwert 30 bis 300 mittleres
Molekulargewicht 350 bis 1500 Farbwert (Gardner) 13 oder weniger Es sind verschiedene
andere Erdölharz-Arten bekannt, die niedriger liegende Erweichungspunkte aufweisen.
Die Lacke jedoch, die diese Erdölharze enthalten, besitzen den Nachteil, daß sie
mit Hinsicht auf die oben erwähnten physikalischen Eigenschaften weniger zufriedenstellend
sind, und sie sind insbesondere deswegen ungeeignet, da sie bei erhöhten Temperaturen
ungünstige Eigenschaften aufweisen, wie die Unbeständigkeit gegenüber siedendem
Wasser. Die letzteren Nachteile haben zur Folge, daß die Einbrenntemperatur, wenn
die Lacke als Einbrennlacke verwendet werden, in unerwünschter Weise erniedrigt
werden muß.
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Erfindungsgemäß ist das Mischverhältnis des flüssigen Polybutadiens
mit dem Erdölharz ein wichtiger Faktor, und man erreicht durch Vermischen der Materialien
in einem besonderen Bereich oder einem besondersn Mischungsverhältnis einen bemerkenswerten
synergistischen Effekt, wobei man einen Lack erhält, der ausgezeichnete Eigenschaften
aufweist, die niemals mit dem flüssigen cis-1,4-Polybutadien oder dem Erdölharz
allein erreicht werden können. Die Eigenschaften der Lacke sind ähnlich denen von
Epoxyharzlacken, die ein hervorragendes Verhalten zeigen, jedoch wegen ihrer hohen
Kosten nicht in großem Umfang verwendet werden.
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Erfindungsgemäß können nur dann Lackzusammensetzungen mit ausgezeichneten
Eigenschaften, die sich bei dem Biegetest, dem
Schlagfestigkeitstest,
dem Erichsen-Test, dem Ritztest, dem Adhäsionstest, dem Wasserbeständigkeitstest
oder dem Testsder Beständigkeit gegen Chemikalien zeigen, erhalten werden, wenn
man 20 bis 40 Gewichts-% des flüssigen Polybutadiens der beschriebenen Art und 80
bis 60 Gewichts-% des Erdölharzes mit den beschriebenen Eigenschaften zusammengemischt
verwendet.
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Wenn die Menge des flüssigen Polybutadiens 40 Gewichts-% übersteigt,
nimmt die Trocknungsgeschwindigkeit des gebildeten Farbfilms stark ab, und der Farbfilm
kann nur unter Anwendung bekannter metallischer Trockner, wie Blei-, Kobalt-, Mangan-,
Calcium- oder Zink-naphthenate oder -octenoate getrocknet werden, wobei besondere
Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind, wenn der hergestellte Lack bei Raumtemperatur
oder durch ein Einbrennverfahren getrocknet werden soll. Weiterhin ist der über
lange Zeitdauern getrocknete Lackfilm aus unbekannten Gründen hinsichtlich der in
dem Biegetest, dem Schlagfestigkeitstest, dem Erichsen-Test, dem Ritztest, dem Adhäsionstest
etc. manifestierten Eigenschaften unterlegen.
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Wenn die verwendete Menge an flüssigem Polybutadien weniger als 20
Gewichts-% beträgt, ist der erhaltene Lack sowohl hinsichtlich der oben erwähnten
physikalischen Eigenschaften als auch hinsichtlich der chemischen Eigenschaften,
wie Wasserbeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit etc. von nicht zufriedenstellender
Qualität.
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Das erfindungsgemäß verwendete flüssige Polybutadien und das erfindungsgemäß
verwendete Erdölharz besitzen eine ausreichende Verträglichkeit miteinander, und
das flüssige Polybutadien besitzt eine Viskosität, die niedrig genug liegt, um das
Lakkieren zu erleichtern. Demzufolge versteht es sich, daß die erfindungsgemäßen
Lackzusammensetzungen einfach dadurch hergestellt werden können, daß man das Erdölharz
in pulverisiertem Zustand in dem flüssigen Polybutadien löst. Natürlich kann gegebenenfalls
bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Lackzusammensetzungen ein Verdünnungsmittel,
wie es Úblicherweise
bei der Herstellung von Lacken verwendet wird,
eingesetzt werden. Es versteht sich, daß die erfindungsgemäßen Lackzusammensetzungen
in dem erforderlichen Maß Füllstoffe, Pigmente etc.
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enthalten können.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, ohne
sie jedoch zu beschränken.
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Beispiel 1 Ein 6 l-Polymerisationsgefäß, das mit einem Rührer versehen
war, wurde auf OOC abgekühlt und evakuiert, worauf man 1,2 kg Butadien und 1,8 kg
Buten-1 unter Druck zugab. Dann wurden 2,6 ccm einer Lösung, die 293 g Diäthylaluminiumchlorid
in 1 1 Benzol enthielt, und 16,1 ccm einer Lösung von Äthylaluminiumdichlorid in
Benzol mit einer Konzentration von 142 gel mit Hilfe einer Injektionsspritze zugesetzt,
worauf die innere Temperatur des Polymerisationsgefäßes auf 300C gesteigert wurde.
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Nachdem die innere Temperatur 300C erreicht hatte, wurde eine Nickelnaphthenat-Lösung
in Benzol mit einer Konzentration von 36,5 g/l kontinuierlich mit Hilfe einer Mikropumpe
derart zugesetzt, daß die ersten 5,1 ccm der Lösung im Verlauf einer Stunde zugegeben
wurden. Nach Beendigung der Zugabe der Nickelnaphthenat-Lösung wurde die Reaktion
eine Stunde fortgeführt.
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Dann wurde 2 Stunden nach Beginn der Zugabe der Nickelnaphthenat-Lösung
eine geringe Menge Methanol zugesetzt, und die Polymerisation wurde beendet. Die
Butadien-Umwandlung zu dem Polymerisat erfolgtezu 61,5 %. Dann wurde der Druck des
Reaktionssystems vermindert, und nicht-umgesetztes Butadien und Buten-1 wurden zurückgewonnen.
Nach der Entfernung der enthaltenen Katalysatoren durch Waschen mit Methanol wurde
das Reaktionsprodukt mit Hilfe eines Dünnschicht-Vakuumtrockners getrocknet.
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Das in dieser Weise erhaltene flüssige Polybutadien besaß die folgenden
Eigenschaften:
Zahlenmittleres Molekulargewicht 1600 Molekül struktur:
cis-1,4 (%) j9,0 Vinyl (%) 1,1 trans-1,4 (%) 19,9 Gewichtsabnahme durch Erhitzen
unter vermindertem Druck 0,11 Viskosität bei 20°C (Centipoise) 176 Getrennt davon
wurde eine 50%-ige Toluollösung eines Erdölharzes (Produkt der Mitsui Petrochemical
Industries, Ltd., Japan, erhältlich unter dem Handelsnamen "Petrosin 120") mit den
folgenden Eigenschaften hergestellt: Erweichungspunkt 120°C Farbwert (Gardner) 12
Verseifungswert 1 Bromwert 20 bis 40 mg/100 g Das flüssige Polybutadien und die
oben erwähnte Erdölharzlösung in Toluol wurden in den in der folgenden Tabelle I
angegebenen verschiedenen Mischverhältnissen gemischt und die sich ergebenden Mischungen
wurden getrennt auf saubere Glasplatten, saubere Zinnplatten bzw. saubere kaltgewalzte
Flußstahlplatten aufgetragen. 1 Woche, nachdem die Filme halb ausgehärtet waren,
wurden die Filme den Untersuchungen unterworfen. Alle Untersuchungen wurden gemäß
der Untersuchungsvorschrift JIS K 5400 durchgeführt, wobei die erhaltenen Ergebnisse
in der folgenden Tabelle I angegeben sind.
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Tabelle I
Ansatz Nr. 1 2 3 4 5 6 |
Flüssiges Polybutadien 0 10 20 30 40 50 |
Erdölharz 100 90 80 70 60 50 |
Toluol 100 90 80 70 60 50 |
Antrocknungszeit (Min.) 5 7 10 16 150 10 080 |
Halbtrocknungszeit (Min.) 30 55 75 90 510 14 400 |
Flexibilitätstest (zylindrische |
Mandrel-Vorrichtung) |
10 mm Durchmesser x x o o o x |
8 mm Durchmesser x x o o o x |
2 mm Durchmesser x x o o o x |
Stoß- bzw, Schlagbeständigkeits- |
Test (Du Pont) |
500 g x 50 cm x x o o o x |
Erichsen-Wert (mm) 0,4 0,7 4,2 >11 >11 2,2 |
Ritztestwert (Punkt) 0 0 4 10 10 6 |
Beschleunigte Wasserbeständigkeit schlecht schlecht gut gut
gut schlecht |
weiß ge- weiß ge- geringfü- geringfü- geringf. weiß |
Wasserbeständigkeit |
worden worden gig weiß gig weiß weiß ge- gewor- |
geworden geworden worden den |
Alkalibeständigkeit x x o o o x |
Lösungsmittelbeständigkeit x x o o o o |
Die Antrocknungszeit (bis zur Staubfreiheit) (set to touch time)
und die Halb-Durchtrocknungs-Zeit (semi-curing time) wurden bei einer Temperatur
von 20°C und einer Feuchtigkeit von 73 % bestimmt. Es ist ersichtlich, daß die Trocknungsgeschwindigkeit
stark abnimmt, wenn die Menge an flüssigem Polybutadien 40 Gewichts-% übersteigt.
Es ist ferner ersichtlich, daß die Probenansätze 1 bis 5 jeweils eine für die Praxis
annehmbare Trocknungszeit besitzen.
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Der Flexibilitätstest wurde durchgeführt, indem man einen Film jeder
Probe um den halben n Umfang eines Stabs mit dem angeqebenen Durchmesser bog, wobei
das angegebene Symbol "o" bedeutet, daß der Film nicht brach oder sich von der Oberfläche
ablöste und demzufolge heim Biegen beständig ist, während das Symbol "x" bedeutet,
daß der Film Risse bekam, sich ablöste und demzufolge beim Bieten nicht beständig
war. Es ist ersichtlich, daß die Proben der Ansätze 3 bis 5 eine ausgezeichnete
Biegefestigkeit aufwiesen iiiicl selbst dann beständig blieben, wenn sie um den
halben Umfang eines Stabs mit einem Durchmesser von 2 mm cjebogen wurden.
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Der Schlagfestigkeitstest wurde unter Verwendung eines Du Pont-Stoßtesters
mit einem Stempel mit einem Durchmesser von 6,35 mm gemäß der Vorschrift J@S K 5400
bestimmt, wobei das durch das Symbol "o" angegebene Ergebnis bedeutet, dan cler
Lackfilm keine Risse bekam oder sich ablöste, wenn die Substratplatte durch die
ausgeiibte Stoß- bzw. Schlagbelastung deformiert wurde, während das Symbol "x" bedeutet,
daß der Lackfilm Risse bekam oder sich von der Substratplatte unter den gleichen
Bedingungen abtrennte. Es ist wiederumersichtlich, daß nur die Proben der Ansätze
3 bis 5 eine ausgezeichnete Stoß- bzw. Schlagbeständigkeit aufweisen.
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Für den Erichsen-Test ist zu sagen, daß der zufriedenstellende Erichsen-Wert
aus praktischen Gründen 4 mm oder mehr beträgt, und auf Grund dieser Tatsache ist
ersichtlich, daß nur die Proben der Ansätze 3 bis 5 mit Hinsicht auf den Erichsen-Wert
zufriedenstellend
sind. Es ist von besonderer Bedeutung, daß die
Erichsen-Werte dieser Proben größer als 11 mm sind, bei denen die Flußstahlplatte
zerstört wird. Nur sehr wenige übliche, im Handel erhältliche Lacke besitzen derart
große Erichsen-Werte.
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Der Ritztest wurde durchgeführt, indem man 11 Linien mit einem Ahstand
von 1 mm mit Hilfe einer Rasierklinye längs und quer in den Lackfilm einritzte,
einen Cellophan-Klebs treifen mit ausreichendem Druck darauf befestigte und den
Cellophanstreifen schnell wieder abriß. Das Anhaften des Lackfilms wurde bewertet
durch Vercjl eichen des Abtrennungszustands des Lackfilms mit einer Vergleichsprobe
und wurde in einem Maßstab von 0 bis 10 bewertet, wobei die Zahl 10 bedeutet, daß
der Lackfilm in keiner Weise abgetrennt wurde, die Zahl 4 dafür steht, daß der Lackfilm
teilweise an den Schnittpunkten der eingeritzten Linien sich ablöste, und die Zahl
0 dafiir steht, das der Lackfilm vollständig von der Substratplatte antfernt wurde.
Ritztestwerte von 4 Punkten oder höher wertlen im allgemeinen als zufriedenstellend
betrachtet. Es ist demzufolge ersichtlich, daß die Proben der Ansätze 3 bis 6 mit
Flinsicht auf die Adhäsion zufriedenstellend sind.
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Aus den oben angegebenen Ergebnissen der Trocknungsuntersuchungen
und physikalischen Untersuchungen ist ersichtlich, daß nur dann eine ausgezeichnete
Lackzusammensetzung erhalten werden kann, wenn man eine Mischung aus 20 bis 40 Gewichts-%
des flüssigen Polybutadiens und UO bis 60 Gewichts-; des Erdölharzes verwendet.
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In der Tabelle I sind auch die Ergebnisse der Wasserbeständigkeitsuntersuchungen,
der Alkal ibes t;-intligkei tsun tersuchung und der Lösungsmittelbeständigkeitsuntersuchung
angegeben, wobei die Ergebnisse den gleichen Trend aufweisen wie die der anderen
oben angegebenen untersuchungen.
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Der beschleunigte Wasserbeständigkeitstest wurde gemäß der Vorschrift
JIS K 5400 durch Eintauchen jeder Probe während
30 Minuten- in
lauwarmes Wasser mit einer Temperatur von 600C durchgeführt. Ein Ergebnis dieser
Untersuchung wird als "gut" bezeichnet, wenn sich keine Runzeln, Blasen oder Ablösungen
auf dem Lackfilm ergeben. Die Bewertung "schlecht" erfolgte, wenn derartige Nachteile
festgestellt werden konnten.
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Der Wasserbeständigkeitstest wurde gemäß JIS K 5400 durchgeführt,
indem man jede Probe während 3 Tagen in Wasser mit einer Temperatur von 200C eintauchte
und den Zustand der Probe dann feststellte.
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Der Alkalibeständigkeitstest erfolgte durch Eintauchen jeder Probe
in eine 3%-ige Natriumhydroxydlösung mit einer Temperatur von 200C während 24 Stunden
und Bewertung des Zustands der Probe.
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Die Untersuchungsergebnisse werden durch das Symbol "o", das bedeutet,
daß der Zustand des Lackfilms zufriedenstellend war, oder durch das Symbol "x",
das bedeutet, daß der Zustand des Lackfilms nicht zufriedenstellend war, angegeben.
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Der Lösungsmittelbeständigkeitstest erfolgte durch Eintauchen jeder
Probe während 18 Stunden in ein auf 200C gehaltenes-Erdölterpen und Bewertung der
Probe. Das beste Untersuchungsergebnis wird durch das Symbol "o" angegeben, was
darauf hinweist, daß der Zustand des Lackfilms zufriedenstellend war, während das
Symbol "x" für einen nicht zufriedenstellenden Zustand des Lackfilms steht.
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Beispiel 2 Flüssiges Polybutadien mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht
von 3500 und einer Viskosität von 1500 Centipoise (bei 300C), das 86 % der ungesättigten
Doppelbindungen in der cis-1,4-Konfiguration aufweist, wurde gemäß der in Beispiel
1 beschriebenen Weise hergestellt, mit dem Unterschied, daß eine sehr geringe Menge
Wasser zu dem Polymerisationssystem gegeben wurde, um den Katalysator zu modifizieren.
Als Erdölharz wurden Petrosin 80 (Handelsname für ein Produkt der Mitsui Petrochemical
Industries, Ltd.) mit einem Erweichungspunkt von 800C und Toho High Resin (Handelsname
für ein Produkt der Toho Chemical
Company, Ltd.) mit einem Erweichungspunkt
von 600C verwendet.
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Unter Verwendung dieser beiden Bestandteile wurden Lackzusammensetzungen
unter Anwendung desselben Mischungsverhältnisses wie dem der Lackzusammensetzung
des Ansatzes 4 des Beispiels 1 hergestellt.
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Für jede der in dieser Weise hergestellten Lackzusammensetzungen wurden
Untersuchungen vorgenommen, deren Ergebnisse in der folgenden Tabelle II zusammengefaßt
sind.
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Tabelle II
Petrosin 80 Toho High |
Resin 60 |
Antrocknungszeit (Min.) 8 10 |
Halbdurchtrocknungszeit (Min.) 50 65 |
Flexibilitätstest (Vorrichtung |
mit einem Durchmesser von 2 mm) o o |
Schlagfestigkeits-(Stoßfestigkeits-) |
Test - 500 g x 40 cm o o |
Erichsen-Wert (mm) 11 11 |
Ritztestwert(Punkt) 10 10 |
Wasserbeständigkeit geringfü- geringgü- |
gig weiß gig weiß |
geworden geworden |
Alkalibeständigkeit o o |
Lösungsmittelbeständigkeit o o |
Runzel- u. Runzel- u. |
Beständigkeit in siedendem Wasser Blasenbil- Blasenbil- |
dung dung sowie |
Ablösung |
Die Beständigkeit in siedendem Wasser wurde gemäß der Vorschrift
JIS K 5400 bestimmt, indem man jede Probe in siedendes Wasser eintauchte und den
Zustand der Probe danach bewertete. Es ist ersichtlich, daß der Film der Lackzusammensetzung,
die ein Erdölharz mit einem Erweichungspunkt von 60°C enthielt, bei dieser Untersuchung
sich von der Substratplatte ablöste, wodurch eine derartige Lackzusammensetzung
für die praktische Verwendung nicht geeignet ist.
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Bei einem Vergleich dieses Beispiels mit Beispiel 1 ist ersichtlich,
daß die Trocknungsgeschwindigkeit in dem Maße zunimmt, in dem das Molekulargewicht
des flüssigen Polybutadiens größer wird. Es ist ferner aus diesem Beispiel ersichtlich,
daß, wenn man eine Lackzusammensetzung verwendet, die 30 Gewichts-% flüssiges Polybutadien
und 70 Gewichts-% Erdölharz enthält, ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden
kann, wenn der Erweichungspunkt des Erdölharzes 800C beträgt, wobei jedoch die physikalischen
Eigenschaften insgesamt und insbesondere die Beständigkeit gegenüber siedendem Wasser,
wenn der Erweichungspunkt des Erdölharzes niedriger liegt, in einem derartigen Ausmaß
sich verschlechtern, daß die Lackzusammensetzung zur Verwendung nicht geeignet ist.