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Mitnahmeeinrichtung fiir einen folienförmigen Aufze ichnungsträger
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Mitnahme und Zentrierung eines folienartigen
Aufzeichnungsträgers mit Elittellqch. Bei der Abtastung von kreisrunden Aufzeichnungsträgern
ist es erforderlich, die Umdrehungsbewegung einer Antriebseinrichtung auf den Aufzeichnungsträger
zu übertragen. Eine besondere Einrichtung zur Mitnahme des Aufzeichnungsträgers
ist allerdings bei den bekannten Abspieleinrichtun gen für Schallplatten entbehrlich,
da das Eigengewicht einer Schallplatte ausreichend ist, um mit dem Plattenteller
eine reibschlüssige Verbindung herzustellen,- die die Antriebskraft überträgt. Die
Zentrierung von Schallplatten wird durch den Mittelzapfen des Plattentellers übernommen.
Bei Aufzeichnungsträgern, die Folienform haben, ist die Möglichkeit der Mitnahme
durch eine reibschlüssige Verbindung infolge Eigengewichts nicht mehr gegeben, da
die Auflagekraft bei Folien nur sehr gering ist. In diesen Fällen ist es bekannt,
eine Mitnahmeeinrichtung vorzusehen, die als Erhebung in der Auflagefläche in Form
einer Nase oder eines Stiftes in eine entsprechende Aussparung des folienförmigen
Aufzeichnungsträgers eingreift. Bei den Verfahren zur Wiedergabe audiovisueller
Signale, die in der sogenannten "Dichtspeichertechnik mit Druckabtastung' aufgenommen
sind, dreht sich der folienförmige Aufzeichnungsträger auf einem Luftpolster über
einer ruhenden Fläche. Mitnahme und Zentrierung werden in diesem Fall mit Hilfe
einer zentralen Einrichtung vorgenommen. Wegen der erforderlichen engen
Toleranzen,
der mechunischen Empfindlichkeit der Falie und ihrer relativ großen Umdrehungsgeschwindigkeit
von beispielsweise 1500 W/soc ist die Mitnahme des folienförmigen Aufzeichnungsträgers
über eine formschlüssige Verbindung nicht niinsti.
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Fiir diesen Fall ist es bekannt, den Auf ze Aufzeichnungsträger mit
hilfe eines von oben zugeführten Gegenstückes mit der Mitnahmeeinrichtung reibschlüssig
zu verbinden. Diese Einrichtung hat aber den Nachteil, daß die Trennung der Verbindung
beim Folienwechsel durch ein Anheben des Gegenstückes über zusätzliche mechanische
Verbindungs- und Steuerelemente oder von Hand vorgenommen werden nuß. Wird das Gegenstück
von Hand aufgesetzt und deshalb als getrenntes Teil ausgeführt, en ergibt sich weiterhin
der Nachteil der leichten Verlierbarkeit dieses Einzelteils. Die im Falle einer
mechanischen Betätigung oberhalb der Abtastebene anzubringenden mechanischen Elemente
stehen einer kompakten Bauweise des Abspielgerätes entgegen.
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Die genannten Nachteile zu vermeiden, ist Aufgabe der Erfindung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Fliehgewichte,
die mit einer zentralen, drehend angetriebenen Mitnahmeeinrichtung verbunden sind,
vorhanden sind, durch die mit Druckflächen versehene Hebel betätigt werden, die
vor Erreichen der für den Abtastvorgang erforderlichen Umdrehungsgeschwindigkeit
der Mitnahmeeinrichtung durch Anpressen eines inneren Bereiches des Aufzeichnungsträgers
auf eine Auflagefläche zwischen Mitnahmeeinrichtung und Aufzeichnungsträger mittels
Reibung eine kraftschlüssige Verbindung herstellen, die die
Mitnahme
des Aufzeichnungsträgers bewirkt, und daß die Mitnahmeeinrichtung einen Mittelzapfen
enthält, der konisch ausgebildet ist, so daß mit dem Anpressen des Mifzeichnungsträgers
an die Auflagefläche durch die mit Druclcflächen versehenen Hebel eine Zentrierung
des Aufzeichnungstn"'gers mit llilfe seines Mittelloches erfolgt. In vorteilhaften
Weiterbildungen der Erfindung sind die Fliehgewichte innerhalb einer mit der Mitnahmeeinrichtung
verbundenen Schwung scheibe angeordnet. Vorteilhaft ist weiterhin, daß die mit Druckflächen
versehenen Hebel ihre Ruhestellung in Aussparungen des Mittelzapfens haben, so daß
sie einen Aufzeichnungsträgerwechsel nicht behindern sowie daß die Bewegung der
mit Druckflächen versehenen Hebel und damit die auf den Aufzeichnungsträger einwirkende
Anpresskraft mittels einer auf die Lagerung der Hebel einwirkenden Feder mit einer
durch eine Konterschraube gesicherten, verstellbaren Schraubkappe einstellbar begrenzt
ist.
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Soll für bestimmte Aufzichnungsträgermaterialien der Anpreßdruck gering
gehalten werden, ist es vorteilhaft, die Reibflächen der Hebel mit einem Belag aus
einem weichen Werkstoff mit hohem Reibbeiwert zu versehen.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß die ttitnahme
der Aufzeichnungsträgerfolie ohne weitere Steuerelemente selbsttätig erfolgt, sobald
die Mitnahmeeinrichtung eine bestimmte Minclestm(lrehungsgeicilwindiglccit erreicht
hat. Die Freigabe des Aufzeichnungstriigers erfolgt mit dem Stillsetzen der Mitnahmeeinrichtung
gleichfalls automatisch. Wenn es vorgesehen ist, den ,,ufzeichnungsträgen'echsel
in horizontaler wichtung durchzuführen, ist es in einfacher Weise möglich,
den
Mittelzapfen der Mitnahmeeinrichtung einschließlich der mit Druckflächen versehenen
Hebel mit Hilfe eines Hubelementes in die Abspielebene absenkbar zu gestalten.
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Ein Ausführllngsbeispiel del- Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und im Folgenden näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Mitnahmeeinrichtung und die Abtast<bene.
In den Fig. 2 und 3 ist in einer Draufsicht die Schwungscheibe mit den Fliehgewichten
vor und nach Erreichen der flir den Abtastvorgang erforderlichen Umdrehungsgeschwindigkeit
dargestellt.
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In Fig. 1 befindet sich der Aufzeichnungsträger 1 zur Wiedergabe bereit
auf der feststehenden Abtastebene 2. Eine Grobzentrierung des Aufzeichnungsträgers
ist bereits durch den oberen konisclien Ansatz des Mittelzapfens 3 vorgenommen worden.
Die Schwungseheibe 4 sitzt mit ihrer eingebetteten Achse 5 im Lager 6 und wird Der
ein Zugmittel 7 angetrieben.
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Der Mittelzapfen 3 ist radial geschlitzt und trägt aufgepreßt als
Spanntisch den Ring 8 mit der Auflagefläche Sa. In den so entstandenen Aussparungen
sind flache, mit Druckflächen versehene hebel 9a bis m angeordnet, die in Fig. 1
in den unterschiedlichen Stellungen vor (9e, rechts) bzw. nach (9h, linlcs) Erreichen
der erforderlichen Umdrehungsgeschwindigkeit gezeichnet sind. Die Hehel sind über
Druckstangen loa bis m mit den Fliehgewichten verbunden. Die Lagerung der hebel
und damit die auf den Aufzeichnungsträger einwirkende maximale Anpreßkraft ist mittels
einer Schraubkappe 12 einstellbar zwischen der Planfläche der Achse am Gewindezapfen
und einer auf der Achse befindlichen Scllr.aubenfeder
12a, die
sich gegen die untere Stirnfläche der Schrat1blappe abstützt. Zur Sicherung der
Einstellung dient eine Konterschraube 13.
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Die Fliehgewichte sind, wie in Fig. 2 dargestellt, auf Drehzapfen
In bis f gelagert und werden durch Druckfedeni 15a bis f in ihrer Ruheposition gehalten.
Wird zum Einleiten des Abspielvorg-inges der Antrieb eingeschaltet, so beginnt sich
auch die Schwungscheibe zu drehen, und nach Erreichen der erforderlichen Umdrehungsgeschwindigkeit
bewegen sich die Fliehgewichte lla bis m infolge der auf sie einwirkenden Massenkiafte,
gegen die Rückstellwirkung der Druckfedern 15a bis f nach außen. Über die Schubstangen
wirkt auf die Hebel eine nach innert gerichtete Kraft ein. Dadurch werden die Hebel
geschwenkt, wobei sich ihr Oberteil radial nach außen und abwärts auf den Spanntisch
3 zu bewegt. Der Aufzeichnungsträger l wird dabei mit der zuvor mittels der Schraubkappe
12 eingestellten maximalen Kraft mit den DruclfLSchen 16e, h der Hebel, die gegebenenfalls
mit einer geeigneten die Reibung erhöhenden und den Aufzeichnungsträger schonenden
Auflagefläche versehen sein können, gegen den Spanntisch gepreßt. Durch die auftretende
Reibung wird der Aufzeichnungsträger in Umdrehung versetzt und dreht sich nach Erreichen
des Reibschlusses mit der Geschwindigkeit der Mitnahmeeinrichtung. Nach dem Stillsetzen
des Antriebs lösen sich infolge der Rückstellwirkung der Druckfedern die Druckflächen
der Hebel wieder vom Aufzeichnungsträger und geben diesen frei.