Grammophon. Die Erfindung betrifft ein Grammophon zum Abspielen mehrerer Schallplatten nach einander, bei welchem nach dem Abspielen der obern Seite einer unter der Schalldose liegenden, rotierenden ,Schallplatte, die un- te-re Seite einer andern über der Schalldose befindlichen, während des Abspielens in zu der ersten Platte entgegengesetzter Richtung rotierenden Platte angespielt wird, wonach die obere Platte nach unten gelangt, in wel cher Lage das Abspielen ihrer obern Seite er folgt.
Die bisher bekannten Grammophone die ser Art sind entweder so eingerichtet, dass die über der Schalldose und die unter derselben: gelegene Platte beide in gleicher Richtung umlaufen, wobei nach Abspielen der Ober seite der untern Platte eine Umkehrung der Umlaufrichtung zwecks Abspielen der Unter seite der obern Platte erfolgt, oder so, dass die beiden abzuspielenden Platten gleichzeitig in entgegengesetzten Richtungen angetrieben werden, wodurch eine Umkehrung der Um- laufrichtung der Antriebsvorrichtung in Fortfall kommt.
Die erst erwähnte Ausfüh- rungsform erfordert aber komplizierte Um- steuervorrichtungen für die Änderung der Drehrichtung beim Abspielen der Unterseite und dem Abspielender Oberseite einer Platte. Die zweite Ausführungsform 'war ebenfalls mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden, und zwar teils in bezug auf die Steuerung. der Schallplatte, teils hinsichtlich der Ver bindung mit der Triebvorrichtung.
Es sei schliesslich bemerkt, dass auch die Erzielung der dauernd genau gleichen Ge schwindigkeit beim Abspielen einer untern und einer obern. Platte erhebliche Schwierig keiten verursacht.
Nach der vorliegenden Erfindung lassen sich die vorerwähnten Schwierigkeiten da durch vermeiden, dass die über der .Schall dose angebrachte Platte von einem Satz von Rollen, die auf der unter der Schalldose an gebrachten Platte anliegen, gestützt und an getrieben wird, welche Rollen, auf auswärts schwenkbaren Armen gelagert sind, die selbst tätig nach dem Abspielen der untern Seite einer obern Platte in eine ausserhalb des Um kreises der Platten gelegene Stellung ge schwenkt -erden. worauf die auf ihrer Un terseite gespielte Platte herabfällt und die Rollen wieder in ihre ursprüngliche Stellung eingeschwenkt werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung beispielsweise erklärt, -elche in Fig. 1 bis 3 schematisch drei verschiedene Ausführungsformen des Grammophons nach der Erfindung darstellt.
In Fig. 1 bezeichnet. 10 den Plattenteller, dem die Schallplatten nacheinander zuge führt werden. Die oberste auf dem Platten teller liegende Schallplatte ist mit 1 bezeich net. Die dem Plattenteller zuzuführenden Platten werden über dem Plattenteller mittels auf drehbaren und in der Höhe verschieb baren Armen 20 gelagerten Rollen 16 getra gen und vor ihrer Zuführung auf den Plat tenteller 10 auf der Plattenunterseite ge spielt. und zwar mittels der gleichen Schall dose 14. die zum Abspielen der obern Seite der auf dem Plattenteller liegenden Schall platte 1 dient. Zu diesem Zweck besitzt die Schalldose 14 zwei in zueinander entgegen gesetzter Richtung gerichtete Abtastorgane, zum Beispiel Nadeln.
Statt einer Schalldose mit zueinander entgegengesetzt gerichteten Abtastorganen, könnte man auch eine Schalldose mit nur einem Abtastorgan verwenden, das abwechs lungsweise nach oben und nach unten ge- vendet würde, oder es könnten auch zwei Schalldosen angeordnet sein.
Die in gleich grossem Abstand von der senkrechten Achse 18 angeordneten Arme 20 ruhen mit ihren Rollen 16 auf der obern Seite der Platte 1, so da.ss die Rollen 16 von der umlaufenden Platte 1 mitgenommen werden und die Platte 2 in zu der Platte 1 entgegen gesetzter Richtung und mit genau derselben Geschwindigkeit in Rotation versetzen.
Die Arme 20 mit den Rollen 16 und die Schalldose 14 sind automatisch in eine ausser- halb den Platten gelegene Stellung ver- schwenkbar, damit. die unterste Platte des von den Rollen 16 getragenen Plattenstapels auf den Plattenteller 10 gelangen kann. nachdem die Unterseite dieser untersten Platte ge spielt worden ist. \Nährend die Schalldose nach dem Abspielen jeder Plattenseite nach aussen geschwenkt wird, brauchen die Arme 20 nur bei jeder Plattenzuführung, also nach dem Spielen der untern Seite einer obern Platte ausgeschwenkt zu werden.
U m zu verhindern, dass der ganze über der Platte 2 angeordnete Stapel gleichzeitig mit der Platte 2 herabfällt, ist ein nicht ge zeichnetes Unterstützungsorgan vorgesehen, das zum Beispiel in der Achse 18 eingebaut sein und zwischen die Platte ? und die dar aufliegenden Platten 3 geschoben werden kann.
Das Auswärtsschwingen der Schalldose 14 und der Arme 20 kann durch ein beim Abspielen jeder Plattenseite eine konstante Strecke rotierendes Organ, zum Beispiel durch ein Zahnrad oder ein Kurvenscheibe- sy stem gesteuert werden, das die Schalldose nach dem Abspielen jeder Plattenseite, die Arme mit den Rollen jedoch erst nach dem Abspielen der untern Plattenseite einer obern Platte, nach aussen schwenkt.
Die Vorrichtung kann auch so eingerich tet sein, dass die Rollen zusammen mit der Schalldose nach jedem Abspielen nach aussen geschwenkt werden, in welchem Fall aber ein weiteres Unterstützungsorgan für die un- ter:si:e Platte 2 des Stapels vorgesehen sein muss, das so zu steuern wäre, dass es während ,jedes zweiten Ausschwingens der Arme 20 in Funktion tritt.
Die in Fig. 2 gezeigte Ausführung unter scheidet sich von derjenigen der Fig. 1 da durch, dass statt des rotierenden Plattentellers 10 ein Satz von Stützrollen 22 angeordnet. ist, welchen die Schallplatten aus dem Magazin bezw. aus dem Stapel 3 zugeführt werden Bei dieser Ausführungsform muss minde stens eine der Rollen 16, die wiederum auf die untere Platte aufliegen, oder eine der Rollen 22 vom Motor angetrieben werden.
Bei den in Fig. 1 und 2 gezeigten Aus führungsformen muss die Schalldose jedes- inal, wenn eine neue Platte zugeführt wird, eine geänderte Höhenstellung einnehmen. Dies kann durch eine Ausführungsform, wie sie in Fig. 3 gezeigt ist, vermieden werden.
Diese Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen gemäss Fig. 2 dadurch, dass auch der untere Satz Rollen 22 auf ver- sehwenkbaren Armen 20 drehbar gelagert ist, wobei unter diesem Rollensatz ein Sammel- behälter 24 zur Aufnahme der abgespielten Platten vorgesehen ist.
Die Wirkungsweise des in F'ig. 3 gezeig ten Grammophons ist folgende: Die unter der -Schalldose 14 befindliche Platte 1 wird beim Abspielen ihrer Oberseite von einer oder mehreren Rollen angetrieben. Nach dem Abspielen wird die Schalldose in eine Mittelstellung gehoben, in welcher sie ausser Berührung mit den Platten steht. Dar nach wird die Schalldose nach aussen ver- schwenkt und zum Abspielen der Unterseite der über ihr befindlichen Platte 2 angehoben. Zweckmässig nimmt keiner der beiden Rollen sätze an dieser Schwingung teil. Nach dem Abspielen der Unterseite der Platte 2 werden sowohl die Schalldose als auch die Rollen 22 nach aussen geschwenkt.
Sobald dies ge schehen ist, fällt die Platte 1 in den Sammel- behälter 24 hinab, wonach die Rollen 22 wie der nach innen geschwenkt werden. Während dieser Schwenkungsbewegung der Rollen 22 bewegt sich die Schalldose wieder nach aussen, so dass sie sich, wenn die Bewegung abge- s < :hlossen ist, ganz ausserhalb der Platten be findet. Hiernach werden die Rollen 16 nach <B>i</B> aussen geschvrenkt, wobei die Platte 2 auf die Rollen 22 hinabfällt, wonach die Rollen 16 und die Schalldose wieder einwärts ge schwenkt werden.
Der Stapel der noch nicht abgespielten Platten 3 ruht auf einem nicht gezeigten, zweckmässig in der Achse 18 eingebauten Stützorgan, das nach dem Zurückschvwingen c (er Rollen 16 eingezogen wird, so dass die unterste Platte des Stapels auf die Rollen 16 fällt. Um zu verhindern, dass der ganze Plat- tenstapel gleichzeitig mit der untersten Platte herabfällt, ist noch ein ebenfalls zweckmässig in der Achse 18 eingebautes Stützorgan vor gesehen, das zwischen die unterste und die zweitunterste Platte des Stapels eingeschoben werden kann.
Das Grammophon kann in bekannter Weise mit einer Vorrichtung zum Wieder holen einer einzelnen Platte versehen sein und nach dem Abspielen der letzten Platte auto matisch stillgesetzt werden.