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Hartelastisches Dichtungs- und Kantenformprofil für Betonschaltungen
Die Erfindung betrifft eine aus einem hartelastischen Werkstoff hergestellte Profilleiste
zum Auskleiden und/oder Abdichten der Innenkanten oder der oberen Ränder von Betonschalungen
für plattenförmige Betonformteile mit abgeschrägten Kanten.
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Die bekanntesten Profilleisten dieser Art sind Dreikantleisten aus
Holz. Der Querschnitt; hat vorzugsweise die Form eines rechtwinkligen gleichseitigen
Dreiecks. Auch aus Kunststoff sind solche Schalungsleisten schon hergestellt worden.
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Die Dreikantleisten werden in die hohlen Innenkanten der Schalungen
eingelegt und festgenagelt, so daß dann die entsprechende Kante des Betonformkörpers
nach dem Ausschalen vorzugsweise unter 45° abgeschrägt oder, wie man auch sagt,
"gebrochen" erscheint.
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Wenn jedoch die Innenflächen der Schalung nicht ganz eben sind, liegen
die Dreikantleisten mit ihren Schenkelflächen vielfach nicht exakt an, so daß sie
vom Beton unterlaufen werden. Das sieht dann nach dem Ausschalen sehr häßlich aus,
und im übrigen tragen die Dreikantleisten bei schlechter Anl-age zur Abdichtung
der Schalung wenig bei.
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Zur besseren Abdichtung bei gleichzeitiger Formung einer abgeschrägten
Kante sind schon Gummiprofile mit einem Trapez oder halben Trapez als Querschnittsform
bekannt geworden
Diese Profile werden mit ihrem parallelflächigen
Beil in die Enge zwischen den an einer Ecke zusammen stoß enden Schallmgselementen
eingelegt, so daß nur der dreieckige Teil die Kehle der Schalung ausfüllt.
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Unbefriedigend ist die Anwendung der bekannten Profile -am oberen
Rand von nach oben geöffneten Schalungen, sofern die offene Fläche des Betonformkörpers
durch Abstreichen der Form und Abscheiben oder dergl. geglättet wird und auch die
Kanten dieser Flächen abgeschrägt sein sollen. Schon das Annageln der Dreikantleisten
in dieser Position mit schräg nach unten weisender Basisfläche ist recht umständlich.
Es macht ferner Schwierigkeiten, die Beisten geradlinig zu befestigen, so daß dann
krumme Kanten entstehen. Die Dreikantleisten am oberen Rand sind auch in Gefahr,
beim Abstreichen, Begehen, Auseinandernehmen und Zusammensetzen der Form oder Schalung
weggedrückt zu werden, was dann stets zu fehlerhaften Brzeugnissen führt.
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Die Erfindung hat das Ziel, die Herstellung von Schalungen für plattenartige
Betonformkörper zu erleichtern durch ein neues hartelastisches Profil, das sich
leicht befestigen läßt, ein Hinterlaufen vermeidet und einwandfreie glatte Randflächen
und genau parallel verlaufende abgeschrägte Kanten an dem Betonformkörper ergibt.
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Dies wird erfindungsgemäß durch ein Kunststoff- oder Hartgummiprofil
erreicht, das die im Anspruch 1 gekennzeichnete Form hat. Zwei parallel verlaufende
Dreieckprofile sind also mit einem Streifen- oder Bandprofil vereinigt, das beispielsweise
eine Gesamtbreite von 6, 8, 10 oder 26 cm haben kann, wie es den genormten Dicken
solcher Formkörper entspricht.
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Zur Erzielung glatter Stirnseiten der Formkörper ging man bisher vielfach
wie folgt vor: Wachspappe oder andere Sichtbetonschaltafeln wurden in Streifen der
genannten Breite :Zr schnitten, und diese Streifen wurden an den Innens@iten eines
Kantholzrahmens
angenagelt. Danach wurden dann die Dreikantleisten mit einem Nagelabstand von 5
bis 10 cm auf den Schaltafelstreifen befestigt. Das neue Profil formt demgegenüber
einheitlich die gesamte Stirnseite und kann infolge seiner eigenen Steifigkeit an
weniger Stellen und daher schneller an der Schalung befestigt werden.
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Das vorgeschlagene Profil ist grundsätzlich bei allen schalungen einsetzbar,
eignet sich aber ganz besonders für liegende Schalungen für Betonplatten, deren
Plattenoberseite durch Ab streichen und anschliießendes Abscheiben geglättet wird.
Bei bekannten Kunststoffleisten wurde durch Wärmeeinfluß häufig ein Verwerfen, d.h.
Ausbiegen nach oben, beobachtet. Die Erfindung schließt dies aus, denn das einzeitliche
Doppeldreieck-Streifenprofil wird von der Beton füllung selbst gegen die Schalungswand
(z.B. Eantholz) gedrückt und dadurch ausgerichtet. Im übrigen gewährleistet auch
der gegenüber bekannten Profilen bewußt härter gewählte Werkstoff eine ausreichende
Festigkeit bei allen auftretenden Temperaturen und eine häufige Wiederverwendbarkeit
der Formen (z.B 50-maliger Einsatz). Auf diese Weise hergestellte Produkte sinc
z.B. Brüstungsplatten, Attikaplatten, besondere Sandwichplatten als Wandelemente
für Wohnbauten und auch Gehwegplatt en.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das Doppeldreieck-Streifenprofil
einen Schenkel eines rechtwinkligen Winkelprofils bildet, dessen anderer- Schenkel
auf der den Dreieckrofilen gegenüberliegenden Seite des Streifens angesetzt ist,
und daß die Außenfläche dieses Schenkels mit der freien Schenkelfläche des ihm gegenüberliegenden
Dreieckprofils eine durchgehende Ebene bildet. Die Schalungen für die genalmten
Platten entstehen gewöhnlich so, daß man auf einen ebenen Schalungsboden Kanthölzer
entsprechender Dicke auslegt. In diesem Fall kann das Winkelprofil besonders gut
befestig@ werden, denn der zusätzliche Schenkel liegt nun
oben auf
dem Kantholz und kann von oben angenagelt werden.
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Es ergibt sich auch eine durch die Schenkelfläche vergrößerte Gleitfläche
für die Abstreichlatte und die Glättscheiben.
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Außerdem kann an einem soDhen Winkelprofil ein weiterer Schenkel angebracht
werden, so daß sich jetzt ein U-Profil ergibt, dessen Mittelteil durch das Doppeldreieck-Streifenprofil
gebildet wird. Den einen Schenkel dieses U-Profils legt man danh unter das Kantholz.
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Alle bisher genannten Profile sind auch in der Weise denkbar-, daß
das untere Dreieckprofil einen Abstand vom Rand des Streifenprofils bzw. von dem
zweiten Schenkel des U-Profils hat. Es entsteht dadurch ein nach unten gerichteter
Federstreifen oder ein Dichtstreifen, der zwischen die Stoßkanten der den Schalungsboden
bildenden Schalungsplatten eingeklemmt wird und dadurch die Schalung abdichtet.
Dadurch wird das Profil noch besser gehalten.
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Eine andere, bei allen vorgenannten Profilen anwendbare Weiterbildung
der Erfindung besteht darin, daß mindestens das bei offenen Schalungen unten liegende
Dreieckprofil als Teil des erfindungsgemäßen Gesamtprofils eine nach unten gebogene
Spitze hat, die sich als Dichtlippe an den Schalungsboden anlegt. Dabei wird davon
ausgegangen, daß der Werkstoff eine ausreichende Elastizität besitzt, so daß die
Dichtlippe hochgedrückt wird und sich so wieder das gewünschte Dreieckprofil ergibt.
Normalerweise stehen ausreichend große Preßkräfte hierfür zur Verfügung, insbesondere
von maschinellen Einrichtungen bei der Serienfertigung von Betonfertigteilen.
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Dadurch gelingt es, ein Unterlaufen des Dreieckprofils beim Rutteln
des Betons zu vermeiden, wenn das Profil ungenügend befestigt oder der Schalungsboden
nicht ganz eben ist.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand von Schnittbildern in der Anwendung bei flachen, oben offenen Schalungen
näher erläutert. Im einzelnen zeigt:
Figur 1 das einfachste Profil
nach der Erfindung, wobei auch der Betonformkörper selbst im Schnitt dargestellt
ist> Figur 2 dasselbe Profil mit einem zusätzlichen nach unten weisenden Dicht
streifen, Figur 3 ein Winkelprofil, Figur 4 ein Winkelprofil mit zusätzlichem Dichtstreifen,
Figur 5 ein Profil und Bigur 6 den unteren Dreieckprofilteil im Ausschnitt in vergrößertem
Maßstab zur Demonstration der bei allen Ausführungsbeispielen verwendbaren Dichtlippe.
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In Fig. 1 ist ein schematisch dargestellter Schalungsboden mit 1 bezeichnet.
Auf ihm ist in einer beliebigen, nicht dargestellten Art und Weise ein Kantholz
2 befestigt das im Schnitt zu sehen ist. Es bildet mit anderen entsprechenden Kanthölzern
beispielsweise ein Viereck oder eine sonstige Konfiguration, wie sie als Umriß einer
zu gebenden Brüstungsplätte 3 gewünscht wird. Die Innenwand dieses Kantholzvierecks,
das mit dem Boden 1 die Schalung bildet, ist mit dem einfachsten erfindungsgemäßen
Kunststoffprofil ausgekleidet.
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Sein Mittelteil ist ein Streifenprofil 4, an dessen beiden Rändern
Dreieckprofile 5 und 6 angesetzt sind. Der Ausdruck "Ansetzen" ist hier wie auch
in der vorhergehenden Beschreibung nur im theoretischen Sinne zu verstehen, damit
das erfindungsgemäße Profil mit Hilfe einer Synthese aus. einfachen Grundprofilen
eindeutig beschrieben werden kann. Natürlich handelt es sich in Wirklichkeit um
ein einziges Profil aus einem Stück, das mit einem Extruder in einem kontinuierlichen
Vorgang als Meterware hergestellt wird. Die beiden Dreikantprofile 5 und 6 sind
rechtwinklig-gleiohschenklig und sind an derselben Seite des Streifenprofils 4 mit
einer Schenkel fläche 7 so angesetzt, daß die Basisflächen 8 einander zugewendet
sind. Die anderen Schenkelflächen 9 sind bündig mit den Rändern des Streifenprofils
4.
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Die Befestigung des Profils am Kantholz 2 erfolgt beispielsweise mit
Nägeln 10. Die Breite des Profils entspricht der Höhe des Kantholzes. Nach dem Vollgießen
der Schalung kann der überschüssige Beton mit einer Abatreichlatte 11, die auf die
obere Fläche des Profils und des Kantholzes gelegt wird, entfernt werden. Daraufhin
wird die Betonfläche noch abgescheibt, so daß man nach dem Erhärten eine Brüstungsplatte
von allseitig einwandfrei glatter Oberfläche und mit abgeschrägten, exakt parallel
verlaufenden Kanten erhält.
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Das Profil nach Fig. 2 unterscheidet sich gegenüber demjenigen der
Fig. 1 durch einen unten angesetzten Dichtungsstreifen 12, der zwischen die Stoßkanten
von ßchalungsbrettern 13 und 14 eingeklemmt wird, die hier den chalungsboden bilden.
Das Profil wird dadurch inniger mit der Schalung verbunden und dichtet diese zugleich
ab. Die Betestigung am Kantholz kann sich hier auf ein gelegentliches Anheften beschränken,
so daß ein Hochheben des Profils verhindert wird. Der Druck der Füllmasse bringt
im übrigen das Profil am Kantholz zur Anlage und richtet es dabei aus.
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dls nächste Variante ist in Fig. 3 ein Winkelprofil gezeigt.
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Es entsteht aus dem Grundprofil nach Fig. 1 durch einen Schenkel 15,
der oben auf dem Kantholz aufliegt. Die obere Schenkelfläche des Dreieckprofils
5 bildet mit der Außenfläche des Schenkels 15 eine Ebene, die für die Streichlatte
eine besonders gute und gleitfähige Auflage abgibt. Die Befestigung dieses Winkelprofils
ist dadurch besonders einfach, daß die Befestigunganägel 16 von oben her eingeschlagen
werden können.
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Das Profil nach Fig. 4 ist eine Kombination aus den Profilen nach
den liguren 2 und 3. Es hat sowohl einen Dichtungsstreifen 12 als auch einen oberen
Schenkel, 15. Die Dick dieser beiden Profilelemente kann der Dicke des Streifenprofils
4 entsprechen oder auch kleiner sein.
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Das Profil nach Fig. 5 endlich hat zwei Schenkel 15 und 17 und wird
damit zum Profil. Es liegt an drei Seiten am Kantholz 2 an und muß in seinen Abmessungen
diesem entsprechen.
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Es ist noch zu erwähnen, daß diese Schenkel auch zur Abdichtung der
Schalung, insbesondere einer stehenden Schalung, dienen konnen, wenn für entsprechenden
Druck gesorgt wird.
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Bei stehenden Schalungen kann man diesen Druck mit einer Zwinge erzeugen,
welche die beidseitigen Schalungsplatten, die Schenkel des Profils und das Kantholz
zusammenpreßt.
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In Sig. 6 ist noch eine besonders vorteilhafte Variante eines Dreieckprofils
dargestellt, das einen Weil des erfindungsgemaBen Gesamtprofils bildet. Bei den
vorhergehend dargestellten Profilen würde man nur das untere Dreieckprofil so ausbilden,
da hier unter Umständen Beton zwischen der Spitze des Dreiecks und der Bodenplatte
eindringen könnte.
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Dies wird dadurch verhindert, daß im ursprünglichen entspannuten Zustand
die Spitze 18 des Dreieckprofils nach unten gezogen ist. Sie gleicht also eventuelle
Unebenheiten des Schalungsbodens wie eine Dichtlippe aus. Die Form wird vorzugsweise
so gewählt, daß nach dem Anbringen und Befestigen des Profils zumindest die Basisfläche
8, welche am fertigen Formteil die abgeschrägte Fläche ergibt, eben ißt. Die Unterseite,
d.h. die Schenkelfläche 9, kann unter Umständen ein wenig nach innen gewölbt sein.
Die Profilform im eingebauten Zustand ist durch eine gestrichelte Linie 19 angedeutet.
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Patentansprüche