DE2161177B2 - Verfahren zur Herstellung nichtstäubender, wasserfreier, kationischer Farbstoffpulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung nichtstäubender, wasserfreier, kationischer FarbstoffpulverInfo
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Description
HO(CH2- CH2- O)e—/CH- CH2- O\ — (CH2- CH2- O)r— H
CH3
verwendet, worin
a und c unabhängig voneinander die Zahlen 1 bis 60,
insbesondere 2 bis 10, und
b die Zahlen 15 bis 70, insbesondere 15 bis 40,
b die Zahlen 15 bis 70, insbesondere 15 bis 40,
bedeuten.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Blockpolymere zusammen mit
einem Farbstoffpreßkuchen in Wasser dispergiert, und das Wasser anschließend abtrennt
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das kationische Farbstoffpulver mit dem definitionsgemäßen Blockpolymeren als
solchen innig vermischt
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet daß das definitionsgemäße
Blockpolymere in Mengen von 3 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des trockenen
kationischen Farbstoffs, zugesetzt wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die homogene Vermischung des
kationischen Farbstoffes mit dem definitionsgemäßen Blockpolymeren bei Temperaturen von 20 bis
6O0C vorgenommen wird.
7. Nichtstäubendes, wasserfreies, kationisches Farbstoffpulver, bestehend aus einem innigen
Gemisch eines kationischen Farbstoffs mit 0,5 bis 15 Gewichtsprozent bezogen auf den trockenen
Farbstoff, eines wasserlöslichen Blockpolymeren aus Polyoxypropylen und Polyoxyäthylen mit einem
Molekulargewicht von 1000 bis 16 000.
Farbstoffe kommen im aligemeinen als feingemahlene Pulver in den Handel. Diese Pulver haben häufig die
unangenehme Eigenschaft, bei ihrer Handhabung zu stäuben. Das führt bei sehr farbstarken Typen, wie dies
die kationischen Farbstoffe sind, bereits bei geringster Staubentwicklung zu einer lästigen Verunreinigung der
Umgebung. Diese Luftverschmutzung durch Farbstoffteilchen ist für das in diesen Betrieben beschäftigte
Personal gesundheitsschädlich und kann anfärbbare Materialien, beispielsweise farblose oder eintönig
gefärbte Textilien, die im selben Raum lagern, unbrauchbar machen.
Es sind daher bereits mehrere Verfahren bekanntgeworden, staubfreie Farbstoffpräparate herzustellen, z. B.
indem man den Farbstoffen Entstäubungsmittel, wie Mineralöle, sulfatierte öle, niedere Glykole, hygroskopische
Flüssigkeiten oder Wasser zumischt.
Auch hat man schon vorgeschlagen, bestimmte Farbstoffe nötigenfalls unter Verwendung wasserlöslicher
Klebstoffe durch Sprühtrocknung in Granulate oder durch Pressen in speziellen Apparaturen in
Tabletten- oder Brikettform überzuführen.
Die bekannten, trockenen Farbstoffpräparate erwiesen sich jedoch als nicht immer zufriedenstellend, da
besonders bei den farbstarken Pulvern kationischer Farbstoffe das Stäuben zwar vermindert, aber keineswegs
aufgehoben wird und in vielen Fällen die Präparate von den Ausgangsstoffen abweichende
Eigenschaften haben, z. B. schlechtere Löslichkeit in
Die oben genannten Nachteile machen sich insbesondere bei der Weiterverwendung der Farbstoffpräparate
in Färbeflotten bemerkbar, bei denen eine gute und schnelle Löslichkeit bzw. Dispergierung der Farbstoffe
in wäßrigen bzw. organischen Medien und das Einhalten bestimmter Farbstoffkonzentrationen von Wichtigkeit
sind.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das es erlaubt, die getrockneten und gemahlenen, stark stäubenden,
farbstarken kationischen Farbstoffe in einfacher Weise und ohne Veränderung ihrer färberischen Eigenschaften
in nichtstäubende, wasserfreie Farbstoffpulver überzuführen. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man den gemahlenen kationischen Farbstoff mit 0,5 bis 15 Gew.-o/o, bezogen auf den trockenen Farbstoff,
eines wasserlöslichen Blockpolymeren aus Polyoxypropylen und Polyoxyäthylen mit einem Molekulargewicht
von 1000 bis 16 000 behandelt.
Die Blockpolymere werden durch Anhängen wasserlöslicher (hydrophiler) Polyoxyäthylengruppen an beiden
Enden der in Wasser unlöslichen Polyoxypropylenkette erhalten. Diese hydrophilen Polyoxyäthylengruppen
werden in ihrer Länge vorzugsweise so reguliert, daß sie zwischen 10 und 80% des ganzen Moleküls
darstellen. Das Molekulargewicht dieser Blockpolymeren liegt bei etwa 1000 bis über 16 000, insbesondere bei
1500 bis 9000. Es handelt sich dabei insbesondere um folgende vereinfachte Struktur der Formel I
CH3
worin die Symbole a und c unabhängig voneinander die Zahlen 1 bis 60, insbesondere 2 bis 10, und b die Zahlen 15
bis 70. insbesondere 15 bis 40. bedeuten.
Diese Blockpolymeren sind bekannt und werden z. B. hergestellt durch Addition von Propylencxyd an die
beiden Hydroxylgruppen eines Propylenglykolkernes.
Als kationische Farbstoffe können die üblichen, unter
dieser Bezeichnung bekannten Verbindungen verwendet werden. Es handelt sich dabei um chromophore
Systeme, deren kationischer Charakter von einer Carbonium-, Ammonium-, Oxonhim- oder Sulfoniumgruppierung
herrührt, und die als wasserlösliche Salze vorliegen. Beispiele für solche chromophore Systeme
sind: Farbsalze der Methin- bzw. Azomethinfarbstoffe,
die eine Cyclammoniumgruppe, beispielsweise eine Indolium-, Pyrazoiium-, Indazolhim-, Imidazolium-,
Thiazolium-, Tetrazolium-, Oxdiazolium-, Thiadiazolium-,
Oxazolium-, Pyridinium-, Pyrimidinium- oder Pvraziniumgruppe aufweisen, kationisclie Farbstoffe
der Diphcnylmethan-, Triphenylmethan-, Oxazin- und Thiazinreihe, sowie schließlich auch Farbsalze der
Arylazo- und Anthrachinonreihe mit externer Oniumgruppe,
beispielsweise einer Cyclammonium- oder Trialkylammoniumgruppe. Man verwendet diese Farbsalze
entweder in uncoupierter oder in coupierter Form, wobei als Coupagemittel die üblichen, wie beispielsweise
Glaubersalz, in Betracht kommen.
Die definitionsgemäßen Blockpolymeren sind größtenteils flüssig und werden zwecks besserer Verteilung
vorteilhaft in einem den kationischen Farbstoff nicht lösenden Lösungsmittel gelöst, welches zudem leicht
regenerierbar ist und zweckmäßig unterhalb 1200C iiedet, eingesetzt Als solche Lösungsmittel kommen
beispielsweise in Betracht: Benzol, Toluol, Chlorbenzol,
Cyclohexan, Dioxan, Ligroin, Tetrachlorkohlenstoff, Acetaldehyddiäthylacetal, Düsopropyläther, Essigsäureisobutylester,
Essigsäureisopropylester oder Petroläther. Das bevorzugte Lösungsmittel ist Toluol.
Zweckmäßig teigt man dabei den uncoupierten oder coupierten getrockneten und gemahlenen kationischen
Farbstoff mit einer Lösung oder Dispersion, enthaltend 0,5 bis 15, vorzugsweise 3 bis lOGewichtKpnwßt eines
definitionsgemäöen Blockpolymeren, in einem der oben
genannten Lösungsmittel an und vermischt unter Rühren und gleichzeitiger Erwärmung auf etwa 600C
homogen. Anschließend destilliert man aus dieser Mischung das Lösungsmittel gegebenenfalls unter
vermindertem Druck ab. Man erhält auf diese Art ein lösungsmittelfreies, nichtstäubendes, kationisches Farbstoffpulver,
welches man gewünschtenfalls noch anschließend mit Coupagemitteln vermischen kann.
Es ist aber auch möglich, das kationische Farbstoffpulver,
insbesondere jedoch den Farbstoffpreßkuchen, mit dem definitionsgemäßen Blockpolymeren in Wasser
zu dispergieren und anschließend das Wasser durch geeignete Maßnahmen, z. B. mittels Rotationsverdampfer
zu entfernen.
Die bevorzugte Ausführungsform besteht jedoch darin, den zu entstäubenden kationischen Farbstoff in
einer Mischapparatut vorzulegen und durch ein geeignetes Schleuderwerk aufzuwirbeln. Mittels einer
Düse erfolgt sodann die Zugabe der vorzugsweise reinen oder in einem der oben genannten Lösungsmittel
gelösten, definitionsgemäßeu Blockpolynieren. Die
Temperatur wird hier vorteilhaft bei 20 bis 30° C gehalten. Sofern ein Lösungsmittel mitverwendet
s wurde, wird dieses anschließend abdestilliert Die
kationischen Farbstoffpulvers erfolgt sodann durch eine
ίο nichtstäubenden kationischen Farbstoffpulver wird wie
folgt bestimmt: In einem aufrechten Plexiglaszylinder, versehen mit drei in verschiedenen Höhen angebrachten
seitlichen Ansaugstutzen, die mit befeuchteten Papierfiltern versehen sind, läßt man durch eine oben
is angebrachte Schleuse eine abgewogene Menge des auf
die Staubstärke zu untersuchenden Farbstoffpulvers herunterfallen. Die dabei aufgewirbelten Farbstoff-Staubteilchen
werden mittels eines Staubsaugers von außen durch die Ansaugstutzen angesaugt und bleiben
an den mit Wasser befeuchteten Papierfiltern in diesen Ansaugstutzen haften. Aus dem so mit Farbstoffteilchen
imprägnierten Papierfilter wird der Farbstoff mittels eines geeigneten Lösungsmittels, beispielsweise Wasser,
enthaltend eine geringe Menge Eisessig oder Dimethylformamid,
herausgelöst, die so erhaltene Farbstofflösung filtriert und die Konzentration des Farbstoffes
spektrophotometrisch bestimmt Die erhaltenen Werte werden statistisch mittels Varianzanalyse mit denjenigen
des nicht mit einem Blockpolymeren behandelten kationischen Farbstoffes verglichen, der Entstäubungseffekt
auf Signifikanz geprüft und der prozentuale Stäubewert bestimmt
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen nichtstäubenden, wasserfreien, kationischen
Farbstoffpulver, bestehend aus einem innigen Gemisch eines kationischen Farbstoffes und 04 bis 15 Gewichtsprozent
eines Blockpolymeren sind homogen und frei von klumpigen Farbstoffaggregaten. Sie zeigen keine
nachieiiigen Nebenerscheinungen im Vergleich mit denselben unbehandelten kationischen Farbstoffen und
sind infolge ihrer nichtstäubenden Eigenschaft sehr gut zu handhaben, d. h. zu verschicken, zu verwenden etc,
und besitzen infolge der gleichzeitigen Anwesenheit von definitionsgemäßen Blockpolymeren den Vorteil
einer besseren Benetzung mit Wasser unter Bildung von homogenen rückstandsfreien Lösungen. Die erhaltenen
nichtstäubenden Farbstoffpulver sind zudem stabiler und dadurch lagerbeständiger gegenüber Feuchtigkeit
als solche ohne EntstäubungsmitteL
Die nichtstäubenden kationischen Farbstoffpulver selbst können nach bekannter Weise zum Färben der
verschiedensten Materialien, z. B. Polyacrylnitril, verwendet
werden.
In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in
In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in
In einem 500-ml-Kolben werden 193 g Preßkuchen
des Farbstoffes der Formel
HC
N(C2Hs)2
CH3SO?
(entsprechend 100 g trockenem Farbstoff) mit einer Lösung, bestehend aus 3 g eines Polyols der Formel
VCH3
Molekulargewicht ~ 1529
Molekulargewicht ~ 1529
/30
10
in 100 g Wasser angeteigt und während 10 Minuten am Ultra-Turrax-Rührer dispergiert Anschließend wird das
Wasser im Vakuum mit Hilfe eines Rotationsverdampfers abdestilliert, wobei man ein nichtstäubendes is
Farbstoffpulver erhält, dessen Stäubestärke nur noch 2%, bezogen auf 100% des nicht behandelten
Farbstoffpulvers, beträgt
Beispiel 2 2Q
Man färbt 300 g Polyacrylnitrilgewebe in einer wäßrigen Rotte, beinhaltend 9 g des gemäß Beispiel 1
erhaltenen nichtstäubenden Farbstoffpulvers (Flottenverhältnis 1:50), indem man bei 60° mit dem Färbegut
in diese Flotte eingeht, während 20 Minuten zuerst auf 85° dann während weiteren 30 Minuten das Färbebad
auf 100° erwärmt und etwa 120 Minuten bei dieser Temperatur beläBt Sodann wird das Färbegut von der
Färbeflotte abgetrennt, auf bekannte Art und Weise gewaschen und getrocknet
Durch einen Beschickungsstutzen werden 66 kg/h des getrockneten Farbstoffpulvers des Farbstoffes gemäß
Beispiel 1 in einen Lödiger-Durchflußmischer Typ KM 70D eingetragen und durch ein Schleuderwerk, das eine
Drehzahl von 200 Umdrehungen/Minute hat, aufgewirbelt
Es erfolgt mittels einer Zweistoffdüse im Stutzen die Zugabe von 33 kg/h des gemäß Beispiel 1
verwendeten Polyols. Der Austrag des nichtstäubenden Farbstoffpulvers erfolgt durch eine Überlauföffnung,
einstellbar durch Schieber über Zahnstange (Stäubestärke: 1,5%).
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung nichtstäubender, wasserfreier, kationischer Farbstoffpulver, dadurch
gekennzeichnet, daß man den gemahlenen kationischen Farbstoff mit 0,5 bis 15
Gew.-%, bezogen auf den trockenen Farbstoff, eines wasserlöslichen Blockpolymeren aus Polyoxypropylen
und Polyoxyäthylen mit einem Molekulargewicht von 1000 bis 16 000 behandelt
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Blockpolymere mit einem Molekulargewicht von 1500 bis 9000, insbesondere
solche der Formel I
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